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Rainbow Magicland am 21.12.2015 - Weihnachtscoastern unter der Sonne Italiens

Johnny85

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Geheimtipps sind bekanntlich nur so lange geheim, bis sie irgendjemand im größeren Stil ausplaudert. Irgendein Reiseführer halt, eine Werbeanzeige oder eben ein Online-Portal wie dieses. Dass das Rainbow Magicland in Mittelitalien während der gesamten Weihnachtswoche geöffnet hat, hat sich offensichtlich bisher über keinen dieser Wege herumgesprochen. So schienen die Angestellten des Parks selbst am überraschtesten darüber, dass sie drei Tage vor Heiligabend tatsächlich Kundschaft empfangen würden. Ganz so, als wüssten sie nicht genau, ob sie sich heute zum kollegialen Plausch oder tatsächlich zum Arbeiten zusammengefunden haben. Kennt einer von Euch die Folge bei South Park, in der Eric Cartman einen Freizeitpark kauft, um ihn ganz für sich allein zu haben? Wir konnten es erleben!

Das Rainbow Magicland wirbt damit, eine römischer Freizeitattraktion zu sein – allerdings ist es alles andere als ein Stadtpark. Vom Hauptbahnhof der italienischen Hauptstadt fährt man rund 50 Minuten per Zug ins äußerst verschlafene Örtchen Valmontone. Der kostenlose Shuttlebus bringt den Besucher in etwas mehr als 10 Minuten direkt zur Eingangspforte. Durchaus machbar, aber für Rom-Kurztripper sicherlich ein gewisses zeitliches Investment. Eines, das sich jedoch lohnt – soviel kann ich vorweg nehmen!

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Thematisierung

Wer beim semi-kreativen Namen „Rainbow Magicland“ an quietschbuntes Kirmes-Bummsfallera denkt, der ist auf dem Holzweg. Stattdessen haben die Parkarchitekten auf eine opulente Mischung aus Antike, Fantasy und ein wenig Steampunk gesetzt – und daraus eine visuelle Anmutung gezaubert, bei der einem vor Verzückung die Sabber in den Slushy tropft. Es ist diese Kombination aus Liebe zum Detail und purer Protzigkeit, die das Rainbow Magicland optisch in die erste Liga katapultiert. Auch deshalb, weil es kaum Schandflecken gibt. Selbst Imbissbuden und Toiletten sind in das Gesamtbild integriert. Nebenbei ist noch Platz für jede Menge gepflegtes Grün – sicher ein wertvoller Schattenspender für heiße Tage.
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An diesem konsistenten Stil merkt man, dass das Rainbow Magicland nicht – wie die meisten Parks in Europa – über Jahrzehnte hinweg organisch gewachsen ist, sondern mehr oder weniger fertig zu Ende gedacht aus dem Boden gestampft wurde. Dennoch kommt man auf eine recht ordentliche Attraktionszahl von 38 – einige Highlights beleuchten wir einmal näher:

Shock – Launched Coarster / Maurer Söhne, 2011

Unter allen Mauerer-Launchern der X-Car-Serie ist Shock europaweit der höchste, schnellste und längste – weltweit nur von „Hollywood Rip, Ride, Rockit“ übertroffen. Sind die mega-bequemen Bügel einmal angelegt, geht es zunächst in eine Kurvenkombination, bevor der fliegende Launch folgt. Erste Sahne: der Abschuss katapultiert den Zug direkt auf einen Airtime-Hügel – das gibt ordentlich Schwerelosigkeitsgefühle. Auch die übrigen Elemente, die ruckelfrei und mit höchstem Komfort durchfahren werden, kicken ganz ausgezeichnet, darunter ein nicht-invertierender Loop (Hellyeah!!), ein overbanked Turn, eine kraftvolle Helix und ein In-Line Twist. Nach einer großartigen Fahrt mit Hammer-Kräften geht’s glücklich und zufrieden in die Schlussbremse. Trotz des null-Andrangs fuhr Shock übrigens mit zwei Zügen. Verstehe das mal einer... ;)

