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Hallo Coasterfriends,
Die Berichte unserer ersten zwei Tage in Österreich, Slowenien und Italien könnt ihr hier lesen:
Der dritte Tag unserer Tour führte uns endlich zu unserem Hauptanlaufpunkt. Knapp 1 h von unserem Hotel entfernt liegt ein Restaurant, von dem einige Achterbahnfans bereits gehört haben dürften. Grund dafür ist, dass der inzwischen rund 80-jährige Betreiber schon vor Jahren begonnen hat, den Garten der „Osteria Ai Pioppi“ (K) mit selbstgebauten Spielgeräten auszustatten. Wer jetzt nur an gewöhnliche Schaukeln, Rutschen und Wippen denkt hat weit gefehlt, beherbergt der „Spielplatz“ doch heutzutage viele Geräte, die als echte Freizeitparkattraktionen – ja sogar als Achterbahnen durchgehen. Letzte sind natürlich der wichtigste Anreiz für unseren Besuch gewesen.
Wir kamen also gegen 10 Uhr an dem in einem Wald gelegenen Restaurant an und stellten den Bus im Schatten ab. Direkt am Parkplatz bemerkten wir auch die erste selbst konstruierte Anlage. Dabei handelt es sich um „Catapulta“, das neuste Projekt vor Ort. Leider hat diese Bahn noch nicht für die Gäste geöffnet, da der Betreiber wohl noch daran tüftelt. Bei „Catapulta“ kann man fast von einem Launch Coaster sprechen. Der Wagen wird über einen Seilzug durch ein fallendes Gewicht auf einer geraden Strecke beschleunigt. Danach erklimmt der Wagen lediglich eine kleine Auffahrt, die dafür sorgt, dass er wieder zu seiner Startposition zurückkehrt. Klingt nicht wahnsinnig spannend, aber wir konnten es ja leider auch nicht ausprobieren. Spannend dagegen ist die Konstruktion, denn zum Beispiel wird das Fallgewicht gebremst, indem es auf mehreren Blattfedern aufschlägt. Auch sonst sieht die Anlage nicht sehr vertrauenserweckend aus, aber man wird sich schon was dabei gedacht haben.
Hier geht das Maschinenbauer Herz auf:
Ein abenteuerliches Gefährt
Leider nicht in Betrieb gesehen: Das Fallgewicht
Nun betraten wir das eigentliche Gelände. Man muss keinen Eintritt zahlen, denn schließlich befindet man sich in einem öffentlichen Restaurant. Genauso sind auch alle Fahr- und Spielgeräte kostenlos, jedoch eigentlich an einen Restaurantbesuch gekoppelt.
Zu unserer linken befand sich nun das Gebäude mit der Küche und einem großen überdachten Essbereich mit Essensausgabe. Hier war das Personal schon eifrig mit der Zubereitung beschäftigt und es bildete sich langsam eine Schlange an der Kasse für die Speisen. Wir hielten uns allerdings rechts und steuerten auf weitere abenteuerliche Geräte zu. Es wuselten bereits unzählige Kinder um uns herum, die diesen außergewöhnlichen Spielplatz zu schätzen wussten.
Wir interessierten uns zunächst natürlich für die „Achterbahnen“ und mussten leider schnell feststellen, dass für diese Personal fehlte, welches gerade in der Küche fleißig war.
