- Mitglied seit
- 2013
- Beiträge
- 906
Eules Wilde Westen Tour: Übersicht
Prolog
Kapitel 1: Traumschiff Eulenprice (Walibi Holland frei nach Roddenberry)
Kapitel 2.1: Drievliet
Kapitel 2.2: Sealife Holland
Kapitel 3: Duinrell
Kapitel 4: Efteling
Kapitel 5: Efteling
Kapitel 6: Efteling
Kapitel 7: Bobbejaanland
Kapitel 8: Walibi Belgium
Epilog
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Der Fan-Traum,
Unendliche Freude!
Wir schreiben das Jahr 2014, Sternzeit
Dies sind die Abenteuer des Traumschiffs Eulenprice, das mit seiner zwei Mann starken Besatzung acht Tage unterwegs ist, um fremde Achterbahnen zu erforschen, neue Wasserbahnen und neue Themenfahrten. Weit von zu Hause entfernt dringt die Eulenprice in Freizeitparks vor, die die Eule nie zuvor gesehen hat….
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Ja, es war früh – sehr früh, wenn man bedenkt, dass ich am Abend zuvor noch Kantorendienst im Osternachtgottesdienst hatte und danach vor lauter Aufregung kaum ein Auge zu bekommen habe. Trotzdem war ich schon kurz nach dem Klingeln des Weckers um 4:00 Uhr hellwach und konnte frohen Mutes starten. Da die Straßen am frühen Ostersonntag fast überall wie leergefegt waren (sogar die A2, die wir so gegen 7:00 Uhr erreichten!) war die Fahrt insgesamt sehr entspannt und wir sind auch ohne Warp-Antrieb um 9:15 Uhr in Biddinghuizen angekommen, wo sogar noch die Schranke zum Parkplatz geschlossen war. Das änderte sich jedoch kurz nach unserer Ankunft und wir sind durften als drittes oder viertes Auto auf den Parkplatz fahren.
Dort angekommen war es erst einmal Zeit für ein Frühstück im Heck des Autos – schließlich wollten wir uns nicht ungestärkt in das eigentliche Abenteuer beamen lassen. Dass wir während des (zweiten) Frühstücks schon ein paar Schienenmeter von X-Press und Goliath zwischen den Bäumen sehen konnten, war für mich natürlich gleich noch ein weiterer Anreiz, endlich richtig loslegen zu können, insbesondere, da dort im Laufe unseres Frühstücks schon ein paar Testrunden gedreht wurden.
Dementsprechend studierte ich noch einmal kurz den mitgebrachten „Plattegrond“ um mich ein wenig zu orientieren und dann stand nur noch die Kasse zwischen uns und dem Vergnügen. Diese überwanden wir relativ problemlos mithilfe unserer Fort-Fun-Jahreskarten und der dazugehörigen Eintrittsgutscheine ins Walibi Holland und das Erkunden des ersten fremden Freizeitparks der Tour konnte beginnen.
Erster Eindruck: Die hier anzutreffenden Lebensformen scheinen hasenartige Humanoide zu sein, die offenkundig musikbegeistert sind (Gattung Homo Canis Cantans?) und grundsätzlich freundlich auf Eindringlinge von außerhalb ihrer Lebenswelt zu reagieren. Darüber hinaus zeigen sie offenkundig einen Hang zur Verwendung von comicartigen Farbgebungen, was sich insbesondere auf die Gestaltung von Gebäuden auswirkt. (Logbuch-Notiz: Bitte prüfen, ob dies immer der Fall ist oder auf ein Werk des Oster-Haaz zurückzuführen ist!)
Nun aber los und die örtlichen Transportmittel testen bevor diese überlaufen sind – sicherheitshalber blieb meine Freundin zunächst einmal zurück um die Lage zu sichern während ich mich in den Bereich von X-Press wagte. Dort erwartete mich eine kleine Schar wartender, zu denen ich mich nichtsahnend gesellte und gut 5 Minuten Zeit hatte, die etwas bedrückende Atmosphäre einer alten U-Bahn Station zu begutachten, ehe ich zu einer Gittertür gelangte, die von einem ausdruckslos vor sich hin starrenden Pförtner gehütet wurde, der die psychodelische Stimmung dramatisch intensivierte. Kurze Zeit später ließ er mich mit einigen weiteren Fahrgästen vor und ich führte das Grüppchen mutig durch ein unerwartet langes Gewirr an Gängen, in denen einige Schrecken auf uns lauerten (hier möchte ich im Hinblick auf nachfolgende Rothemden nicht zu viel verraten, damit diese hier noch ihrem Daseinszweck zugeführt werden können).
