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US East Coaster Tour: Tag 17 - Kings Island

Hannesder3te

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Auch heute begann der Tag wieder mit einer längeren Busfahrt bis zum Park. Vier Stunden sollten es werden, bis wir endlich vor den Toren von Kings Island standen. Zwischendurch gab es aber noch einen kurzen Stop in einem Outlet, um etwas gegen den Hunger zu tun.

Die Geschichte des Parks beginnt 1964 mit der Idee den Park Coney Island aus einen Flutgebiet wegzuverlegen, in welchem der Park regelmäßig überschwemmt wurde. Nachdem man einen geeigneten Bauplatz gefunden hatte, begannen 1970 die Arbeiten für den neuen Park. Viele Attraktionen aus Coney Island sind dabei umgezogen oder wurden abgerissen, einiges Neue kamen hinzu. Am 29. April 1972 feierte der neue Park dann seine Eröffnung.

Da der damalige Eigentümer Taft Broadcasting Verbindungen ins TV-Geschäft besaß, wurde auf eine etwas ungewöhnliche Art Werbung für den Park gemacht. So hatte Kings Island 1972 einen Gastauftritt in “The Partridge Family” und 1973 in “Brady Bunch”.

Auch in den nächsten Jahrzehnten gab es immer wieder Eigentümerwechsel. So wurde Kings Island 1984 an die von Managern von Taft gegründete Kings Entertainment Company verkauft, welche 1987 an die American Financial Corporation verkauft wurde.

1992 stand dann ein erneuert Verkauf des Parks, diesmal an Paramount an. Im Zuge des Verkaufs wurden dann zahlreiche Attraktionen passend zu Filmen von Paramount thematisiert. Aber schon zwei Jahre später erfolgte ein erneuert Verkauf, diesmal am Viacom. Zur Filmthematisierung kam jetzt noch eine Nickelodeon-Thematisierung hinzu.

Schließlich kam es dann 2005 zur Aufsplittung des Unternehmens Viacom, was ein Jahr später zum Verkauf des Parks an die Cedar Fair-Gruppe, dem heutigen Eigentümer, führte. Ende 2006 wurde dann die Filmthematisierung entfernt. Nickelodeon blieb noch bis 2009 im Park, bis hier die Peanuts die Oberhand gewonnen haben.

Leider hat der Park mit seinen Fahrattraktionen nicht immer Glück gehabt. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Holzachterbahn Son of Beast mit ihren Looping aus Stahl. 2000 eröffnet, bekam die Bahn schnell den Ruf unfahrbar zu sein. Nachdem sich in den Folgejahren immer wieder Fahrgäste über Schmerzen nach der Fahrt beklagten, entschärfte man in 2006 und 2007 die Bahn durch Umbauten, in deren Zuge unter anderen der Looping entfernt und kürzere Zuge eingesetzt wurden. All das konnte aber die Stilllegung und den Abriss nicht verhindern.

In Kings Island hatten wir mit Fast Lane Plus dann die teuersten Fastpässe des Parks. Bei der Anzahl der Bahnen und dem Besucherandrang war dieser auch notwendig. Außerdem gab es für die Unerschrockenen wieder einen Drängelpass für die Mazes.

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Erstes Ziel in Park war Banshee, die Neuheit des letzten Jahres. Mit seinen 51 Metern Höhe und der Streckenlänge von 1257 Metern ist diese B&M-Bahn aktuell der weltweit längste Inverter. Dabei werden die sieben Inversionen mit bis zu 109 Stundenkilometern durchfahren. Die Bahn wurde übrigens am ehemaligen Standplatz von Son of Beast errichtet.

Auch wenn die Bahn im Vergleich mit Stahlachterbahnen im generellen keine Spitzenposition einnimmt, so ist die Fahrt zumindest für Inverter etwas besonderes. Maßgeblich dafür sind aber keine Effekte, sondern sind die schiere Höhe und die daraus resultierende Geschwindigkeit, sowie die zahlreichen Elemente der Strecke. Die neueren Westen zur Sicherung tragen dabei noch zum Fahrkomfort bei.

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Mit Bat gab es nun mal wieder eine Bahn, die es heute nicht mehr allzu häufig gibt. Mit der Inbetriebnahme im Jahr 1993 ist dieser Bahn der letzte von Arrow Dynamics gebaute Suspended Coaster. Im Gegensatz zu modernen Hängeachterbahnen sitzt man bei diesem Typ in einem kompletten Wagen unter der Schiene. Nach dem Einsteigen bringt einen der Lifthill auf 24 Meter Höhe, von wo aus die 717 Meter lange Strecke mit bis zu 82 Stundenkilometern durchfahren wird. Ursprünglich nach dem Film Top Gun benannt, erfolgte zur Saison 2008 die Umbenennung in Flight Deck. 2014 wurde die Bahn dann in Bat umbenannt, der Bahn, die hier als weltweit erster Suspended Coaster von 1981 bis 1983 seine Runden drehte.

