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Teil 1- Los Realejos
Teil 2- Puerto de la Cruz
Teil 3- Loro Parque
Weiter geht's mit Teil 4...
La Orotava
La Orotava ist eine landeinwärts von Puerto de la Cruz gelegene Stadt, die in Reiseführern zu Recht oft als malerisch beschrieben wird. Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet, prägen heute immer noch von alten Adelshäusern gesäumte Gassen das Stadtbild. Auch einige durch Wasserkraft angetriebene Mühlen wurden entlang der steilen Straßen errichtet. Noch heute kann man in einer davon, die nun jedoch elektrisch betrieben wird, Mehl und das traditionelle Gofio kaufen. Gofio wird aus geröstetem Getreide hergestellt und schmeckt deshalb etwas ungewohnt, aber keinesfalls schlecht.
Eine Mühle mit der ehemaligen Wasserleitung zum Betrieb des Mühlrads im Hintergrund.
Die Casas de las Balcones gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in La Orotava. Wenn man die Casa Fronseca betritt fühlt man sich fast ein wenig wie in einem Freizeitpark (á la Tripsdrill oder Europa Park): der Innenhof ist üppig begrünt, überall stehen historische Gerätschaften und aus Lautsprechern ertönt typisch kanarische Musik. Man kann in der Stickereischule bei der Herstellung von Tüchern zusehen und sich natürlich auch mit allerlei Souvenirs eindecken. Sehr sehenswert ist das Museum im ersten Stock, das nur wenig Eintritt kostet und auch mit einem Audioguide bewaffnet erkundet werden kann. Die Einrichtung der Räume stammt noch vom Anfang des 20. Jahrhunderts und reicht von einem Salon, über die Küche und Speisekammer bis zum Schlafzimmer.
Casa Fronseca
Im Nachbarhaus, der Casa de Franchi, befindet sich ein Museum über Blumenteppiche, das aber kaum etwas Interessantes beherbergt. Moment mal, Blumenteppiche? Jawohl, denn zu den wichtigsten jährlichen Ereignissen in La Orotava zählt die Erschaffung dieser äußerst vergänglichen Kunstwerke an Fronleichnam, das eine Woche später als bei uns gefeiert wird. Neben den Versionen aus Blütenblättern, die ganze Straßenzüge der Altstadt schmücken, wird in wochenlanger Arbeit auch ein über neunhundert Quadratmeter großes Bild aus verschiedenfarbigem Sand auf dem Platz vor dem Rathaus gestaltet. Unglaublich was hier mit den natürlich vorkommenden Sandavarianten der Insel jedes Jahr erschaffen wird! Und am Abend des Fronleichnamstages latscht die Prozession darüber und alles ist wieder hinüber…
Das große Sandgemälde eine Woche vor der Fertigstellung...
Liceo de Taoro, ein Restaurant
Cafépavillon auf der Plaza de la Constitución
Der "verlorene Sohn" war ein oft gezeigtes Thema der diesjährigen Blumenteppiche
Das fertige Sandbild
Man durfte das Rathaus betreten um sich das ganze von oben aus anzusehen.
Auch aktuelle Themen wie die Flucht vor Kriegen wurden dargestellt.
Hinauf!
Von La Orotava aus führt eine Straße hinauf ins Gebirge. Alexander von Humboldt entdeckte hier das Prinzip der Höhenzonierung von Pflanzengemeinschaften. Bei dem Örtchen Aguamansa erreicht man ein Waldgebiet, das sehr oft in den Wolken verschwindet. Breite Flechtenbärte hängen von den Bäumen, die die verschlungenen Pfade durch den Wald säumen. Baumheiden und große Felsbrocken bestimmen das Bild. Sehr mystisch wirkt die Stimmung im dichten Nebel, ganz so als könnte man hinter der nächsten Biegung einer Elfe oder einem anderen magischen Wesen begegnen. Eine Sehenswürdigkeit, die direkt an der Straße gelegen ist, stellt die Piedra de la Rosa dar. Dabei handelt es sich um eine Basaltformation, die beim Auskühlen der Lava durch die Bildung strahlenförmiger Risse entstanden ist.
Der Blick vom "Mirador Humboldt"
Ein junges Kanarengoldhähnchen
Piedra de la Rosa
Die Kanareneidechse hat sich in verschiedenen Regionen der Insel zu unterschiedlichen Unterarten entwickelt.
Noch weiter oben, über den Wolken, ist es deutlich trockener. Die Kanarische Kiefer ist an diesen Lebensraum jedoch perfekt angepasst: Kleine Widerhaken an ihren Nadeln lassen Wasser aus der Luft kondensieren und machen es für die Pflanzen verfügbar. Die dicke Rinde lässt die Bäume auch Waldbrände unbeschadet überstehen. Hier ist auch die Heimat des Teide-Finks, einer nur auf Teneriffa vorkommenden Vogelart, deren Männchen eine schöne blaue Färbung aufweisen.
Buntspecht
Teide-Fink
Admiral
Im Februar liegt auf dieser Höhe noch Schnee und die Straßen weiter hinauf bleiben gesperrt. Die Einheimischen nutzen die Gelegenheit um mit Strandbrettern die Hänge hin abzurutschen und bei Sonnenuntergang erspäht man beim Blick Richtung Teide einen wahrhaft beeindruckenden Anblick…
Im nächsten Bericht geht es mit einem besonders außergewöhnlichen Erlebnis weiter...