Schließlich gelangten wir jedoch sicher zur Plattform 13, auf der um 6:66 Uhr der nächste Zug abfahren sollte (Logbuch-Notiz: Bei der Freizeitparkleitung anregen, die hiesige Zeitmessung zu reformieren und an die gängige Sternzeitrechnung anzupassen). Auch hier begab ich mich furchtlos an die forderste Front und erwartete meine erste Achterbahnfahrt des Jahres in der Firstrow von X-Press. Und was soll ich dazu sagen? Der Indoor-Launch macht ordentlich Spaß und gehen nahtlos in die ersten Inversionen über. Der Rest des Layouts ist auch trotz der Kompaktheit schön abwechslungsreich, wird aber für meinen Geschmack etwas zu langsam durchfahren – hier würde der Bahn ein wenig mehr Power gut zu Gesicht stehen. Der Effekt mit der „rammenden“ U-Bahn nach der Bremse passt wieder gut zur Grundgestaltung der Bahn, auch wenn man davon im vorderen Bereich des Zuges weniger mitbekommt als weiter hinten und rundet das Gesamterlebnis ansprechend ab. Natürlich kenne ich die Bahn nicht in der ursprünglichen Version, aber so, wie ich sie erleben durfte, war das schon einmal ein klasse Auftakt, der viel Lust gemacht hat, den Rest des Parks zu erkunden.
Gemeinsam mit meiner Freundin drangen wir also wohlgemut in die hinteren Bereiche des Parks vor, in denen von der bedrückenden Enge der alten U-Bahn nichts mehr zu spüren war und wo auch noch deutlich weniger Reisende anzutreffen waren. So gelangten wir nach kurzem Fußmarsch in einen Bereich, in dem ich mich gleich „heimisch“ fühlte: Den Sherwood Forest!
Den kannte ich schon von meinem Besuch in Nottingham in 2012 und selbstverständlich machte ich mich da sofort auf die Suche nach einem alten Bekannten – gemeint ist natürlich kein Geringerer als der Rächer der Enterbten, der Beschützer von Witwen und Waisen, der Anführer der Merry Men und Meister aller Bogenschützen: Robin Hood. Und ja: Hier ist er auch schon!
Merkwürdig ist nur, dass er offenbar den halben Sherwood Forest abgeholzt hat um seine eigene Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen seinem Hideout und der Burg von Nottingham zu bauen. Naja, während meine Freundin noch über diese Kuriosität (oder genauer gesagt: Die Monstrosität dieser Strecke) sinnierte, wollte ich sie mit selbst testen und so schlenderte ich frohgemut in die toll gestaltete Station der Bahn, um auch hier fast direkt einsteigen zu können. Meine Freundin versuchte sich derweil darin, meinen wilden Ritt durch den hier nur noch spärlich vorhandenen Wald zu dokumentieren. Na? Erkennt ihr die Eule?
Wie war nun der Ritt? Ich würde einmal sagen eher durchschnittlich. Einerseits kann ich der Bahn auf jeden Fall zu Gute halten, dass sie über einige schöne Airtime-Momente verfügt (wie meist, besonders dann, wenn man in den hinteren Bereichen des Zuges reitet), die durch die teilweise recht eng gehaltenen Neigungen sogar dazu führen, dass man ab und zu recht heftig aus dem Sitz gerissen wird. Dazu sind die Wagen mit ihren typischen Holzachterbahn-Bügeln auch bequem genug, um die Bahn schmerzfrei genießen zu können. Allerdings gefällt mir das Layout mit seiner U-förmigen Out-And-Back Struktur eher weniger, weil es erstens sehr vorhersehbar ist und zweitens Elemente, bei denen man durch die massive Stützenkonstruktion eines Woodies „hindurchtaucht“ leider völlig fehlen. Außerdem ist das Rütteln der Bahn im Bereich der ersten Kurve schon sehr extrem: Für Träger von Zahnprothesen ist diese Ecke sicher nicht geeignet; der Rest der Strecke ist aber eigentlich problemlos fahrbar.
Nach ein paar Runden zog es uns dann weiter – schließlich wollte ich auch mal eine Bahn fahren, in der meine Freundin nicht draußen wartet. Doch was stellt sich uns als nächstes in den Weg? Der Space Shot! Der ist zwar ganz sicher nichts für meine Freundin, aber bei der relativ Bescheidenen Kapazität des Rides konnte es im Lauf des Tages von den Wartezeiten eigentlich nur schlimmer werden als die jetzt angezeigten 10 Minuten. Also nichts wie rein in die Queue, ein paar Minuten warten und schon wird die Eule 60 Meter in den Himmel geschossen. Wie immer bei solchen Türmen: Das tolle Gefühl in der Magengegend stellt sich sofort ein, ist aber leider auch allzu schnell wieder vorbei. Da ich zudem Droptower mehr mag, wenn man langsam nach oben gezogen wird und dadurch die Aussicht noch etwas besser genießen kann und das hiesige Modell praktisch gänzlich unthematisiert ist, beließ ich es bei diesem einen Flug und ließ den Turm danach unbeachtet stehen.