Wertung: 9 von 10 Punkten

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Cagliostro – Indoor Spinning Coaster 3000 / Maurer Söhne, 2011

Benannt ist der Maurer-Spinner ausgerechnet nach dem bekannten italienischen Hochstapler Alessandro Cagliostro. Das wirft natürlich die Frage auf: ist der Indoor Coaster mit der beeindruckenden Fassade mehr Schein als sein? Jein. Vor allem, weil man hier wohl sämtliche kreative Power in die Gestaltung des Gebäudes gesteckt und den Innenbereich schlichtweg vergessen hat. Das Problem mit Cagliostro: Er ist weder komplett dunkel wie „Temple of the Night Hawk“, noch effektgeladen wie „EuroSat“ oder gar durchgängig thematisiert wie „Van Helsing’s Factory“. Es ist einfach eine große nackte Halle, durch die Schienen führen. Nach einem kurzen Lifthill geht es ein kleines Stück um die Außenfassade herum, dann rein ins Getümmel. Ein nettes Layout, auf dem aber natürlich keine größeren Überraschungen à la „Winja’s Fear“ zu erwarten sind. Durch den Spin haben die Dinger dafür serienmäßig Wiederfahrenswert.

Wertung: 6 von 10 Punkten

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Olandese Volante – Mine Train / Vekoma, 2011

An dieser Stelle mal ein ganz großes Kompliment an die Crew des Rainbow Magicland: Hier wurde tatsächlich für jeden einzelnen der spärlich vorbeikommenden Gäste der Startknopf an den Attraktionen betätigt – kein nervtötendes Warten, ob vielleicht nicht doch noch jemand mitfahren möchte. Trotzdem müssen wir hier kurz zu den Schattenseiten leerer Parks kommen: Denn wenig beladene Züge verlieren auf der Strecke einfach viel schneller an Power. Daher ging es noch einmal ein ganzes Stück behebiger über den (immerhin hübsch gestalteten) Kurs als bei anderen Installationen dieses Attraktionstyps ohnehin schon. Vor dem zweiten Lifthill dann praktisch Stillstand: Man wollte schon in Fred-Feuerstein-Manier mit den Füßen für Antrieb sorgen. Das Vekoma-typische Ruckeln wird auch bei geringeren Geschwindigkeiten nicht weniger nervig. Aber sei’s drum. Mine Train war eh selten so wirklich mein Train.

Wertung: 5 von 10 Punkten

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Huntik 5D – Interactive Dark Ride / Alterface, 2011

Europe’s biggest Video Game – so wurde der Darkride-Shooter in der Presse vollmundig angekündigt. Tatsächlich ist Huntik 5D ein spürbar ambitioniertes Projekt. Die belgischen Spezialisten für interaktive Spielerlebnisse Alterface (u. a. „Maus au Chocolat“) haben mit einem ausgeklügeltem Fahrsystem, 3D-Projektion, Musik, Haptic Technology sowie den allseits bekannten „5D-Elementen“ wie Windmaschinen ein insgesamt sehr stimmiges Gesamtpaket in Szene gesetzt. Huntik ist übrigens eine italienische Animationsserie, produziert von der Rainbow S.r.l., die auch den Park selbst betreibt. In der Story zum Darkride geht es um die jugendlichen Helden der Serie und ihren Kampf gegen finstere Kreaturen, auf die der Fahrgast nach Herzenslust ballern darf. Abzüge in der B-Note gibt’s jedoch für die mangelhafte Spielbalance. Die Screens sind ständig so voll mit Bösewichten, dass das Gameplay zu einem Wettbewerb im Schnelldrücken verkommt und genaues Zielen zur Nebensache wird. Trotzdem insgesamt eine großartige Attraktion.

