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Keine Chance für reine Thrillparks in Deutschland/Europa?!

Django

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Eine Frage, die mich die letzte Zeit öfters beschäftigt, wenn ich im Forum lese und es um Thrillrides und Parks geht, ist die nach Thrillparks und warum es in Nordamerika so viele Parks dieser Art gibt und in Europa quasi nur zwei. Also ich behaupte mal es gibt nur zwei Parks die man als reine Thrillparks bezeichnen könnte in Europa, und zwar wären das Walibi Holland und der Thorpe Park. Verbessert mich, wenn ich da falsch liege.

Jetzt zur eigentlichen Frage, würde sich ein reiner Thrillpark in Deutschland bzw. Europa vielleicht gar nicht rentieren, weil die passende Zielgruppe nicht relevant genug wäre um genug Gewinn zu generieren?
Sind Familienparks lukrativer? Und würde sich ein reiner Thrillpark nicht mal absetzen von den Familienparks und somit doch attraktiv werden für die angestrebte Zielgruppe?!

Gibt es vielleicht einen Park, wo ihr sagen würdet, für den würde sich eine Umstrukturierung zum Thrillpark lohnen um sich abzusetzen und Alleinstellungsmerkmal zu bekommen um (neue) Besucher anzulocken?

Was meint ihr?:confused:
 

Toti311

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Ich glaube nicht das ein reiner Thrillpark jemals an den Erfolg eines gut strukturierten Familienparks finanziell herankommen kann, da alleine der Großteil des mit Thrill angezogenen Publikums (Jugendliche) kein Geld im Park lässt (fürs Parken (kommen ja meist mit den Öffis), Hotels, Restaurants, Merch) und im Gegenteil oftmals für zusätzliche Kosten (Vandalismus, allgemein Ärger im Park und damit schlechter Ruf) sorgen KANN, die es in diesem Maße in einem Familienpark eher nicht gibt.

Diese Punkte schlagen solch einem Projekt eigentlich schon alle Möglichkeiten aus der Hand um erfolgreicher zu sein als ein Familienpark, natürlich KANN so etwas lukrativ sein, es ist aber für einen Parkbetreiber m.m.N. der deutlich schwierigere Weg zum Erfolg und das ist wohl auch der Grund warum es so wenige Parks dieser Sparte in Europa gibt.
 

doCoaster

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Eine spannende Frage, die schon seit Jahren immer wieder aufgegriffen wird.

Erstmal stellt sich für mich aber die Frage, was uns ein reiner Thrill Park überhaupt bringen würde. Um ein solches Konzept lukrativ umzusetzen müsste man sich ganz nach dem Vorbild Six Flags aus den USA richten. Dort werden haufenweise Thrill Rides gebaut um junges Publikum anzulocken. Problem dabei ist, dass das junge Publikum auch nur bei günstigen Eintritten kommt, und sich diese natürlich auf das alle anderen Bereiche im Park auswirkt. Sprich es wird in spektakuläre Rides investiert (wobei da heute auch schon wieder gespart wird wo es nur geht) und in Sachen Personal, Gestaltung und sonstigem Komfort für die Besucher wird gespart. Gleichzeitig werden noch horrende Preise fürs Essen und Fastpass verlangt. Wer also einen einigermaßen angenehmen Tag haben will, wird genauso viel Geld in Six Flags und ähnlichen Parks los, wie in solchen, die auf Familien ausgerichtet sind - und dann hat man immernoch keinen so großen Wohlfühlfaktor im Park. Im Endeffekt freut man sich als Achterbahnfan natürlich über die tollen Rides vermisst aber alles angenehme, was ein Familienpark bietet. Das gibt mir persönlich tatsächlich nicht so viel.

Insofern freue ich mich viel mehr darüber, dass der Trend der europäischen Familienparks (große wie kleine) eher dahin führt, auch immer mehr Attraktionen im Thrill-Bereich zu bieten. Das hat mit Blue Fire und Black Mamba angefangen und setzt sich mit Freischütz, Karacho, FvN, Kärnan, El Toro und jetzt Dynamite fort. Auf internationaler Ebene lassen sich da noch viele weitere Beispiele finden. Diese Rides bieten guten Thrill eingebettet in die tolle Umgebung eines familienorientierten Freizeitparks, wo man dann auch gerne sein Geld lässt und am Ende des Tages zufrieden ist.

Nochmal zur Frage, ob sich ein reiner Thrill Park lukrativ in Europa insbesondere Deutschland betreiben lässt: Ich glaube das wäre verdammt schwer. Man müsste den Standard der beliebten Parks hier aufgreifen und zusätzlich in teure Rides investieren. Und wenn dann nicht die doch eher spendableren Familien angesprochen werden ist es schwer. Auch befürchte ich, dass die Zielgruppe der Jugendlichen/jungen Erwachsenen, die einen solchen Park besuchen würden sehr gering ist. Hier ist die Einstellung, dass ein Freizeitpark eine "normale" oder gar "regelmäßige" Freizeitaktivität (wie z.B. der Besuch eines Festivals) sein kann doch eher weniger verbreitet und viele stecken das noch in die Schublade "Ist doch nur was für Kinder". Aber ich bin der Meinung, dass auch dieser Trend sich in den letzten Jahren zum besseren ändert, wozu vor allem die oben genannten Beispiele beitragen. Die Ausgangslage für einen reinen Thrillpark könnte also in ein paar Jahren schon wieder ganz anders sein und ich würde auch nicht ausschließen, dass sich geschickte Unternehmer dieser Aufgabe einmal annehmen.
 