Jetzt musste aber unbedingt was her, bei dem meine Freundin nicht „kneift“. Und da sie mich direkt nach einem „Kiddie-Coaster“ fragte, beschloss ich, ihr den Wunsch zu erfüllen und in Richtung Draco zu gehen. Das ist allerdings ein gutes Stück Fußweg, auf dem sich noch ein paar Zwischenstationen anboten. Die erste davon befand sich noch im Sherwood Forest und hört auf den Namen „Merlin’s Castle“ (Logbuch-Notiz: Merlin im Sherwood Forest? Da haben die Erbauer wohl ein paar Legenden durcheinander gebracht… Oder sollte ich mich da so täuschen? Schließlich findet sich laut Walibi ja auch Excalibur in diesem Wald.). Etwas irritiert betrat ich das wirklich wunderschön gestaltete Inselchen mit der ebenfalls sehr sehenswerten kleinen Burg und wurde drinnen Zeuge eines Streites des berühmten Zauberers – mit wem? Mit einer Eule! (Logbuch-Nachtrag: überprüfen, ob es sich dabei um den Disney’schen Archimedes handeln soll). Außer den Tatsachen, dass der gute alte Merlin so wütend war wie ich ihn eigentlich noch nie erlebt habe und uns und der Eule seine Macht beweisen wollte, habe ich aufgrund meiner bescheidenen Kenntnisse der Landessprache leider nicht verstanden, aber das macht kaum einen Unterschied: Mir war die Eule sympathisch!
Danach erreichten wir das folgende Schild, das mir ein Lächeln über die Lippen kommen ließ: Hat man uns etwa schon erwartet?
Wie auch immer – jedenfalls bogen wir kurz nach dem Eintritt in den Westernbereich des Parks nach links ab in Richtung des Crazy Rivers. Auf dieser klassisch im Westernstil thematisierten Log-flume Bahn wurde die eigentlich nicht sehr lange Wartezeit ein wenig dadurch verlängert, dass es innerhalb nur weniger Minuten gleich zwei kurze technische Störungen gab, die aber auch jeweils schnell behoben zu sein schienen. So konnten wir die Zeit dafür nutzen, die anderen Fahrgäste und insbesondere den schönen Doppeldrop direkt neben der Warteschlange zu beobachten.
Übrigens konnte man selbst aus diesem Wartebereich aus einen Teil von Goliath sehen, der ja komplett am anderen Ende des Parks steht:
Dann kamen wir selbst an die Reihe und konnten eine abwechslungsreiche Fahrt mit drei Drops (davon einem rückwärts) genießen, ohne wirklich nennenswert nass zu werden (Logbuch-Notiz: Die vorher angelegte Schutzkleidung macht zwar optisch einiges her, war hier aber eigentlich nicht zwingend erforderlich).
Kurz darauf war es dann auch für meine Freundin endlich soweit, dass sie die erste Achterbahnfahrt des Jahres absolvieren sollte. Besonders hoch oder furchteinflößend war das zwar nicht, was uns im hintersten Bereich des Westernbereichs erwartete (Logbuch-Notiz: Klären, was diese drachenartigen Figuren im Westernbereich verloren haben, denn zumindest laut Parkplan gehört das noch zum Wilden Westen), aber wenn man da nur einen Zug Wartezeit hat, kann man das ja gerne mal mitnehmen. Die Fahrt auf Drako war dann auch genau das, was ich erwartet hatte: Ein Kiddie-Coaster mit überschaubarem Layout, das zweimal durchfahren wird. Lustig ist das schon, aber lange dafür anstehen würde ich nicht wirklich und Wiederholungsfahrten brauchten wir auch nicht.
Was wird in dieser Ecke des Parks noch geboten? Im Parkplan grinst mich hier Homo Canis Cantans wieder groß an und wirbt mit einer „5D-Experience“, die wohl in dem Gebäude untergebracht ist, die mich an eine Mischung aus Theater und Saloon erinnert, obwohl draußen wieder diese merkwürdigen Drachenköpfe prangen, die irgendwie so gar nicht westernmäßig aussehen. Dazu zeigt eine Uhr am Eingang an, dass die nächste Show noch über eine halbe Stunde auf sich warten lässt. Naja – dann eben nicht und auf später verschieben und lieber gegenüber das „Rodeo“ näher betrachten. Dort hat man für zwei Euro die Chance, sein Glück beim „Bull-Riding“ auf einem mechanischen Bullen zu versuchen. Offenbar machen das zwar augenscheinlich fast nur Kinder und auf klassische Regeln wie ‚nur mit einer Hand festhalten‘ wird kein Wert gelegt, aber wenn ich schon mal auf einer ‚Wilden Westen Tour‘ bin, lasse ich mir das natürlich nicht entgehen: Schuhe aus, zwei Euro bezahlt, „Bullen“ besteigen, regelgerecht (!) festhalten und sich nach ner Minute vom ziemlich rutschigen Rücken abwerfen lassen. Olé.