Wertung: 8 von 10 Punkten

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Winx Club Magical Journey – Suspended Dark Ride / Gosetto, 2011


Es wäre vermessen, diesen Gondelritt als „Droomvlucht“-Kopie zu bezeichnen. Trotzdem erscheint es offensichtlich, wo die Inspirationen für Winx Club Magical Journey herstammen. Wie bei der Darkride-Legende aus dem Efteling geht es hier an mystischen Bergdörfern, verzauberten Wäldern und deren Bewohnern vorbei. Dass uns die Fahrt nicht restlos in ihren Bann gezogen hat, liegt wohl vor allem am unweigerlichen Vergleich mit dem holländischen „Original“ – dort spielt das Orchester aus Animatronics, Musik, Gerüchen, Licht und Schatten ein noch wesentlich perfekteres Konzert. Eine nette Ergänzung des Park-Portfolios ist die Magical Journey jedoch allemal. Die Attraktion weckt wie Huntik ebenfalls eine Serie der Rainbow S.r.l zum Leben – „Winx Club“ hat auch hierzulande viele Fans gefunden, vor allem junge Mädchen. Was nicht heißt, dass nicht auch „große Kinder“ wie wir mit der richtigen Einstellung Spaß am zugehörigen Ride haben können.

Wertung: 7 von 10 Punkten

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Demonia – Horror Maze, 2011

Woran erkennt man, dass man sich im Mittelmeerraum aufhält? Erstens: Kein Mensch trinkt Wasser mit Sprudel. Und zweitens: Gefühlt steht in jedem Freizeitpark ein Ganzjahres-Horror-Maze. Einen Vertreter dieser Zunft hat auch das Rainbow Magicland zu bieten. Dabei sticht Demonia angenehm aus der Masse heraus. Durch die detailreiche Gestaltung war die Illusion, sich wirklich in einem Spukhaus aufzuhalten, selten so perfekt. Und das, obwohl das Maze gar nicht bespielt war, sondern Animatronics hier als Hauptakteure fungierten. Möglicherweise ist das an belebteren Tagen anders. Der Gruselstimmung tat es keinen Abbruch. Demonia arbeitet mit Passagen kompletter Dunkelheit, klaustrophobischen Elementen, einigen Jump Scares und Reminiszenzen zu Horror-Klassisker (z. B. der Exorzist). Auch die schiere Größe des Maze ist beeindruckend. Lange nicht mehr so schön gegruselt.

Wertung: 9 von 10 Punkten

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Winterattraktionen

Kleiner Wehrmutstropfen für uns als Besucher der Wintersaison: Nicht nur mussten wir uns mit Weihnachtsmusik dauerberieseln lassen, sondern auch auf gleich drei Attraktionen verzichten. Der Spillwater Yucatan und der Rapid River Drakkan (beide Intamin) waren ebenso geschlossen wie das Splash Battle Battaglia Navale – meiner Kenntnis nach bisher die einzige Erweiterung des Parks nach der Eröffnung 2011. Da wurde auch an diesem – selbst für italienische Verhältnisse – frühlingshaften Dezembertag mit 16 Grad keine Ausnahme gemacht. Etwas traurig waren wir darüber, dass auch die Stunt Show während des Winters Pause hat. Anders als andere Parks macht sich das leicht abgespeckte Angebot allerdings deutlich im Preis bemerkbar: Karten waren online bereits ab 22 EUR verfügbar, der reguläre Kassenpreis für die Hauptsaison beträgt 35 EUR. Außerdem haben die Parkbetreiber immerhin zwei spezielle Attraktonen für die Jahreszeit springen lassen: Die Reifenrutsche Winter Tubby macht sogar richtig Laune – auf die Eisbahn haben wir verzichtet, weil in Italien gar nicht erst an die von mir benötigte Schlittlatschen-Größe 48 zu denken ist. Insgesamt aber ein faires und stimmiges Weihnachtspaket.