Auch wenn Bahnen diesen Typs heute selten sind, so ist die Fahrt nicht unbedingt ein Muss. Für meinen Geschmack schlägt die Bahn schon gewaltig und irgendwo muss man sich die Schmerzen auch nicht mehr antun. Einzig das etwas ungewohnte Fahrgefühl bei den höheren Geschwindigkeiten macht die Fahrt besonders.

Ebenfalls ein seltener, aber auf dieser Tour gleich doppelt vorhandener Bahntyp ist Invertigo, auch bekannt als Inverted Boomerang. Nachdem wir bereits im Dorney Park das Vergnügen hatten, durften wir auch hier wieder mit einem solchen Typen fahren. 1999 wurde diese Anlage mit ihrer Höhe von 40 Metern und der Streckenlänge von 309 Metern eröffnet, die mit bis zu 80 Stundenkilometern durchfahren wird. Auch hier ist die Fahrt angenehmer, als man zuerst denken mag.

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Während wir warteten, dass alle gefahren sind, fing es dann auch an zu regnen. Leider hatte die Wettervorhersage hier recht und so mussten wie die nächsten Stunden mit dem kühlen Nass von oben auskommen.

Wie auch in Kings Dominion gibt es hier eine Holzachterbahn namens Woodstock Express, übrigens auch mit dem gleichen Layout. 1972 wurde diese von Philadelphia Toboggan Coasters gebaute Bahn noch unter dem Namen Scooby Doo eröffnet. 1980 erfolgte dann die Umbenennung in Beastie, 2006 in Fairly Odd Coaster und schließlich 2010 zum heutigen Namen. Die Bahn blieb mir hier ähnlich in Erinnerung wie die in Kings Dominion: Alt und ruckelig.

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Ebenfalls eine eher auf Kinder und Eltern ausgerichtete Bahn ist Flyince ACE Aerial Chase. Dieser Vekoma Suspended Family Coaster wurde 2001 im Park eröffnet. Die 15 Meter hohe und 342 Meter lange Strecke wird dabei mit bis zu 42 Stundenkilometern durchfahren. Dabei gibt es keine Überschläge, aber einige durchaus interessante Kurven.

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Für die Adrenalinfans gab es nun mit Diamondback wieder etwas höheres. 2009 eröffnete im Park der von B&M gebaute Hypercoaster. Mit 70 Metern bricht die Bahn zwar keine Rekorde, erreicht aber doch eine ordentliche Höhe. Die insgesamt 1610 Meter lange Strecke wird dann nach dem First Drop mit bis zu 130 Stundenkilometern durchfahren. Eine Besonderheit ist hier der Splashdown, der hier erstmalig bei einem Hypercoaster verbaut wurde. Üblich ist dieser sonst nur bei Divecoastern. Die Sitze in den einzelnen Wagen sind V-förmig angeordnet, sodass direkt vor einem kein Sitz ist.

Neben dem steilen First Drop bietet die Bahn noch ein paar nette stark geneigte Kurven und eine kurze Helix. Ein wenig mehr Airtime hätte der Bahn aber durchaus gut getan. Sonst war es aber eine angenehme Fahrt.

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Auf einem weiteren Rekordhalter gab es die nächste Fahrt. The Beast wurde 1979 eröffnet und ist mit der Streckenlänge von 2243 Metern sowie der Höhe von 34 Metern und der Spitzengeschwindigkeit von 104 Stundenkilometern seinerzeit die höchste, schnellste und längste Holzachterbahn der Welt gewesen. Aktuell ist die Bahn immer noch die länge Holzachterbahn der Welt und die längste Achterbahn der USA. Um die Strecke bewältigen zu können, sind übrigens zwei Lifthills notwendig. Nach dem zweiten Lift schließt sich dann ein 43 Meter hoher Drop an.

Während Son of Beast als unfahrbar galt, ist The Beast gerade noch so fahrbar. Die Bahn brettert teils mit einer gefühlt wahnsinnigen Geschwindigkeit übers Holz und schüttelt die Fahrgäste dabei gut durch. Gerade auch der Drop nach dem zweiten Lifthill macht gut Spaß. Anfangs fährt man auf dem geraden Drop langsam nach unten, bis die Bahn immer schneller wird und man sich schließlich mit über 100 km/h in einer leicht geneigten Linkskurve befinden. Die zahlreichen Tunnel sorgen während der Fahrt für eine nette Abwechslung zum Wald, durch den die Fahrt größtenteils stattfindet.

