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Willkommen zum vierzehnten Bericht unserer ‚The Secret of Coaster Island’-Tour!
Zurück auf dem Kontinent, geht es in das Plopsaland De Panne.
Für Familien mit Kindern, so heisst es...
Das Plopsaland gilt als beliebter Tipp unter Familien mit Kindern, da waren wir drei etwas größeren ‚Kinder’ dann schon gespannt, ob uns die ganze Show dort auch gefallen würde.
Aber von vorne: Die Geschichte des Parks beginnt 1936 mit dem Honigproduzenten Alberic-Joseph Florizoone. Der kam auf die Idee, sein Geschäft mit der Imkerei anzukurbeln, indem er seine Produkte in einem Garten-Park feil bot. Der Meli-Park, rund um die fleißigen Bienchen war geboren.
Zu Beginn war der Park zum Flanieren durch verschiedenste Flora gedacht, aber man hatte bald einen erhöhten Besucherandrang und begann sich nach weiteren Attraktionen umzuschauen, z.B. einen Streichelzoo. In den 70er Jahren gab es dann Konkurrenz durch die nahen Parks Bellewaerde und Bobbejaanland, und man entschied sich hier ein wenig mitzuziehen. Neben der Schiffschaukel baute man auch die älteste Achterbahn Belgiens: Den Zierer Tivoli Large ‚Keeverbaan’, der heute ‚Viktor’s Race’ heißt.
Doch ganz so prall liefen die Geschäfte mit den Honigtöpfen dann doch nicht und man entschloss sich den Park 1999 an Studio 100 zu verkaufen. Dieses flämische Unternehmen produziert Kinderserien, hauptsächlich für das belgische oder auch holländische Fernsehen. Deren größte Erfolge waren die Geschichten um den Gnom Plop (Klabauter Plop), die Abenteuerserie um das Haus Anubis und die Stories von Samson en Gert, wobei Samson ein wuscheliger, weißhaariger, sprechender Hund ist.
Im Jahr 2000 eröffnete das Plopsaland und wurde von Beginn an kräftig nach den TV-Serien von Studio 100 thematisiert. Bis zum heutigen Tag hat man dann noch ein paar größere Attraktionen nachgeschoben, z.B. ‚Super Splash’ von Mack Rides oder den Launch-Coaster ‚Anubis: The Ride’.
Übrigens, Studio 100 kaufte erst 2008 die EM.Entertainment GmbH und damit die Lizenzen für hierzulande bekanntere Serien wie Biene Maja, Heidi, Wickie oder Pippi Langstrumpf. Von diesen neueren Lizenzen ist im Plopsaland bis auf den kleinen, schlauen Wikinger deshalb recht wenig zu sehen.
Man kann allerdings heute noch Meli-Produkte im Park kaufen.
Schönes Wetter und frische Seeluft – das fängt gut an!
Studio 100 hat ja noch weitere Parks aus dem Boden gestampft oder einfach übernommen und um-thematisiert.
Direkt nach dem Plopsaland de Panne war PlopsaCoo an der Reihe, dann gestaltete man nach einem neuen Konzept zwei Indoor-Parks in Hasselt und Coevorden, bis man schließlich den Holiday Park in Haßloch unter seine Fittiche nahm. Die Zielvorgabe von Studio 100 für den Holiday Park lautet, sich in der Gestaltung dem originalen Plopsaland anzupassen. Das ist noch ein weiter Weg, aber dazu gleich mehr...
Die Tür im Plopsaland ist schon einmal eindrucksvoller als das Tor im Holiday Park.
Immerhin, man kann dem Holiday Park zu Gute halten, dass der ganze Bereich vor dem Eingang insgesamt hübscher gestaltet wurde. Neben der Tür und der großen Plakatwand gibt es da im Plopsaland wenig zu sehen.
Ist man jedoch erst einmal drin im Park, dann wird man von einer wirklich bombastisch schönen Main-Street begrüßt:
Im Vordergrund das obligatorische, aber immer wieder gern gesehene, Wasserspiel.
Wow, das ist echt ne Nummer. Ich fand ja schon die Häuserzeile im Holiday Park recht gelungen, aber der Platz im Plopsaland legt da noch einen drauf. Das war insgesamt der am schönsten thematisierte Bereich auf unserer ganzen Tour.
Das Plopsaland bietet für Coasterfreunde insgesamt 5 Bahnen und 6 Counts. Oder, man sollte vielleicht besser sagen das Plopsaland bot 6 Counts. Dazu später mehr.
Bei uns gab es wieder eine strikte 200 zu feiern, also musste der beste Coaster des Parks zuerst dran glauben: Anubis: The Ride.
Stolzer Counterologe vor dem Anubis-Haus. Die Zahl kann man allerdings nicht erkennen. Irgendwer hat wieder Mist gebaut.
Das Haus Anubis ist eine Fernsehserie, für die wir als Zielgruppe einfach immer zu alt waren. Daraus folgt, dass unsere initiale Begeisterung für das Thema der Bahn eher lauwarm war. Das sollte sich allerdings schnell ändern, als wir die Station und die Queue des Gerstlauer Launch-Coasters begutachten durften.
Ja, das ist kein altes Anwesen, dass ist die Station von Anubis: The Ride.