Willkommen auf dem verrücktesten Spielplatz, den ich je gesehen habe:
Hier gibt es auch "Spielzeug" der anderen Art
Die Hauptattraktion war leider noch geschlossen
Das erste achterbahnartige Gefährt, das wir nutzen konnten, nannte sich „Carello della Gobba“. Es besteht aus einem Schlitten mit Rädern für eine Person, der auf einer Pendelstrecke sitzt. Rückwärts muss man diesen auf einer Rampe nach oben schieben (wohlgemerkt von Hand!), wo er zunächst einmal einrastet. Hat man es sich „bequem“ gemacht löst man die Verriegelung und rollt vorwärts ins Tal hinab. Hier wartet ein kleiner Hügel, der rabiat überquert wird bevor ein steiler Anstieg, den Schlitten wieder zurückschickt. Im Tal lässt man sich am besten von jemandem bremsen, um nicht ewig auszupendeln.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Thomas macht sich startklar
Auch hier: Alle Mechanismen wurden von Hand ausgetüftelt
Kurz kommt sogar Airtime auf
Mangels Personal widmeten wir uns den anderen „Do-It-Yourself“-Attraktionen. Darunter befinden sich einige Kuriositäten. Zum einen wäre da eine Art Schaukel die in einem aufgestellten Ring hängt. Sitzt man in der Schaukel, bestehend aus einem Stahlkäfig, kann man nun mittels Pedalen auf dem Ring fahren und sich so immer höher Pendeln lassen. Leider ist das Gegengewicht nicht ausreichend, sodass niemand von uns trotz größter körperlicher Mühen einen Überschlag schaffte, was angeblich möglich sein soll. Gesichert wurde man dabei übrigens lediglich mit einer Stahlkette um den Bauch…
Leider mitten im Wald schlecht zu fotografieren
Desweiteren findet man eine Art Teufelsrad, wie man es aus dem Zirkus kennt. Dieses ist natürlich vollkommen vergittert, sodass niemand herausfallen kann. Durch geschicktes Laufen in den Ringen kann es zu einer vollen Umdrehung gebracht werden. (Leider habe ich kein Bild davon)
Ebenfalls eindrucksvoll ist eine dreispurige Rutschbahn, die irgendwo in den Baumwipfeln startet. Über eine enge Leiter gelangt man auf die Startplattform. Zum Rutschen verwendet man einfach Stücke alter Wohnzimmerteppiche oder Badvorleger. Mit ihren bestimmt 12 Metern Höhenunterschied ist die Rutsche trotz geringen Gefälles auch für Erwachsene einen Versuch wert.
Durch die Baumkronen geht es hinab
Was ist nun mit den Achterbahnen? Wir kehrten zum Restaurant zurück um beim Personal nachzufragen. Leider teilte man uns mit, dass alle Kräfte im Restaurant benötigt würden und die weiteren Fahrgeschäfte erst um 14 Uhr aufmachen könnten. Das würde über zwei Stunden Wartezeit bedeuten und da bisher auch noch niemand von uns Hunger hatte entschieden wir uns schweren Herzens und zugunsten der anderen Stopps an diese Tag die „Osteria ai Pioppi“ zu verlassen.
Gleich vor dem Restaurant kann man seinen Kaugummi loswerden...
Der ältere Herr, der hier gerade das Mittagessen verkauft, ist der Besitzer und hat mit den selbstgebauten Fahrgeschäften seinen Traum verwirklicht
Verpasst haben wir damit zwei Bahnen, die einer größeren Variante der handbetriebenen Pendelbahn gleichkommen, allerdings auf zwei parallelen Strecken. Außerdem die wohl bekannteste Attraktion von hier: „Pendolo“. Dabei handelt es sich erneut um eine Pendelstrecke, allerdings mit Motorbetrieb und dadurch einer deutlich größeren Höhe (ich habe keine offiziellen Angaben gefunden, aber es geht bestimmt 15 Meter hinauf). Gerne hätten wir nicht nur diese einmaligen „Coaster“ ausprobiert sondern auch hier gespeist, um in gewisser Weise dieses Projekt zu unterstützen. Inzwischen war die Warteschlange beim Essen allerdings so lang, dass selbst das unseren Zeitplan über den Haufen geworfen hätte.
Die nebeneinander verlaufenden "Bobs" fahren sogar eine Kurve
Wie man sieht hat diese Bahn schon einige Jahre auf dem Buckel
Die Hauptattraktion "Pendolo" verspricht sogar etwas Adrenalin
6 Personen können hier Rücken an Rücken Platz nehmen
Nun also wieder in den Bus, mit der Gewissheit, dass wir bald wiederkommen müssen und wollen. Ich kann jedem, der in Norditalien ist nur empfehlen hier einmal vorbeizuschauen. Dann natürlich am besten Nachmittags und vielleicht nicht gerade an einem Wochenende, denn die Menge an Menschen, die schon hier war hätte auch an den Attraktionen für große Wartezeiten gesorgt.
