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Nach unserem tollen Tag im Hansa-Park ging es weiter Richtung Hannover, genauer nach Soltau, wo uns der flächenmäßig größte Freizeitpark Deutschlands erwartete.
Die Nacht vor unserem Besuch wollten wir Stilvoll im 2007 neu eröffneten parkeigenen Hotel verbringen, dem 4 Sterne Hotel Port Royal.
Von aussen wirkt das Hotel wie eine mächtige Trutzburg, mit eher klobigen Charme. Das Hotel soll eine Karibische Festungsanlage darstellen - in der Zimmerbroschüre ist die Geschichte um Port Royal wunderschön erklärt.
Der äußere Eindruck legt sich aber schnell, wenn man ins Innere der "Festung" gelangt. So zieht sich die thematische Gestaltung durch den ganzen Hotelkomplex, angefangen von der Lobby bis hin zum Restaurant und natürlich den Zimmern.
Wir konnten für diese Nacht die "Kapitäns Kajüte" buchen, die zusätzlich zu den Standard Zimmern ein Himmelbett und einen Badewannenzuber im Zimmer hat. Auch der Nassbereich ist thematisch wunderbar umgesetzt, wobei besonders das stille Örtchen interessant auf Alt gestylt wurde.
Das Zimmer gehört zum besten, was Freizeitparkthemenhotels bieten können - wirklich gut gelungen.
In unserer Hotelrate war auch das Erlebnisbuffet inkludiert, was aber leider nicht ganz an den tollen Standard des Hotels ranreichte. Die Speisen waren ziemlich verkocht und auch die Auswahl ließ für diese Preisklasse deutlich zu wünschen übrig. Da sollte man vielleicht doch einen Chefkoch engagieren, der dieses 4 Sterne Niveau halten kann.
Kostenlos erhält man dann jeden Abend eine Show, die sich direkt auf der Hotelbühne in der Nähe der Bar abspielt. An diesem Abend hatten wir das "Vergnügen" einer Comedy Zauberperformance namens "Viva Lars Vegas" beizuwohnen. Die Show war leider eher peinlich und der recht sympatische Hauptakteur zwar stets bemüht, doch leider in seinen Zauberdarbietungen etwas beschränkt.
Leider hatte das ganze auch nicht so den Stil, wie es blumig auf der Internetseite als "Dinner & Show" angekündigt wurde. Es hatte mehr den Charme einer "Spanien Urlauber Animateure Show", die irgendwo in der Hotellobby stattfindet. Vielleicht lags aber auch etwas an der gesamten Atmosphäre, denn das Hotel war nichtmal zu 20 % ausgebucht, sodass am Abend vielleicht 30 Personen die Show verfolgten.
Mit dem Hotel Port Royal ist dem Heidepark sicherlich ein großer Wurf gelungen. Doch gilt es die Besonderheiten, die so ein 4 Sterne Hotel mit sich bringt noch auszuarbeiten - d.h. vor alle Dingen besseres Essen und ein glanzvolleres Ambiente für die Show. Auch die aktuell aufgerufenen Übernachtungspreise halte ich persönlich für weit überzeugen - vor alle Dingen im Hinblick darauf, dass der Heide Park noch keine Mehrtagesdestination ist!
Nach einer wirklich geruhsamen Nacht machten wir uns in den Park auf, was Hotelgästen durch einen separaten Zugang erleichtert wird.
Die Überraschung des Tages erfolgte dann auch sofort als wir bei betreten des Parks zwei Bekannte Gesichter sahen: unsere Coasterfriends Mitglieder Christian und Simone aus München! Was für ein Zufall - und ein absoluter Glücksfall für den gesamten Tag.
So konnten wir einen wirklich spaßigen Tag erleben, der den Aufenthalt nochmals angenehmer werden ließ.
Der Heide-Park hat sich in den letzten Jahren nicht sonderlich verändert. Noch immer ist der Park weitläufig um einen großen See angelegt, landschaftlich üppig bewachsen und noch immer ohne große thematische Reize. Lediglich das Heide Dorf und der Holländische Stadtteil sind thematisch umgesetzt, beide aber ohne große Fahrattraktionen ausgestattet.
Die Attraktionen sind meist in sich ein wenig thematisiert oder kommen ohne Thema aus.
