Maverick81
Airtime König
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Cedar Point, Sandusky war ein Teil unserer Reise im letzten Jahr. Insgesamt haben wir folgende Parks je 2 bis 3 Tage besucht (in dieser Reihenfolge): Six Flags New England, Hersheypark, Canada’s Wonderland, Cedar Point und Six Flags Great Adventure. Die Berichte aus den anderen Parks folgen demnächst.
Dabei stand Cedar Point ursprünglich gar nicht auf unserer Liste (wir waren bereits 2011 dort). Nachdem wir aber kurz vor Abreise aus Deutschland erfahren haben, dass El Toro in Six Flags einen „Motorschaden“ hatte, haben wir Cedar Point kurzfristig als Lückenfüller dazwischengeschoben, und Great Adventure vorerst aus der Reiseplanung gestrichen. Während unseres Aufenthalts in Sandusky erreichte uns die Nachricht, dass El Toro nach 2 Wochen Downtime wieder betriebsbereit sei, so dass wir doch noch in den Genuss der Holzbahn kommen sollten.
Obwohl unser Besuch schon eininge Zeit zurückliegt, habe ich erst jetzt die Zeit gefunden, alle Bilder zu sortieren und Berichte zu schreiben. Und gleich eines vorweg: Cedar Point ist mein absoluter Lieblingspark und genau deshalb ein für mich würdiger Kandidat für einen weiteren Bericht bei Coasterfriends!
Wir haben insgesamt 4 Nächte im Breakers Tower im Concierge Level übernachtet. Concierge nur deshalb, weil da das Frühstück enthalten ist. Ein Offsite-Resort kam nicht in Frage weil wir ja die Early Entry für Hotelgäste nutzen und auch zwischendurch mal am Cedar Point Beach relaxen wollten. Das Hotel ist schweineteuer und abgenutzt, aber die Lage macht natürlich alles wieder wett. Wir hatten einen super Parkausblick vom 10. Stockwerk.
Aber zurück zum Park. Sobald man die Halbinsel im Lake Erie mit dem Auto ansteuert wird man von einer beeindruckenden Skyline bestehend aus unzähligen Schienenknoten begrüßt. Nachts, wenn alle Bahnen beleuchtet sind wirkt das ganze dann nochmal intensiver und man realisiert zum ersten Mal: wir sind da – in der Coasterhauptstadt weltweit!
Man sollte, wenn man mit dem Auto den Park umrundet um zum Hotel zu gelangen sich unbedingt konzentrieren und NICHT von den Ausblicken ablenken lassen – Unfallgefahr!
Wir haben meist den Parkeingang in der Nähe von Magnum genutzt, um so am schnellsten zu den Intaminbahnen zu gelangen. Aber auch der Haupteingang, der seit 2013 vom B+M Wingcoaster Gatekeeper bewacht wird macht einiges her. Der Eingangsbereich wirkt trotz des vielen Betons ganz nett und besticht vor allem durch Sauberkeit und ein paar Grünanlagen. Rechter Hand geht es gleich zur neuesten Achterbahn des Parks.
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Die Fahrt mit Gatekeeper ist vor allem eines: hoch, riesige Inversionen, aber auch recht zahm, was meiner Meinung nach dem Coastertyp an sich geschuldet ist. Wie alle Wing Coaster die ich kenne, setzt auch hier auf den äußeren Sitzen ein leichtes Rütteln ein, was den Fahrspaß aber nicht wirklich schmälert. Vor allem der Anstieg am Lake Erie entlang bietet tolle Aussichten und auch der Airtimehügel im Mittelteil der Bahn macht definitiv Spaß. Zudem sieht die Bahn einfach gewaltig aus.
Der Intamin Impulse Coaster Wicked Twister schießt seine Mitfahrer vorwärts und rückwärts hinauf in 60 Metern Höhe. In einem Park mit so vielen klasse Bahnen geht dieser aber eher unter, obwohl er nicht wirklich schlecht ist.