Unser nächstes Ziel lag wieder in den Bergen. Direkt aus dem italienischen Flachland ging es bei Aviano eine Passstraße hinauf bis nach Piancavallo (L). Hier befindet sich ein Wiegand Alpine Coaster, wobei es sich um eine Bahn mittlerer Länge handelt. Das neue System mit den Magnetbremsen kommt hier noch nicht zum Einsatz, auch wenn die Anlage noch recht jung zu sein scheint. Ohne große Umschweife konnten wir unsere Fahrt absolvieren, da wir fast die einzigen Besucher waren. Man konnte recht flott fahren, aber wie so oft fehlen auch hier die wirklichen Besonderheiten.
Schon wieder zählbar?
Lieber gleich in die richtige Bahn
Zur Abwechslung mal wieder im Bob den Berg hinauf
Weiter lange der Passstraße folgend erreichten wir den Lago di Bàrcis. Da unser Navi eine Brücke mit zu geringer Breite für unseren Bus ausgewählt hatte, mussten wir einen Umweg um den See in Kauf nehmen. Dieser wurde aber mit einem Blick über das hellblaue Wasser und einer beeindruckender Staumauer belohnt, an welcher wir kurz anhielten. Durch ein langes Tal und über einen weiteren Pass erreichten wir die Vajont-Staumauer. Während wir uns fragten, warum sich auf beiden Seiten der Mauer kein Wasser befindet, wusste Uli zu erzählen, dass es hier in den 60er Jahren ein großes Unglück gegeben hatte. Als man den Stausee anfüllte rutschte ein 2 km langer Berghang ab und das dadurch verdrängte Wasser zerstörte zwei Ortschaften. Nach einem kurzen Stück Autobahn bogen wir wieder in ein Tal ab, um bei Auronzo (M) den nächsten Alpine Coaster anzusteuern.
Lago di Bàrcis
Beeindruckendes klares Wasser
Am Berg konnten wir bereits die nächste Einschienenbahn ausmachen und die Werbeplakate versprachen eine 3.000 Meter lange Talfahrt – na wenn das nichts ist. Leider kam es auch hier wieder zu Problemen, denn es hatte angefangen leicht zu regnen und der Coaster wie erwartet zu. Das kam jedoch unserem Hunger entgegen, denn so hatten wir Zeit uns im benachbarten Gasthaus niederzulassen. Nach einer Runde Sandwiches und Getränken spähten wir wieder nach draußen und waren glücklich, als nun wieder ein Bob nach dem anderen den Hang herunter kam. Wir machten uns nun keinen Stress (die letzte Station des Tages hatten wir gedanklich sowieso schon aus dem Programm geschmissen) und nahmen auch die rund 45 Minuten Wartezeit im Anschluss an die Bergfahrt mit dem Sessellift in Kauf. Bevor es dann endlich los ging hofften wir nur, dass die grauen Wolken am Horizont bloß nicht unsere Richtung wählten.
Die Fahrt war schließlich gut, aber nicht sehr gut. Manche Kurven hatten es in sich, doch gerade so einer langen Strecke hätte etwas mehr Abwechslung gut getan.
Die wollten alle noch vor uns fahren...
Endlich geht es los
Die Bahn lag direkt an einem eiskalten Gebirgsfluss
Auf unserer letzten Etappe überquerten wir kurz nachdem wir den Blick auf die „Drei Zinnen“ genossen hatten die Grenze zu Österreich. Schmerzhafter war dagegen der Blick auf den Alpin Coaster in Innichen, den wir auslassen mussten. Bei Lienz bezogen wir schließlich unser letztes Nachtquartier, die Pension Bad Jungbrunn. Sobald wir unsere Zimmer bezogen hatten brach draußen ein heftiges Gewitter los und wir waren froh, dass uns dieses nicht tagsüber ereilt hatte. Nach einem leckeren Abendessen und einem „Absacker“ verschwanden wir ins Bett.
