CoaStar
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Ganz kulturell starten wir in Tag “Numero Due”. Wieder einmal holte uns der Bus ab und fuhr uns dieses Mal zum Ursprung Roms, nämlich Richtung Palatin. Der Palatin ist einer von sieben Hügel und gilt als ältester Teil Roms. Der Legende nach hat hier ca. 750 vor Christi Geburt, Romulus die Stadt gegründet. Die Zwillingsbrüder Romulus und Remus waren Kinder des Gottes Mars und seien am Tiber als Säuglinge ausgesetzt worden sein. Eine Wölfin soll sie gesäugt haben und ein Hirte später gefunden und aufgezogen haben. Romulus tötete seinen Bruder Remus, als sich dieser über die Stadtmauern des jungen Roms Lustig machte. Wie viel dabei wahr ist und wie viel Fiktion bleibt nun jedem selbst überlassen. Ich meine mal im Geschichtsunterricht aufgeschnappt zu haben, dass bereits Kinder Wein verdünnt mit Wasser zu trinken bekommen haben. Also wunder ich mich nicht über solche Geschichten. „In vino veritas“ (= Im Wein liegt die Wahrheit).
Fakt ist jedoch, dass Ausgrabungen auf dem Palatin bereits Überleibsel von Siedlungen aus dem Jahr 1000 vor Christi zutage brachten. Schon bald sollte ich mich also tastächlich 16 Jahre zurück versetzt in die siebte Klasse fühlen, als ich auf dem Gymnasium mit Latein gequält worden bin. Allerdings empfand ich es dieses Mal viel spannender und weniger trocken, so hautnah die Vergangenheit der alten Römer am eigenen Leib zu spüren.
Aber zurück zu unserem Programmpunkt. Pünktlich fuhren wir mit dem Bus vom Hotal aus ab und nahmen eine kurze Strecke durch Rom auf uns, um zu den alten Ruinen zu gelangen. Aus dem Bus erspähte ich dann bereits das berühmte Kolloseum. Ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass es wirklich so imposant ist und beeindruckend ist. Denn häufig wirken Sehenswürdigkeiten auf Bildern größer, als sie dann eigentlich sind.
Am Piazza del Colosseo warteten wir unter einigen weiteren Touristen, auf unseren deutschsprachigen Tourguide. Viele nutzten die kurze Wartezeit damit bereits die ersten Fotos der beeindruckenden alten Bauwerke zu machen. Es ist schon faszinierend, wie gut erhalten diese Gebäude sind, wenn man deren Alter bedenkt und die Art und Weise wie früher gebaut wurde. Diese massiven Steine, die Jahrhundertlang Wind und Wetter trotzten und selbst Erdbeben nicht komplett zum Einsturz brachten. „Roma aertana est“ (= Rom ist ewig) und das merkt man deutlich.
Nun starteten wir bei prallem Sonnenschein die Führung. Zu Fuß ging es nun erst einmal Berg aufwärts auf den Palatin. Dabei kamen wir als erstes an einem alten Aquädukt vorbei. Dabei handelt es sich um eine Brücke mit minimalen Gefälle, das zum Transport von Wasser verwendet wurde. So konnten nämlich die Kaiser, die in ihren Palästen auf dem Palatin lebten mit Wasser versorgt werden. Aus dieser Aussage heraus ergibt sich natürlich, dass wir einige Überreste dieser Paläste begutachten konnten. Diese Villen überoten sich gegenseitig mit Luxus und Pracht. Vielleicht ein blöder Vergleich, aber mir kam der Palatin so vor wie das Beverly Hills des alten Roms. Manche Häuser der Oberschicht hatten sogar eine Art Pool (bzw. Brunnen- oder Thermalbad zum Schwimmen). Überreste eines Stadions und diverser Tempel gab es dort auch zu sehen. Teilweise war sogar der Marmorboden erhalten geblieben. Vom einst größten antiken Arena Roms, dem Circus Maximus, war ledier nicht mehr viel übrig geblieben. Denn dieser war überwiegend aus Holz gebaut, dass über die Jahrhunderte nicht bestehen bleiben konnte.
Von der Spitze des Palatins aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf das Forum Romanum. Unter dem Begriff “Forum” versteht man eigentlich “Platz” und dieser war im antiken Rom Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Das Forum Romanum war der Ort vieler öffentlicher Gebäude, gigantischer Denkmäler und Basiliken (große Hallen die für mehrere Zwecke verwendet worden waren). Die Kaiser freuten sich sogar darüber, wenn Rom einmal brannte. Denn danach konnten Sie die Stadt nach Ihren Wünschen und Vorstellungen noch schöner und pompöser gestalten und sich so verewigen. Manche munkeln sogar, dass deshalb Rom absichtlich manchmal in Brandt gesetzt worden war. Nero Clausius Caeser Augustus Germanicus wird so etwas nachgesagt. Kaiser Nero sah sich selbst als Künstler und war meiner Meinung nach größenwahnsinnig.
