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Auf der anderen Seite der Welt - Tokyo Disney Sea am 21.05.2015

sparrow

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Für einige Coasterfriends ging es am 21.05.2015 los zur Far East Tour II nach Japan. Ich kam ihnen da allerdings ein wenig zuvor, denn für mich hieß es an diesem Tag schon: ??????????? (Kon'nichiwa Dizun?sh? – Hallo Tokyo Disney Sea).
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Da ich allerdings nur kulturell in Tokyo und der näheren Umgebung unterwegs war, ist Disney mehr oder weniger als Nebensache in mein Urlaubsprogramm gerutscht. Nichts desto Trotz möchte ich euch meine Eindrücke von diesem wirklich außergewöhnlichen Park nicht vorenthalten.

Los ging es am frühen Morgen mit dem JR-Zug zum Disney Resort. Er hatte keine Verspätung (Gibt’s hier eigentlich nie, da alle Bahnen mindestens im 5 Minuten-Rhythmus fahren) und ich kam pünktlich an. Allerdings gab es keine Amarena-Tüte für mich ;).

Disney bietet für die Anreise keine privaten Shuttles von den großen Bahnhöfen und so bin ich direkt vom Hotel aus losgefahren. Gebraucht habe ich ca. 50 Minuten im gut gefüllten Zug, da in Tokyo plötzlich alle Menschen zur Arbeit wollten. Komisch. Man könnte meinen, man steckte mitten in der Rush Hour. Ein Erlebnis, was man auf jeden Fall mal gemacht haben sollte ;)

Die Tickets habe ich am Vortag im Disney Shop in Shibuya gekauft, um etwaige Wartezeiten an den Kassen zu vermeiden.
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Kann ich jedem nur empfehlen! Sonst könnte es „etwas“ voll werden – Und das wird es meistens auch innerhalb der Woche. Neben dem Ticketkauf gibt es da noch eine weitere Regel: Früh vor der eigentlichen Parköffnung am Tor stehen!
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Macht man dies nicht, hat man das Nachsehen an den Fast-Pass Schaltern. Denn alle – ja, wirklich ALLE – sichern sich erst einmal die begehrten kleinen Kärtchen, um die normale Warteschlange zu umgehen. Interessant ist vor allen Dingen, dass sich die größte Menschentraube um die Fastpässe von Toy Story Mania bildet. Dort habe ich – trotz meiner Ankunft vor Parköffnung – noch einmal gute 30 Minuten gestanden.
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Die Anzeige für das Zeitfenster sprang alle 30 Sekunden um 5 Minuten weiter. Das habe ich so noch in keinem Disney-Park gesehen. Wahnsinn! Die Fastpässe gehen in diesem Park teilweise so schnell weg, dass nach wenigen Stunden die Automaten für einige Attraktionen verdeckt werden, weil keine Tickets für den Tag mehr verfügbar sind. So auch bei unserem Aufenthalt geschehen.
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Nachdem ich nun also ein Ticket für 13:50 Uhr ergattern konnte, ging es erst einmal nach nebenan zur wohl außergewöhnlichsten Attraktion im Park: Dem Tower of Terror.
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Außergewöhnlich deshalb, ist er doch der Einzige weltweit mit dieser völlig anderen Thematisierung. Die Fassade besticht durch eine gotische Gestaltung und auch der Innenbereich ist völlig anders.
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Der Spoiler erklärt noch kurz die Besonderheiten der japanischen Anlage. Wer dies nicht wissen möchte und sich bei seinem Besuch überraschen lassen möchte, sollte sich diesen nicht ansehen.

Die Geschichte erzählt das Verschwinden von Harisson Hightower, dem Besitzer des Hotel Hightower – was der Tower of Terror darstellt. Er verschwindet, nachdem er den Totem Shiriki Untundu in seine Sammlung aufnimmt. Eine Preshow findet in Hightowers privatem Arbeitszimmer statt.
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Der Lagerraum mit den Aufzugteilen wurde in Japan durch ein Lager mit Artefakten ersetzt.
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Außerdem gibt es – wie auch in Paris und Kalifornien - keinen 5th Dimension Room wie in Orlando. Interessant ist auch die Sicherung mit Dreipunktgurten, was sonst in keiner der Anlagen so gelöst ist.