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Auf der anderen Seite wartet neben der alten Holzgurke Blue Streak der giftgrüne Raptor, ein Inverter von B+M. Das Layout weiß zu gefallen, allerdings finde ich die Cobrarolle ziemlich ruppig, das geht mir aber bei den meisten Bahnen mit diesem Fahrelement so. Auf jeden Fall bietet Raptor ziemlich starke G-Kräfte, bei der letzten Helix zieht es einem fast die Schuhe aus. Tolle Bahn.
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Da wir etwas lauffaul waren, haben wir uns mit der Seilbahn in den Mittelteil des Parks vorangetastet, dadurch konnten wir einige schöne Fotomotive knipsen.
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Anhang anzeigen 317326Anhang anzeigen 317327
Im Zentrum des Parks haben wir uns dann bei Top Thrill Dragster angestellt. Nach einer guten halben Stunde konnten wir einsteigen und rollten voller Spannung auf die Launchstrecke zu. Hier konnten wir sogar den vor uns wartenden Zug beim Abschuss beobachten, was die Aufregung natürlich merklich erhöhte. Dann waren wir an der Reihe. Das Warten auf den Launch treibt den Puls ungemein in die Höhe und kurze Zeit später setzte auch schon der plötzliche Schub ein. Bis auf knapp 200 km/h wird man hier beschleunigt um anschließend den 130 Meter hohen Top Hat zu erklimmen, inklusive Aussicht auf den darunter liegenden Park. Die Abfahrt bringt den Zug wieder annähernd auf Höchstgeschwindigkeit und wir stürzen senkrecht den Turm hinab. In der Schlussbremse realisiert man erstmal was da gerade passiert ist.
Anhang anzeigen 317334Anhang anzeigen 317333Anhang anzeigen 317343Anhang anzeigen 317344
Dragster bietet einen sehr kurzen aber heftigen Adrenalinschub. Das Motorengeräusch während des Wartens auf der Abschussstrecke, die im Gegensatz zu KingdaKa ruhige Fahrweise auf allen Plätzen sowie die freiheitsvermittelnden Beckenbügel sind die Stärken des Coasters. Gerade am Abend sollte man aber auf eine Front Row Fahrt verzichten, die Gesichter der Mitfahrer waren fast schwarz – übersäht mit lauter kleinen toten Mücken! Der Anblick war echt saukomisch und hat die Wartenden im Anstehbereich jedesmal zu lautem Gejohle animiert.
Nebenan dreht der Suspended Coaster Iron Dragon seine Runden über einen See. Die Bahn ist ganz nett, aber hier gibt es einfach zu viele, die weitaus besser sind.
Der ehemalige Rekordhalter Magnum ist auf jeden Fall eine Fahrt wert. Die riesigen Airtimehügel, gepaart mit mehreren Bunnyhops am Ende der Fahrt können Spaß machen, aber auch nur wenn man auf teilweise schmerzhafte Kontakte mit den Bügeln gefasst ist. Die Airtime wirkt an manchen Stellen sehr abrupt auf uns ein. Aber ok, Bahn abgehakt.
Dagegen ist der benachbarte Racing Coaster Gemini vom gleichen Hersteller schon weitaus besser. Die Abfahrten sind in der letzen Reihe teils ziemlich intensiv. Auf jeden Fall fährt sich die Bahn viel sanfter und speziell der Racing-Effekt sorgt für das ein oder andere Grinsen. Definitiv mitnehmen!
Nach all dem „Achterbahnstress“ war uns im Laufe des Tages nach einer ruhigen Fahrt mit der Railroad zumute. Diese dreht ihre Runden entlang des Eriesees und man erhält dadurch interessante Ausblicke auf Millenium Force oder Maverick. Gute Gelegenheit um während der doch recht langen Fahrt die Beine baumeln zu lassen. Denn es wartet ja noch mehr auf uns!
Die Stand-Up-Bahn Mantis bin ich wiederum alleine gefahren. Es war extrem heiß und drückend an dem Tag und ich wollte Sven nicht zu viel zumuten. Also hab ich ihn mit `ner Frozen Lemonade auf ´ne Bank platziert und hab mich brav angestellt.