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Was es sonst noch so gibt

Da ist in der Tat einiges, was noch genannt werden sollte, allen voran der mit 70 Metern gar nicht mal so niedrige Drop Tower von SBF-Visa. Der Vekoma Junior Coaster Bombo kann sogar etwas Spaß machen – wohingegen der Wacky Worm Amerigo von uns wie alle Vertreter seiner Zunft mit Nichtbeachtung gestraft wurde. Ein nett gestaltetes Mad House hat der Park mit der Maison Houdini zu bieten. Das Autorennen Formula Cars ist leider völlig witzlos, da die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen Wagen einfach zu groß sind. Rennspaß gibt es dafür in der Arcade-Halle Sala Giochi an Gaming-Automaten der neueren Generation zu erleben. Ebenso erwähnenswert ist das Planetarium, das zumindest bei unserem Besuch aber leider keine Sternenschau, sondern einen Animationsfilm zeigte. Wer sich das ganze Spektakel einmal von oben anschauen will, kann das auf der Flying Island Isola Volante tun.

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Fazit

Eigentlich ist das meine Lieblings-Kategorie von Freizeitparks: Attraktionen und Thematisierung auf höchstem Niveau, dabei aber überschaubar genug, um den Besuch nicht in Stress und Rennerei ausarten zu lassen. Das Rainbow Magicland macht einen sehr „kompletten“ Eindruck – von Achterbahnen über Darkrides bis hin zu Flatrides, Shows und Kinderattraktionen bietet der Park eine stimmige Mischung an. Mit Shock gibt es einen absoluten Spitzencoaster und mit Huntik 5D ein Erlebnis, wie man es nicht überall geboten bekommt. Erstmals hat mich jedoch der Besuchermangel in einem Park eher betrübt als verzückt – sollte man sich etwa Sorgen um das Magicland machen? Immerhin habe ich auch in anderen Berichten von gähnend leeren Tagen gelesen. Sollte nicht jemand mindestens einen der Shops komplett leergekauft haben, war das mit Sicherheit ein hochdefizitärer Tag für die Parkbetreiber. Allerdings: Es gibt auch Fastpass-Eingänge an den Hauptattraktionen - was darauf hindeutet, dass es zur Hauptsaison eben nicht so mau aussieht. Drücken wir also diesem wirklich schönen und bisher noch relativ unbekannten Park die Daumen. Hervorzuheben ist auf alle Fälle die herzliche Freundlichkeit der Mitarbeiter und die Parkpolitik, jeden Ride auch mit noch so wenig Beladung zu starten. So hatten nicht nur wir Spaß, sondern sicher auch alle anderen Besucher an diesem Tag. Die zwei Asiatinnen mit den trendy Frisuren, das junge Elternpaar mit Kind, die drei Checker-Jungs sowie die Familie mit dem fränkischen Dialekt. Das dürften alle gewesen sein.
 

8erbahn

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Sehr netter Tripreport! Schöne Bilder!
Dankeschön für die Eindrücke. :)

Muss sagen, der Park reizt mich schon sehr, vor allem aufgrund der wirklich
fantastischen Thematisierung des Parks,
die im in deinem Beitrag rüberkommt und wegen des Coasters "Shock".
 

Mario M.

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Fast schon unheimlich wenn so wenig los ist. Man kann dem Park aber wenigstens zu Gute halten, dass die Attraktionen auch für kleine Gruppen/wenige Personen angeschmissen wurden. Mit so wenigen anderen Gästen mag es zwar auch schön sein, aber da kommt dann auch irgendwie kein richtiges Freizeitparkfeeling auf, oder?

Danke für die Eindrücke! Ich würde, wenn ich die Wahl hätte, aber wohl eher im Sommer hingehen, denn man schafft den Park auch mit höheren Wartezeiten und Wiederholungsfahrten locker an einem Tag, kann dann aber auch die Wasserattraktionen nutzen. Der reduzierte Eintrittspreis klingt aber mehr als Fair und wenn man eh da ist bleibt einem ja fast keine andere Wahl :D Allgemein scheinen die Parks rund um Rom es nicht einfach zu haben... bei der Cinecitta World ist ja auch noch nicht ganz klar wo der Weg in der Zukunft hingeht :rolleyes:
 