Fazit: Daumen hoch! Ich könnte den ganzen Tag auf dieser Attraktion verbringen. Mit 50 Minuten Wartezeit auch noch völlig akzeptabel. Wartezeit? Ja! Denn ich konnte vor 11:55 Uhr noch keinen weiteren Fastpass ziehen. Da ich die Zwischenzeit mit dem Tower of Terror gut überbrücken konnte, habe ich nach meiner Fahrt einen weiteren Fastpass beim Darkride Indiana Jones and the Crystal Skull ergattern können. Das Zeitfenster des Fastpasses war schon eine halbe Stunde später und so konnte ich vorher noch schnell als Single-Rider (0 Minuten Wartezeit) eine Runde mit dem nur 16 Meter hohen Coaster Raging Spirits drehen.
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Wenig spektakulär und sehr ähnlich zum Pariser Ableger geht es dabei in Bummelzug-Manier um einige Kurven, durch kleine Drops und schlussendlich in einen winzigen Looping, bevor der Zug nach weiterem Rumgebummle in die Schlussbremse fährt. Gebaut, wie auch in Paris, von Intamin (allerdings in Zusammenarbeit mit Sansei Yusoki, einem japanischen Hersteller). Die Thematisierung finde ich hier allerdings um einiges schöner, was diese Bahn aber leider auch nicht viel besser macht.
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Viel spektakulärer ist da der Dark-Ride, welcher nach kurzer Wartezeit auch endlich besucht werden konnte. Ich sag nur so viel: Tolle und rasante Fahrt, thematisiert bis unter den Dachgiebel und eine lange Fahrtzeit (ca. 3 Minuten). Dieser Ride hat starke Ähnlichkeiten zum Ableger in Kalifornien und gehört für mich zu den besten Darkrides auf unserem Planeten. Eingebettet in einen wunderschön naturnah gestalteten Bereich, befindet man sich gedanklich mitten im Dschungel von Mexiko. Eine wirklich tolle Optik!

Ein Tipp: Die Single-Rider-Line ist bei beiden Atraktionen im Lost River Delta nicht extra ausgewiesen! Man muss einfach dem Parkmitarbeiter am Eingang der Attraktion ansprechen, welcher dann ein Absperrband zum Weg ins Glück öffnet. Super Sache!

Generell vielleicht ein paar Worte zur Thematisierungswut in diesem Park. Was hier geschaffen wurde, ist weltweite Spitzenklasse. Ich habe selten so viele Details in einem Freizeitpark gesehen (Abgesehen von den Harry-Potter Bereichen in Orlando). Einzigartig ist auch der Wasserbezug des Parks. In jeder Ecke des wird man mit dem nassen Element konfrontiert, welches im American Waterfront Themenbereich seinen Höhepunkt findet. Ein Kreuzfahrtschiff gigantischen Ausmaßes findet hier im Wasser seinen Platz und durch einen ausgeklügelten optischen Trick wirkt es so, als sei der Park auf dieser Seite nur durch eine Kaimauer vom offenen Meer abgegrenzt.
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In Wirklichkeit aber verlaufen hinter dem Schiff (und der Mauer) aber noch eine Parkinterne Straße, die Monorail (welche extra in eine Art Graben abgesenkt wurde) und eine öffentliche Straße. Der Vulkankrater in der Mitte des Parks, die italienischen Häuserzeilen (Warum zur Hölle lieben Japaner eigentlich Italien?), der etwas versteckte Innenbereich der Mermaid Lagoon und das vorher erwähnte Lost River Delta mit dem riesigen Tempel steuern ihr Übriges dazu bei.

Und wo wir grad bei Italien, Vulkankratern und Meerjungfrauen sind, ging es dann für mich auch weiter mit einer geselligen Runde durch ein lebensecht wirkendes Venedig.
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Schön gemacht und vor allen Dingen authentisch, da die Gondeln von Menschen und nicht von automatisierten Transporsystemen bewegt werden. Danach ging es weiter zum zweiten Coaster imPark, dem kleinen Flounder's Flying Fish Coaster vom Hersteller Togo.
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Nicht wirklich hoch, 240 Meter lang und sehr, sehr eng im Wagen. Aber was tut man nicht alles für einen Count.
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Etwas unscheinbar kommt übrigens die schon vorher erwähnte Mermaid Lagoon daher, woran ich tatsächlich beinahe vorbeigelaufen wäre. Ein Kinderland im Untegrund, oder wie Disney es nennen würde „under the sea“.
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Der Bereich ist in blau-grünes Licht gehüllt und bietet auf einer doch recht großen Fläche (vermutet man von Außen erst einmal gar nicht!) allerhand Fahrgeschäfte für die kleineren Besucher, ein Restaurant, einen Souvenirladen und die neue Show des Parks, welche seit Ende April aufgeführt wird. Aufgrund der extremen Wartezeiten von fast zwei Stunden und meiner generellen Showphobie, habe ich mir letzteres nicht angetan. Schön gemacht ist dieser Bereich, nur gab es hier bis auf ein paar Pommes für mich nicht viel zu holen. Verlässt man die Mermaid Lagoon und wendet sich nach rechts, kann man den Vulkankrater – auch bekannt als Mysterious Island – betreten.
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Hier befinden sich zwei weitere Attraktionen, wovon 20.000 Leagues Under the Sea allerdings aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen war. Die andere Attraktion ist Journey to the Centre of the Earth, eine der besten Attraktionen des Parks und vom Fahrsystem sehr ähnlich zu Indiana Jones.
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Mit einer Ausnahme: Der Beschleunigung und der Endgeschwindigkeit, welche die Wagen hier erreichen. Hier musste ich etwa 40 Minuten warten, bis es auf die Reise ging. Beachtet man die weiteren leeren Wartebereiche, erkennt man relativ schnell, dass es hier zu Spitzenzeiten mächtig voll werden kann.
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Wartezeiten von weit über zwei Stunden sollen wohl keine Seltenheit sein. Hat man die schön thematisierte Q-Line passiert, wird man zuerst mittels „Aufzügen“ in die eigentliche Station gebracht.
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Hier erwartet einen: Noch eine Q-Line... Oh Wunder. So in etwa erging es mir auch im Tower of Terror, bei dem man nach den ersten beiden Preshow Räumen noch einmal knapp 10 Minuten in einer weiteren kürzeren Q-Line steht, bevor die Fahrt dann endlich losgehen kann. Die Fahrt an sich ist mit einigen netten Effekten ausgestattet und besticht von Anfang an durch die einzigartige Optik. Dabei fahren die Wagen gemächlich durch die Szenerie und man hat genügend Zeit alles wahrzunehmen. Das Finale der Fahrt besteht aus einer Evakuierung aus den Untiefen und man wird zügig ans Tageslicht befördert.