Den „Tomahawk“, einem Frisbee, der, wie praktisch das gesamte Walibi-Playland, von SBF Visa erbaut wurde, ließen wir dankend aus, weil wir beide nicht so die großen Flatride-Fans sind und wandten uns stattdessen lieber dem erwähnten Spieleland (oder eher: Ländchen) zu. Das optische Highlight ist hier eine kunterbunte Version eines „Dreibeinigen Herrschers“ mit Gummistiefeln und Holzfasskörper, der als Wasserspielplatz getarnt ist (Logbuch-Notiz: Achtung: Nicht erwecken, solange keine Rothemden in der Nähe sind!). Ich posierte trotzdem mutig darunter, obwohl ich als Kind echt unheimliche Angst vor diesen Kreaturen hatte als die noch durchs öffentlich rechtliche Fernsehen flimmerten und trat dann gemeinsam mit meiner Freundin die Flucht in Zenko’s Graffitty Shuttle an (ein Fliegender Teppich im Mini Format). Das Teil braucht aber wohl dringend mal einen Besuch von Scotty, denn irgendwie schaffte es dieses Shuttle nicht, uns trotz wiederholtem Abhebens nicht auch nur einen Meter von dem Dreibeinigen Herrscher weg zu bringen. Da von Scotty aber keine nichts zu sehen war, machten wir uns eben wieder zu Fuß auf und verließen den Bereich. Bilder vom Shuttle gibt’s zur Strafe auch keine ;-)
So erreichten wir den W.A.B. Plaza (Logbuch-Notiz: Wofür steht W.A.B.?), und da wir ohnehin gerade die Regenjacken an hatten, kam uns das Splash Battle mit dem kreativen Namen „Splash Battle“ nicht ungelegen. Ich hatte diesbezüglich ja meine Bedenken, weil es meine Freundin eigentlich gar nicht mag, nass gemacht zu werden und es für sie ihr allererstes Splash Battle war, aber sie kam ohne zu zögern mit und setzte sich mit mir in eines der gelben Gefährte, die irgendwie auf mich wirkten als sollten sie eigentlich eher unterhalb der Wasseroberfläche fahren. Ok, dann wäre das mit dem Splash Battle wohl schwierig geworden und bei gelben U-Booten will ich da auch nicht ganz so penibel sein – da haben schon ganz andere Leute plötzlich Blaskapellen drin versteckt und hatten immensen Erfolg damit. Bei unserer Fahrt hatten wir dann das Glück, dass die Boote um uns herum alle nur sehr schwach besetzt waren und einige der Wasserkanonen am Rande der Strecke unbemannt waren, sodass wir zwar nass aber nicht durchtränkt am Ziel ankamen, was ich als sehr angenehm empfand und der Laune meiner Freundin nicht abträglich war. Die fand danach sogar noch Gefallen daran, sich an den Kanonen zu positionieren, sodass wir zusammen noch eine ganze Weile wacker gefochten haben – so soll das sein und so macht das Spaß. Daumen hoch für diese Installation und ihre Balance aus Nässegrad und Gaudi-Faktor. Zum Trocken Blasen haben wir uns dann nebenan noch eine Runde in der Spinning Vibe gegönnt – ein Huss „Magic“ mit relativ humaner Fahrintensität und dezentem Musik-Theming. Hier bin ich der falsche für eine ernsthafte Bewertung, aber ich fand es ok.
Ein paar Meter weiter kamen wir an „Speed of Sound“ vorbei, der mein erster Vekoma Boomerang werden sollte. Dazu aber später mehr, denn erst einmal sind wir wirklich nur daran vorbei gelaufen. Der Grund dafür ist schnell erzählt: Ich erinnerte mich daran, die Tour mit einem Coaster Count von 71 begonnen zu sein, mit X-Press, Robin Hood und Drako auf dem Konto stand also mein Count Nr. 75 bevor und den wollte ich natürlich nicht mit einer „Retortenbahn“ abhaken, wenn im selben Park noch ein viel gelobter Riese auf mich wartet. Der steht nur dummerweise ziemlich genau am anderen Ende des Parks, aber was soll’s: Hebe die Beine und spute dich schnell…
Prolog
Kapitel 1: Traumschiff Eulenprice (Walibi Holland frei nach Roddenberry)
Kapitel 2.1: Drievliet
Kapitel 2.2: Sealife Holland
Kapitel 3: Duinrell
Kapitel 4: Efteling
Kapitel 5: Efteling
Kapitel 6: Efteling
Kapitel 7: Bobbejaanland
Kapitel 8: Walibi Belgium
Epilog
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Der Fan-Traum,
Unendliche Freude!