Nach einigen Trinkwasserpausen an den Brunnen des Palatins, ging am Forum Romanum wieder bergab und wir marschierten Richtung Kolosseum. Das “Amphittheatrum Novum” (so wurde das Kolosseum genannt) ist das größte im antiken Rom erbaute Amphittheater. Nach dem Motto „Panem et circenses“ (= Brot und Spiele) hielten sich die Kaiser das Volk bei Laune. Wobei Spiele ziemlich hoch gegriffen ist, wenn man bedenkt, dass es sich dabei eigentlich um höchst grausame und brutale Veranstaltungen handelte. Bis zu 50.000 Zuschauer fanden dort Platz. Die ärmste Bevölkerungschicht, sowie Frauen und Kinder mussten die obersten Ränge einnehmen. Für sie gab es nur Stehplätze auf einer Holzkonstruktion im obersten Geschoss. Im untersten Sektor fanden die wohlhabenderen Bürger Platz und waren und hatten bessere Sicht auf das Geschehen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich die Männer in Rüstung vor der Kaisertribüne mit erhobenem Schwert aufstellten und riefen „Ave imperator! Morituri te salutant!“ (= Sei gegrüsst Kaiser! Die Todgeweihten grüssen dich).
Im Kolloseum fanden nicht nur Gladiatorenkämpfe statt. Manchmal schickte man die Totgeweihten in die Arena und dann öffnete sich Unterhalb er Arena plötzlich eine Falltüre aus der ein Löwe, ein Tiger oder eine Giraffe kam. Manchmal ließ man auch nur die ausgehungerten und von der fernen Reise gestressten Tiere gegeneinander Kämpfen. Das frisch geschlachtete Fleisch der Tiere wurde dann bei den Zuschauern verteilt und diese konnten dann auf einem kleinen Grillrost direkt auf den Tribünen sich exotische Steaks braten. Besonders spektakulär müssen die inszenierten Seeschlachten gewesen sein, als das Kolosseum mit Wasser geflutet worden ist.
Ich musste ein wenig über unseren deutschsprachigen Guide schmunzeln, als Sie immer wieder von Freizeitparks der Antike sprach. Sie wusste ja, dass wir eine Gruppe von Freizeitpark Fans sind und versuchte immer wieder irgendwie die Kurve zu bekommen. Es ist ihr meiner Meinung nach gelungen uns eine interessante, informative und nicht zu trockene Führung zu bieten.
Wirkte vom Bus aus bereist beeindruckend, ...
... das Kolosseum.
Auf den Weg zum Piazza del Colosseo
Kleines Pärchenfoto
Eindrucksvolle schöne Torbögen
Diese Details
Das großartige Weter
Überreste eines Aquädukts, ...
... der Zum Transport von Wasser diente.
Mögen die Spiele beginnen, Loser!
Coasterfriends lauschen dem deutschen Guide.
Ruinen über Ruinen
Und wir mittendrin in den antiken Überresten
Aussicht auf den ehemaligen Circus Maximus
Unser Guide zeigte Schaubilder wie Circus Maximus früher aussah.
Schönes Panorama
Der Marmorboden blieb über Jahrhunderte erhalten
Auf den Palatin wurde die Stadt Rom gegründet, wo einst Romulus und Remus von einer Wölfin aufgezogen wurden.
Aussicht auf den Petersdorm vom Palatin aus.
Das Forum Romanum. Hier tummelte sich alles was einen Namen hatte.
Beweisbilder, dass wir wirklich hier waren, ...
Eine riesige Basilika, die für mehrere Zwecke verwendet wurde
Im Schatten lauscht es sich deutlich leichter.
Fußmarsch Richtung Colosso
Wie aus einer Postkarte
Hier wurden blutige Schlachten zum Spaß veranstaltet
Rund 10.000 exotische Tiere kamen hier wohl zu Tode.
Aus einer Falltüre, wie dieser hier, kamen die süßen Mietzekätzchen zum Spielen mit den Gladiatoren heraus.
Das Kollosseum wurde sogar einmal mit Wasser geflutet um eine Seeschlacht den Zuschauern zu bieten. Freizeitpark Unterhaltung im antiken Stil.