Von außen topp gestaltet und auch im Innern gibt es in der Warteschlange viel zu sehen. Das macht locker der Warteschlange von Wodan Konkurrenz. Noch viel schöner war, dass wir an diesem Tag bei Anubis praktisch Walk-On hatten.
Die Wägen des Launch-Coasters kennt man von anderen Gerstlauer-Modellen, wie z.B. Huracan (Belantis) oder dem vom Layout sehr ähnlichen Lynet im Faarup Sommerland. Stadium-Seating ist angesagt, die hinteren Reihen sitzen versetzt nach außen, damit sie etwas mehr Aussicht bieten. Insgesamt gefallen mir die Gerstlauer-Schulterbügel eigentlich ganz gut, da gibt es schlimmere Varianten von anderen Herstellern.
Der Launch zieht ganz ordentlich, obwohl ein Intamin-Launcher da dann doch mehr Druck bietet. Einen zusätzlichen Eindruck von der Beschleunigung vermittelt das Tor, durch dass man geschossen wird. Eigentlich ein recht simples Gestaltungselement, aber dennoch effektiv.
Nach dem Launch geht es über einen spaßigen Top-Hat und danach baut der Coaster etwas ab – aber das liegt in der Natur der Sache. Der Launch ist eben schwer durch Fahrfiguren zu überbieten.
Es gibt insgesamt drei Überschläge, wobei der Dive-Loop am meisten Freude bereitet. Ganz gut ist auch, dass der Coaster schön in ein Wäldchen verbaut wurde und dadurch der Streckenverlauf bei den ersten Fahrten überraschend und unübersichtlich bleibt.
Verglichen mit Lynet, einer Anlage des gleichen Typs im Faarup Sommerland, steht Anubis: The Ride besser da: Die Gestaltung ist um Welten besser und auch die Fahrt hat ein klitzekleines bisschen mehr Spaß gemacht. Vergleichbar ist die Bahn auch mit Karacho, zumindest vom Layout her. Karacho schien mir aber noch ein wenig enger in die Kurven zu fahren und es gilt einfach die klare Regel: Schoßbügel > Schulterbügel.
Wertung: 8 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Anschließend zog es uns zu einer Achterbahn, von der immer wieder unglaublich lange Wartezeiten berichtet werden. Und tatsächlich, ein klein wenig davon bekamen wir auch an diesem eher ruhigen Tag im Plopsaland davon ab. Während wir bei Anubis noch Wartezeiten von 3 Minuten hatten, standen wir bei De Vleermuis schon 20 Minuten (pro Strecke).
Die Fledermäuse vom nicht mehr existierenden Hersteller Caripro sind ein Dueling Suspended Coaster mit einer unterirdischen Kapazität. Da der Coaster vor allem bei Kindern sehr beliebt ist und maximal 2x2 Personen alle 30 Sekunden starten, wartet man da laaange. Vor allem dann, wenn man beide Tracks checken möchte.
Autsch! Tut’s weh? De Vleermuis führt gleich seinen speziellen Hodenquetscher-Super-Move aus.
Männer! Hier ein Tipp: Wenn die Fledermaus in den Aufzug einrastet, versucht sie Euch mit einem beherzten Tritt in die Weichteile außer Gefecht zu setzen. Also Obacht! Ein Teil des Spaßes in der Warteschlange, ist es in schmerzverzerrte Gesichter von Vätern oder Großvätern zu grinsen, die sich von ihren Kindern und Enkeln zu einer Fahrt genötigt sahen.
Doch nicht nur an dieser Stelle hat Caripro versagt. Die gesamte Ein- und Ausstiegsprozedur ist ein ‚Fail’. Die beiden Operatoren müssen ganz schön schuften mit den Türchen die an den Fledermäusen manuell geöffnet werden müssen, mit den umständlichen Sicherheitsgurten, mit den Wägen die von Hand nach vorne gezogen werden usw.
Zudem ist das Aufsteigen der Fahrgäste auf die Fledermaus ebenfalls noch umständlich. Dieses aufwändige Prozedere schien ein Markenzeichen von Caripro zu sein, der Sky Rider im Skyline Park ist ebenso ein Unding.
Mit dem Sky Rider haben die Fledermäuse noch eine Gemeinsamkeit: Die Fahrt ist ziemlich unspektakulär. Irgendwie habe ich jetzt eine Vorstellung weshalb Caripro letztendlich der große Erfolg in den Freizeitparks dieser Welt verwehrt war.
Ab 2015 wird man De Vleermuis übrigens nicht mehr im Plopsaland finden. Die Achterbahn zieht in einen Park um, zu dem die Kapazität der Anlage besser passt. Vermutet wird Plopsa Coo.
Wertung: 3 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Danach ging es für uns erst einmal ins Mittelalter: Zentral im Park findet man den Powered Coaster De Draak.
Schöner als Lego.
Auch hier zeigt das Plopsaland was es Gestaltungstechnisch auf dem Kasten hat. Auf dem ersten Blick vermutet man sich vor einer Burg im Legoland, doch auf dem zweiten Blick sieht man, dass hier alles noch viel detaillierter und hübscher ist.
In diesem kleinen Themenbereich findet man den Powered Coaster von Mack Rides und gegenüber den etwas verborgenen Eingang zur Wildwasserbahn des Parks.