Die Berichte unserer ersten zwei Tage in Österreich, Slowenien und Italien könnt ihr hier lesen:
Der dritte Tag unserer Tour führte uns endlich zu unserem Hauptanlaufpunkt. Knapp 1 h von unserem Hotel entfernt liegt ein Restaurant, von dem einige Achterbahnfans bereits gehört haben dürften. Grund dafür ist, dass der inzwischen rund 80-jährige Betreiber schon vor Jahren begonnen hat, den Garten der „Osteria Ai Pioppi“ (K) mit selbstgebauten Spielgeräten auszustatten. Wer jetzt nur an gewöhnliche Schaukeln, Rutschen und Wippen denkt hat weit gefehlt, beherbergt der „Spielplatz“ doch heutzutage viele Geräte, die als echte Freizeitparkattraktionen – ja sogar als Achterbahnen durchgehen. Letzte sind natürlich der wichtigste Anreiz für unseren Besuch gewesen.
Wir kamen also gegen 10 Uhr an dem in einem Wald gelegenen Restaurant an und stellten den Bus im Schatten ab. Direkt am Parkplatz bemerkten wir auch die erste selbst konstruierte Anlage. Dabei handelt es sich um „Catapulta“, das neuste Projekt vor Ort. Leider hat diese Bahn noch nicht für die Gäste geöffnet, da der Betreiber wohl noch daran tüftelt. Bei „Catapulta“ kann man fast von einem Launch Coaster sprechen. Der Wagen wird über einen Seilzug durch ein fallendes Gewicht auf einer geraden Strecke beschleunigt. Danach erklimmt der Wagen lediglich eine kleine Auffahrt, die dafür sorgt, dass er wieder zu seiner Startposition zurückkehrt. Klingt nicht wahnsinnig spannend, aber wir konnten es ja leider auch nicht ausprobieren. Spannend dagegen ist die Konstruktion, denn zum Beispiel wird das Fallgewicht gebremst, indem es auf mehreren Blattfedern aufschlägt. Auch sonst sieht die Anlage nicht sehr vertrauenserweckend aus, aber man wird sich schon was dabei gedacht haben.
Hier geht das Maschinenbauer Herz auf:
Ein abenteuerliches Gefährt
Leider nicht in Betrieb gesehen: Das Fallgewicht
Nun betraten wir das eigentliche Gelände. Man muss keinen Eintritt zahlen, denn schließlich befindet man sich in einem öffentlichen Restaurant. Genauso sind auch alle Fahr- und Spielgeräte kostenlos, jedoch eigentlich an einen Restaurantbesuch gekoppelt.
Zu unserer linken befand sich nun das Gebäude mit der Küche und einem großen überdachten Essbereich mit Essensausgabe. Hier war das Personal schon eifrig mit der Zubereitung beschäftigt und es bildete sich langsam eine Schlange an der Kasse für die Speisen. Wir hielten uns allerdings rechts und steuerten auf weitere abenteuerliche Geräte zu. Es wuselten bereits unzählige Kinder um uns herum, die diesen außergewöhnlichen Spielplatz zu schätzen wussten.
Wir interessierten uns zunächst natürlich für die „Achterbahnen“ und mussten leider schnell feststellen, dass für diese Personal fehlte, welches gerade in der Küche fleißig war.
