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Ein halber Schritt vor - Drei Schritte zurück
Was war das für eine grossartige Werbung im Vorfeld. Hochwertige Videoclips wurden gedreht, vielversprechende Storylines auf die Homepage gelegt und sogar wieder ein eigener Soundtrack produziert.
Alles mehr als zweifelhaft wenn man nun das endgültige Resultat betrachtet. Aber der Reihe nach.
Überblick:
Die Location wurde gegenüber den Vorjahren geändert. Hinaus aus Italien/Frankreich - hinein nach Mini Griechenland bzw. ehrlich gesagt raus aus den Park, denn der Großteil des Events spielt sich ausserhalb der normalen Parkgrenzen ab.
Die Horror Nights erstrecken sich vom seitlichen Haupteingang des Parks, über Pegasus und Poseidon bis weit nach hinten zu einer Medienhalle.
Schon allein der Eintrittsbereich lässt einen erschaudern - aber nicht vor Furcht, sondern vor Unattraktivität, befindet er sich doch am Lieferanteneingang des Europapark Domes. Bei unserem Besuchen tobte dort das Oktoberfest, sodass man beim Betreten des Events erstmal Blasmusik im Ohr hat. Ja, so starten die THN richtig gut.
Danach trifft man schnell auf Pegasus, die Kinderachterbahn des Parks. Immerhin hat diese bei den THN auf, was aber aufgrund der schlechten Lage kaum genutzt wurde.
Die Scarezone Kingdom of lost Souls, die einen die Passage zwischen Pegasus und Poseidon versüssen soll, war mehr als dürftig, es gab weder Dekoelemente noch viele Erschrecker.
Weiter geht der Weg durch die Warteschlange der Poseidon, wo man gleich auf zwei Mazes treffen soll - the Tomb and the Temple. Diese Werbeaussage ist schon fast eine Frechheit, denn eigentlich ist es nur die verdunkelte und vernebelte Poseidon Warteschlange mit drei Erschreckern. Warum dieses Maze gleich als zwei Mazes zählen soll bleibt wohl das Rästel der Nacht.
Ist man nun durch die Warteschlange durch, kommt man zu Fusse des Poseidonstempel raus, der ab 23.00 Uhr in den Vampire`s Club verwandelt wird. Dazu aber später mehr.
In Griechenland bietet sich nun die Fahrt auf der Kassandra an oder aber man setzt sich ins Restaurant Mykonos, was sehr stimmig ausgeleuchtet wurde.
Alternativ kann man auch ein paar Schritte in Richtung Schweiz gehen um durch die Warteschlange des Matterhorn Blitzes die nächste Scarezone namens the Underworld zu betreten. Auch hier geht man lediglich durch die Warteschlange und begegnet ein paar Erschreckern. Keine Deko, keine Effekte.
Zweigt man beim Poseidontempel rechts ab, verlässt man wieder den regulären Park und man beginnt seinen fünfminütigen Marsch durch die Scarezone End of Days. Die Scarezone ist eigentlich der einzig wirkliche Fortschritt dieses Jahr, gibt es dort doch viel Deko, Feuer und Nebel, sowie toll geschminkte und motivierte Erschrecker.
Am Ende der Scarezone kommt man nun zum Herzstück der THN, der großen Medienhalle die alle drei echten Mazes beheimatet, sowie eine kleine Lounge und einen hässlichen Outdoorbereich.
Die drei Mazes möchte ich nicht Detailreich beschreiben, um niemanden die Freude zu nehmen. Nur soviel: Rosemarie`s Nightmare ist ein viel zu lang gewordener Spaziergang in völliger Finsternis mit viel zu wenig Abwechslung und sehr wenigen Erschreckern.
The Carn-Evil überzeugt da schon ein wenig mehr, aber auch hier fehlt es Dekomäßig Meilenweit zu guten Mazes.
Und last but not least the Asylum, was vor Ort verwirrender Weise aber ganz anders heißt. Das Maze ist eigentlich das einzige was annähernd einem thematisiert USA Haus das Wasser reichen kann. Aber auch hier gilt - es fehlt noch einiges.