So stehen in der einen Ecke des Parks einige Achterbahnen, u.a. die furchtbare Vekoma Schleuder "Limit", die wirklich lange und gute Mack Bobbahn sowie die Vekoma Corkscew Bahn "Big Loop". Auf dem Weg dorthin passiert man den nach Eigenangaben höchsten Gyor Drop Tower der Welt namens "Scream" (tolle Soundtrack, mittlerweile sehr harte Bremsung).
Wenn wir schon bei den Adrenalin Fahrgeschäften sind, dann bleiben den Besuchern vor alle Dingen zwei Namen im Kopf - Desert Race und Collossos. Über die geniale Holzachterbahn "Colossos" von den Achterbahnbauern der Firma Intamin braucht man eigentlich nicht mehr viel sagen. Sie ist definitiv eine der besten Bahnen der Welt, mit toller Airtime und Spitzengeschwindigkeit. Einzig die Heide Park Marketing Abteilung ist hier zu kritisieren, denn man bewirbt "Colosos" noch immer als "größte Holzachterbahn der Welt". Dies stimmt weder bei der Höhe (Platz 2 hinter Son of Beast) noch bei der Länge (nichtmal Top Ten). Und auch stimmt es nicht bei der Steilheit des ersten Falls (diese Urkunde hängt noch immer in der Station), denn der Rekord gehört seit 2 Jahren "El Toro" mit 76 Grad gegenüber 61 Grad. Aber das sind eigentlich Peanuts, denn die Bahn macht einfach Spaß!
Der zweite erwähnte Coaster ist "Desert Race", der 2007 eröffnete Intamin Launch Coaster. Ich persönlich bin kein großer Freund von Achterbahnen die lediglich ein paar Sekunden über die Strecke sausen. Ist der Start noch wirklich rasant, plätschert die restliche Strecke nur so vor sich hin. Die ungemütlichen Intaminsitze tun Ihr übriges dazu, dass dieser Coaster keinen erwähnenswerten Platz in meiner Top700 einlegen wird. Wenn schon kurzer Launch Kick, dann bitte auch einen Top Hat als zweites Adrenalinmerkmal oder ein interessantes Streckenlayout wie bei Maverick.
Der Heide-Park bietet aber auch noch eine Menge anderer Attraktionen. So versammeln sich in einem Parkbereich diverse Kirmesfahrgeschäfte in einem einheitlichen weißen Layout. Über den gesamten Park verstreut bieten sich einige Gelegenheiten nass zu werden - so z.B. im schönen Bayerischen Raft oder in eine der beiden Wildwasserbahnen (hier ist besonders die Wildwasserbahn 2 sehr schön thematisiert!).
Im 2008 neu eröffneten "Lucky Land" bietet sich eine Mini Westernstadt für die Kleineren an, incl. Kiddie Coaster. Für die älteren Semester offeriert der Park Kanalfahrten oder Monorail Besichtigungsfahrten durch den Park. Abgerundet wird das Programm durch etliche Shows unterschiedlicher Qualität. Hierbei bleibt aber vor alle Dingen die Frage offen, ob sich so ein Park noch mit einer Delfinshow rühmen sollte.
Unterm Strich ist der Heide Park sicherlich einer der besten Parks in Deutschland. Leider hat man es in den letzten Jahren versäumt, mehr Geld in Thematische Traumwelten zu investieren, so wie es der Branchenprimus "Europapark" und das "Phantasialand" seit Jahren vormachen.
Der Heide-Park steht für mich aktuell an einem wichtigen Scheidepunkt - Will man in Richtung eines reinen Freizeitparks gehen, mit viel Thrill Attraktionen und wenig Thematisierung? Dann muss man kräftig in aussergewöhnliche Fahrattraktionen und Shows investieren um dort ein gewichtiges Wort mitreden zu können.
Oder will man ein echter "Themenpark" werden? Dann sollte man schleunigst beginnen Dark-Rides zu entwickeln, die thematischen Ansätze mit Holland, dem Heide-Dorf oder den Bayerischen Flair um die Raft-Anlage herum weiter zu entwickeln.
Ich bin gespannt wohin die Reise führt - und vor alle Dingen wie viel Geld die mächtige Merlin Group seinen deutschen Sprössling zukommen lässt. Oder ob man sich bei Merlin lieber weiter um die englischen Vorzeige Parks Thorpe, Alton und Chessington kümmert.
