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Heide Park - Halloween Nights

simonszu

Airtime König
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Nun auch mal mein erster Tripreport, leider ohne Fotos, weil ich mein Handy die meiste Zeit im Rucksack hatte, und in all dem Vergnügen gar nicht daran gedacht habe, es raus zu holen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.

Meine Freundin bekam Ende September eine Email vom Heidepark, in dem ein Supersonderangebot zum Saisonende beworben wurde - zwei Tage Parkbesuch mit Übernachtung im Holiday Camp und All-Inclusive-Verpflegung für 50€ p.P. Da kannste nur schwer nein sagen. Wir haben also zwei Tage möglichst unter der Woche gebucht, Donnerstag und Freitag, um einen Kompromiss aus "Der Park ist nicht so voll" und "Halloweenspecial" zu bekommen.

Am Donnerstag, den 16.10. setzten wir uns ins Auto, und fuhren von Dortmund aus die bekannte Strecke aus A2 und A7 nach Soltau hoch. Gegen 10 Uhr kamen wir an, und mussten dem Parkplatzpersonal erstmal die Buchungsbestätigung des Camps zeigen, damit wir den Abzweig dorthin nehmen konnten, und nicht auf den Tagesparkplatz fahren mussten. Das Camp ist ganz "oben links" in der Ecke, wir fuhren erst am Hotel Port Royal und am Betriebshof vorbei, um dann irgendwann dort anzukommen.

Das Camp selbst ist im Karibik-Surfer-Hippie-Flair gestaltet, mit großem Beach-Außenbereich, was uns allerdings im regnerischen Oktober herzlich egal war, schließlich wollten wir primär in den Park, und im Camp nur übernachten.

Die Übernachtungsmöglichkeiten im Camp sind kleine Blockhütten für jeweils 2 Personen, und, wie auf Campingplätzen mit zentralem Gebäude mit Sanitäranlagen und Restaurant.

Wir checkten ein, bekamen unser All-Inclusive-Armband, was bis am nächsten Tag um 10 Uhr gültig war, und eine 2-Tages-Karte für den Park. Also direkt auf in den Kampf.
Das Camp hat einen eigenen Parkeingang, zu dem man allerdings einige hundert Meter am Betriebshof lang laufen musste, und den Hügel erklimmen musste, auf dem der Scream steht. Die Wolken hingen an dem Tag übrigens so niedrig, dass man die Spitze des Screams nicht mehr sah. Außerdem regnete es leicht. Also der beste Garant, um möglichst kurze Wartezeiten zu haben.

Der Parkeingang befindet sich direkt hinterm Screamie, recht versteckt in der Ecke, und besteht aus einem Ticketleser, einer Drehtür, und einer normalen Tür für Rollifahrer und Kinderwagen. Auf dem Weg zum Park sahen wir bereits, dass wirklich nicht allzu viel los war, der Scream fuhr nur mit halber Besetzung.

Im Park ging es erstmal nach links. Nach mehreren Jahren Achterbahnabstinenz wollten wir es mit der Bobbahn erstmal ruhig angehen lassen, aber die hatte noch zu. Zu regnerisch, zu kalt. Ich fürchtete, dass es nicht die einzige Attraktion sein könnte, die zu sein würde, aber wir hatten Glück. Das Limit fuhr nämlich ganz normal. Allerdings auch nicht komplett ausgelastet, teilweise nur mit 1 oder 2 Leuten pro Zug. Da es meine erste Achterbahn seit der Black Mamba 2009 war, waren meine Erwartungen nicht so hoch, und wurden auch erfüllt. Es hat Spaß gemacht. Nur meine Freundin klagte danach über leichte Kopfschmerzen. Bei mir ging es (noch).

Nach dem Limit gings erst einmal in das Tal der Mayas, um die Flatrides abzuhaken. Leider fuhr der Topspin nicht, weil die Mittelachse angeknackst war. Eine Reparatur wurde für den nächsten Tag in Aussicht gestellt, aber da ich erfahrungsgemäß mit fast 2 Metern Körpergröße in das Teil eh nicht reingepasst hätte, war mir das egal. Die anderen Rides waren auch wenig frequentiert, die OPs hatten gute Laune, und keinen normalen Massenabfertigungs-Stress, und haben sogar noch für jeden Besucher einzeln die Sitze trockengewischt, die aufgrund des Regens leicht nass waren.
Während der Fahrt schielte ich immer schon leicht zum Colossos rüber, den ich bisher noch nicht gefahren bin. Ich habe Höhenangst, und der First Drop sah doch ziemlich steil aus aus der Perspektive. Ich rang noch mit mir.
Die Flatrides waren erwartungsgemäß langweilig, weil ich die Licht- und Soundeffekte, die die Dinger auf den Volksfesten habe, im HP immer leicht vermisse.