Der Coaster an sich zieht alle Register eines Powered Coasters: Viel Interaktion mit der WiWa, kreischend-johlende Stationsdurchfahrt, ein paar Helixes und wie bereits erwähnt eine tolle Thematisierung.
Schon gut, die Bahn hat sich damit die Höchstpunktzahl für Powered Coaster verdient.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Noch ein Blick aus der Warteschlange. Tolles Design.
Gegenüber steht die Wildwasserbahn Boomstammetjes.
Übrigens aus der Zugfahrt durch den Park heraus fotografiert.
Die Bahn von Mack Rides stammt noch aus den Meli-Park-Zeiten. Sie bietet zwar keine Rückwärtsfahrten, ist aber ganz nett in das Burg-Thema eingebettet.
Gleich um die Ecke wird man geschrumpft: Plötzlich stehen irgendwelche riesig großen Gegenstände um einen herum. Ich habe leider keine Ahnung, woran dieser Bereich thematisch angelehnt ist, aber er ist wirklich schick und beherbergt auch eine Achterbahn: Rollerskater.
Die Station: Ein riesiges Lagerregal.
Der Junior-Coaster von Vekoma wurde 1990 gebaut und ist möglicherweise der Prototyp dieses Modells (bin mir da nicht ganz sicher). Der Typ wird oft auch Vekoma Roller Skater genannt – vermutlich weil er oft Züge im Rollschuh-Design besitzt oder weil der erste Coaster dieser Art im Plopsaland so hieß. Das Modell ist einer der großen Erfolge von Vekoma, wir sind davon auch schon etliche Varianten gefahren.
Vollwaschgang ohne Schleudern.
Das Theming mit den Riesen-Gegenständen ist cool, bei der Durchfahrt durch die Waschmaschine wird man auch noch nass gespritzt. Ansonsten bietet die Achterbahn eine angenehme Fahrt ohne all zu große Aufregung.
Speisen im Land der Riesen.
Überraschend fröhlich war auch der Operator der Bahn. Erstaunlich wie schnell einem so etwas ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Da fährt gleich der ganze Zug mit einer viel ausgelasseneren Stimmung durch die Acht.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Geht man weiter nach hinten in den Park, dann trifft man auf den Starflyer RoxFlyer.
Ein solches Gerät gehört ja schon zur Grundausstattung jedes Outdoor-Plopsa-Parks – und das zu Recht. Bringt Spaß für Jung und Alt. Hier wurde der Starflyer nach irgendeinem Trio von TV-Helden thematisiert, die ich leider nicht kenne.
Bevor wir den nächsten Count in Angriff nehmen konnten, trafen wir auf Kaddy und Beatrunner mitsamt Anhang.
Da schließt sich also der Kreis nach dem Treffen im Adventure Island. Zeit für eine ausgiebige Runde zum Fachsimpeln. Es stellte sich schnell heraus, dass die (schrillen?) Vier schon des Öfteren im Plopsaland zu Gast waren, einer ihrer Lieblingsparks. Nachdem wir so viele Tipps & Tricks ausgetauscht hatten, dass sie sich eigentlich keiner mehr merken konnte, sagten wir der Coasterfreund-Familie zum zweiten Mal auf der Tour Good Bye und weiter ging’s...
Im Walygator-Park kommen wir dann noch einmal auf Kaddy und ihren Lieblings-Coaster zurück. Versprochen.
Die älteste Achterbahn im Park ist Viktor’s Race.
Obwohl das so nicht stimmt: Früher stand dort ein vom Layout exakt gleicher Zierer Tivoli Large, der von 1976 bis 1999 Keeverbaan und dann bis 2013 Dongo’s Race hieß. Im Jahre 2014 wurde er durch einen identischen Tivoli Large ersetzt.
Nun sind solche Zierer Tivoli’s nicht gerade der letzte Schrei im Achterbahngeschäft und man fragt sich: Wer baut eine alte Achterbahn noch einmal komplett neu?!
Die Antwort ist klar, wenn man sieht wie beliebt diese Bahn immer noch bei den Besuchern im Park ist. Mir gefallen diese Tivolis ebenfalls und die neue Gestaltung der Bahn kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Diese Installation schlängelt sich auch schön durch ein paar Bäume hindurch. Go, Viktor, Go!
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ganz zentral im Park herrscht ein Piraten-Thema vor. Die größte Attraktion dort ist SuperSplash.
Und ja, es handelt sich um einen Mack Super Splash. Wer hätte das gedacht. Hier haben wir es mit einer kleineren Ausführung der Wasserachterbahn zu tun, bei der jedoch thematisch sehr schön der sich drehende Aufzug in einen Turm verpackt wurde.
Hier bekamen wir jedoch zum ersten Mal eine richtige Kostprobe davon, wie sich der Park wohl anfühlt wenn er brechend voll ist. Wir verbrachten etwa 35 Minuten mit ca. 150 kleinen Schülern in der Warteschlange. 35 Minuten die sich anfühlten wie 24 Stunden in der Vorhölle von Dante’s Inferno.
Wenn Kinder vor Aufregung nicht mehr geradeaus gehen können, sondern nur noch herumhüpfen (von still stehen gar nicht zu reden), wenn sie statt zu reden nur noch kreischen und schreien können, dann weiß man dass man ein Problem hat. Das Problem vergrößert sich, wenn davon 150 Exemplare auf engstem Raum um einen herumwuseln.