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Die nächsten beiden Achterbahnen begegneten uns auch schon in Kings Dominion. Zuerst wäre hier der Backlot Stunt Coaster zu nennen, der bis auf ein paar farblich andere Container in der Thematisierung identisch ist. In Kings Dominion außer Betrieb war allerdings Flight of Fear. Premier Rides hat hier den ersten Launched Coaster mit einem LIM-Antrieb gebaut, welcher 1996 eröffnet wurde. Die 22 Meter hohe und 824 Meter lange Strecke wird dabei komplett in einer Halle durchfahren und bietet eine Höchstgeschwindigkeit von 87 Stundenkilometern. Während der Fahrt werden vier Inversionen durchfahren.

Nach einem schon etwas stärkeren Launch ging es in die Strecke, die sich insgesamt ruhig durchfahren lässt. Selbst in den Inversionen wirken keine starken oder unangenehmen Kräfte auf den Fahrgast. Man schafft es sogar seinen Rucksack zwischen den Beinen festzuhalten, denn aus irgendeinem Grund durften wir den trotz Überschlag quasi ungesichert mitnehmen.

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Nun stand wieder eines der Büffet(abend)essen im Park an. In Kings Island gab es die Möglichkeit ein Essenspaket dazu zu buchen, um sich für den Abend stärken zu können. Dafür gab es in einem abgegrenzten Bereich ein Buffet und Sitzgelegenheiten. Ein wenig blöd war nur, dass zwischen den Sitzgelegenheiten und dem Essen kein Dach war. So durfte man mit dem Essen auf dem Teller durch den Regen gehen.

Für die gute Verteilung des Essens im Magen sorgte nun unsere Fahrt auf Vortex. 6 Inversionen reichten dieser von Arrow gebauten Bahn noch auf, um bei der Eröffnung 1987 den Weltrekord an Inversionen an sich zu reißen. Auf den 45 Meter hohen Lifthill folgt dann der einst längste Drop der Welt. Der Rest der insgesamt 1200 Meter langen Strecke wird dann mit bis zu 89 Stundenkilometern durchfahren. Meiner Meinung nach aber eher eine der Bahnen, die Platz für eine Neuheit machen könnte.

Aber auch Halloween stand im Park wieder auf dem Programm. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Mazes hatten ihre Türen geöffnet. Als erstes besuchten wir hier Urgent Scare. Eine sehr gute Thematisierung bringt das Krankenhausthema gut herüber. Leider ist das Maze aber auch sehr kurz und die Schauspieler könnten einen ein wenig mehr erschrecken.

Mit den Kill Mart haben wir unser nächstes Maze besucht. Der Name verrät es schon ein wenig, hierbei handelt es sich um ein Maze mit der Thematisierung Supermarkt. Während des eher durchschnittlich langen Durchlaufs kommt man durch die verschiedenen Abteilungen des Ladens. Während die Thematisierung durchaus sehenswert ist, könnten die Schauspieler aber durchaus stärker in ihre Rolle einsteigen und so für mehr Schreckmomente sorgen.

Als nächste Maze haben wir Board to Death versucht. Hier hat man versucht mit Spielkarten eine stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen. Das ist leidet nur begrenzt gelungen und zusammen mit den eher schwachen Schauspielern zählt dieses Maze zu den eher schlechteren.

Zwei Achterbahnen sind wir im Park noch nicht gefahren und so ging es nun zu Racer. Diese 1972 eröffnete und von Philadelphia Toboggan Coasters gebaute Bahn besteht somit seit der Eröffnung des Parks. Die 27 Meter hohe und 1041 Meter lange Strecke der Holzachterbahn mit dem Layout eines Racers wird dabei mit bis zu 85 km/h durchfahren. Wie bei einem Racer üblich, gibt es hier zwei Strecken, die gegeneinander antreten.

Die letzte Bahn des Parks ist Adventure Express gewesen. Von Arrow gebaut, wurde diese Bahn 1991 eröffnet. Die 19 Meter hohe und 903 Meter lange Strecke dieser Mine Train wird mit bis zu 56 Stundenkilometer durchfahren.