Die nächste Station war das Mountain Rafting. Auch hier, direktes Durchgehen zu der rotierenden Plattform am Einstieg. Die OPs wollten wohl allen was gutes tun, und haben jeder Besuchergruppe ein eigenes Boot zugewiesen, aber ich finde, dass es mehr Spaß macht, mit fremden Leuten im Boot zu sitzen, und sich gemeinsam zu freuen, wenn man nass wird.

Direkt danach habe ich eben das Krakenkarussell neben dem Lego-Shop mitgenommen. Erwartungsgemäß nett, aber unspektakulär. Aber auch hier ein unfassbar freunlicher OP, der Spaß an der Sache hatte, und mit den Kindern, die nach der Fahrt einfach sitzen geblieben waren, seinen Spaß hatte, und zB die kleinen Drehachsen total schnell fuhr, während die Hauptachse fast stehen blieb, und sowas halt.

Weiter gings in die Bucht der Totenkopfpiraten, Floß fahren. Hier merkte man am ehesten, dass der Park schon auf Halloween vorbereitet ist. Auf der Insel in der Mitte des Sees stand ein riesiger Aufblaskürbis, und in einigen Flößen saßen Skelette, die mit fuhren. Der Regen wurde stärker, daher haben wir die Tatsache, dass wir eh nass waren, genutzt, und sind eine Runde mit der Topilaula-Schlacht gefahren, und waren danach noch nässer. Eine ziemlich spaßige Sache.
Die Schiffsschaukel stand direkt daneben, also war's klar, dass ich da auch rein musste. Keine Warteschlange, normale Fahrtzeit, aber als die vorbei war, hat der Operator uns angeboten, sitzen zu bleiben, hat dann eben noch den wartenden Fahrgast im Schiff verstaut, und ist dann eine extralange Runde gefahren, die er erst gestoppt hat, als ein weiterer Fahrgast im Wartebereich aufgetaucht ist. Ich fand's super.

Mittlerweile war Mittagszeit angesagt, und wir haben den Park verlassen, um im Holiday Camp Gebrauch von unserem All-Inclusive-Armbands zu machen. Es gab ein Nachmittagssnackbuffet mit Salaten, Bockwürsten, Frikadellen, Nachos und Kuchen. Frisch gestärkt gings zurück in den Park, wo ich mir erst einmal den Big Loop vornahm, und meine Freundin im Suppenkoma eine Runde aussetzte. Und, Junge...das Teil war vielleicht ruckelig. Wieso die da in den Zügen keine Kopfstützen verbaut haben, erschließt sich mir nicht. Eine Runde Monorail danach war nötig, als ich meine schmerzenden Schultern massiert habe.

Und direkt danach folgte mein Highlight. Das Limit und den Big Loop kannte ich schon von früheren Besuchen, aber ich will ja auch was neues kennenlernen, und so schlenderten wir ganz beiläufig am Desert Race vorbei, und fanden uns irgendwie in der Warteschlange wieder. Ca 2 Züge Wartezeit, kannste nix sagen. Es war mein erster Launched Coaster, und ich war schon etwas nervös. Vor allem, weil die Tante, die im Hubschrauber saß, und den großen roten Knopf drücken sollte, immer etwas fies war, und nach dem Erlöschen der Ampel noch 2-3 Sekunden gewartet hat, bevor sie den Abschuss freigegeben hat. Nun, wir saßen in den Sitzen, die Ampel wurde dunkler und dunkler, und meine Anspannung wuchs. Und mit einem trockenen "Tschüss" über die Lautsprecheranlage wurden wir rauskatapultiert. Junge, war das geil. Die Fahrt war dann leider schneller vorbei, als man überhaupt realisiert hatte, dass man fährt, aber...geil. Und dank des Regens weiß ich jetzt, wieso Motorradfahrer ein Visier an ihrem Helm haben. Das hat nämlich richtig weh getan, mit den Tropfen im Gesicht.