Man beginnt also sich abzuschotten, nimmt die Umgebung nur noch als verschwommene Schemen dar, und die Geräusche nur noch als leises Echo der chaotischen Kakophonie (die mich irgendwie an die Szenen in ‚Event Horizon’ erinnerte, in denen kurz der Blick in die Höllendimension gewährt wurde). Das eigene Herz wird zu Stein und man versucht die eigene, innere Ruhe zu finden...
Und mitten in diesem chaotischen Mahlstrom: Doctor Octopus!
Infernale Störwellen haben dieses Foto direkt aus der Hölle unscharf gemacht, aber hinten erkennt man Doctor Octopus, auch ‚Taschen-Krake’ genannt, der vor 5 Jahren als schmächtiger Ride-OP im Plopsaland anheuerte. Mittlerweile ist er ein Titan.
Ein unbeschreibliches Schauspiel: Doctor Octopus schnappte sich alle Taschen, Rucksäcke, Samsonite-Schalenkoffer und Container welche die Passagiere dabei hatten und wankte wie ein vom Wind gebeutelter, schiefer Kran zur großen Piraten-Truhe um seine Last abzuladen. Das alles mitten im cthuloiden Getöse dieser Station. Da sage ich nur: Respekt! Wenn der nicht jeden Abend mit einem Eisbeutel auf dem Kopf schlapp und geschafft auf der Couch liegt, dann weiß ich auch nicht.
Die Fahrt selbst hat weniger Thrill als die großen Bahnen im Stil von Atlantica Super Splash. Aber dafür ist der Aufzug wirklich schön gemacht und ein bisschen Airtime gibt es bei dem kleinen Bunnyhop am Ende der Abfahrt auch. Das der ganze Bereich drum herum schön gestaltet ist, muss ich wohl nicht mehr erwähnen.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: (wenn man die Warteschlange überlebt)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Danach war es Zeit einmal den neuesten Bereich im Park zu besuchen: Hey, Wickie, hey!
Der Wickie-Themenbereich ist bombastisch geworden. Der große Disk’O-Coaster mit seinen Steinformationen passt wunderbar zum hervorragend gestalteten Dorf der Wikinger mit dem Splash-Battle.
Wie auch schon im gesamten Rest des Parks, zeigt das Plopsaland wie gut es im Entwurf von solcherlei Bereichen ist. Da stimmt jedes Detail und man erkennt immer, dass der Park noch einen Schritt weiter geht als der Durchschnitts-Themenpark gleich um die Ecke.
Wir haben ein Maskottchen des Parks allerdings noch nicht besucht: Klabauter Plop. Also gehen wir doch Mal in seinen Wald...
Der Eingang zur Darkride-Bootsfahrt Het Bos van Plop ist recht unscheinbar. Dahinter verbirgt sich erst einmal eine ziemlich lange Warteschlange (die wir an diesem Tag glücklicherweise links liegen lassen konnten) und dann ein ebenfalls recht langer Darkride (ca. 10 Minuten!) in Booten.
Das ganze Erlebnis erinnert ein wenig an Carnival Festival (bzw. andere ‚It’s a Small World’-Varianten) nur eben im Wald. Zum Orhwurm-Song gibt es hier die ‚Klabauter’ zu beobachten, die tief in einem verwunschenen Wald hausen und gerne mal mit dem Ohr wackeln. Das Ganze ist vom Modellbau-Aspekt recht aufwändig gemacht und wieder einmal gefährlich nahe am Kitsch.
Kommen wir schließlich zum Fazit: Die Leute haben recht, das Hörensagen ist wahr. Das ist bisher der schönste Familienpark den ich besucht habe – sorry an alle Legoländer. Gleichzeit sieht man auch ganz deutlich, welch weiten Weg der Holiday Park noch vor sich hat, wenn er ein zweites Plopsaland werden will.
Bei den Achterbahnen gibt es zwar jede Menge Junior-Coaster, aber keiner davon ist wirklich schlecht. Das Essen ist ordentlich und die sanitären Anlagen auch. Die große Stärke des Parks ist seine liebevolle Gestaltung - an praktisch allen Ecken und Enden.
Täuscht Euch nicht, der Linke ist Klabauter Plop!
Und ich bin mir ziemlich sicher dass die anderen Aussagen der Besucher des Plopsalandes auch richtig sind: Der Park kann richtig voll und dann auch richtig unangenehm werden. Ich empfehle daher außerhalb der belgischen, französischen und niederländischen Ferienzeiten den Park zu besuchen. Ein weiterer Tipp wäre wohl Sonntags – denn da trifft man garantiert nicht auf Schulklassen.
Unser nächster Park auf der Tour liegt in der französischen Champagne – und hat vielleicht den besten Coaster auf der gesamten Tour. Wer weiß?
Bis dann!
Zurück auf dem Kontinent, geht es in das Plopsaland De Panne.
