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Bella Italia - Park 03 - Rainbow MagicLand

Madflex

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Bella Italia - Park 03 - Rainbow MagicLand
Bella Italia - Park 04 - Mirabilandia

Nach den Besuchen im Movie- und Gardaland, über die ich ja bereits berichtete, verbrachten wir vier Freizeitpark-freie Nächte bei Freunden in der Toskana. Von dort fuhren wir zur Familie meiner Freundin in die Nähe von Cassino. Das liegt zwischen Rom und Neapel und knapp eine Stunde südlich des Rainbow MagicLand. Ein Park, von dem man sehr wenig hört und liesst.

Das Rainbow MagicLand wurde erst 2011 eröffnet und gehört somit zu einem der jüngsten Parks Europas. Dass der Park quasi auf dem Reissbrett geplant wurde, sieht man diesem zwar durchaus an aber trotz der Parallelen zu z.B. Belantis (Energylandia mit seinem Attraktions-Jenga spielt in einer eigenen Liga ausser Konkurrenz), der immerhin fast 10 Jahre älter ist, ist die Umsetzung in Italien etwas besser gelungen und der Park macht eigentlich einen ganz schönen Gesamteindruck und hat vor allem ein paar schön gestaltete Fassaden zu bieten.

Das Parken im Rainbow MagicLand kostet 5 €. Die Parkplätze sind erfreulicherweise allesamt mit Solarpanels überdacht, so dass man bei den hohen Temperaturen im Schatten parken kann und die nebenbei die Sonnenenergie nutzen. Wenn man mit dem Auto anreist, muss man berücksichtigen, dass für jede Fahrt noch Mautgebühren anfallen, falls man die kostenpflichtigen Superstradas nutzt, die in Italien leider schweineteuer sind. Für die knapp 100 km lange Strecke werden jeweils 6 € fällig. Happig.

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Wir erreichten den Park pünktlich zur Öffnung. Der Andrang war trotz Hauptsaison ziemlich gering, was scheinbar eher die Regel im Rainbow MagicLand ist, der laut Wikipedia die 3 Mio Besuchermarke anpeilt, was mir doch arg optimistisch erscheint. Die Tickets habe ich einen Abend vorher auf der Webseite bestellt und man kann diese problemlos vom Handy scannen lassen, ohne mit lästigen Ausdrucken hantieren zu müssen. Der Eingangsbereich ist schön gestaltet. Sowohl vor als auch hinter den Gates. Zwar nichts Besonderes aber doch recht ansehnlich.

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Die Hauptattraktion des Parks ist die Achterbahn Shock. Ein Launchcoaster vom Modell X-Car von Maurer & Söhne. Da dieser noch nicht fuhr, nutzten wir die Gelegenheit, uns über den Aussichtsturm Isola Volante einen Überblick über den Park zu verschaffen. Statt auf Shock machten wir die erste Achterbahnfahrt des Tages anschliessend auf dem Vekoma Junior Coaster Bombo und arbeiteten uns dann entgegen des Uhrzeigersinns durch den Park.

Nachdem mein Sohn eine Fahrt auf dem Elektro GoKart-Rundkurs Formula Cars gemacht hat, folgte eine Fahrt mit dem Darkride Pianeta Winx im Fantasy-Elfen-Thema, welcher ein wenig wie ein billiger Abklatsch von Droomvlucht anmutet. Das Transportsystem mit den suspended Gondeln unterstützt diesen Eindruck zusätzlich. Obwohl mich das Thema an sich grundsätzlich nicht begeistert, kann das Original in Efteling wenigstens durch seine sehr gute Umsetzung überzeugen. Pianeta Winx ist einfach wirklich schlecht gemacht.