Nun aber zu den echten Kritikpunkten der Veranstaltung:
Line Management: Manage-was? Man lässt die Leute sich wild in Trauben vor den Häusern aufstellen, keine Absperrungen, keine Gitter, kein gar nichts. Das funktioniert wenn es fast keine Besucher gibt (wie bei unserem Freitagsbesuch), aber funktioniert niemals mit vielen Besuchern (wie bei unserem Samstagsbesuch gesehen).
Zusätzliche Attraktionen: Fluch der Kassandra und Pegasus, das wars! Hatte man 2008 noch sechs zusätzliche Attraktionen so waren es dieses Jahr ganze zwei - so sieht Wachstum eigentlich nicht aus.
Neue Location: Logistisch gesehen eine nachvollziehbare Sache - ästhetisch ein Offenbarungseid. Man beraubt sich quasi der eigenen Möglichkeiten. Mag die Kulisse von Poseidon noch einen annehmbaren Reiz darstellen, so wirkt der Hauptteil des Events in einer tristen Medienhalle abseits jeglicher Kulissen einfach nur peinlich für einen Park des Kalibers Europapark.
Atmosphäre: Durch das neue langgezogene Layout entzerrt man zwar die Besucherströme, aber aufregender wird es dadurch nicht. Mal abgesehen von der guten Scarezone End of Days und den Griechischen Bauten bietet das Event keine schönen Kulissen. Genausogut hätten die THN auch in einem X-Beliebigen Industriegebiet stattfinden können.
thematische Dichte der Häuser: die Mazes sind das Herzstück einer solchen Veranstaltung - und gerade hier fehlt es wirklich noch Extrem. Die Häuser wirken billig und schnell zusammengeschustert und entsprechen nichtmal Ansatzweise der Güte die viele Veranstaltungen weltweit zu Stande bringen. Selbst die privat betriebenen Mazes in den USA sind schöner gestaltet.
Preis: Im Gegensatz zu den vielen kostenlosen Halloween Events in Europa, steht der Park mit seinem kostenpflichtigen Event etwas einsam da. Für mich wäre das ehrlich kein Problem, wenn man dafür auch hohe Qualität bekommt. Die fehlt aber an allen Ecken und Enden. Das einzig hochwertige ist die Werbekampagne im Vorfeld!
Positiv kann man natürlich erwähnen, das die Make-Up Artists einen tollen Job gemacht haben, denn die Scaractors waren toll geschminkt. Die Scaractors machten in der Regel Ihren Job sehr gut und verließen nie Ihre angedachten Rollen.
In meinen Augen kann man den Dance-Club in der Poseidonhalle ebenfalls halbwegs positiv sehen, könnte man dort doch eine nette Atmosphäre nach dem Event schaffen. Ich als Technolastiger Ex-DJ muss aber leider den Sound im Vampire`s Club kritisieren, denn er war für die breite Masse einfach zu Dancelastig. Für mich wirklich angenehm, muss man aber gerade bei einer solchen Veranstaltung mehr Mainstream bieten.
Fazit:
War das erste Jahr der THN mit einem Maze noch ein Testballon, so konnte man im zweiten Jahr noch ein wenig weiter experimentieren. Auch Herr Mack bescheinigte mir ja letztes Jahr in einem persönlichen Gespräch das man noch in den Kinderschuhen steckt (siehe Interview).
Nun im dritten Jahr frage ich mich, ob das Kind in die korrekte Richtung wächst.
Marc Terenzi hat sicherlich ein fähiges Team um sich versammelt, welches eigentlich die Probleme erkennen sollte. Man machte aber dieses Jahr nur auf dicke Hose: mehr Lauffläche, Verdoppelung der Größe, Doppelt soviele Mitarbeiter, Facebook Marketing, hochwertige Videoclips mit Promi Darstellern, erneut ein eigener Soundtrack, sexy Vampire`s Dance Club usw.
Dabei verlor man die Thematisierung, Atmosphäre, Attraktionenauswahl und, eigentlich kurzum, den zahlenden Besucher total aus den Augen.
Wenn ich mir so die diversen Foren betrachte, hat man sich mit den THN3 keinen Gefallen getan und viel, viel Credit verspielt. Ich bin gespannt wie man bei den THN4 darauf reagieren wird.