- 12. Juni Plopsa Indoor Hasselt & Brüssel
- 13. Juni Walibi Belgium
- 14. Juni London
- 15. Juni Chessington World of Adventures & Adventure Island
- 16. Juni Thorpe Park
- 17. Juni Legoland Windsor
- 18. Juni Alton Towers #1
- 19. Juni Alton Towers #2 & Greenwood Forest Park
- 20. Juni Blackpool Pleasure Beach #1
- 21. Juni Blackpool Pleasure Beach #2 & Southport Pleasureland
- 22. Juni Lightwater Valley & York
- 23. Juni Flamingo Land
- 24. Juni Drayton Manor
- 25. Juni Great Yarmouth Pleasure Beach & Joyland
- 26. Juni Plopsaland De Panne
- 27. Juni Nigloland
- 28. Juni Walygator Parc
Für Familien mit Kindern, so heisst es...
Das Plopsaland gilt als beliebter Tipp unter Familien mit Kindern, da waren wir drei etwas größeren ‚Kinder’ dann schon gespannt, ob uns die ganze Show dort auch gefallen würde.
Aber von vorne: Die Geschichte des Parks beginnt 1936 mit dem Honigproduzenten Alberic-Joseph Florizoone. Der kam auf die Idee, sein Geschäft mit der Imkerei anzukurbeln, indem er seine Produkte in einem Garten-Park feil bot. Der Meli-Park, rund um die fleißigen Bienchen war geboren.
Zu Beginn war der Park zum Flanieren durch verschiedenste Flora gedacht, aber man hatte bald einen erhöhten Besucherandrang und begann sich nach weiteren Attraktionen umzuschauen, z.B. einen Streichelzoo. In den 70er Jahren gab es dann Konkurrenz durch die nahen Parks Bellewaerde und Bobbejaanland, und man entschied sich hier ein wenig mitzuziehen. Neben der Schiffschaukel baute man auch die älteste Achterbahn Belgiens: Den Zierer Tivoli Large ‚Keeverbaan’, der heute ‚Viktor’s Race’ heißt.
Doch ganz so prall liefen die Geschäfte mit den Honigtöpfen dann doch nicht und man entschloss sich den Park 1999 an Studio 100 zu verkaufen. Dieses flämische Unternehmen produziert Kinderserien, hauptsächlich für das belgische oder auch holländische Fernsehen. Deren größte Erfolge waren die Geschichten um den Gnom Plop (Klabauter Plop), die Abenteuerserie um das Haus Anubis und die Stories von Samson en Gert, wobei Samson ein wuscheliger, weißhaariger, sprechender Hund ist.
Im Jahr 2000 eröffnete das Plopsaland und wurde von Beginn an kräftig nach den TV-Serien von Studio 100 thematisiert. Bis zum heutigen Tag hat man dann noch ein paar größere Attraktionen nachgeschoben, z.B. ‚Super Splash’ von Mack Rides oder den Launch-Coaster ‚Anubis: The Ride’.
Übrigens, Studio 100 kaufte erst 2008 die EM.Entertainment GmbH und damit die Lizenzen für hierzulande bekanntere Serien wie Biene Maja, Heidi, Wickie oder Pippi Langstrumpf. Von diesen neueren Lizenzen ist im Plopsaland bis auf den kleinen, schlauen Wikinger deshalb recht wenig zu sehen.
Man kann allerdings heute noch Meli-Produkte im Park kaufen.
Schönes Wetter und frische Seeluft – das fängt gut an!
Studio 100 hat ja noch weitere Parks aus dem Boden gestampft oder einfach übernommen und um-thematisiert.
Direkt nach dem Plopsaland de Panne war PlopsaCoo an der Reihe, dann gestaltete man nach einem neuen Konzept zwei Indoor-Parks in Hasselt und Coevorden, bis man schließlich den Holiday Park in Haßloch unter seine Fittiche nahm. Die Zielvorgabe von Studio 100 für den Holiday Park lautet, sich in der Gestaltung dem originalen Plopsaland anzupassen. Das ist noch ein weiter Weg, aber dazu gleich mehr...
Die Tür im Plopsaland ist schon einmal eindrucksvoller als das Tor im Holiday Park.
Immerhin, man kann dem Holiday Park zu Gute halten, dass der ganze Bereich vor dem Eingang insgesamt hübscher gestaltet wurde. Neben der Tür und der großen Plakatwand gibt es da im Plopsaland wenig zu sehen.
Ist man jedoch erst einmal drin im Park, dann wird man von einer wirklich bombastisch schönen Main-Street begrüßt:
Im Vordergrund das obligatorische, aber immer wieder gern gesehene, Wasserspiel.
Wow, das ist echt ne Nummer. Ich fand ja schon die Häuserzeile im Holiday Park recht gelungen, aber der Platz im Plopsaland legt da noch einen drauf. Das war insgesamt der am schönsten thematisierte Bereich auf unserer ganzen Tour.
Das Plopsaland bietet für Coasterfreunde insgesamt 5 Bahnen und 6 Counts. Oder, man sollte vielleicht besser sagen das Plopsaland bot 6 Counts. Dazu später mehr.
Bei uns gab es wieder eine strikte 200 zu feiern, also musste der beste Coaster des Parks zuerst dran glauben: Anubis: The Ride.
Stolzer Counterologe vor dem Anubis-Haus. Die Zahl kann man allerdings nicht erkennen. Irgendwer hat wieder Mist gebaut.