Die Nacht vor unserem Besuch wollten wir Stilvoll im 2007 neu eröffneten parkeigenen Hotel verbringen, dem 4 Sterne Hotel Port Royal.
Von aussen wirkt das Hotel wie eine mächtige Trutzburg, mit eher klobigen Charme. Das Hotel soll eine Karibische Festungsanlage darstellen - in der Zimmerbroschüre ist die Geschichte um Port Royal wunderschön erklärt.
Der äußere Eindruck legt sich aber schnell, wenn man ins Innere der "Festung" gelangt. So zieht sich die thematische Gestaltung durch den ganzen Hotelkomplex, angefangen von der Lobby bis hin zum Restaurant und natürlich den Zimmern.
Wir konnten für diese Nacht die "Kapitäns Kajüte" buchen, die zusätzlich zu den Standard Zimmern ein Himmelbett und einen Badewannenzuber im Zimmer hat. Auch der Nassbereich ist thematisch wunderbar umgesetzt, wobei besonders das stille Örtchen interessant auf Alt gestylt wurde.
Das Zimmer gehört zum besten, was Freizeitparkthemenhotels bieten können - wirklich gut gelungen.
In unserer Hotelrate war auch das Erlebnisbuffet inkludiert, was aber leider nicht ganz an den tollen Standard des Hotels ranreichte. Die Speisen waren ziemlich verkocht und auch die Auswahl ließ für diese Preisklasse deutlich zu wünschen übrig. Da sollte man vielleicht doch einen Chefkoch engagieren, der dieses 4 Sterne Niveau halten kann.
Kostenlos erhält man dann jeden Abend eine Show, die sich direkt auf der Hotelbühne in der Nähe der Bar abspielt. An diesem Abend hatten wir das "Vergnügen" einer Comedy Zauberperformance namens "Viva Lars Vegas" beizuwohnen. Die Show war leider eher peinlich und der recht sympatische Hauptakteur zwar stets bemüht, doch leider in seinen Zauberdarbietungen etwas beschränkt.
Leider hatte das ganze auch nicht so den Stil, wie es blumig auf der Internetseite als "Dinner & Show" angekündigt wurde. Es hatte mehr den Charme einer "Spanien Urlauber Animateure Show", die irgendwo in der Hotellobby stattfindet. Vielleicht lags aber auch etwas an der gesamten Atmosphäre, denn das Hotel war nichtmal zu 20 % ausgebucht, sodass am Abend vielleicht 30 Personen die Show verfolgten.
Mit dem Hotel Port Royal ist dem Heidepark sicherlich ein großer Wurf gelungen. Doch gilt es die Besonderheiten, die so ein 4 Sterne Hotel mit sich bringt noch auszuarbeiten - d.h. vor alle Dingen besseres Essen und ein glanzvolleres Ambiente für die Show. Auch die aktuell aufgerufenen Übernachtungspreise halte ich persönlich für weit überzeugen - vor alle Dingen im Hinblick darauf, dass der Heide Park noch keine Mehrtagesdestination ist!
Nach einer wirklich geruhsamen Nacht machten wir uns in den Park auf, was Hotelgästen durch einen separaten Zugang erleichtert wird.
Die Überraschung des Tages erfolgte dann auch sofort als wir bei betreten des Parks zwei Bekannte Gesichter sahen: unsere Coasterfriends Mitglieder Christian und Simone aus München! Was für ein Zufall - und ein absoluter Glücksfall für den gesamten Tag.
So konnten wir einen wirklich spaßigen Tag erleben, der den Aufenthalt nochmals angenehmer werden ließ.
Der Heide-Park hat sich in den letzten Jahren nicht sonderlich verändert. Noch immer ist der Park weitläufig um einen großen See angelegt, landschaftlich üppig bewachsen und noch immer ohne große thematische Reize. Lediglich das Heide Dorf und der Holländische Stadtteil sind thematisch umgesetzt, beide aber ohne große Fahrattraktionen ausgestattet.
Die Attraktionen sind meist in sich ein wenig thematisiert oder kommen ohne Thema aus.