Nach noch einer Fahrt im Mountain Rafting war es dann schon 17 Uhr, und der Park schloss für den Tag. Also auf, zurück ins Camp. Dort erwartete uns ein einfaches, aber durchaus leckeres Abendbuffet. Nudeln mit Soße für die Kleinen, verschiedene pseudokaribisch zubereitete Fleisch- und Fischsorten für die Erwachsenen, und die Frittenbude im Außenbereich war auch noch auf. Irgendwann begann draußen ein DJ damit, Musik aufzulegen, und die kleineren Kinder tanzten auch irgendwie, aber wir waren aufgrund des guten Essens und des langen Tages so kaputt, dass wir gegen 21 Uhr im Bett waren.

Am nächsten Tag gab es gutes Frühstück auf Jugendherbergs-Standard, danach haben wir unser Zimmer und das Camp verlassen, und standen gegen 09:50 vorm Parkeingang, zusammen mit 200 anderen Camp-Besuchern, die auch in den Park wollten. Es gab weiterhin nur einen Ticketleser, und ein Drehkreuz, und so dauerte es doch recht lang, bis wir im Park waren. Die Bobbahn hatte auf, also haben wir sie eben auf dem Weg zum Limit mitgenommen. Das Limit dann auch nochmal, denn trotz schmerzender Schultern vom Vortag wollte ich doch mal alle Coaster des Parks an einem Tag schaffen. Allerdings hat der Big Loop dann meinen Hals sehr zuverlässig erneut zertrümmert, sodass ich an Fahrten mit Schulterbügeln an diesem Tag nicht mehr denken brauchte. Also lieber nochmal alle Flatrides im Maya-Tal abklappern, und die Zeit bis zur Madagascar-Show rumkriegen. Die Show war ganz nett, aber ich kann mit dem Konzept, dass dann Leute in Maskottchenkostümen von Figuren aus Animationsfilmen stecken, nichts anfangen. Die Stimme kam Playback, mit dem Originalsprecher aus dem Kino, der Gesichtsausdruck der Figuren blieb weiter unbeweglich, aber sie haben übertrieben gestikuliert, um zu zeigen, dass sie gerade sprechen. Auch die artistischen Darbietungen waren zwar gut, aber nicht so toll wie bei der Zirkus-Show im Safaripark Stukenbrock.

Nach der Show hieß es dann anstehen für die signifikanteste Schlange des Trips. Der Heidepark hat nämlich für die zwei aufwendigsten Horrorattraktionen ein Zeitkartenkonzept eingeführt, um das lange Anstehen zu ersparen. Jeder Besucher konnte sich im Fährhaus kostenlose Eintrittskarten abholen, auf denen Zeitintervalle aufgedruckt waren. Zu den Intervallen sollte man sich dann an den beiden Haupthorrorattraktionen "Asylum" und "Inferno" einfinden, und hatte dort nur eine sehr reduzierte Warteschlange vor sich, und konnte in der Zwischenzeit noch andere Attraktionen besuchen. Fand ich sehr sinnvoll.

Da wir noch etwas Zeit hatten, bis wir dran waren, hatte ich mein zweites Highlight vor mir. Colossos. Und vor allem sein First Drop, da ich wie gesagt, Höhenangst habe. Aber war das geil. Das war definitiv mein härtester Adrenalinlieferant seit langem. Als der Zug in der Schlussbremse hing, konnte ich meine Arme und Beine nicht mehr still halten, und musste mich erstmal draußen hinsetzen, da ich aufgrund wackeliger Beine kaum noch gerade laufen konnte. Jungejunge. Ganz große Klasse.