Das Haus Anubis ist eine Fernsehserie, für die wir als Zielgruppe einfach immer zu alt waren. Daraus folgt, dass unsere initiale Begeisterung für das Thema der Bahn eher lauwarm war. Das sollte sich allerdings schnell ändern, als wir die Station und die Queue des Gerstlauer Launch-Coasters begutachten durften.
Ja, das ist kein altes Anwesen, dass ist die Station von Anubis: The Ride.
Von außen topp gestaltet und auch im Innern gibt es in der Warteschlange viel zu sehen. Das macht locker der Warteschlange von Wodan Konkurrenz. Noch viel schöner war, dass wir an diesem Tag bei Anubis praktisch Walk-On hatten.
Die Wägen des Launch-Coasters kennt man von anderen Gerstlauer-Modellen, wie z.B. Huracan (Belantis) oder dem vom Layout sehr ähnlichen Lynet im Faarup Sommerland. Stadium-Seating ist angesagt, die hinteren Reihen sitzen versetzt nach außen, damit sie etwas mehr Aussicht bieten. Insgesamt gefallen mir die Gerstlauer-Schulterbügel eigentlich ganz gut, da gibt es schlimmere Varianten von anderen Herstellern.
Der Launch zieht ganz ordentlich, obwohl ein Intamin-Launcher da dann doch mehr Druck bietet. Einen zusätzlichen Eindruck von der Beschleunigung vermittelt das Tor, durch dass man geschossen wird. Eigentlich ein recht simples Gestaltungselement, aber dennoch effektiv.
Nach dem Launch geht es über einen spaßigen Top-Hat und danach baut der Coaster etwas ab – aber das liegt in der Natur der Sache. Der Launch ist eben schwer durch Fahrfiguren zu überbieten.
Es gibt insgesamt drei Überschläge, wobei der Dive-Loop am meisten Freude bereitet. Ganz gut ist auch, dass der Coaster schön in ein Wäldchen verbaut wurde und dadurch der Streckenverlauf bei den ersten Fahrten überraschend und unübersichtlich bleibt.
Verglichen mit Lynet, einer Anlage des gleichen Typs im Faarup Sommerland, steht Anubis: The Ride besser da: Die Gestaltung ist um Welten besser und auch die Fahrt hat ein klitzekleines bisschen mehr Spaß gemacht. Vergleichbar ist die Bahn auch mit Karacho, zumindest vom Layout her. Karacho schien mir aber noch ein wenig enger in die Kurven zu fahren und es gilt einfach die klare Regel: Schoßbügel > Schulterbügel.
Wertung: 8 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Anschließend zog es uns zu einer Achterbahn, von der immer wieder unglaublich lange Wartezeiten berichtet werden. Und tatsächlich, ein klein wenig davon bekamen wir auch an diesem eher ruhigen Tag im Plopsaland davon ab. Während wir bei Anubis noch Wartezeiten von 3 Minuten hatten, standen wir bei De Vleermuis schon 20 Minuten (pro Strecke).
Die Fledermäuse vom nicht mehr existierenden Hersteller Caripro sind ein Dueling Suspended Coaster mit einer unterirdischen Kapazität. Da der Coaster vor allem bei Kindern sehr beliebt ist und maximal 2x2 Personen alle 30 Sekunden starten, wartet man da laaange. Vor allem dann, wenn man beide Tracks checken möchte.
Autsch! Tut’s weh? De Vleermuis führt gleich seinen speziellen Hodenquetscher-Super-Move aus.
Männer! Hier ein Tipp: Wenn die Fledermaus in den Aufzug einrastet, versucht sie Euch mit einem beherzten Tritt in die Weichteile außer Gefecht zu setzen. Also Obacht! Ein Teil des Spaßes in der Warteschlange, ist es in schmerzverzerrte Gesichter von Vätern oder Großvätern zu grinsen, die sich von ihren Kindern und Enkeln zu einer Fahrt genötigt sahen.
Doch nicht nur an dieser Stelle hat Caripro versagt. Die gesamte Ein- und Ausstiegsprozedur ist ein ‚Fail’. Die beiden Operatoren müssen ganz schön schuften mit den Türchen die an den Fledermäusen manuell geöffnet werden müssen, mit den umständlichen Sicherheitsgurten, mit den Wägen die von Hand nach vorne gezogen werden usw.
Zudem ist das Aufsteigen der Fahrgäste auf die Fledermaus ebenfalls noch umständlich. Dieses aufwändige Prozedere schien ein Markenzeichen von Caripro zu sein, der Sky Rider im Skyline Park ist ebenso ein Unding.
Mit dem Sky Rider haben die Fledermäuse noch eine Gemeinsamkeit: Die Fahrt ist ziemlich unspektakulär. Irgendwie habe ich jetzt eine Vorstellung weshalb Caripro letztendlich der große Erfolg in den Freizeitparks dieser Welt verwehrt war.
Ab 2015 wird man De Vleermuis übrigens nicht mehr im Plopsaland finden. Die Achterbahn zieht in einen Park um, zu dem die Kapazität der Anlage besser passt. Vermutet wird Plopsa Coo.
Wertung: 3 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Danach ging es für uns erst einmal ins Mittelalter: Zentral im Park findet man den Powered Coaster De Draak.
Schöner als Lego.