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Es ging dann vorbei an ein paar Kiddie-Rides und dem 3D-Kino, in dem die ersten Vorstellungen erst gegen Mittag beginnen sollten. Für den Droptower fehlten meinem Sohn noch zwei entscheidende Zentimeter und so machten wir unsere zweite Achterbahnfahrt des Tages. Der Indoor Spinning Coaster „Cagliostro“ von Maurer & Söhne sieht mit seiner offensichtlich von M.C. Escher inspirierten Fassadengestaltung recht vielversprechend aus. Leider wurde das Konzept im Inneren nicht weiter fortgeführt, das eher wie eine Lagerhalle anmutet und gänzlich unthematisiert daher kommt. Die Fahrt macht aber durchaus Spass, ist jetzt aber verglichen mit anderen Spinning Coaster auch nichts wirklich Besonderes.

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Mit Huntik 5-D steht in unmittelbarer Nähe ein interaktiver Darkride, der mich positiv überrascht hat. Sowohl das Theming der Fassade, des Wartebereichs und die eigentliche Gestaltung des Rides fand ich bedeutend besser als erwartet. Da kann man auch über diesen affigen 5-D-Zusatz hinwegsehen. Sehr angenehm, der Wartebereich ist klimatisiert, was bei den ca. 35 Grad wirklich sehr erfrischend war. Die Fahrgäste nehmen hier in Gondeln mit zwei Reihe zu je 4 Personen Platz und man schiesst während der Fahrt sowohl auf Monster auf LED-Screens, als auch auf fest installierte Infrarot-Ziele. Im Grunde nichts wirklich Neues aber durch die gelungene Umsetzung doch ein spassiges Erlebnis.

Zwischendurch schauten wir uns die Piraten-Parkshow an, die deutlich textlastiger war als erwartet. Da leider weder mein Sohn noch ich der italienischen Sprache mächtig sind - sehr zum Argwohn meiner quasi-Verwandtschaft, konnte man hier ganz prima mal ne Viertelstunde den Kopf ausschalten. Wirklich bewerten kann ich die Show dementsprechend natürlich nicht.

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Folgt man dem Weg weiter Richtung Eingang erreicht man die beiden Waterrides des Parks. Das wäre zum Einen der Intamin Spillwater Yucatan, der ebenfalls eine schön gestaltete Fassade hat und mit seinen zwei Splashes auch für erfrischende Abkühlung sorgt. Direkt dahinter steht der Rapid River „Le Rapide“, der ebenfalls von Intamin kommt aber keinen allzu grossen Nässegrad bietet. Nachdem ich bei Achterbahnfahrten bereits zwei Mützen verloren habe, nehme ich diese mittlerweile bei jedem noch so harmlosen Kiddiecoaster ab. Nicht so aber auf Rapid Rivers, die ja in der Regel keine sonderlich schnellen Abfahrten bieten und das Risiko, eine Mütze zu verlieren, hier somit eigentlich gegen Null geht. Eigentlich. Um mich vor einer Wasserfontäne zu schützen, habe ich ruckartig die Hände vors Gesicht geworfen und mir dabei gleichzeitig die Mütze vom Kopf geschlagen und natürlich landete diese im Wasser. Sehr zur Unterhaltung der anderen Mitfahrer, insbesondere meines Sohnes. Selbstverständlich habe ich die Mütze in diesem Moment abgeschrieben. Die Mütze aber offenbar mich nicht. Zunächst weit abgeschlagen hinter uns, holte sie zu einer bemerkenswerten Aufholjagd auf und schwomm uns in der Strömung zügig hinterher und da man hier nicht festgeschnallt ist, musste ich mich nur ein wenig über den Rand des Boots beugen, um sie schliesslich in ruhigem Fahrwasser wieder aus dem selbigen zu fischen. Das sollte mir eine neuerliche Lehre sein, meine Mütze grundsätzlich abzunehmen. Ganz gleich, ob es sich nun um einen Kiddiecoaster oder einen Waterride handelt.

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Wieder am Eingang angekommen, stellten wir fest, dass wir für die gesamte Runde durch den Park keine 2 Stunden gebraucht hatten und erfreulicherweise sollte Shock genau in dem Moment öffnen, so dass wir auch hier so gut wie keine Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Der Wartebereich ist im Gegensatz zu einigen anderen Attraktionen ziemlich lieblos gehalten. Shock besitzt drei Wagen, in denen jeweils 6 Personen in 3 Reihen Platz finden. Es wurde zunächst nur ein Wagen eingesetzt, was bei dem geringen Andrang zunächst auch ausreichte. Das Rückhaltesystem der Maurer X-Cars ist leider grosser Mist. Die Bügel sind so voluminös, dass man das Gefühl hat, eine Obelix-Bauch-Attrappe anzulegen. Der Bügel bedeckt einfach zu viel Fläche und sitzt vor allem viel zu weit oben. Aha, so fühlt es sich also an, zwei Wildschweine verspeist zu haben.