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Das Fahrgefühl ist schon was besonderes, ein wenig wie Skifahren. Vor allem die Abfahrt und die ersten beiden Loopings machen Spaß. Danach rast man über einen Teich hinweg und bezwingt weitere verrückte Fahrfiguren. Die Bahn ist von den 3 B+Ms im Park die schwächste, da sie einige Ohrfeigen verteilt; zumindest bleibt sie dem Park ab nächstem Jahr aber weiterhin als Floorless Variante erhalten. Ein Abriss wäre dann doch zu schade gewesen.
Als nächstes wartete eines der Highlights auf uns: Intamin‘s Millenium Force. Die Fahrt beginnt mit einem gigantischen Lifthill entlang des Sees, es wird mit zunehmender Höhe immer windiger und die Spannung steigt. Der First Drop ist speziell in den letzten Reihen atemberaubend, die riesige Steilkurve danach knipst bei dem ein oder anderen schonmal die Lichter kurze Zeit aus, zumindest bis zum nachfolgenden Tunnel, der die wahnsinnige Geschwindigkeit der Bahn nochmal mehr zur Geltung bringt. Der Airtimehügel danach bietet „nur“ leichte Fliehkräfte, dafür langanhaltend. Die Bahn nimmt uns mit auf Millenium Island und absolviert dort zwei weitere Steilkurven, bevor wir den Rückweg durch einen zweiten Tunnel und über einen sich anschließenden „echten“ Airtimehopser antreten. Eine letzte Kurve und schon befinden wir uns in der Bremse.
Anhang anzeigen 317330Anhang anzeigen 317331Anhang anzeigen 317325Anhang anzeigen 317332
Die Bahn ist klasse! Wer hier Airtime wie bei Skyrush oder G-Kräfte wie bei I305 erwartet ist fehl am Platz. Millenium Force ist einfach nur wahnsinnig schnell, extrem lang, toll in die Landschaft eingebettet und kommt ohne Trimbreak aus. Besonders Nachtfahrten, bei denen man über den beleuchteten Park hinwegrast sind sehr reizvoll. Ich persönlich finde Millenium Force auch viel besser als I305, der für mich zu wenige große Fahrelemente besitzt und mehr auf ein bodennahes Layout ausgelegt ist.
Der Ausgang der Bahn führt in den meiner Meinung nach schönsten Bereich von Cedar Point, den Frontier Trail. Hier haben wir mehrere in den Holzhütten untergebrachten Shops besucht und sind einfach nur den schön angelegten Waldweg entlang spaziert. Dieser ist auch bei Nacht richtig cool beleuchtet und versprüht so eine einzigartige Atmosphäre.
Am Ende des Trails befinden sich Cedar Point‘s Wasserbahnen Shoot the Rapids, Thunder Canyon und Snake River Falls, die wir alle nicht getestet haben, da uns die echt zu nass waren!
Am Eingang zum nächsten Bereich Frontiertown sticht sofort das absolute Highlight ins Auge: Intamin’s Blitz Coaster Maverick. Alle paar Sekunden schießt hier ein Zug aus dem Tunnel, passiert einen kleinen Hügel über dem Wasser und legt sich mit einem Affenzahn in die nach unten führende Kurve um durch die Canyons zu rasen, inklusive Geschrei der Mitfahrer und explodierenden Wasserfontänen!
Also nix wie rein. Hier herrscht wie bei den meisten Intaminbahnen im Park Hochbetrieb. Nach 45 min. sind wir an der Reihe – nämlich in der letzten im Zug. Der erste Launch hinauf auf den 30 Meter hohen Lifthill ist eher sanft aber doch bestimmt. Dann stürzt der Zug den übersteilen Drop hinunter und heizt mit einer Wahnsinnspower durch die Rechts-Links-Rechts-Kurvenkombination. Der folgende Airtimehügel hebt einen heftig aus dem Sitz und entlässt uns in die beiden Schrauben, die flott durchfahren werden. Ab hier wird es nur noch besser: der Zug wird in einem dunklen Tunnel leicht abgebremst um anschließend mit einem heftig einsetzenden Abschuss aus dem Tunnel herauskatapultiert zu werden – spätestens ab hier zieht es einem regelrecht die Schuhe aus. Die zuvor beschriebene Fahrt über dem Wasser mitsamt den Canyons folgt im Anschluss, danach warten noch 2 extrem geneigte Stengeldives, die in einem immer noch haarsträubenden Tempo durchfahren werden. Ein letzter Airtimehopser wartet noch auf uns und schließlich landen wir in der Schlussbremse.