Wir schreiben das Jahr 2014, Sternzeit
Dies sind die Abenteuer des Traumschiffs Eulenprice, das mit seiner zwei Mann starken Besatzung acht Tage unterwegs ist, um fremde Achterbahnen zu erforschen, neue Wasserbahnen und neue Themenfahrten. Weit von zu Hause entfernt dringt die Eulenprice in Freizeitparks vor, die die Eule nie zuvor gesehen hat….
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Ja, es war früh – sehr früh, wenn man bedenkt, dass ich am Abend zuvor noch Kantorendienst im Osternachtgottesdienst hatte und danach vor lauter Aufregung kaum ein Auge zu bekommen habe. Trotzdem war ich schon kurz nach dem Klingeln des Weckers um 4:00 Uhr hellwach und konnte frohen Mutes starten. Da die Straßen am frühen Ostersonntag fast überall wie leergefegt waren (sogar die A2, die wir so gegen 7:00 Uhr erreichten!) war die Fahrt insgesamt sehr entspannt und wir sind auch ohne Warp-Antrieb um 9:15 Uhr in Biddinghuizen angekommen, wo sogar noch die Schranke zum Parkplatz geschlossen war. Das änderte sich jedoch kurz nach unserer Ankunft und wir sind durften als drittes oder viertes Auto auf den Parkplatz fahren.
Dort angekommen war es erst einmal Zeit für ein Frühstück im Heck des Autos – schließlich wollten wir uns nicht ungestärkt in das eigentliche Abenteuer beamen lassen. Dass wir während des (zweiten) Frühstücks schon ein paar Schienenmeter von X-Press und Goliath zwischen den Bäumen sehen konnten, war für mich natürlich gleich noch ein weiterer Anreiz, endlich richtig loslegen zu können, insbesondere, da dort im Laufe unseres Frühstücks schon ein paar Testrunden gedreht wurden.
Dementsprechend studierte ich noch einmal kurz den mitgebrachten „Plattegrond“ um mich ein wenig zu orientieren und dann stand nur noch die Kasse zwischen uns und dem Vergnügen. Diese überwanden wir relativ problemlos mithilfe unserer Fort-Fun-Jahreskarten und der dazugehörigen Eintrittsgutscheine ins Walibi Holland und das Erkunden des ersten fremden Freizeitparks der Tour konnte beginnen.
Erster Eindruck: Die hier anzutreffenden Lebensformen scheinen hasenartige Humanoide zu sein, die offenkundig musikbegeistert sind (Gattung Homo Canis Cantans?) und grundsätzlich freundlich auf Eindringlinge von außerhalb ihrer Lebenswelt zu reagieren. Darüber hinaus zeigen sie offenkundig einen Hang zur Verwendung von comicartigen Farbgebungen, was sich insbesondere auf die Gestaltung von Gebäuden auswirkt. (Logbuch-Notiz: Bitte prüfen, ob dies immer der Fall ist oder auf ein Werk des Oster-Haaz zurückzuführen ist!)
Nun aber los und die örtlichen Transportmittel testen bevor diese überlaufen sind – sicherheitshalber blieb meine Freundin zunächst einmal zurück um die Lage zu sichern während ich mich in den Bereich von X-Press wagte. Dort erwartete mich eine kleine Schar wartender, zu denen ich mich nichtsahnend gesellte und gut 5 Minuten Zeit hatte, die etwas bedrückende Atmosphäre einer alten U-Bahn Station zu begutachten, ehe ich zu einer Gittertür gelangte, die von einem ausdruckslos vor sich hin starrenden Pförtner gehütet wurde, der die psychodelische Stimmung dramatisch intensivierte. Kurze Zeit später ließ er mich mit einigen weiteren Fahrgästen vor und ich führte das Grüppchen mutig durch ein unerwartet langes Gewirr an Gängen, in denen einige Schrecken auf uns lauerten (hier möchte ich im Hinblick auf nachfolgende Rothemden nicht zu viel verraten, damit diese hier noch ihrem Daseinszweck zugeführt werden können).