Bilder gibt es wahrscheinlich heute Nacht...
Was war das für eine grossartige Werbung im Vorfeld. Hochwertige Videoclips wurden gedreht, vielversprechende Storylines auf die Homepage gelegt und sogar wieder ein eigener Soundtrack produziert.
Alles mehr als zweifelhaft wenn man nun das endgültige Resultat betrachtet. Aber der Reihe nach.
Überblick:
Die Location wurde gegenüber den Vorjahren geändert. Hinaus aus Italien/Frankreich - hinein nach Mini Griechenland bzw. ehrlich gesagt raus aus den Park, denn der Großteil des Events spielt sich ausserhalb der normalen Parkgrenzen ab.
Die Horror Nights erstrecken sich vom seitlichen Haupteingang des Parks, über Pegasus und Poseidon bis weit nach hinten zu einer Medienhalle.
Schon allein der Eintrittsbereich lässt einen erschaudern - aber nicht vor Furcht, sondern vor Unattraktivität, befindet er sich doch am Lieferanteneingang des Europapark Domes. Bei unserem Besuchen tobte dort das Oktoberfest, sodass man beim Betreten des Events erstmal Blasmusik im Ohr hat. Ja, so starten die THN richtig gut.
Danach trifft man schnell auf Pegasus, die Kinderachterbahn des Parks. Immerhin hat diese bei den THN auf, was aber aufgrund der schlechten Lage kaum genutzt wurde.
Die Scarezone Kingdom of lost Souls, die einen die Passage zwischen Pegasus und Poseidon versüssen soll, war mehr als dürftig, es gab weder Dekoelemente noch viele Erschrecker.
Weiter geht der Weg durch die Warteschlange der Poseidon, wo man gleich auf zwei Mazes treffen soll - the Tomb and the Temple. Diese Werbeaussage ist schon fast eine Frechheit, denn eigentlich ist es nur die verdunkelte und vernebelte Poseidon Warteschlange mit drei Erschreckern. Warum dieses Maze gleich als zwei Mazes zählen soll bleibt wohl das Rästel der Nacht.
Ist man nun durch die Warteschlange durch, kommt man zu Fusse des Poseidonstempel raus, der ab 23.00 Uhr in den Vampire`s Club verwandelt wird. Dazu aber später mehr.
In Griechenland bietet sich nun die Fahrt auf der Kassandra an oder aber man setzt sich ins Restaurant Mykonos, was sehr stimmig ausgeleuchtet wurde.
Alternativ kann man auch ein paar Schritte in Richtung Schweiz gehen um durch die Warteschlange des Matterhorn Blitzes die nächste Scarezone namens the Underworld zu betreten. Auch hier geht man lediglich durch die Warteschlange und begegnet ein paar Erschreckern. Keine Deko, keine Effekte.
Zweigt man beim Poseidontempel rechts ab, verlässt man wieder den regulären Park und man beginnt seinen fünfminütigen Marsch durch die Scarezone End of Days. Die Scarezone ist eigentlich der einzig wirkliche Fortschritt dieses Jahr, gibt es dort doch viel Deko, Feuer und Nebel, sowie toll geschminkte und motivierte Erschrecker.
Am Ende der Scarezone kommt man nun zum Herzstück der THN, der großen Medienhalle die alle drei echten Mazes beheimatet, sowie eine kleine Lounge und einen hässlichen Outdoorbereich.
Die drei Mazes möchte ich nicht Detailreich beschreiben, um niemanden die Freude zu nehmen. Nur soviel: Rosemarie`s Nightmare ist ein viel zu lang gewordener Spaziergang in völliger Finsternis mit viel zu wenig Abwechslung und sehr wenigen Erschreckern.
The Carn-Evil überzeugt da schon ein wenig mehr, aber auch hier fehlt es Dekomäßig Meilenweit zu guten Mazes.
Und last but not least the Asylum, was vor Ort verwirrender Weise aber ganz anders heißt. Das Maze ist eigentlich das einzige was annähernd einem thematisiert USA Haus das Wasser reichen kann. Aber auch hier gilt - es fehlt noch einiges.