Maverick ist meine absolute Nummer 1 und das zu Recht. Die Bahn ist total innovativ, nie langweilig und hat Power von Anfang bis Ende. Echt Wahnsinn. Etwas größere Mitfahrer seien gewarnt! Die Schulterbügel sind nicht gerade bequem, am besten man greift die Bügel direkt oben in Höhe der Schultern und vermeidet zu jeder Zeit die Hands-Up-Position! I love Maverick….
Anhang anzeigen 317329Anhang anzeigen 317328
Nach all den extremen Bahnen haben wir den Abend auf dem gemütlichen Minetrain und auf den Antique Cars (Oldtimerfahrt) ausklingen lassen, die auch beide schön an die Umgebung angepasst wurden. Ein letzter Spaziergang durch die Westernstadt in der Nähe der Holzachterbahn Mean Streak (nix für Weicheier) führte uns todmüde aber zufrieden zurück ins Hotel.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass wir an unseren Besuchstagen Glück mit dem Andrang hatten. Am zweiten Tag haben wir uns ein Fast Lane Plus Band gegönnt, um alle Coaster zu schaffen. Die Laufwege sind enorm, und selbst wenn wir nur 30-45min. pro Bahn durch Fast Lane gespaart haben, haben wir dadurch wertvolle Zeit gewonnen, zumal wir ja auch einige Bahnen mehrmals fahren wollten. Das Areal ist riesig und macht müde, daher empfehle ich auch mindestens 2 Tage für den Park.
Anhang anzeigen 317335
Cedar Point ist einfach ganz große Klasse. Hier können meiner Meinung nach Magic Mountain und Great Adventure einpacken, das Intamin-Trio und die gesamte Atmosphäre im Resort sind einfach unschlagbar. Die Onsite-Hotels, die Lage am See, die Restaurants auf der Halbinsel, die Möglichkeit als Hotelgast nachmittags am Pool zu liegen sowie die vorbildlichen und effizienten Mitarbeiter im gesamten Park machen das Erlebnis dort perfekt. Wir kommen wieder!
Dabei stand Cedar Point ursprünglich gar nicht auf unserer Liste (wir waren bereits 2011 dort). Nachdem wir aber kurz vor Abreise aus Deutschland erfahren haben, dass El Toro in Six Flags einen „Motorschaden“ hatte, haben wir Cedar Point kurzfristig als Lückenfüller dazwischengeschoben, und Great Adventure vorerst aus der Reiseplanung gestrichen. Während unseres Aufenthalts in Sandusky erreichte uns die Nachricht, dass El Toro nach 2 Wochen Downtime wieder betriebsbereit sei, so dass wir doch noch in den Genuss der Holzbahn kommen sollten.
Obwohl unser Besuch schon eininge Zeit zurückliegt, habe ich erst jetzt die Zeit gefunden, alle Bilder zu sortieren und Berichte zu schreiben. Und gleich eines vorweg: Cedar Point ist mein absoluter Lieblingspark und genau deshalb ein für mich würdiger Kandidat für einen weiteren Bericht bei Coasterfriends!
Wir haben insgesamt 4 Nächte im Breakers Tower im Concierge Level übernachtet. Concierge nur deshalb, weil da das Frühstück enthalten ist. Ein Offsite-Resort kam nicht in Frage weil wir ja die Early Entry für Hotelgäste nutzen und auch zwischendurch mal am Cedar Point Beach relaxen wollten. Das Hotel ist schweineteuer und abgenutzt, aber die Lage macht natürlich alles wieder wett. Wir hatten einen super Parkausblick vom 10. Stockwerk.