Schließlich gelangten wir jedoch sicher zur Plattform 13, auf der um 6:66 Uhr der nächste Zug abfahren sollte (Logbuch-Notiz: Bei der Freizeitparkleitung anregen, die hiesige Zeitmessung zu reformieren und an die gängige Sternzeitrechnung anzupassen). Auch hier begab ich mich furchtlos an die forderste Front und erwartete meine erste Achterbahnfahrt des Jahres in der Firstrow von X-Press. Und was soll ich dazu sagen? Der Indoor-Launch macht ordentlich Spaß und gehen nahtlos in die ersten Inversionen über. Der Rest des Layouts ist auch trotz der Kompaktheit schön abwechslungsreich, wird aber für meinen Geschmack etwas zu langsam durchfahren – hier würde der Bahn ein wenig mehr Power gut zu Gesicht stehen. Der Effekt mit der „rammenden“ U-Bahn nach der Bremse passt wieder gut zur Grundgestaltung der Bahn, auch wenn man davon im vorderen Bereich des Zuges weniger mitbekommt als weiter hinten und rundet das Gesamterlebnis ansprechend ab. Natürlich kenne ich die Bahn nicht in der ursprünglichen Version, aber so, wie ich sie erleben durfte, war das schon einmal ein klasse Auftakt, der viel Lust gemacht hat, den Rest des Parks zu erkunden.
Gemeinsam mit meiner Freundin drangen wir also wohlgemut in die hinteren Bereiche des Parks vor, in denen von der bedrückenden Enge der alten U-Bahn nichts mehr zu spüren war und wo auch noch deutlich weniger Reisende anzutreffen waren. So gelangten wir nach kurzem Fußmarsch in einen Bereich, in dem ich mich gleich „heimisch“ fühlte: Den Sherwood Forest!
Den kannte ich schon von meinem Besuch in Nottingham in 2012 und selbstverständlich machte ich mich da sofort auf die Suche nach einem alten Bekannten – gemeint ist natürlich kein Geringerer als der Rächer der Enterbten, der Beschützer von Witwen und Waisen, der Anführer der Merry Men und Meister aller Bogenschützen: Robin Hood. Und ja: Hier ist er auch schon!
Merkwürdig ist nur, dass er offenbar den halben Sherwood Forest abgeholzt hat um seine eigene Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen seinem Hideout und der Burg von Nottingham zu bauen. Naja, während meine Freundin noch über diese Kuriosität (oder genauer gesagt: Die Monstrosität dieser Strecke) sinnierte, wollte ich sie mit selbst testen und so schlenderte ich frohgemut in die toll gestaltete Station der Bahn, um auch hier fast direkt einsteigen zu können. Meine Freundin versuchte sich derweil darin, meinen wilden Ritt durch den hier nur noch spärlich vorhandenen Wald zu dokumentieren. Na? Erkennt ihr die Eule?
Wie war nun der Ritt? Ich würde einmal sagen eher durchschnittlich. Einerseits kann ich der Bahn auf jeden Fall zu Gute halten, dass sie über einige schöne Airtime-Momente verfügt (wie meist, besonders dann, wenn man in den hinteren Bereichen des Zuges reitet), die durch die teilweise recht eng gehaltenen Neigungen sogar dazu führen, dass man ab und zu recht heftig aus dem Sitz gerissen wird. Dazu sind die Wagen mit ihren typischen Holzachterbahn-Bügeln auch bequem genug, um die Bahn schmerzfrei genießen zu können. Allerdings gefällt mir das Layout mit seiner U-förmigen Out-And-Back Struktur eher weniger, weil es erstens sehr vorhersehbar ist und zweitens Elemente, bei denen man durch die massive Stützenkonstruktion eines Woodies „hindurchtaucht“ leider völlig fehlen. Außerdem ist das Rütteln der Bahn im Bereich der ersten Kurve schon sehr extrem: Für Träger von Zahnprothesen ist diese Ecke sicher nicht geeignet; der Rest der Strecke ist aber eigentlich problemlos fahrbar.
Nach ein paar Runden zog es uns dann weiter – schließlich wollte ich auch mal eine Bahn fahren, in der meine Freundin nicht draußen wartet. Doch was stellt sich uns als nächstes in den Weg? Der Space Shot! Der ist zwar ganz sicher nichts für meine Freundin, aber bei der relativ Bescheidenen Kapazität des Rides konnte es im Lauf des Tages von den Wartezeiten eigentlich nur schlimmer werden als die jetzt angezeigten 10 Minuten. Also nichts wie rein in die Queue, ein paar Minuten warten und schon wird die Eule 60 Meter in den Himmel geschossen. Wie immer bei solchen Türmen: Das tolle Gefühl in der Magengegend stellt sich sofort ein, ist aber leider auch allzu schnell wieder vorbei. Da ich zudem Droptower mehr mag, wenn man langsam nach oben gezogen wird und dadurch die Aussicht noch etwas besser genießen kann und das hiesige Modell praktisch gänzlich unthematisiert ist, beließ ich es bei diesem einen Flug und ließ den Turm danach unbeachtet stehen.