alon

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Mein Besuch ist ja schon 4 Jahre her und war damals im Hochsommer. Leider sind meine Erfahrungen dort etwas anders. Das Personal war in großenteilen Überfordert und die Thematisierung war teilweise schon beschädigt (obwohl erst ein halbes Jahr offen). Dazu so Sachen wie der einfach nicht Thematisierte Indoor Spinning Coaster und die Grenzwertige Warteschlange von Shock. Hat man inzwischen eigentlich die ersten Kurven mal sinnvoll genutz von Shock oder fährt man immernoch Maus-Ähnlich über einen Hinterhof. Allerdings muss ich auch zugeben, dass die beiden Darkrides und das Maze bei uns noch (Maze und 5D-Darkride) bzw. Aufgrund von Defekten (Elfendarkride) geschlossen. Auch das hat wohl negativ getrübt. Schön das sich der Park wohl Positiv entwickelt hat.
Vielleicht muss ich dann da nochmal hin. Cinecitta World wartet ja auch noch und Rom geht ja immer... Danke für den Bericht.
 

Fiorell

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Danke für den Bericht!

Wir hatten dem Park vor ein paar Jahren ja nur einen Kurzbesuch abgestattet und das meiste aus Deinem Bericht deckt sich mit meinen Erfahrungen. Die Thematisierung ist toll - zumindest von vorne. Meistens war von der Thematisierung dann hinter dem Eingang nicht mehr viel zu sehen. Auch muss ich alon zustimmen: Gebaut wurde eher mit kurzfristig haltbaren Materialien, so dass auch bei unserem Besuch schon einges beschädigt war.
In den letzten Jahren hat sich anscheinend auch nicht mehr viel im Park getan - man kann nur hoffen dass man auf eine größere Attraktion spart.

Aber Shock gehört absolut zu meinen Lieblingsachterbahnen und ist IMHO für sich alleine schon einen Besuch wert. :D
 

Johnny85

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Vielen Dank für die Kommentare!

Ich sehe das ähnlich wie Du, Mario: Ein Freizeitparkbesuch ist ja auch irgendwie ein Gemeinschaftserlebnis - man sieht für gewöhnlich viele begeisterte Leute, das hebt auch die eigene Stimmung. Auch, wenn es wildfremde sind, aber das ist ja ein bisschen wie beim Public Viewing, bei dem das Fußballspiel gleich doppelt so viel Spaß macht. Wenn man ganz alleine ist, drückt das schon auf die Atmosphäre.

Klar sind lange Schlangen nervig. Ich wage jetzt aber trotzdem sogar mal die kühne These: Eine klitzekleine Wartezeit ist unter Umständen sogar besser für das Ride-Erlebnis als eine völlig leere Queue. Denn die Antizipation, das gespannte Warten, der Moment, in dem es los geht - das alles macht ja irgendwie was mit einem...

Davon abgesehen sind wir ja sicher alle Verfechter einer möglichst umfangreichen Coaster-Landschaft in Europa - und da ist es nie schön zu sehen, wenn ein Park offensichtlich Probleme hat.

Natürlich kann man von diesem Sauregurkentag (aus Betreibersicht) nicht auf eine ganze Saison schließen. Aber die Tatsache, dass das Rainbow Magicland bisher anscheinend noch nie offizielle Besucherzahlen veröffentlicht hat, ist schonmal kein besonders gutes Zeichen. Möglicherweise hat man auch den Reiz der Lage in unmittelbarer Nachtbarschaft zum Valmontone Outlet überschätzt. Dass die mutmaßlich geplante Synergie "Familie geht zusammen einkaufen und danach in den Park" nicht zwingend aufgeht, haben wir an dem krachenden Scheiten des Yumble Park in Roermond gesehen. Aber das ist nur Spekulation. Ich kann mir auch (wie im Bericht angedeutet) vorstellen, dass sich Rom-Touristen nur schwer zu einem Tagesausflug in den Park bewegen lassen - auch, weil die Stadt ein typisches Kurzreiseziel ist. Das ist am Gardasee natürlich völlig anders, um nur ein Beispiel zu nennen. Dass es auch noch Konkurrenz durch einen ähnlich ausgerichteten Park im selben Einzugsgebiet gibt, macht die Situation nicht eben einfacher...