Insgesamt eine gelungene und kurzweilige Fahrt. 40 Minuten Wartezeit finde ich als wartezeitenverwöhnter Europäer noch angemessen. Danach ging es noch auf einen kurzen Abstecher zu Storm Rider, einer gut gemachten Simulationsfahrt, welche mit einigen überraschenden Effekten innerhalb der recht großzügigen Kabine ausgestattet ist. Muss man gemacht haben. Wenn man es irgendwie beeinflussen kann, sollte man im vorderen linken Viertel der Kabine Platz nehmen. Die Wartezeit betrug hier nur 10 Minuten.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit einigen Wiederholungsfahrten durch den Kristallschädeltempel und dem Genießen der Atmosphäre des Parks. Diese ist so einzigartig, dass man manchmal völlig vergisst in einem Freizeitpark zu sein.
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Und doch wird man immer wieder von Duffy in die Realität zurückgerissen. Einige werden sich nun fragen: Wer zur Hölle ist Duffy? Duffy ist ein in Tokyo bis zum völligen Exitus vermarktetes Maskottchen Disneys. Man hat manchmal das Gefühl, dass die eigentlichen Disney Charaktere im ganzen Duffy-Wahn untergehen. Unfassbar, wie sehr Japaner auf diesen Bären abfahren. Seit 2002 von Disney, ursprünglich als Gimmick im Once upon a Time Toy Shop in Disneyworld, vermarktet, übernahm man den Bären 2004 im Tokyo Disney Resort. Er schlug ein wie eine Bombe und bereits ein Jahr später übernahm man ihn als eines der offiziellen Parkmaskottchen. Damit begann die Erfolgsgeschichte in Fernost und heute ist der Bär an jeder Ecke im Resort und in Tokyo anzutreffen.

Fazit zum Park: Die Achterbahnlandschaft ist in anderen Parks unweit von Tokyo natürlich deutlich stärker ausgeprägt. Wer hier den absoluten Nervenkitzel sucht, ist dementsprechend völlig fehl am Platz, auch wenn es einige wenige Attraktionen gibt, die Action versprechen. Diesen Themenpark besucht man meiner Meinung nach aber auch nicht des Thrills wegen, sondern vielmehr wegen der einzigartigen Atmosphäre, die hier herrscht. Disney (oder besser gesagt die Betreiberbesellschaft) hat hier etwas noch nie dagewesenes erschaffen und ein Besuch in diesem Park sollte bei einem Aufenthalt in Tokyo Pflicht sein!
 
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Mario M.

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Danke für den tollen Bericht love:-)

Ich habe mir mal die Arbeit gemacht und alle Bilder die ausversehen gedreht hochgeladen wurden gespeichert, gedreht die alten gelöscht und die richtig gedrehten an der selben Stelle wieder hochgeladen, außerdem habe ich die 4 Bilder die am Ende im Anhang angezeigt wurden im Text platziert. Ich hoffe die sind alle an der richtigen Stelle!

Bei so einem außergewöhnlichen Park mache ich mir die Arbeit gerne :cool:

Gruß Mario
 

cf-dennis

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Danke für den Bericht, ein super toller Park! Nur die teils recht hohen Wartezeiten sind etwas störend aus meiner Sicht :)
 
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