Maverick81
Airtime König
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1. Etappe: Southeast USA
Teil 1: Sauna-Wetter in Georgia
Teil 2: Dritter Versuch in den Smokies
Teil 3: Silbermedaille im Cedar Fair-Ranking
2. Etappe: Northeast USA
Teil 4: Flug-Drama auf dem Weg nach Six Flags
Teil 5: Halb betäubt in New England
3. Etappe: Great Lakes
Teil 6: Night Rides an America's Rollercoast
Teil 7: Ärzte im Wunderland
4. Etappe: Midwest USA
Es war wieder mal früh, sehr früh, als ich wehmütig meinen Lieblingsort in Sandusky verlassen musste, aber ich freute mich auf mein nächstes und vorerst letztes Ziel der 3. Etappe. Gegen 6 Uhr morgens war wohl keiner außer mir und ein paar jammernden Möwen auf dem Breakers-Parkplatz, so dass ich in aller Gemütlichkeit, still und heimlich mein Gepäck ins Auto laden und losfahren konnte Richtung Kanada - noch einmal vorbei an den gigantischen Bahnen auf der Halbinsel im Eriesee….
Ich hatte den Weg über die Ambassador Bridge bei Detroit für den Grenzübertritt gewählt, da ich an den Niagara Falls mit etwas mehr Trubel rechnete. Nach ca. 2 Stunden Fahrt machte sich wohl die Anstrengung der letzten Wochen bemerkbar, so dass ich auf einem Rastplatz ein 45-Minuten-Nickerchen abhalten musste, bevor es weiter ging nach Detroit. An der Grenzbrücke hat mich die Beamtin ungläubig angeschaut und gefragt, was ich denn bitte fünf (!) Tage in Canadas Wonderland machen will – „riding rollercoasters“ natürlich, für mich völlig selbstverständlich
Nach einem verspätetem Frühstück und einem weiteren Power-Nap an einer Raststätte bin ich gegen 14 Uhr mittags in meinem Hotel nahe Toronto angekommen. Schnell eingecheckt und dann ab ins Wunderland, hier wollte ich unbedingt dem (fast schon Giga-) Dive Coaster Yukon Striker und Leviathan einen (Wiederholungs-) Besuch abstatten. Wohlgemerkt: Hyper/Giga/Mega, sowie Dive und Blitz sind meine Coasterfavoriten
Der Eingangsbereich wirkt mit den Häuserzeilen, dem Teich in der Mitte und dem Wonder Mountain am Ende extrem einladend, toll gepflegt und versprüht einen sommerlichen Charme, gefällt mir besser als in Kings Island oder Kings Dominion.
Ich hab mich direkt auf den Weg zum neuen Themenbereich Frontier Canada gemacht und schnell in die Single Rider Line vom neuen Diver gestellt. Nach nicht mal 20 Minuten saß ich in der letzten Reihe und tuckerte den rund 68 Meter hohen Lifthill hinauf.
Der kurze Halt am Abgrund mit Blick in das Loch im darunterliegenden See war schon sehr kribbelig, aber erst der 75 Meter (!) tiefe 90-Grad-Drop zieht einem echt die Schuhe aus.
Für mich bester Divecoaster-Drop ever, 10 Meter mehr als beim bisherigen Rekordhalter Valravn! Man schießt mit einer unglaublichen Wucht durch den Unterwassertunnel, während sich die Kanadier neben mir die Seele aus dem Leib schreien
Nach dem obligatorischen Riesen-Immelman und einer gemächlichen Zero-G-Roll, saust der breite Wagen mit Schwung und ohne jegliche Zwischenbremse in den 360-Grad Loop, und das ebenfalls mit ordentlich Speed und Druck, so dass mir das ein oder andere Mal dunkel wurde vor Augen – heftig, das kannte ich noch von keinem Diver. Erst nach einem weiteren Immelman gibt die Bahn nach und meistert die letzten Streckenmeter gewohnt smooth und galant bis zum Ende.
Fazit: endlich mal ein Diver mit ordentlich Strecke VOR der Zwischenbremse. Super Abfahrt, heftiger Looping, und tolles Gesamtkunstwerk, das ich in den nächsten Tagen vor allem von der Relaxwiese am Hügel aus bei einer gekühlten, frisch gepressten Limonade stundenlang hätte beobachten können.
Nur die extrabreiten Wagen, die Bügel und der Splash-Down platzieren nach wie vor Griffon auf meinem Dive-Thron, ansonsten haben B&M sowie das Wonderland mit der Anlage alles richtig gemacht, bitte mehr von dieser Art.
Es war unglaublich schwül und drückend in Kanada, so dass ich meiner wieder aktivierten Erkältung (nach Absetzen der Tabletten) ein wenig Ruhe gönnen wollte und daher den Park frühzeitig verlassen habe. Der Husten wurde über Nacht schlimmer, so dass ich am nächsten Morgen erstmal zum Doc gefahren bin, der mir allerdings nur Allergietabletten verschrieben hat – im Nachhinein falsche Diagnose und falsche Behandlung.
Tagsüber ging es mir soweit gut und so stand ich voller Tatendrang und mit Fast Lane bewaffnet erneut am Haupteingang. Es war voll, sehr voll, und das an allen Besuchstagen.