So stehen in der einen Ecke des Parks einige Achterbahnen, u.a. die furchtbare Vekoma Schleuder "Limit", die wirklich lange und gute Mack Bobbahn sowie die Vekoma Corkscew Bahn "Big Loop". Auf dem Weg dorthin passiert man den nach Eigenangaben höchsten Gyor Drop Tower der Welt namens "Scream" (tolle Soundtrack, mittlerweile sehr harte Bremsung).
Wenn wir schon bei den Adrenalin Fahrgeschäften sind, dann bleiben den Besuchern vor alle Dingen zwei Namen im Kopf - Desert Race und Collossos. Über die geniale Holzachterbahn "Colossos" von den Achterbahnbauern der Firma Intamin braucht man eigentlich nicht mehr viel sagen. Sie ist definitiv eine der besten Bahnen der Welt, mit toller Airtime und Spitzengeschwindigkeit. Einzig die Heide Park Marketing Abteilung ist hier zu kritisieren, denn man bewirbt "Colosos" noch immer als "größte Holzachterbahn der Welt". Dies stimmt weder bei der Höhe (Platz 2 hinter Son of Beast) noch bei der Länge (nichtmal Top Ten). Und auch stimmt es nicht bei der Steilheit des ersten Falls (diese Urkunde hängt noch immer in der Station), denn der Rekord gehört seit 2 Jahren "El Toro" mit 76 Grad gegenüber 61 Grad. Aber das sind eigentlich Peanuts, denn die Bahn macht einfach Spaß!
Der zweite erwähnte Coaster ist "Desert Race", der 2007 eröffnete Intamin Launch Coaster. Ich persönlich bin kein großer Freund von Achterbahnen die lediglich ein paar Sekunden über die Strecke sausen. Ist der Start noch wirklich rasant, plätschert die restliche Strecke nur so vor sich hin. Die ungemütlichen Intaminsitze tun Ihr übriges dazu, dass dieser Coaster keinen erwähnenswerten Platz in meiner Top700 einlegen wird. Wenn schon kurzer Launch Kick, dann bitte auch einen Top Hat als zweites Adrenalinmerkmal oder ein interessantes Streckenlayout wie bei Maverick.
Der Heide-Park bietet aber auch noch eine Menge anderer Attraktionen. So versammeln sich in einem Parkbereich diverse Kirmesfahrgeschäfte in einem einheitlichen weißen Layout. Über den gesamten Park verstreut bieten sich einige Gelegenheiten nass zu werden - so z.B. im schönen Bayerischen Raft oder in eine der beiden Wildwasserbahnen (hier ist besonders die Wildwasserbahn 2 sehr schön thematisiert!).
Im 2008 neu eröffneten "Lucky Land" bietet sich eine Mini Westernstadt für die Kleineren an, incl. Kiddie Coaster. Für die älteren Semester offeriert der Park Kanalfahrten oder Monorail Besichtigungsfahrten durch den Park. Abgerundet wird das Programm durch etliche Shows unterschiedlicher Qualität. Hierbei bleibt aber vor alle Dingen die Frage offen, ob sich so ein Park noch mit einer Delfinshow rühmen sollte.
Unterm Strich ist der Heide Park sicherlich einer der besten Parks in Deutschland. Leider hat man es in den letzten Jahren versäumt, mehr Geld in Thematische Traumwelten zu investieren, so wie es der Branchenprimus "Europapark" und das "Phantasialand" seit Jahren vormachen.
Der Heide-Park steht für mich aktuell an einem wichtigen Scheidepunkt - Will man in Richtung eines reinen Freizeitparks gehen, mit viel Thrill Attraktionen und wenig Thematisierung? Dann muss man kräftig in aussergewöhnliche Fahrattraktionen und Shows investieren um dort ein gewichtiges Wort mitreden zu können.
Oder will man ein echter "Themenpark" werden? Dann sollte man schleunigst beginnen Dark-Rides zu entwickeln, die thematischen Ansätze mit Holland, dem Heide-Dorf oder den Bayerischen Flair um die Raft-Anlage herum weiter zu entwickeln.
Ich bin gespannt wohin die Reise führt - und vor alle Dingen wie viel Geld die mächtige Merlin Group seinen deutschen Sprössling zukommen lässt. Oder ob man sich bei Merlin lieber weiter um die englischen Vorzeige Parks Thorpe, Alton und Chessington kümmert.