Frauen, Kinder und Arme durften nur in den obersten Rängen sein. Betuchtere in den unteren Rängen. Wenn Tiere in der Arena zu Tode kamen, durften die Zuschauer das Fleisch auf der Tribüne auf einem Grillrost zum Verzehr grillen.
Unterhalb der Arena befanden sich etliche Käfige, in denen die ausgehungerten Tiere gehalten wurden.
Das Meer war zum Greifen nah.
Schöne Häuser am Strand
Nicht weit weg vom Strand befindet sich der Park ...
... Zoomarine
Vertigo, die Schwarzkopf Loopingachterbahn
Nichts besonderes, aber mittlerweile ein seltenes Unikat.
Hier ging es zum Mittagessen
Nachdem wir die Kinderachterbahn überstanden hatten gönnten sich einige ein Eis bevor sich die Gruppe für den Rest des Tages trennen sollte. Ein Teil ging zum Plantschen im Pool oder sahen sich die Vorführungen in den verschiedenen Tier-Arenen an mit Delphinen, Seehunden oder Pinguinen. Ein Teil von uns, bei dem ich mich dazu zählen durfte, eilten zum Splash Battle um uns gegenseitig eine nasse Abreibung mit den Wasserkanonen zu verschaffen. Jetzt weiß ich auch warum ich niemals ein Splash Battle in einem Freizeitpark fahren werde. Es gab keine einzige trockene Stelle mehr an meinem Körper. Glücklicherweise hatte ich ja nur einen Bikini an und kein T-Shirt und Jeans.
Verdiente Abkühlung
Hier konnte man Seehunde während einer Show bewundern.
Jurassic Park?
Gegen Abends trafen wir uns alle vor dem Haupteingang des Parks um mit dem Bus einen kleinen Abstecher in den nahegelegenen Lunapark “Fantasiland” zu machen. Dieser Park war der absoute Hammer und jeder sollte ihn gesehen haben. Diese Größe, diese Thematisierung und sie hatten sogar eine Lizensierung von Mickey Mouse und Donald Duck und etwas das Ähnlichkeit mit Jurassic Park hatte … (Ich hoffe der Sarkasmus kam rüber). Spaß beiseite, dieser kleine Zwischenstopp hatte uns einen Lost Count und einen Würmling eingebracht. Während die attraktivere Achterbahn geschlossen hatte, aufgrund fehlenden Personals, stopften wir bei der esten Fahrt auf “Bassotto” den Zug so voll, dass die Coasterfriends einige Ehrenfahrten drehen durften. Denn die Masse war den Bremsen einfach zu schwer. Der Operator wirkte auch schon etwas verzweifelt. Also streckten wir die Arme aus und brachten mit vereinten Kräften den Wagen zum stehen. Der Nächste Wagen wurde dann nicht mehr so voll gepackt und konnte dann normal abbremsen. Witzig ist das Design dieses Wagens. Hier sieht man einen Hund der ein vermeintliches Tuch um seinen Kopf trägt, wie nach einem gezogenem Zahn. Der Hund hat dabei Tränen in den Augen. Wer lässt sich denn bitte so einen Wagen für eine Achterbahn einfallen? Hmm… “In vino veritas” (= Im Wein liegt die Wahrheit), anders kann ich mir das nicht erklären.
Welcome to the incredible ...
... Fantsiland!
Where dreams come true
Wirklich ein merkwürdiges Design für einen Achterbahnwagen, oder was meint ihr?
Lost ...
... Count
Wieder einmal ist der Strand zum Greifen nah
romantischer Sonnenuntergang
Unsere schöne Location für unser Dinner
Leckeres Seafood
"Ein Hoch auf unseren Busfahrer"
Pünktlich im Hotel, gegen 23 Uhr angeschwipst, angekommen feierten einige noch weiter. Denn wir hatten ein Geburtstagskind unter uns das hinein gefeiert werden sollte. Welche Ausmaße diese Feierei hatte, erfahrt ihr in der nächsten Geschichte.
Kleiner Cliffhanger zum Schluss: Warum ein Polizist vermeintlich seine Brieftasche verlor; warum sich zwei Helden lieber von einer Limousine ins Rainbow Magicland chauffieren ließen, und warum einige Coasterfriends sich mehr über eine Couch zum Ausruhen als über eine Achterbahn im Park gefreut haben und warum wir coasterfriends spuckend von einer Italienerin als "Stronzo Americano" bezeichnet worden sind … all dies und noch viel mehr erfahrt ihr im nächsten Bericht über Roma Magica Tag 3.
Fortsetzung folgt...
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