Ein betörendes, metallisches Grollen, das in Form des Giga-Coasters Leviathan immer näher kommt und über die Besucher am Eingang hinwegfegt, präsentiert sich als DAS Aushängeschild im Wonderland. Leviathan hat von allen Giga-Bahnen einfach den absolut besten Sound, man kann die schiere Größe alleine durch die beachtliche Geräuschkulisse der Bahn erahnen, es hallt regelrecht über den gesamten Parkplatz.
Der nett gestaltete Mittelalterbereich ist das Zuhause von Leviathan und war auch mein erstes Ziel an dem Morgen.
Der Drop ist fast genauso atemberaubend toll und lang wie bei Fury.....
...die erste Steilkurve drückt aber wesentlich heftiger und auch der folgende Speed-Hill mit anschließendem Links-Schlenker sind einzigartig und so in der Form bei keinem andern Giga zu finden - dieses kleine „Scheiß“-Teil ist mein absolutes Lieblings-Element der Bahn. Man hebt schnell und abrupt vom Sitz ab und wird, noch während der Hintern in der Luft schwebt, nach links gerissen – toll!
Ich muss dazu sagen, die folgenden Hügel und Steilkurven sind echt nice, kommen aber an den Auftakt nicht ganz heran, und ja, die Bahn wirkt etwas kurz und das gleiche Urteil wird wohl auch Orion treffen, trotzdem ist mir Leviathan weitaus lieber als z.B. I305, für mich reicht es zu einer Top-Platzierung allemal.
Die beiden Holzbahnen Minebuster und Beast waren weniger rabiat als erwartet, aber nicht wirklich aufregend.
Die Wonder Mountain Rides Guardian (mit Überraschungseffekt) und Thunder Run (Mack Power Coaster) waren zur Abwechslung für zwischendurch ganz schön.
Lediglich der Arrow Suspended Coaster Vortex kann mit einer recht intensiven Schleuderfahrt punkten.
Dritter und letzter Stand Out-Coaster ist der B&M Hyper Behemoth. In der letzen Reihe ist die Bahn ein absolutes Fest, der erste große Airtimebuckel wird mit ordentlich Speed überquert und der folgende Horseshoe-Turn zieht einen am höchsten Punkt richtig schön nach unten ins Tal.
Zum Abschluss folgen drei weitere große Floater-Hügel über dem Wasser, die Airtime will einfach nicht enden.
Behemoth habe ich meist vom Wasserpark aus, auf der Wiese liegend, bestaunt und dabei das Wetter und den „Trubel“ um mich herum wahrlich genossen.
Ich habe mich vor allem an den 3 großen B&M-Bahnen satt gefahren, immer wieder von einer zu anderen gewechselt, zwischendurch relaxt, gesonnt und abgekühlt beim Spaziergang durch den schön bewaldeten Snoopy-Bereich.
Als Yukon Striker am ersten Tag nachmittags aufgrund technischer Schwierigkeiten nur noch einen Zug auf der Strecke hatte, wurde kurzerhand die Warteschlange gesperrt und ich durfte trotz teurem Fast Lane Band nicht mehr rein. Eine kurze Anmerkung bei Guest Services verschaffte mir dann doch noch Zugang zur Bahn, damit ich meine Abschlussfahrt des Tages auf dem Dive Coaster mit dem besten Drop genießen konnte – Kundenservice funktioniert also auch im Wonderland ganz gut.
Generell gehört für mich das Wonderland gemeinsam mit Kings Island auf einen verdienten dritten Platz der Cedar Fair Parks. Es fehlen noch lediglich 1-2 große Bahnen, um das Portfolio abzurunden.
Am Rückreisetag nach Good Old Germany, habe ich nochmal den Arzt besucht, da mein nächtlicher Reizhusten extremer geworden war. Ich bekam irgendeine betäubende Flüssigkeit, die sollte mich für den Rückflug „stilllegen“.
Nach einem weiteren Vormittagsbesuch im Park und letzten Fahrten auf den drei Großen, habe ich mich auf den Weg zum Flughafen gemacht. Glücklicherweise hat mich Lufthansa kostenlos umgebucht, da ich nach all den dramatischen Nachrichten der letzten Wochen nicht mehr mit Air Canadas Dreamliner fliegen wollte. Danke Lufthansa! Leider hat das Husten-Wundermittel vom Doc nicht gewirkt, so dass ich beim Rückflug meine netten Mitreisenden unfreiwillig vom Schlafen abgehalten habe. Sorry Leute.
Tja, die 3 Wochen waren aufregend und schön, die Coaster alle toll, nur die Gesundheit und United Airlines haben nicht ganz so mitgespielt wie ich es mir gewünscht hätte. Wieder zu Hause angekommen, war ich erst mal komplett krankgeschrieben, habe dann 4 Wochen gearbeitet und bin danach gemeinsam mit Sven nochmal in die Staaten geflogen Und was die Hintergründe dafür waren und was wir dort alles erlebt haben, erfahrt ihr im nächsten Teil.
Danke für’s Mitlesen bis hierhin.
Fortsetzung folgt bald….