Teil 2- Puerto de la Cruz
Teil 3- Loro Parque
Weiter geht's mit Teil 4...
La Orotava
La Orotava ist eine landeinwärts von Puerto de la Cruz gelegene Stadt, die in Reiseführern zu Recht oft als malerisch beschrieben wird. Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet, prägen heute immer noch von alten Adelshäusern gesäumte Gassen das Stadtbild. Auch einige durch Wasserkraft angetriebene Mühlen wurden entlang der steilen Straßen errichtet. Noch heute kann man in einer davon, die nun jedoch elektrisch betrieben wird, Mehl und das traditionelle Gofio kaufen. Gofio wird aus geröstetem Getreide hergestellt und schmeckt deshalb etwas ungewohnt, aber keinesfalls schlecht.
Eine Mühle mit der ehemaligen Wasserleitung zum Betrieb des Mühlrads im Hintergrund.
Die Casas de las Balcones gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in La Orotava. Wenn man die Casa Fronseca betritt fühlt man sich fast ein wenig wie in einem Freizeitpark (á la Tripsdrill oder Europa Park): der Innenhof ist üppig begrünt, überall stehen historische Gerätschaften und aus Lautsprechern ertönt typisch kanarische Musik. Man kann in der Stickereischule bei der Herstellung von Tüchern zusehen und sich natürlich auch mit allerlei Souvenirs eindecken. Sehr sehenswert ist das Museum im ersten Stock, das nur wenig Eintritt kostet und auch mit einem Audioguide bewaffnet erkundet werden kann. Die Einrichtung der Räume stammt noch vom Anfang des 20. Jahrhunderts und reicht von einem Salon, über die Küche und Speisekammer bis zum Schlafzimmer.
Casa Fronseca
Im Nachbarhaus, der Casa de Franchi, befindet sich ein Museum über Blumenteppiche, das aber kaum etwas Interessantes beherbergt. Moment mal, Blumenteppiche? Jawohl, denn zu den wichtigsten jährlichen Ereignissen in La Orotava zählt die Erschaffung dieser äußerst vergänglichen Kunstwerke an Fronleichnam, das eine Woche später als bei uns gefeiert wird. Neben den Versionen aus Blütenblättern, die ganze Straßenzüge der Altstadt schmücken, wird in wochenlanger Arbeit auch ein über neunhundert Quadratmeter großes Bild aus verschiedenfarbigem Sand auf dem Platz vor dem Rathaus gestaltet. Unglaublich was hier mit den natürlich vorkommenden Sandavarianten der Insel jedes Jahr erschaffen wird! Und am Abend des Fronleichnamstages latscht die Prozession darüber und alles ist wieder hinüber…
Das große Sandgemälde eine Woche vor der Fertigstellung...
Liceo de Taoro, ein Restaurant
Cafépavillon auf der Plaza de la Constitución
Der "verlorene Sohn" war ein oft gezeigtes Thema der diesjährigen Blumenteppiche
Das fertige Sandbild
Man durfte das Rathaus betreten um sich das ganze von oben aus anzusehen.
Auch aktuelle Themen wie die Flucht vor Kriegen wurden dargestellt.
Hinauf!
Von La Orotava aus führt eine Straße hinauf ins Gebirge. Alexander von Humboldt entdeckte hier das Prinzip der Höhenzonierung von Pflanzengemeinschaften. Bei dem Örtchen Aguamansa erreicht man ein Waldgebiet, das sehr oft in den Wolken verschwindet. Breite Flechtenbärte hängen von den Bäumen, die die verschlungenen Pfade durch den Wald säumen. Baumheiden und große Felsbrocken bestimmen das Bild. Sehr mystisch wirkt die Stimmung im dichten Nebel, ganz so als könnte man hinter der nächsten Biegung einer Elfe oder einem anderen magischen Wesen begegnen. Eine Sehenswürdigkeit, die direkt an der Straße gelegen ist, stellt die Piedra de la Rosa dar. Dabei handelt es sich um eine Basaltformation, die beim Auskühlen der Lava durch die Bildung strahlenförmiger Risse entstanden ist.
Der Blick vom "Mirador Humboldt"
Ein junges Kanarengoldhähnchen
Piedra de la Rosa
Die Kanareneidechse hat sich in verschiedenen Regionen der Insel zu unterschiedlichen Unterarten entwickelt.
Noch weiter oben, über den Wolken, ist es deutlich trockener. Die Kanarische Kiefer ist an diesen Lebensraum jedoch perfekt angepasst: Kleine Widerhaken an ihren Nadeln lassen Wasser aus der Luft kondensieren und machen es für die Pflanzen verfügbar. Die dicke Rinde lässt die Bäume auch Waldbrände unbeschadet überstehen. Hier ist auch die Heimat des Teide-Finks, einer nur auf Teneriffa vorkommenden Vogelart, deren Männchen eine schöne blaue Färbung aufweisen.
Buntspecht
Teide-Fink
Admiral
Im Februar liegt auf dieser Höhe noch Schnee und die Straßen weiter hinauf bleiben gesperrt. Die Einheimischen nutzen die Gelegenheit um mit Strandbrettern die Hänge hin abzurutschen und bei Sonnenuntergang erspäht man beim Blick Richtung Teide einen wahrhaft beeindruckenden Anblick…
Im nächsten Bericht geht es mit einem besonders außergewöhnlichen Erlebnis weiter...