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Man verlässt die Station und fährt nach einer Linkskurve in den Launch, der fliegend erfolgt und ganz ordentliche Power hat. Mehr als erwartet. Vor dem Überfahren des anschliessenden Camelbacks wird der Wagen jedoch durch Trimbreaks etwas gebremst, so dass die Airtime dadurch nicht so sehr zur Entfaltung kommt, wie man es sich wünschen würde. Die XXL Schossbügel tun ihr Übriges dazu, einen zu sehr im Sitz zu fixieren.

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Nach dem anschliessende Tal geht es durch den Non Inverted Looping und nach dem dann folgenden Tal durch eine übergeneigte Kurve, in der überraschend hohe, positive G’s auftreten. Das beste Elemente der Bahn. Nach dem Durchfahren des Midcourse Break Runs verliert der Wagen merklich an Geschwindigkeit und die anschliessende Schraube wird so langsam durchfahren, dass dort Hangtime auftritt. Nach der Schraube fährt man auch schon in die Schlussbremse. Wir machten sofort im Anschluss noch eine zweite Fahrt, da sich der Wartebereich durch den Ein-Wagen-Betrieb und weil offenbar viele Besucher nur darauf gewartet hatten, dass die Bahn öffnet, dann doch ganz gut füllte. Shock ist eine spassige Anlage, mit seinen ca. 750 m aber doch recht kurz geraten. Die Bügel sind wie bereits erwähnt wirklich sehr unglücklich konstruiert.

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Uns fehlte jetzt noch der Vekoma Minetrain Olandese Volante. Da die Bahn auch mit VR-Brillen gefahren werden kann, hatten wir hier die höchste Wartezeit des Tages und das für die schlechteste Bahn des Parks. Dass die positiven Fahreigenschaften Colorado Adventures keine Selbstverständlichkeit sind, hatte ja schon Mammut im Gardaland unter Beweis gestellt aber Olandese Volante hat das noch einmal deutlich unterboten. Wirklich erschreckend, wie schlecht sich diese Achterbahn nach 7 Jahren Betrieb schon fährt.

Fazit: Wir hatten einen spassigen Tag und da wirklich sehr wenig los war, waren wir auch schnell mit allem durch. Wenn man ohnehin in der Nähe ist, lohnt sich der Besuch. Auch weil die Tickets recht günstig sind. Eine weite Anreise würde ich für das Rainbow MagicLand aber nicht in Kauf nehmen. Vorausgesetzt man würde mit dem Auto fahren, sollte man auch die hohen Mautgebühren berücksichtigen. Von den angepeilten 3 Millionen Besuchern pro Jahr, womit das Rainbow MagicLand mit dem Gardaland gleichziehen würde, ist der Park offensichtlich noch weit entfernt und dafür bietet er auch einfach zu wenig Attraktionen. Es ist dem Park zu wünschen, dass er sich in eine positive Richtung entwickelt. Ohne belastbare Zahlen zu kennen, würde ich aufgrund meines Besuchs aber eher davon ausgehen, dass der Park wirtschaftlich nicht in allzu guter Verfassung ist.

Das Essen im Park ist scheisse. Das gehörte sogar mit zum Schlechtesten, was ich jemals in einem Freizeitpark zu mir genommen habe. Und das in Italien. Mamma Mia!
 

Mario M.

CF Team News
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Schön mal wieder was von dem Park zu lesen!