KaLLi

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Ich glaube einfach der Trend geht in den letzten Jahren mehr in Richtung Familien-Kurzurlaub in Deutschland und da sind nun mal die beliebtesten Reiseziele "Familien"-Freizeitparks.
Es ist eben einfacher wenn man Kinder verschiedenen Alters hat in einen Park zu gehen wo für alle was dabei ist, dazu gehört auch ein gutes Showprogramm für die Eltern bzw. Großeltern. Somit kann eine Familie gemeinsam einen schönen Tag verbringen und jeder kommt auf seine Kosten. In einem Thrillpark wäre soetwas einfach nicht möglich.

Ein Thrillpark müsste natürlich auch ein entsprechend großes Einzugsgebiet haben und wie bereits erwähnt wurde auch verkehrstechnisch gut angebunden sein.
Ich denke mal hier hätte natürlich keiner etwas gegen einen solchen Park mit richtigen Kracher-Coastern. Ich glaube aber nicht das sowas in nächster Zeit irgendwo entsteht.
 

sven

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Was ist denn ein "reiner Thrillpark"? Jeder Park der großen Ketten in den USA hat Kinderbereiche, Shows, häufig einen Wasserpark dabei. Einen reinen Thrillpark hat noch nie jemand gebaut, möchte ich behaupten.
 

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Was ist denn ein "reiner Thrillpark"? Jeder Park der großen Ketten in den USA hat Kinderbereiche, Shows, häufig einen Wasserpark dabei. Einen reinen Thrillpark hat noch nie jemand gebaut, möchte ich behaupten.
Das frage ich mich allerdings auch, wenn ich mir die eingangs als Beispiel genannten Parks anschaue. Thorpe kenne ich persönlich nicht, aber Walibi Holland? Der Thrill ist dort ja auch nicht gerade das Hauptmerkmal. Da haben andere Parks doch erheblich mehr an Thrill zu bieten. Der Europapark ist mit besseren Achterbahnen ausgestattet, das Phantasialand hat zwar weniger Achterbahnen, aber liegt mit Black Mamba, Taron und vermutlich auch bald mit F.L.Y. deutlich thrilliger ausgestattet da - in Walibi Holland ist die spannendeste Achterbahn immer noch Goliath, und die ist halt auch schon lange dort. Auch Lost Gravity ist nett, aber da gibt es spannendere Achterbahnen.

Bedauerlich ist, dass es eben so wenige Gigacoaster hier gibt. Auch wenn Der Schwur des Kärnan, Silverstar und Co. in die richtie Richtung gehen, ist doch das Portfolio in ein paar hunder Kilometern Umkreis noch ausbaufähig, und der Markt hier nicht gesättigt. Aber auch da tut sich ja in den letzten Jahren was, und ich glaube, dass wir auch in Europa mehr und mehr mit Adrenalinbahnen ausgestattet werden in der Zukunft. Da sich die Themenparks mittlerweile daran messen lassen müssen, was die anderen Parks bieten, ist ja der Erfolg und die Richtung, die die Parks eingeschlagen haben, doch sehr deutlich. Die Veränderungen seit den 90er Jahren ist, dass es bessere Thematisierungen gibt, statt einfach nur eine Achterbahn in die Landschaft zu stellen, und dass die Achterbahnen mittlerweile eben auch nicht mehr nur 20 Meter hoch sind.

Wenn sich der Trend so fortsetzt, können wir immerhin darauf hoffen, auch bald mal innerhalb Europas, ja sogar Deutschlands, Rekordachterbahnen mit einem hohen Thrillfaktor zu finden. Und dennoch auch die Leute, die eben Höhenangst, Kontrollverlustängste und Co. erleiden, mit uns mitnehmen können.
 

Django

Fastpass Besitzer
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Was ist denn ein "reiner Thrillpark"? Jeder Park der großen Ketten in den USA hat Kinderbereiche, Shows, häufig einen Wasserpark dabei. Einen reinen Thrillpark hat noch nie jemand gebaut, möchte ich behaupten.

Das habe ich so einfach mal aus Beiträgen aus dem Forum so aufgegriffen mit dem Begriff des "Thrillparks". Und der Unterschied zwischen z.B. Walibi Holland und Efteling ist jawohl nicht von der Hand zu weisen. Gerade was das Publikum angeht sind mir da schon deutliche Unterschiede aufgefallen. Auch was den Stellenwert der Thematisierung und die Familienfreundlichkeit betrifft.
Daher kann man glaub ich schon dezent unterscheiden zwischen "Thrillpark" nach typisch nordamerikanischem Vorbild und nem Familien-/Themenpark.
 

sven

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Klar, es gibt verschiedene Schwerpunkte. Aber die reine Lehre gibt es in beide Richtungen nicht bei ausgewachsenen Parks. Efteling hat den Baron, Walibi Holland eine Oldtimerfahrt - und in den USA sieht es genau so aus in den großen Parks.
 
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