@alon: Interessant, von Deinen abweichenden Eindrücken zu lesen. Möglicherweise waren das Kinderkrankheiten, die man jetzt besser im Griff hat. Auf mich wirkte das Personal kompetent und freundlich - wobei die Mitarbeiter sich natürlich ein einem Tag wie diesem keine Beine ausreißen mussten... Die Thematisierung war wie frisch aus dem Karton gehoben - ich konnte absolut keine Macken feststellen. Auch hier hat man wohl nachgebessert. Der "Mauskurven-Teil" von Shock war übrigens mittlerweile ganz nett bepflanzt. Dass man diese Passage aber sicherlich interessanter und zweckdienlicher gestalten kann, ist aber sicher richtig...

Hoffen wir mal gemeinsam das beste für den Park. Sicherlich gibt es hier auch in Sachen Marketing und Pressearbeit Luft nach oben. Unserem Hotelier in Rom war noch nicht einmal bekannt, dass der Park existiert - und auch in keinem mir bekannten Reiseführer wird das Rainbow Magicland erwähnt, von Plakatierung in der Stadt oder ähnlichem ganz zu schweigen. Vielleicht gibt es ja doch noch zeitnah einen neuen Major-Ride, der frischen Wind einkehren lässt - man wird ja wohl noch träumen dürfen ;)
 

hackfleischberg

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Also ich war mal irgendwann Ende September/Anfang Oktober dort (weiß nicht mehr genau), also eigentlich eher in der Nebensaison, und da war ganz gut besucht trotz mäßigem Wetter. Auch Werbung in der Stadt gab es recht viel, auf Bussen, Eintrittskarten anderer Attraktionen etc.
Eventuell hat sich tatsächlich noch nicht rumgesprochen dass der Park auch im Winter offen hat.
Aber das Problem mit dem Kurzreiseziel sehe ich genauso und der Vergleich mit dem Gardaland triffts auf den Punkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da wahnsinnig viele Touristen hin verirren, zumal der Park recht weit außerhalb liegt. Andererseits leben im Großraum Rom auch so genug Menschen mit denen sich ein Freizeitpark dieser Größenordnung ganz gut berteiben lassen sollte.

Wirklich überzeugen konnte mich der Park übrigens nicht. Die Fassaden sind toll thematisiert, keine Frage, und die Attraktionen, vor allem Shock, sind auch nicht schlecht.
Aber wenn man etwas genauer hinsieht sind dort, wo ich in einem guten Themenpark liebevoll gestaltete oder lustige Details entdecke, hier schon Abnutzungserscheinungen oder nicht fertig gedachte Thematisierung zu sehen. Dazu war es bei uns dreckig und das Essen eine Katastrophe, und an den beiden Punkten kann man meiner Erfahrung nach recht gut auf den Rest des Parks (und was dem Betreiber die Besucher wert sind) schließen.
Den guten Wünschen möchte ich mich natürlich trotzdem anschießen.
 

Fred Hoerbst

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Ich war gemeinsam mit meiner Freundin im September 14 dort und ich kann die positiven Eindrücke leider auch nicht ganz teilen.
Das Sprichwort "außen hui, inne pfui" beschreibt den Park für mich am besten. Die Thematisierung wirkt nur von weiten gut und bei näheren hinsehen wirkte alles doch eher billig und somit lieblos. Klar manche Bahnen waren ganz ok, Shock war sogar sehr gut aber den meisten konnte wir nicht viel abgewinnen. Interessant auch dein Eindruck von "Demonia", für mich war das nämlich das schlechtere Haunted House im Vergleich zum "Horror House" im Movieland oder auch" Phobie " in Mirabilandia.
In Summe kann der Park für mich leider nicht ansatzweise mit der Qualität eines Gardalands verglichen werden. Aber so Unterschiedlich können Eindrücke eben sein ;)
Schön auf alle Fälle das es Euch gefallen hat.
 
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