Auch hier zeigt das Plopsaland was es Gestaltungstechnisch auf dem Kasten hat. Auf dem ersten Blick vermutet man sich vor einer Burg im Legoland, doch auf dem zweiten Blick sieht man, dass hier alles noch viel detaillierter und hübscher ist.
In diesem kleinen Themenbereich findet man den Powered Coaster von Mack Rides und gegenüber den etwas verborgenen Eingang zur Wildwasserbahn des Parks.
Der Coaster an sich zieht alle Register eines Powered Coasters: Viel Interaktion mit der WiWa, kreischend-johlende Stationsdurchfahrt, ein paar Helixes und wie bereits erwähnt eine tolle Thematisierung.
Schon gut, die Bahn hat sich damit die Höchstpunktzahl für Powered Coaster verdient.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Noch ein Blick aus der Warteschlange. Tolles Design.
Gegenüber steht die Wildwasserbahn Boomstammetjes.
Übrigens aus der Zugfahrt durch den Park heraus fotografiert.
Die Bahn von Mack Rides stammt noch aus den Meli-Park-Zeiten. Sie bietet zwar keine Rückwärtsfahrten, ist aber ganz nett in das Burg-Thema eingebettet.
Gleich um die Ecke wird man geschrumpft: Plötzlich stehen irgendwelche riesig großen Gegenstände um einen herum. Ich habe leider keine Ahnung, woran dieser Bereich thematisch angelehnt ist, aber er ist wirklich schick und beherbergt auch eine Achterbahn: Rollerskater.
Die Station: Ein riesiges Lagerregal.
Der Junior-Coaster von Vekoma wurde 1990 gebaut und ist möglicherweise der Prototyp dieses Modells (bin mir da nicht ganz sicher). Der Typ wird oft auch Vekoma Roller Skater genannt – vermutlich weil er oft Züge im Rollschuh-Design besitzt oder weil der erste Coaster dieser Art im Plopsaland so hieß. Das Modell ist einer der großen Erfolge von Vekoma, wir sind davon auch schon etliche Varianten gefahren.
Vollwaschgang ohne Schleudern.
Das Theming mit den Riesen-Gegenständen ist cool, bei der Durchfahrt durch die Waschmaschine wird man auch noch nass gespritzt. Ansonsten bietet die Achterbahn eine angenehme Fahrt ohne all zu große Aufregung.
Speisen im Land der Riesen.
Überraschend fröhlich war auch der Operator der Bahn. Erstaunlich wie schnell einem so etwas ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Da fährt gleich der ganze Zug mit einer viel ausgelasseneren Stimmung durch die Acht.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Geht man weiter nach hinten in den Park, dann trifft man auf den Starflyer RoxFlyer.
Ein solches Gerät gehört ja schon zur Grundausstattung jedes Outdoor-Plopsa-Parks – und das zu Recht. Bringt Spaß für Jung und Alt. Hier wurde der Starflyer nach irgendeinem Trio von TV-Helden thematisiert, die ich leider nicht kenne.
Bevor wir den nächsten Count in Angriff nehmen konnten, trafen wir auf Kaddy und Beatrunner mitsamt Anhang.
Da schließt sich also der Kreis nach dem Treffen im Adventure Island. Zeit für eine ausgiebige Runde zum Fachsimpeln. Es stellte sich schnell heraus, dass die (schrillen?) Vier schon des Öfteren im Plopsaland zu Gast waren, einer ihrer Lieblingsparks. Nachdem wir so viele Tipps & Tricks ausgetauscht hatten, dass sie sich eigentlich keiner mehr merken konnte, sagten wir der Coasterfreund-Familie zum zweiten Mal auf der Tour Good Bye und weiter ging’s...
Im Walygator-Park kommen wir dann noch einmal auf Kaddy und ihren Lieblings-Coaster zurück. Versprochen.
Die älteste Achterbahn im Park ist Viktor’s Race.
Obwohl das so nicht stimmt: Früher stand dort ein vom Layout exakt gleicher Zierer Tivoli Large, der von 1976 bis 1999 Keeverbaan und dann bis 2013 Dongo’s Race hieß. Im Jahre 2014 wurde er durch einen identischen Tivoli Large ersetzt.
Nun sind solche Zierer Tivoli’s nicht gerade der letzte Schrei im Achterbahngeschäft und man fragt sich: Wer baut eine alte Achterbahn noch einmal komplett neu?!
Die Antwort ist klar, wenn man sieht wie beliebt diese Bahn immer noch bei den Besuchern im Park ist. Mir gefallen diese Tivolis ebenfalls und die neue Gestaltung der Bahn kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Diese Installation schlängelt sich auch schön durch ein paar Bäume hindurch. Go, Viktor, Go!
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ganz zentral im Park herrscht ein Piraten-Thema vor. Die größte Attraktion dort ist SuperSplash.
Und ja, es handelt sich um einen Mack Super Splash. Wer hätte das gedacht. Hier haben wir es mit einer kleineren Ausführung der Wasserachterbahn zu tun, bei der jedoch thematisch sehr schön der sich drehende Aufzug in einen Turm verpackt wurde.
Hier bekamen wir jedoch zum ersten Mal eine richtige Kostprobe davon, wie sich der Park wohl anfühlt wenn er brechend voll ist. Wir verbrachten etwa 35 Minuten mit ca. 150 kleinen Schülern in der Warteschlange. 35 Minuten die sich anfühlten wie 24 Stunden in der Vorhölle von Dante’s Inferno.