Nun aber zu den echten Kritikpunkten der Veranstaltung:
Line Management: Manage-was? Man lässt die Leute sich wild in Trauben vor den Häusern aufstellen, keine Absperrungen, keine Gitter, kein gar nichts. Das funktioniert wenn es fast keine Besucher gibt (wie bei unserem Freitagsbesuch), aber funktioniert niemals mit vielen Besuchern (wie bei unserem Samstagsbesuch gesehen).
Zusätzliche Attraktionen: Fluch der Kassandra und Pegasus, das wars! Hatte man 2008 noch sechs zusätzliche Attraktionen so waren es dieses Jahr ganze zwei - so sieht Wachstum eigentlich nicht aus.
Neue Location: Logistisch gesehen eine nachvollziehbare Sache - ästhetisch ein Offenbarungseid. Man beraubt sich quasi der eigenen Möglichkeiten. Mag die Kulisse von Poseidon noch einen annehmbaren Reiz darstellen, so wirkt der Hauptteil des Events in einer tristen Medienhalle abseits jeglicher Kulissen einfach nur peinlich für einen Park des Kalibers Europapark.
Atmosphäre: Durch das neue langgezogene Layout entzerrt man zwar die Besucherströme, aber aufregender wird es dadurch nicht. Mal abgesehen von der guten Scarezone End of Days und den Griechischen Bauten bietet das Event keine schönen Kulissen. Genausogut hätten die THN auch in einem X-Beliebigen Industriegebiet stattfinden können.
thematische Dichte der Häuser: die Mazes sind das Herzstück einer solchen Veranstaltung - und gerade hier fehlt es wirklich noch Extrem. Die Häuser wirken billig und schnell zusammengeschustert und entsprechen nichtmal Ansatzweise der Güte die viele Veranstaltungen weltweit zu Stande bringen. Selbst die privat betriebenen Mazes in den USA sind schöner gestaltet.
Preis: Im Gegensatz zu den vielen kostenlosen Halloween Events in Europa, steht der Park mit seinem kostenpflichtigen Event etwas einsam da. Für mich wäre das ehrlich kein Problem, wenn man dafür auch hohe Qualität bekommt. Die fehlt aber an allen Ecken und Enden. Das einzig hochwertige ist die Werbekampagne im Vorfeld!
Positiv kann man natürlich erwähnen, das die Make-Up Artists einen tollen Job gemacht haben, denn die Scaractors waren toll geschminkt. Die Scaractors machten in der Regel Ihren Job sehr gut und verließen nie Ihre angedachten Rollen.
In meinen Augen kann man den Dance-Club in der Poseidonhalle ebenfalls halbwegs positiv sehen, könnte man dort doch eine nette Atmosphäre nach dem Event schaffen. Ich als Technolastiger Ex-DJ muss aber leider den Sound im Vampire`s Club kritisieren, denn er war für die breite Masse einfach zu Dancelastig. Für mich wirklich angenehm, muss man aber gerade bei einer solchen Veranstaltung mehr Mainstream bieten.
Fazit:
War das erste Jahr der THN mit einem Maze noch ein Testballon, so konnte man im zweiten Jahr noch ein wenig weiter experimentieren. Auch Herr Mack bescheinigte mir ja letztes Jahr in einem persönlichen Gespräch das man noch in den Kinderschuhen steckt (siehe Interview).
Nun im dritten Jahr frage ich mich, ob das Kind in die korrekte Richtung wächst.
Marc Terenzi hat sicherlich ein fähiges Team um sich versammelt, welches eigentlich die Probleme erkennen sollte. Man machte aber dieses Jahr nur auf dicke Hose: mehr Lauffläche, Verdoppelung der Größe, Doppelt soviele Mitarbeiter, Facebook Marketing, hochwertige Videoclips mit Promi Darstellern, erneut ein eigener Soundtrack, sexy Vampire`s Dance Club usw.
Dabei verlor man die Thematisierung, Atmosphäre, Attraktionenauswahl und, eigentlich kurzum, den zahlenden Besucher total aus den Augen.
Wenn ich mir so die diversen Foren betrachte, hat man sich mit den THN3 keinen Gefallen getan und viel, viel Credit verspielt. Ich bin gespannt wie man bei den THN4 darauf reagieren wird.
Bilder gibt es wahrscheinlich heute Nacht...
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