Jetzt musste aber unbedingt was her, bei dem meine Freundin nicht „kneift“. Und da sie mich direkt nach einem „Kiddie-Coaster“ fragte, beschloss ich, ihr den Wunsch zu erfüllen und in Richtung Draco zu gehen. Das ist allerdings ein gutes Stück Fußweg, auf dem sich noch ein paar Zwischenstationen anboten. Die erste davon befand sich noch im Sherwood Forest und hört auf den Namen „Merlin’s Castle“ (Logbuch-Notiz: Merlin im Sherwood Forest? Da haben die Erbauer wohl ein paar Legenden durcheinander gebracht… Oder sollte ich mich da so täuschen? Schließlich findet sich laut Walibi ja auch Excalibur in diesem Wald.). Etwas irritiert betrat ich das wirklich wunderschön gestaltete Inselchen mit der ebenfalls sehr sehenswerten kleinen Burg und wurde drinnen Zeuge eines Streites des berühmten Zauberers – mit wem? Mit einer Eule! (Logbuch-Nachtrag: überprüfen, ob es sich dabei um den Disney’schen Archimedes handeln soll). Außer den Tatsachen, dass der gute alte Merlin so wütend war wie ich ihn eigentlich noch nie erlebt habe und uns und der Eule seine Macht beweisen wollte, habe ich aufgrund meiner bescheidenen Kenntnisse der Landessprache leider nicht verstanden, aber das macht kaum einen Unterschied: Mir war die Eule sympathisch!
Danach erreichten wir das folgende Schild, das mir ein Lächeln über die Lippen kommen ließ: Hat man uns etwa schon erwartet?
Wie auch immer – jedenfalls bogen wir kurz nach dem Eintritt in den Westernbereich des Parks nach links ab in Richtung des Crazy Rivers. Auf dieser klassisch im Westernstil thematisierten Log-flume Bahn wurde die eigentlich nicht sehr lange Wartezeit ein wenig dadurch verlängert, dass es innerhalb nur weniger Minuten gleich zwei kurze technische Störungen gab, die aber auch jeweils schnell behoben zu sein schienen. So konnten wir die Zeit dafür nutzen, die anderen Fahrgäste und insbesondere den schönen Doppeldrop direkt neben der Warteschlange zu beobachten.
Übrigens konnte man selbst aus diesem Wartebereich aus einen Teil von Goliath sehen, der ja komplett am anderen Ende des Parks steht:
Dann kamen wir selbst an die Reihe und konnten eine abwechslungsreiche Fahrt mit drei Drops (davon einem rückwärts) genießen, ohne wirklich nennenswert nass zu werden (Logbuch-Notiz: Die vorher angelegte Schutzkleidung macht zwar optisch einiges her, war hier aber eigentlich nicht zwingend erforderlich).
Kurz darauf war es dann auch für meine Freundin endlich soweit, dass sie die erste Achterbahnfahrt des Jahres absolvieren sollte. Besonders hoch oder furchteinflößend war das zwar nicht, was uns im hintersten Bereich des Westernbereichs erwartete (Logbuch-Notiz: Klären, was diese drachenartigen Figuren im Westernbereich verloren haben, denn zumindest laut Parkplan gehört das noch zum Wilden Westen), aber wenn man da nur einen Zug Wartezeit hat, kann man das ja gerne mal mitnehmen. Die Fahrt auf Drako war dann auch genau das, was ich erwartet hatte: Ein Kiddie-Coaster mit überschaubarem Layout, das zweimal durchfahren wird. Lustig ist das schon, aber lange dafür anstehen würde ich nicht wirklich und Wiederholungsfahrten brauchten wir auch nicht.
Was wird in dieser Ecke des Parks noch geboten? Im Parkplan grinst mich hier Homo Canis Cantans wieder groß an und wirbt mit einer „5D-Experience“, die wohl in dem Gebäude untergebracht ist, die mich an eine Mischung aus Theater und Saloon erinnert, obwohl draußen wieder diese merkwürdigen Drachenköpfe prangen, die irgendwie so gar nicht westernmäßig aussehen. Dazu zeigt eine Uhr am Eingang an, dass die nächste Show noch über eine halbe Stunde auf sich warten lässt. Naja – dann eben nicht und auf später verschieben und lieber gegenüber das „Rodeo“ näher betrachten. Dort hat man für zwei Euro die Chance, sein Glück beim „Bull-Riding“ auf einem mechanischen Bullen zu versuchen. Offenbar machen das zwar augenscheinlich fast nur Kinder und auf klassische Regeln wie ‚nur mit einer Hand festhalten‘ wird kein Wert gelegt, aber wenn ich schon mal auf einer ‚Wilden Westen Tour‘ bin, lasse ich mir das natürlich nicht entgehen: Schuhe aus, zwei Euro bezahlt, „Bullen“ besteigen, regelgerecht (!) festhalten und sich nach ner Minute vom ziemlich rutschigen Rücken abwerfen lassen. Olé.