Ein Maze, welches wir von der Idee so schon Tags zuvor hatten, war Blackout. Hier bekommt eine kleine Gruppe ein Seil, welches die ganzes Zeit über festgehalten werden soll. Dann geht es in das komplett abgedunkelte Maze. Soweit ist der Aufbau ähnlich. Allerdings fehlte hier ein wenig der Nebel, sodass man nicht vollends der Orientierung beraubt wurde. Auch hielten sich hier die Schauspieler eher zurück, wodurch richtige Schreckmomente ausblieben.

Nun ging es zum Maze Wolf Pack. Hier hat man in vielen kleinen Szenen das Werwolfthema ansehnlich umgesetzt. Allerdings könnten auch hier die Schauspieler aktiver werden. Etwas mehr Enthusiasmus würde den Gruselfaktor durchaus noch steigern.

Eigentlich wollten wir jetzt noch Banshee bei Nacht fahren, allerdings war die Bahn zu diesem Zeitpunkt gerade down - übrigens mit Coasterfriends an Bord. Irgendwie bekommen wir doch alles kaputt.

Auch unser Versuch das Maze Cornstalkers zu besuchen, war nicht von Erfolg gekrönt. Dieses war generell den Tag über geschlossen.

Wenigstens hatte das Maze CarnEvil mit dem gerne genutzten Clowntheming geöffnet. Hier gab es wie auch schon in anderen Mazes Schwarzlichteffekte, welche man eigentlich durch eine Effektbrille betrachten muss. Für diese wollte der Park aber einen Dollar extra haben, was gerade für die Leute, die für viel Geld einen Fast Pass gekauft haben, der blanke Hohn ist. Aber auch ohne die Brille ist das Maze sehenswert, wenn auch die eher schlechte schauspielerische Leistung in Kings Island wieder zum Vorschein kam.

Nun stand noch eine Nachtfahrt auf Diamondback an. Einen netten Effekt gibt es hier in der letzten Reihe. Hält man während der Durchfahrt des Splashs die Hände nach oben, bekommt man gerne ein wenig von dem nach oben geschleuderten Wasser ab. Das ist nicht viel, im ersten Moment aber unerwartet.

Ein weiteres geschlossenes Maze war dann Tombstone. Den genauen Grund für die Schließung konnten wir hier nicht herausbekommen.

Also ging es weiter zum nächsten Maze, Cavern of Terror. Hier hat man mit Schaufensterpuppen eine sehr skurrile Gestaltung geschaffen. Die Akteure haben sich gewohnt passiv verhalten.

Ein Spiel mit dem Ekel war dann Slaughterhouse. Zuerst werden hier die Tiere geschlachtet, allerdings schon mit entsprechend blutigen Darstellungen. Recht bald sind es dann aber Menschen, die unters Beil kommen. Gerade was die Darstellungen angeht, würde man bei uns wohl Probleme bekommen. Leider gab es auch hier wieder eine eher schlechte schauspielerische Leistung.

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Bevor es nun zum letzten Maze gibt, fuhren wir noch eine Runde mit The Beast bei Nacht. War die Fahrt bei Tag schon rasant, so war sie es bei Nacht gefühlt noch schneller. Gerade die letzte Reihe verspricht hier ein gutes Erlebnis.

Das letzte Maze im Park war dann Delta Delta die. Hier sollte wohl ein studentisches Verbindungshaus dargestellt werden. Allerdings wurde dies mit einer nur teilweise guten Thematisierung umgesetzt. Dafür waren die Schauspieler hier durchaus gut. Was dann noch folgte war die obligatorische Busfahrt.
 

Mario M.

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Wow, du bist schon beim 17. Bericht und ich bin heute erst dazu gekommen meine Bilder mal auf den PC zu übertragen :D

Vielen Dank für die Eindrücke vom regnerischsten Tag der Tour. Zum Glück liefen hier die Bahnen auch alle bei Regen, wenn die das so gehandhabt hätten wie im Hersheypark hätte es ein bitterer Nachmittag werden können...
 

Top-Spin

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Vielen Dank für die Eindrücke vom regnerischsten Tag der Tour.

Hatte es in Lake Compounce nicht etwas mehr geregnet?

Nochmal ein Slaughterhouse mit dem selben Thema, interessant :rolleyes:

Übrigens wieder ein toller Bericht!
 

elifcb

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In Lake Compounce hats zwar kurze Zeit ziemlich intensiv geregnet, jedoch nur ca. 1 Stunde, sonst wars eigentlich den gazen Tag schön. In Kings Island jedoch hat es fast ununterbroch von ca. 16 Uhr bis ca. 21 Uhr geregnet, wenn auch nie so intensiv wie in Lake Compounce ;)
 
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