Aber zurück zum Park. Sobald man die Halbinsel im Lake Erie mit dem Auto ansteuert wird man von einer beeindruckenden Skyline bestehend aus unzähligen Schienenknoten begrüßt. Nachts, wenn alle Bahnen beleuchtet sind wirkt das ganze dann nochmal intensiver und man realisiert zum ersten Mal: wir sind da – in der Coasterhauptstadt weltweit!
Man sollte, wenn man mit dem Auto den Park umrundet um zum Hotel zu gelangen sich unbedingt konzentrieren und NICHT von den Ausblicken ablenken lassen – Unfallgefahr!
Wir haben meist den Parkeingang in der Nähe von Magnum genutzt, um so am schnellsten zu den Intaminbahnen zu gelangen. Aber auch der Haupteingang, der seit 2013 vom B+M Wingcoaster Gatekeeper bewacht wird macht einiges her. Der Eingangsbereich wirkt trotz des vielen Betons ganz nett und besticht vor allem durch Sauberkeit und ein paar Grünanlagen. Rechter Hand geht es gleich zur neuesten Achterbahn des Parks.
Die Fahrt mit Gatekeeper ist vor allem eines: hoch, riesige Inversionen, aber auch recht zahm, was meiner Meinung nach dem Coastertyp an sich geschuldet ist. Wie alle Wing Coaster die ich kenne, setzt auch hier auf den äußeren Sitzen ein leichtes Rütteln ein, was den Fahrspaß aber nicht wirklich schmälert. Vor allem der Anstieg am Lake Erie entlang bietet tolle Aussichten und auch der Airtimehügel im Mittelteil der Bahn macht definitiv Spaß. Zudem sieht die Bahn einfach gewaltig aus.
Der Intamin Impulse Coaster Wicked Twister schießt seine Mitfahrer vorwärts und rückwärts hinauf in 60 Metern Höhe. In einem Park mit so vielen klasse Bahnen geht dieser aber eher unter, obwohl er nicht wirklich schlecht ist.
Auf der anderen Seite wartet neben der alten Holzgurke Blue Streak der giftgrüne Raptor, ein Inverter von B+M. Das Layout weiß zu gefallen, allerdings finde ich die Cobrarolle ziemlich ruppig, das geht mir aber bei den meisten Bahnen mit diesem Fahrelement so. Auf jeden Fall bietet Raptor ziemlich starke G-Kräfte, bei der letzten Helix zieht es einem fast die Schuhe aus. Tolle Bahn.
Da wir etwas lauffaul waren, haben wir uns mit der Seilbahn in den Mittelteil des Parks vorangetastet, dadurch konnten wir einige schöne Fotomotive knipsen.
Anhang anzeigen 317234Anhang anzeigen 317235
Im Zentrum des Parks haben wir uns dann bei Top Thrill Dragster angestellt. Nach einer guten halben Stunde konnten wir einsteigen und rollten voller Spannung auf die Launchstrecke zu. Hier konnten wir sogar den vor uns wartenden Zug beim Abschuss beobachten, was die Aufregung natürlich merklich erhöhte. Dann waren wir an der Reihe. Das Warten auf den Launch treibt den Puls ungemein in die Höhe und kurze Zeit später setzte auch schon der plötzliche Schub ein. Bis auf knapp 200 km/h wird man hier beschleunigt um anschließend den 130 Meter hohen Top Hat zu erklimmen, inklusive Aussicht auf den darunter liegenden Park. Die Abfahrt bringt den Zug wieder annähernd auf Höchstgeschwindigkeit und wir stürzen senkrecht den Turm hinab. In der Schlussbremse realisiert man erstmal was da gerade passiert ist.
Dragster bietet einen sehr kurzen aber heftigen Adrenalinschub. Das Motorengeräusch während des Wartens auf der Abschussstrecke, die im Gegensatz zu KingdaKa ruhige Fahrweise auf allen Plätzen sowie die freiheitsvermittelnden Beckenbügel sind die Stärken des Coasters. Gerade am Abend sollte man aber auf eine Front Row Fahrt verzichten, die Gesichter der Mitfahrer waren fast schwarz – übersäht mit lauter kleinen toten Mücken! Der Anblick war echt saukomisch und hat die Wartenden im Anstehbereich jedesmal zu lautem Gejohle animiert.
