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Vekomas Boomerang wird 30 Jahre alt






Es gibt Attraktionen, die aus den Freizeitparks dieser Welt nicht mehr wegzudenken sind. Ein weit verbreitetes Serienprodukt ist seit diesem Jahr genau 30 Jahre im Umlauf. Die Rede ist vom Boomerang, welchem wir zum 30. Geburtstag einen Artikel widmen wollen.
Als die im niederländischen Vlodrop beheimatete Firma Vekoma im Jahr 1984 die ersten Exemplare auslieferte, hätte wohl niemand mit einer derart starken Verbreitung gerechnet. Nach dem Prototyp im kanadischen La Ronde konnten im selben Jahr noch 3 weitere Boomerangs verkauft werden, darunter auch das erste europäische Modell an den Bellewaerde Park (Belgien).
Inzwischen kann das Unternehmen auf über 40 gebaute Boomerangs zurückblicken, die nicht nur in den klassischen Freizeitparkländern Europas und Nordamerikas zu finden sind, sondern auch in solch exotischen wie Israel, Libanon oder auf den Philippinen.
Die Idee hinter dem Produkt ist einfach: Auf geringer Fläche sollen möglichst viele und spektakuläre Elemente für eine lange Fahrt sorgen. Nachdem ein Catchcar den Zug zunächst rückwärts aus der Station auf eine Höhe von rund 30 Meter zieht, klinkt der Zug aus und saust mit knapp 80km/h vorwärts durch die Station, durch eine Cobra-Roll und einen Looping, um schließlich vorwärts hochgezogen zu werden und den ganzen Parkour noch einmal rückwärts zu absolvieren. Dem erfahrenen Achterbahnfan mag dieser Ablauf durch die zahlreichen Boomerang-Coaster ins Blut übergegangen sein, manch einer mag es gar als langweilig empfinden. Der normale Freizeitparkbesucher jedoch ist von einer solchen Bahn meist schon durch die Optik überwältigt und damit wären wir neben der geringen Grundfläche schon beim zweiten Vorteil eines Boomerangs. Für verhältnismäßig wenig Geld bekommt der Park eine Bahn mit einigen Überschlägen, und Überschläge begeistern die breite Masse nun mal. Dabei spielt die Tatsache, dass es sich um ein Massenprodukt handelt, nur eine untergeordnete Rolle, da der Normalbesucher davon nichts weiß.

Der einzige Boomerang Deutschlands steht im Freizeitland Geiselwind. Direkt neben der A3 bildet der Verkaufsschlager von Vekoma das Highlight des mittelgroßen Freizeitparks. Besondere Aufmerksamkeit bekam die Bahn im Jahr 2006, als der Dauerachterbahnfahrer Stefan Seemann mit 4431 Fahrten einen vorübergehenden Guinness-Rekord aufstellte.

Klassischer Boomerang in Geiselwind:


Manche Parks „tunen“ ihre Boomerang-Achterbahnen mit verschiedenen Mitteln. Das bekannteste Beispiel für einen thematisierten Boomerang ist Speed of Sound im Walibi Holland. Nachdem die Bahn unter dem alten Namen La Via Volta im Jahr 2006 geschlossen und der Zug nach England verkauft wurde, erstrahlt der Coaster seit 2011 im neuen Design. Markanteste Veränderung ist der neue Zug, welcher ein neues Bügelsystem besitzt. Neben den westenartigen Bügeln (ähnlich wie bei B&M Wing Coastern) hat der Zug ein Soundsystem spendiert bekommen, was man in Europa sehr selten vorfindet. Eine riesige Röhre (um den Rückwärtslift gebaut), kitschige Farben und ein paar Dekoelemente zum Thema Musik runden die gelungene Gestaltung ab.
Ebenfalls eine große Veränderung gab es in der Saison 2007 im Wiener Prater. Dort dreht der Boomerang inzwischen mit einem Zug der deutschen Firma SAT Rides seine Runden, welcher im Gegensatz zu dem originalen Zug auf Schulterbügel verzichtet.

Speed of Sound (Walibi Holland):


Mit der Zeit nahm Vekoma weitere Shuttle-Coaster ins Angebot auf, die das Prinzip des klassischen Boomerangs beibehalten, dabei aber auch einige Änderungen mit sich bringen. So bleibt beim „Invertigo“-Modell das Layout nahezu gleich, wobei sich der Zug (wie dem Namen zu entehmen) unter der Schiene befindet. Die Mitfahrer sitzen in 2er-Reihen jeweils Rücken an Rücken, was die Invertigos von anderen Inverted Coastern abhebt. Es existieren nur wenige Exemplaren - umso erfreulicher ist es, dass sich das Movieland in Italien nächstes Jahr eine gebrauchte Bahn dieser Art zulegen wird.
Wem die beiden Boomerangs in Normalgröße zu wenig Thrill bieten, für den ist eine Fahrt auf einem Giant Inverted Boomerang genau das richtige. Bei einer Höhe von fast 60 Meter und den daraus resultierenden Kräften ist ein actionreiches Erlebnis vorprogrammiert. Stunt Fall in Madrid ist bislang der einzige Giant Inverted Boomerang in Europa.
Seit dem Jahr 2011 deckt Vekoma mit seinen Boomerang Coastern auch die letzte verbleibende Zielgruppe ab. Der erstmals in Drayton Manor gebaute Junior Boomerang kommt ohne Inversionen und waghalsigen Elementen aus, behält aber das bewährte Prinzip (kleine Fläche, Rückwärtsfahrt) bei.

Invertigo (California’s Great America):


Stunt Fall (Parque Warner Madrid):


Ben 10 - Ultimate Mission (Drayton Manor):



Auch wenn die Meinungen zum Vekoma Klassiker unter Kennern weit auseinandergehen, vor allem in Bezug auf Fahrkomfort, zählen Boomerangs zu den erfolgreichsten „Copy/Paste-Achterbahnen“ überhaupt und zu diesem Erfolg kann man der Firma Vekoma nur gratulieren.
Abschließend möchten wir eure Meinung hören. Ist ein Boomerang für euch bloß jeweils ein weiterer Count oder eine spaßige Attraktion?
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