So langsam wurde es dunkel, und unsere Zeitintervalle für die beiden Horrorattraktionen rückten näher, sodass wir sie besucht haben. Ich möchte hier nicht zuviel verraten, weil die Halloween Nights ja noch 2 Wochen laufen, und bestimmt noch der ein oder andere hier da noch hin möchte, aber ich spreche eine ganz klare Empfehlung aus. Der Heidepark hat sich ein externes Team hinzugeholt, die die Attraktionen aufgebaut und betrieben haben, und die haben sich richtig Mühe gegeben. Eine äußerst liebevolle und detailreiche Inszenierung, und zumindest im Asylum habe ich mich ernsthaft unwohl gefühlt. Das Inferno war auch nicht schlecht, und die kleineren Attraktionen waren weniger gruselig, aber schön inszeniert.
Der Park an sich war auch richtig schön beleuchtet, zusätzlich zu der normalen Beleuchtung waren noch mobile Powermoon-Lampen mit schönem orangefarbenen Licht aufgestellt, und an allen Ecken und Enden waren sehr leistungsstarke Nebelwerfer installiert, sodass der gesamte Park vernebelt war, und man die Besucher nur noch als Schemen erkennen konnte.
Wir wollten dann eigentlich noch die Piratenshow angucken, die aber schon zum zweiten Mal an dem Tag wegen schlechtem Wetter abgesagt wurde, weil die Bühnenplanken zu nass und rutschig waren. Stattdessen haben wir uns noch Krake lebt angesehen, die wir uns extra für den Abend aufgespart haben. Der Durchgang war auch nett gemacht, dauerte aber nicht so lange wie in den extra Horrorattraktionen, aber ist es definitiv wert.

Mittlerweile war ich total fertig, weil auch meine Schultern und Nacken immer mehr schmerzten, und wir haben uns gegen 21:45 auf dem Weg zum Auto gemacht. Erst am Ausgang erfuhren wir: Der Ausgang zum Holidaycamp ist geschlossen, weil der Fußweg nicht beleuchtet ist. Man möge doch bitte den Ausgang des Hotels nehmen, und dann außen lang wieder hochlaufen. Hätte man uns das früher gesagt, wären wir nicht von den Piraten hoch zum Scream und wieder runter zu den Piraten gelaufen. Anyway...gegen 22 Uhr fuhren wir dann vom Gelände, und hofften auf gutes Durchkommen, schließlich hatten wir noch 2-2,5h Fahrtzeit nach Dortmund vor uns.

Dummerweise ereignete sich direkt nach der Autobahnauffahrt keine 200m vor uns ein Unfall, sodass wir erstmal noch 2 Stunden in einer Vollsperrung rum standen, und erst gegen 4 Uhr morgens zu Hause waren.

Alles in allem war es aber top. 50€ pro Person für 2 Tage Park, All-inclusive, Übernachtung, Halloweenspecial, und aufgrund des Regens kaum Anstehzeiten. Würde ich direkt wieder machen nächstes Jahr.
 

Henni

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Schöner Bericht, der auch ohne Fotos gut wirkt. Vor allem fand ich es einfach herrlich, mal wieder vom jemanden einen Bericht zu lesen, der neue Coaster noch austesten kann zu schätzen weiß. Ich war auch erst kürzlich im Heide Park und fand Colossos und den Flug der Dämonen am besten, habt ihr die Neuheit denn ausgelassen?
 

simonszu

Airtime König
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Ja. Am Donnerstag Abend hat mich die Dame mit den Schlüsseln noch rangewunken an die Dämonen, aber ich war hundemüde, und wollte nicht mehr.
Am Freitag waren meine Schultern ernsthaft kaputt. Jetzt immer noch, ich geh die Woche mal zum Arzt, da ich fürchte, mir auf dem Big Loop ein Schleudertrauma geholt habe, ich habe es in der letzten Helix ernsthaft knacken gehört.
ich wollte das Risiko auf eine weitere Bahn mit Schulterbügeln nicht antun.
ich habe den testsitz des Dämonen getestet, und er ging nur schwer zu. Ich bin momentan schwer am abspecken (seit Anfang des Jahres von 168kg auf 143kg runter bei 2m) und war froh, dass ich in die anderen Bahnen überhaupt reingepasst habe, nachdem ich vor 1 Jahr im Safaripark stukenbrock nicht viel Freude hatte.
so habe ich mir die Krake und den Dämonen aufgespart für nächstes Jahr, quasi als Belohnung wenn die nächsten 20kg runter sind ;)

so. Ich hab das hier jetzt am Handy getippt, und falls ich Fehler eingebaut habe: Sorry
 

Kuhbaert

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Vieleicht solltest du dir nächstes Jahr besser die Vekoma Backpfeifenschleudern für den Schluss aufheben. :D
 

simonszu

Airtime König
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Definitiv. Wobei ich gar nicht genau weiß, ob ich mir den Big Loop nochmal antun möchte. Im Limit haste ja wenigstens noch ne Kopfstütze, und wenn man den Kopf da schön an die Seite presst, gehts. Aber der Big Loop bietet zu wenig Action für die Schmerzen, die man danach hat.
 
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