Nebenan dreht der Suspended Coaster Iron Dragon seine Runden über einen See. Die Bahn ist ganz nett, aber hier gibt es einfach zu viele, die weitaus besser sind.
Der ehemalige Rekordhalter Magnum ist auf jeden Fall eine Fahrt wert. Die riesigen Airtimehügel, gepaart mit mehreren Bunnyhops am Ende der Fahrt können Spaß machen, aber auch nur wenn man auf teilweise schmerzhafte Kontakte mit den Bügeln gefasst ist. Die Airtime wirkt an manchen Stellen sehr abrupt auf uns ein. Aber ok, Bahn abgehakt.
Dagegen ist der benachbarte Racing Coaster Gemini vom gleichen Hersteller schon weitaus besser. Die Abfahrten sind in der letzen Reihe teils ziemlich intensiv. Auf jeden Fall fährt sich die Bahn viel sanfter und speziell der Racing-Effekt sorgt für das ein oder andere Grinsen. Definitiv mitnehmen!
Nach all dem „Achterbahnstress“ war uns im Laufe des Tages nach einer ruhigen Fahrt mit der Railroad zumute. Diese dreht ihre Runden entlang des Eriesees und man erhält dadurch interessante Ausblicke auf Millenium Force oder Maverick. Gute Gelegenheit um während der doch recht langen Fahrt die Beine baumeln zu lassen. Denn es wartet ja noch mehr auf uns!
Die Stand-Up-Bahn Mantis bin ich wiederum alleine gefahren. Es war extrem heiß und drückend an dem Tag und ich wollte Sven nicht zu viel zumuten. Also hab ich ihn mit `ner Frozen Lemonade auf ´ne Bank platziert und hab mich brav angestellt.
Das Fahrgefühl ist schon was besonderes, ein wenig wie Skifahren. Vor allem die Abfahrt und die ersten beiden Loopings machen Spaß. Danach rast man über einen Teich hinweg und bezwingt weitere verrückte Fahrfiguren. Die Bahn ist von den 3 B+Ms im Park die schwächste, da sie einige Ohrfeigen verteilt; zumindest bleibt sie dem Park ab nächstem Jahr aber weiterhin als Floorless Variante erhalten. Ein Abriss wäre dann doch zu schade gewesen.
Als nächstes wartete eines der Highlights auf uns: Intamin‘s Millenium Force. Die Fahrt beginnt mit einem gigantischen Lifthill entlang des Sees, es wird mit zunehmender Höhe immer windiger und die Spannung steigt. Der First Drop ist speziell in den letzten Reihen atemberaubend, die riesige Steilkurve danach knipst bei dem ein oder anderen schonmal die Lichter kurze Zeit aus, zumindest bis zum nachfolgenden Tunnel, der die wahnsinnige Geschwindigkeit der Bahn nochmal mehr zur Geltung bringt. Der Airtimehügel danach bietet „nur“ leichte Fliehkräfte, dafür langanhaltend. Die Bahn nimmt uns mit auf Millenium Island und absolviert dort zwei weitere Steilkurven, bevor wir den Rückweg durch einen zweiten Tunnel und über einen sich anschließenden „echten“ Airtimehopser antreten. Eine letzte Kurve und schon befinden wir uns in der Bremse.
Die Bahn ist klasse! Wer hier Airtime wie bei Skyrush oder G-Kräfte wie bei I305 erwartet ist fehl am Platz. Millenium Force ist einfach nur wahnsinnig schnell, extrem lang, toll in die Landschaft eingebettet und kommt ohne Trimbreak aus. Besonders Nachtfahrten, bei denen man über den beleuchteten Park hinwegrast sind sehr reizvoll. Ich persönlich finde Millenium Force auch viel besser als I305, der für mich zu wenige große Fahrelemente besitzt und mehr auf ein bodennahes Layout ausgelegt ist.