Wenn Kinder vor Aufregung nicht mehr geradeaus gehen können, sondern nur noch herumhüpfen (von still stehen gar nicht zu reden), wenn sie statt zu reden nur noch kreischen und schreien können, dann weiß man dass man ein Problem hat. Das Problem vergrößert sich, wenn davon 150 Exemplare auf engstem Raum um einen herumwuseln.
Man beginnt also sich abzuschotten, nimmt die Umgebung nur noch als verschwommene Schemen dar, und die Geräusche nur noch als leises Echo der chaotischen Kakophonie (die mich irgendwie an die Szenen in ‚Event Horizon’ erinnerte, in denen kurz der Blick in die Höllendimension gewährt wurde). Das eigene Herz wird zu Stein und man versucht die eigene, innere Ruhe zu finden...
Und mitten in diesem chaotischen Mahlstrom: Doctor Octopus!
Infernale Störwellen haben dieses Foto direkt aus der Hölle unscharf gemacht, aber hinten erkennt man Doctor Octopus, auch ‚Taschen-Krake’ genannt, der vor 5 Jahren als schmächtiger Ride-OP im Plopsaland anheuerte. Mittlerweile ist er ein Titan.
Ein unbeschreibliches Schauspiel: Doctor Octopus schnappte sich alle Taschen, Rucksäcke, Samsonite-Schalenkoffer und Container welche die Passagiere dabei hatten und wankte wie ein vom Wind gebeutelter, schiefer Kran zur großen Piraten-Truhe um seine Last abzuladen. Das alles mitten im cthuloiden Getöse dieser Station. Da sage ich nur: Respekt! Wenn der nicht jeden Abend mit einem Eisbeutel auf dem Kopf schlapp und geschafft auf der Couch liegt, dann weiß ich auch nicht.
Die Fahrt selbst hat weniger Thrill als die großen Bahnen im Stil von Atlantica Super Splash. Aber dafür ist der Aufzug wirklich schön gemacht und ein bisschen Airtime gibt es bei dem kleinen Bunnyhop am Ende der Abfahrt auch. Das der ganze Bereich drum herum schön gestaltet ist, muss ich wohl nicht mehr erwähnen.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: (wenn man die Warteschlange überlebt)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Danach war es Zeit einmal den neuesten Bereich im Park zu besuchen: Hey, Wickie, hey!
Der Wickie-Themenbereich ist bombastisch geworden. Der große Disk’O-Coaster mit seinen Steinformationen passt wunderbar zum hervorragend gestalteten Dorf der Wikinger mit dem Splash-Battle.
Wie auch schon im gesamten Rest des Parks, zeigt das Plopsaland wie gut es im Entwurf von solcherlei Bereichen ist. Da stimmt jedes Detail und man erkennt immer, dass der Park noch einen Schritt weiter geht als der Durchschnitts-Themenpark gleich um die Ecke.
Wir haben ein Maskottchen des Parks allerdings noch nicht besucht: Klabauter Plop. Also gehen wir doch Mal in seinen Wald...
Der Eingang zur Darkride-Bootsfahrt Het Bos van Plop ist recht unscheinbar. Dahinter verbirgt sich erst einmal eine ziemlich lange Warteschlange (die wir an diesem Tag glücklicherweise links liegen lassen konnten) und dann ein ebenfalls recht langer Darkride (ca. 10 Minuten!) in Booten.
Das ganze Erlebnis erinnert ein wenig an Carnival Festival (bzw. andere ‚It’s a Small World’-Varianten) nur eben im Wald. Zum Orhwurm-Song gibt es hier die ‚Klabauter’ zu beobachten, die tief in einem verwunschenen Wald hausen und gerne mal mit dem Ohr wackeln. Das Ganze ist vom Modellbau-Aspekt recht aufwändig gemacht und wieder einmal gefährlich nahe am Kitsch.
Kommen wir schließlich zum Fazit: Die Leute haben recht, das Hörensagen ist wahr. Das ist bisher der schönste Familienpark den ich besucht habe – sorry an alle Legoländer. Gleichzeit sieht man auch ganz deutlich, welch weiten Weg der Holiday Park noch vor sich hat, wenn er ein zweites Plopsaland werden will.
Bei den Achterbahnen gibt es zwar jede Menge Junior-Coaster, aber keiner davon ist wirklich schlecht. Das Essen ist ordentlich und die sanitären Anlagen auch. Die große Stärke des Parks ist seine liebevolle Gestaltung - an praktisch allen Ecken und Enden.
Täuscht Euch nicht, der Linke ist Klabauter Plop!
Und ich bin mir ziemlich sicher dass die anderen Aussagen der Besucher des Plopsalandes auch richtig sind: Der Park kann richtig voll und dann auch richtig unangenehm werden. Ich empfehle daher außerhalb der belgischen, französischen und niederländischen Ferienzeiten den Park zu besuchen. Ein weiterer Tipp wäre wohl Sonntags – denn da trifft man garantiert nicht auf Schulklassen.
Unser nächster Park auf der Tour liegt in der französischen Champagne – und hat vielleicht den besten Coaster auf der gesamten Tour. Wer weiß?
Bis dann!