Willkommen auf dem verrücktesten Spielplatz, den ich je gesehen habe:
Hier gibt es auch "Spielzeug" der anderen Art
Die Hauptattraktion war leider noch geschlossen
Das erste achterbahnartige Gefährt, das wir nutzen konnten, nannte sich „Carello della Gobba“. Es besteht aus einem Schlitten mit Rädern für eine Person, der auf einer Pendelstrecke sitzt. Rückwärts muss man diesen auf einer Rampe nach oben schieben (wohlgemerkt von Hand!), wo er zunächst einmal einrastet. Hat man es sich „bequem“ gemacht löst man die Verriegelung und rollt vorwärts ins Tal hinab. Hier wartet ein kleiner Hügel, der rabiat überquert wird bevor ein steiler Anstieg, den Schlitten wieder zurückschickt. Im Tal lässt man sich am besten von jemandem bremsen, um nicht ewig auszupendeln.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Thomas macht sich startklar
Auch hier: Alle Mechanismen wurden von Hand ausgetüftelt
Kurz kommt sogar Airtime auf
Mangels Personal widmeten wir uns den anderen „Do-It-Yourself“-Attraktionen. Darunter befinden sich einige Kuriositäten. Zum einen wäre da eine Art Schaukel die in einem aufgestellten Ring hängt. Sitzt man in der Schaukel, bestehend aus einem Stahlkäfig, kann man nun mittels Pedalen auf dem Ring fahren und sich so immer höher Pendeln lassen. Leider ist das Gegengewicht nicht ausreichend, sodass niemand von uns trotz größter körperlicher Mühen einen Überschlag schaffte, was angeblich möglich sein soll. Gesichert wurde man dabei übrigens lediglich mit einer Stahlkette um den Bauch…
Leider mitten im Wald schlecht zu fotografieren
Desweiteren findet man eine Art Teufelsrad, wie man es aus dem Zirkus kennt. Dieses ist natürlich vollkommen vergittert, sodass niemand herausfallen kann. Durch geschicktes Laufen in den Ringen kann es zu einer vollen Umdrehung gebracht werden. (Leider habe ich kein Bild davon)
Ebenfalls eindrucksvoll ist eine dreispurige Rutschbahn, die irgendwo in den Baumwipfeln startet. Über eine enge Leiter gelangt man auf die Startplattform. Zum Rutschen verwendet man einfach Stücke alter Wohnzimmerteppiche oder Badvorleger. Mit ihren bestimmt 12 Metern Höhenunterschied ist die Rutsche trotz geringen Gefälles auch für Erwachsene einen Versuch wert.
Durch die Baumkronen geht es hinab
Was ist nun mit den Achterbahnen? Wir kehrten zum Restaurant zurück um beim Personal nachzufragen. Leider teilte man uns mit, dass alle Kräfte im Restaurant benötigt würden und die weiteren Fahrgeschäfte erst um 14 Uhr aufmachen könnten. Das würde über zwei Stunden Wartezeit bedeuten und da bisher auch noch niemand von uns Hunger hatte entschieden wir uns schweren Herzens und zugunsten der anderen Stopps an diese Tag die „Osteria ai Pioppi“ zu verlassen.
Gleich vor dem Restaurant kann man seinen Kaugummi loswerden...
Der ältere Herr, der hier gerade das Mittagessen verkauft, ist der Besitzer und hat mit den selbstgebauten Fahrgeschäften seinen Traum verwirklicht
Verpasst haben wir damit zwei Bahnen, die einer größeren Variante der handbetriebenen Pendelbahn gleichkommen, allerdings auf zwei parallelen Strecken. Außerdem die wohl bekannteste Attraktion von hier: „Pendolo“. Dabei handelt es sich erneut um eine Pendelstrecke, allerdings mit Motorbetrieb und dadurch einer deutlich größeren Höhe (ich habe keine offiziellen Angaben gefunden, aber es geht bestimmt 15 Meter hinauf). Gerne hätten wir nicht nur diese einmaligen „Coaster“ ausprobiert sondern auch hier gespeist, um in gewisser Weise dieses Projekt zu unterstützen. Inzwischen war die Warteschlange beim Essen allerdings so lang, dass selbst das unseren Zeitplan über den Haufen geworfen hätte.
Die nebeneinander verlaufenden "Bobs" fahren sogar eine Kurve
Wie man sieht hat diese Bahn schon einige Jahre auf dem Buckel
Die Hauptattraktion "Pendolo" verspricht sogar etwas Adrenalin
6 Personen können hier Rücken an Rücken Platz nehmen
Nun also wieder in den Bus, mit der Gewissheit, dass wir bald wiederkommen müssen und wollen. Ich kann jedem, der in Norditalien ist nur empfehlen hier einmal vorbeizuschauen. Dann natürlich am besten Nachmittags und vielleicht nicht gerade an einem Wochenende, denn die Menge an Menschen, die schon hier war hätte auch an den Attraktionen für große Wartezeiten gesorgt.