Der Ausgang der Bahn führt in den meiner Meinung nach schönsten Bereich von Cedar Point, den Frontier Trail. Hier haben wir mehrere in den Holzhütten untergebrachten Shops besucht und sind einfach nur den schön angelegten Waldweg entlang spaziert. Dieser ist auch bei Nacht richtig cool beleuchtet und versprüht so eine einzigartige Atmosphäre.
Am Ende des Trails befinden sich Cedar Point‘s Wasserbahnen Shoot the Rapids, Thunder Canyon und Snake River Falls, die wir alle nicht getestet haben, da uns die echt zu nass waren!
Am Eingang zum nächsten Bereich Frontiertown sticht sofort das absolute Highlight ins Auge: Intamin’s Blitz Coaster Maverick. Alle paar Sekunden schießt hier ein Zug aus dem Tunnel, passiert einen kleinen Hügel über dem Wasser und legt sich mit einem Affenzahn in die nach unten führende Kurve um durch die Canyons zu rasen, inklusive Geschrei der Mitfahrer und explodierenden Wasserfontänen!
Also nix wie rein. Hier herrscht wie bei den meisten Intaminbahnen im Park Hochbetrieb. Nach 45 min. sind wir an der Reihe – nämlich in der letzten im Zug. Der erste Launch hinauf auf den 30 Meter hohen Lifthill ist eher sanft aber doch bestimmt. Dann stürzt der Zug den übersteilen Drop hinunter und heizt mit einer Wahnsinnspower durch die Rechts-Links-Rechts-Kurvenkombination. Der folgende Airtimehügel hebt einen heftig aus dem Sitz und entlässt uns in die beiden Schrauben, die flott durchfahren werden. Ab hier wird es nur noch besser: der Zug wird in einem dunklen Tunnel leicht abgebremst um anschließend mit einem heftig einsetzenden Abschuss aus dem Tunnel herauskatapultiert zu werden – spätestens ab hier zieht es einem regelrecht die Schuhe aus. Die zuvor beschriebene Fahrt über dem Wasser mitsamt den Canyons folgt im Anschluss, danach warten noch 2 extrem geneigte Stengeldives, die in einem immer noch haarsträubenden Tempo durchfahren werden. Ein letzter Airtimehopser wartet noch auf uns und schließlich landen wir in der Schlussbremse.
Maverick ist meine absolute Nummer 1 und das zu Recht. Die Bahn ist total innovativ, nie langweilig und hat Power von Anfang bis Ende. Echt Wahnsinn. Etwas größere Mitfahrer seien gewarnt! Die Schulterbügel sind nicht gerade bequem, am besten man greift die Bügel direkt oben in Höhe der Schultern und vermeidet zu jeder Zeit die Hands-Up-Position! I love Maverick….
Nach all den extremen Bahnen haben wir den Abend auf dem gemütlichen Minetrain und auf den Antique Cars (Oldtimerfahrt) ausklingen lassen, die auch beide schön an die Umgebung angepasst wurden. Ein letzter Spaziergang durch die Westernstadt in der Nähe der Holzachterbahn Mean Streak (nix für Weicheier) führte uns todmüde aber zufrieden zurück ins Hotel.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass wir an unseren Besuchstagen Glück mit dem Andrang hatten. Am zweiten Tag haben wir uns ein Fast Lane Plus Band gegönnt, um alle Coaster zu schaffen. Die Laufwege sind enorm, und selbst wenn wir nur 30-45min. pro Bahn durch Fast Lane gespaart haben, haben wir dadurch wertvolle Zeit gewonnen, zumal wir ja auch einige Bahnen mehrmals fahren wollten. Das Areal ist riesig und macht müde, daher empfehle ich auch mindestens 2 Tage für den Park.
Cedar Point ist einfach ganz große Klasse. Hier können meiner Meinung nach Magic Mountain und Great Adventure einpacken, das Intamin-Trio und die gesamte Atmosphäre im Resort sind einfach unschlagbar. Die Onsite-Hotels, die Lage am See, die Restaurants auf der Halbinsel, die Möglichkeit als Hotelgast nachmittags am Pool zu liegen sowie die vorbildlichen und effizienten Mitarbeiter im gesamten Park machen das Erlebnis dort perfekt. Wir kommen wieder!
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