Den „Tomahawk“, einem Frisbee, der, wie praktisch das gesamte Walibi-Playland, von SBF Visa erbaut wurde, ließen wir dankend aus, weil wir beide nicht so die großen Flatride-Fans sind und wandten uns stattdessen lieber dem erwähnten Spieleland (oder eher: Ländchen) zu. Das optische Highlight ist hier eine kunterbunte Version eines „Dreibeinigen Herrschers“ mit Gummistiefeln und Holzfasskörper, der als Wasserspielplatz getarnt ist (Logbuch-Notiz: Achtung: Nicht erwecken, solange keine Rothemden in der Nähe sind!). Ich posierte trotzdem mutig darunter, obwohl ich als Kind echt unheimliche Angst vor diesen Kreaturen hatte als die noch durchs öffentlich rechtliche Fernsehen flimmerten und trat dann gemeinsam mit meiner Freundin die Flucht in Zenko’s Graffitty Shuttle an (ein Fliegender Teppich im Mini Format). Das Teil braucht aber wohl dringend mal einen Besuch von Scotty, denn irgendwie schaffte es dieses Shuttle nicht, uns trotz wiederholtem Abhebens nicht auch nur einen Meter von dem Dreibeinigen Herrscher weg zu bringen. Da von Scotty aber keine nichts zu sehen war, machten wir uns eben wieder zu Fuß auf und verließen den Bereich. Bilder vom Shuttle gibt’s zur Strafe auch keine ;-)
So erreichten wir den W.A.B. Plaza (Logbuch-Notiz: Wofür steht W.A.B.?), und da wir ohnehin gerade die Regenjacken an hatten, kam uns das Splash Battle mit dem kreativen Namen „Splash Battle“ nicht ungelegen. Ich hatte diesbezüglich ja meine Bedenken, weil es meine Freundin eigentlich gar nicht mag, nass gemacht zu werden und es für sie ihr allererstes Splash Battle war, aber sie kam ohne zu zögern mit und setzte sich mit mir in eines der gelben Gefährte, die irgendwie auf mich wirkten als sollten sie eigentlich eher unterhalb der Wasseroberfläche fahren. Ok, dann wäre das mit dem Splash Battle wohl schwierig geworden und bei gelben U-Booten will ich da auch nicht ganz so penibel sein – da haben schon ganz andere Leute plötzlich Blaskapellen drin versteckt und hatten immensen Erfolg damit. Bei unserer Fahrt hatten wir dann das Glück, dass die Boote um uns herum alle nur sehr schwach besetzt waren und einige der Wasserkanonen am Rande der Strecke unbemannt waren, sodass wir zwar nass aber nicht durchtränkt am Ziel ankamen, was ich als sehr angenehm empfand und der Laune meiner Freundin nicht abträglich war. Die fand danach sogar noch Gefallen daran, sich an den Kanonen zu positionieren, sodass wir zusammen noch eine ganze Weile wacker gefochten haben – so soll das sein und so macht das Spaß. Daumen hoch für diese Installation und ihre Balance aus Nässegrad und Gaudi-Faktor. Zum Trocken Blasen haben wir uns dann nebenan noch eine Runde in der Spinning Vibe gegönnt – ein Huss „Magic“ mit relativ humaner Fahrintensität und dezentem Musik-Theming. Hier bin ich der falsche für eine ernsthafte Bewertung, aber ich fand es ok.
Ein paar Meter weiter kamen wir an „Speed of Sound“ vorbei, der mein erster Vekoma Boomerang werden sollte. Dazu aber später mehr, denn erst einmal sind wir wirklich nur daran vorbei gelaufen. Der Grund dafür ist schnell erzählt: Ich erinnerte mich daran, die Tour mit einem Coaster Count von 71 begonnen zu sein, mit X-Press, Robin Hood und Drako auf dem Konto stand also mein Count Nr. 75 bevor und den wollte ich natürlich nicht mit einer „Retortenbahn“ abhaken, wenn im selben Park noch ein viel gelobter Riese auf mich wartet. Der steht nur dummerweise ziemlich genau am anderen Ende des Parks, aber was soll’s: Hebe die Beine und spute dich schnell…