Alleine schon, dass dieser Park seit der Eröffnung um keine nennenswerte Attraktion mehr erweitert wurde, zeigt denke ich ganz gut, dass man da nicht gewillt ist viel Geld zu investieren. Der Park mag sich zwar halten können, aber viel Entwicklungspotential scheint es da nicht mehr zu geben, vor allem weil es mit der Cinecitta World auch noch einen direkten Konkurrenten in der Region gibt. Die nehmen sich sicher gegenseitig die Besucher weg :rolleyes:
 

Madflex

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Es wird wohl im kommenden Jahr eine neue Attraktion geben. Das wurde auf einem Bauzaun im Park angekündigt. Ein Darkride mit einer King-Kong-artigen Thematisierung. Dass ich aber jetzt im Nachhinein weder auf der parkeigenen Webseite noch ganz allgemein im Netz etwas dazu finde, ist schon irgendwie bezeichnend.
 

Johnny85

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Mit den Maurer-Bügeln hab ich persönlich keine Probleme - ansonsten kann ich Deine Eindrücke größtenteils teilen. Besonders die wirklich schönen Fassaden haben es mir angetan, Shock ist für mich eine ziemliche Granate. Die durchaus ansehnliche Qualität des Parks scheint sich jedoch nicht allzu weit rumgesprochen zu haben, denn bei unserem Besuch 2015 herrschte eine beinahe gespenstische Leere. Rainbow Magicland scheint ein Marketing-Problem zu haben: Noch nicht einmal in Rom scheint man zu wissen, dass der Park überhaupt existiert. Zumindest unser Hotelier schüttelte nur verwundert den Kopf, als wir ihn darauf ansprachen. Drücken wir mal gemeinsam die Daumen, dass sich hier etwas tut, denn es wäre schade um den Park, wenn er sich wirtschaftlich nicht halten könnte!
 

Katunfan

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Schöner Bericht aus einem optisch tollen aber qualitativ ehr unterdurchschnittlichen Park. Zumal halt auch alles sehr billig aus Gips und Pappmaché gemacht ist und selbst in den ersten Wochen der Öffnung schon viele Schäden durch die Besucher hatte.
Ich war 2011 im Park, kurz nach der Eröffnung und 2015 nochmal um Shock zu checken, da dieser in den ersten Wochen noch wegen technischer Probleme geschlossen hatte.

Wirklich erschreckend, wie schlecht sich diese Achterbahn nach 7 Jahren Betrieb schon fährt.

Der fährt sich nicht erst jetzt so, selbst kurz nach der Eröffnung fuhr der sich schon als hat er achteckige Räder. Keine Ahnung ob Vekoma da was versaut hat oder der Park selbst, aber oft fahren 20 Jahre alte Arrow Mine Train besser als das Ding.

Die Überraschung schlecht hin für mich war Hunik, was für ein genialer Ride der in der Art zumindest damals noch seinesgleichen in Europa suchte und sich eigentlich auch nicht vor den großen US Rides verstecken muss.

Für mich hat der Park eigentlich recht viel Potenzial aber wie Cinecitta auch will es nicht so recht klappen sich in der Region zu behaupten. Und 3 mio Besucher waren von Anfang an völlig Utopisch. Ich glaube Cinecitta wollte anfangs 1,5 mio und selbst die sind weit davon weg. Aber da fehlt es auch einfach an Attraktionen.
 

alon

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Ich war wie katunfan auch 2011 dort, konnte aber zum Glück damals alles bis auf den Shooter und Hunik fahren. Erschreckend das sich am Spinning Coaster nichts getan hat. Das Innenleben der Halle ging schon damals gar nicht. Fährt Shock auch immernoch die 3 Schlenker am "Hinterhof" am Anfang, bevor es zum Launch geht? Da habe ich mich damals echt gefragt, wer das entworfen hat (und ich mag Shock echt!).

Ich vermute ja das die 3 Millionen Besucher die du irgendwo als Ziel aufgeschnappt hast, inklusive des Outlet Centers sein sollen. Wenn nur für den Park, wäre das sehr utopisch.
 

Katunfan

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Ja die 3 Kurven vor dem Launch gibt es noch. 2011 hat man uns erzählt das dort ein Darkride Part geplant war, aber aus Bugett Gründen wurde dieser wieder aus den Plänen gestrichen.
 
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