Unser nächstes Ziel lag wieder in den Bergen. Direkt aus dem italienischen Flachland ging es bei Aviano eine Passstraße hinauf bis nach Piancavallo (L). Hier befindet sich ein Wiegand Alpine Coaster, wobei es sich um eine Bahn mittlerer Länge handelt. Das neue System mit den Magnetbremsen kommt hier noch nicht zum Einsatz, auch wenn die Anlage noch recht jung zu sein scheint. Ohne große Umschweife konnten wir unsere Fahrt absolvieren, da wir fast die einzigen Besucher waren. Man konnte recht flott fahren, aber wie so oft fehlen auch hier die wirklichen Besonderheiten.
Schon wieder zählbar?
Lieber gleich in die richtige Bahn
Zur Abwechslung mal wieder im Bob den Berg hinauf
Weiter lange der Passstraße folgend erreichten wir den Lago di Bàrcis. Da unser Navi eine Brücke mit zu geringer Breite für unseren Bus ausgewählt hatte, mussten wir einen Umweg um den See in Kauf nehmen. Dieser wurde aber mit einem Blick über das hellblaue Wasser und einer beeindruckender Staumauer belohnt, an welcher wir kurz anhielten. Durch ein langes Tal und über einen weiteren Pass erreichten wir die Vajont-Staumauer. Während wir uns fragten, warum sich auf beiden Seiten der Mauer kein Wasser befindet, wusste Uli zu erzählen, dass es hier in den 60er Jahren ein großes Unglück gegeben hatte. Als man den Stausee anfüllte rutschte ein 2 km langer Berghang ab und das dadurch verdrängte Wasser zerstörte zwei Ortschaften. Nach einem kurzen Stück Autobahn bogen wir wieder in ein Tal ab, um bei Auronzo (M) den nächsten Alpine Coaster anzusteuern.
Lago di Bàrcis
Beeindruckendes klares Wasser
Am Berg konnten wir bereits die nächste Einschienenbahn ausmachen und die Werbeplakate versprachen eine 3.000 Meter lange Talfahrt – na wenn das nichts ist. Leider kam es auch hier wieder zu Problemen, denn es hatte angefangen leicht zu regnen und der Coaster wie erwartet zu. Das kam jedoch unserem Hunger entgegen, denn so hatten wir Zeit uns im benachbarten Gasthaus niederzulassen. Nach einer Runde Sandwiches und Getränken spähten wir wieder nach draußen und waren glücklich, als nun wieder ein Bob nach dem anderen den Hang herunter kam. Wir machten uns nun keinen Stress (die letzte Station des Tages hatten wir gedanklich sowieso schon aus dem Programm geschmissen) und nahmen auch die rund 45 Minuten Wartezeit im Anschluss an die Bergfahrt mit dem Sessellift in Kauf. Bevor es dann endlich los ging hofften wir nur, dass die grauen Wolken am Horizont bloß nicht unsere Richtung wählten.
Die Fahrt war schließlich gut, aber nicht sehr gut. Manche Kurven hatten es in sich, doch gerade so einer langen Strecke hätte etwas mehr Abwechslung gut getan.
Die wollten alle noch vor uns fahren...
Endlich geht es los
Die Bahn lag direkt an einem eiskalten Gebirgsfluss
Auf unserer letzten Etappe überquerten wir kurz nachdem wir den Blick auf die „Drei Zinnen“ genossen hatten die Grenze zu Österreich. Schmerzhafter war dagegen der Blick auf den Alpin Coaster in Innichen, den wir auslassen mussten. Bei Lienz bezogen wir schließlich unser letztes Nachtquartier, die Pension Bad Jungbrunn. Sobald wir unsere Zimmer bezogen hatten brach draußen ein heftiges Gewitter los und wir waren froh, dass uns dieses nicht tagsüber ereilt hatte. Nach einem leckeren Abendessen und einem „Absacker“ verschwanden wir ins Bett.