• Willkommen im Coasterfriends Forum!

[Abentuer auf Teneriffa] Jungle Park

maikoaster

CF Guru
CLUBMEMBER
Mitglied seit
2011
Beiträge
1.808
Der dritte und letzte Tierpark auf Teneriffa ist der „Jungle Park“ in der Nähe von Los Cristianos. Früher hieß der Park einmal „Parque las Águilas“ (Adlerpark) und auch heute noch stellt die große Greifvogelshow eine der Hauptattraktionen dar. Besitzer ist inzwischen die Aspro-Gruppe, welche damit zusammen mit dem Aqualand in Costa Adeje ein erstaunlich ähnliches Angebot wie die Kießlings besitzt. Ich war neugierig wie sich die Parks im Vergleich schlagen und habe mir deshalb ein Kombi-Ticket für dreiunddreißig Euro (durch Verwendung eines Gutscheins zwei Euro weniger als normal) besorgt. Über den Preis kann man schon mal nicht meckern. ;)

Da der Park etwas abseits liegt, muss man entweder von der nächsten öffentlichen Bushaltestelle den Hügel hinauflaufen, mit dem parkeigenen Shuttle-Bus fahren oder mit dem Auto anreisen. Der Eingang ist in einem ägyptischen Tempelstil gestaltet, der mich von der Machart her etwas an Belantis erinnerte. Rechts kann man bereits einen Blick in ein größeres Gehege werfen, das früher einmal von weißen Tigern bewohnt war. Heute leben hier Damhirsche, was die für Raubtiere erbaute Umzäunung etwas lächerlich wirken lässt. Da die nächste Vorführung gleich beginnen sollte, machte ich mich zunächst auf den Weg zur Greifvogelvorführung. Mit verschiedenen Fotogelegenheiten wird auch hier versucht Geld zu machen. Obwohl ich keineswegs die Absicht hatte ein Bild zu kaufen, ließ ich mich mit einem Weißkopfseeadler fotografieren, um einfach mal zu testen, wie schwer so ein Vogel ist (tatsächlich alles andere als leicht). Die Show selbst bot eine große Anzahl von Vogelarten: Adler und Geier, aber auch Störche, Ibisse und viele weitere. Den Erläuterungen dazu zu folgen war aber ziemlich anstrengend, da die Kommentatorin ständig zwischen Spanisch und nicht ganz akzentfreiem Englisch wechselte. Auch von der Vielfalt der gezeigten Verhaltensweisen wäre mehr drin gewesen. Alles in allem war die Vorführung also ganz gut, aber sicher nicht „eine der besten der Welt“ wie der Park behauptet. Die Adler, Geier, Bussarde und Eulen sind wie in der Falknerei üblich außerhalb der Flugvorführungen angepflockt.


1.jpg


2_Weißkopfseeadler.jpg

"Make Jungle Park great again!" Das amerikanischste aller Tiere: der Weißkopfseeadler

4_Weißkopfseeadler_jung.jpg

Die Jungvögel haben noch keinen weißen Kopf.

5_Sperbergeier.jpg

Sperbergeier erreichen in der Natur Flughöhen von bis zu elf Kilometern - Rekord unter den Greifvögeln!

6_Königsgeier.jpg

Der bunte Königsgeier stammt aus Südamerika.

8_Uhu.jpg

Der Uhu ist die größte Eule.

9_Wüstenbussard.jpg

Wüstenbussarde jagen im Familienverband- das ist unter Greifvögeln einzigartig.

10_Felckenuhu.jpg

Der Fleckenuhu stammt aus Afrika.

11_Kappengeier.jpg

Kappengeier haben wie viele andere Geier einen kahlen Hals, um sich das Gefieder nicht mit den möglicherweise krankheitserregenden Körpersäften von toten Tieren zu verschmieren.

12_Wollkopfgeier.jpg

Wie alle Geier ist auch der Wollkopfgeier ein wichtiger "Bestatter" von Aas, wodurch auch entscheidend das Krankheitsrisiko für die Menschen in seinem natürlichen Lebensraum minimiert wird.

13.jpg

Die Greifvogelarena im Jungle Park

14_Abdimstorch.jpg

Der Abdimstorch ist in Afrika noch häufig.

15_Marabu.jpg

Ähnlich wie die Geier ernähren sich auch Marabus viel von Aas.

Nach dem Ende der Vorführung machte ich mich daran, den Rest des Parks zu erkunden. Vorbei an der Tukanvoliere kommt man zu einer Stelle, von der aus man die Damhirsche auf Augenhöhe beobachten kann. Etwas hangaufwärts gelegen befindet sich die mit viel Kunstfels gestaltete Anlage der Humboldtpinguine, die auch die Möglichkeit bietet die Tiere unter Wasser beim Schwimmen zu beobachten. Im Vergleich mit dem „Planet Pinguin“ im Loro Parque kann die Anlage natürlich dennoch nicht mithalten. Gleich nebenan trifft man auf den lebenden Beweis, das Vögel tatsächlich die letzten Dinosaurier sind: den Helmkasuar. Mit seinen kräftigen, krallenbewehrten Füßen und dem Horn auf dem Kopf ist die Ähnlichkeit tatsächlich unübersehbar. Vorbei an Wasserfällen windet sich der Pfad hinab ins Tal, das mit seinem dichten Bewuchs tatsächlich etwas an einen Dschungel erinnert. Hier trifft man zunächst auf die Seelöwen, für die nebenan auch eine Showarena gebaut wurde. Ich habe mir die Vorführung angesehen, fand sie aber ehrlich gesagt nicht so spannend. Aus diesem Grund habe ich auch auf die zweite hier stattfindende Show mit exotischen Vögeln verzichtet, da mir die Papageienshow im Loro Parque schon nicht sonderlich gut gefallen hatte. Stattdessen beobachtete ich ein wenig die Weißhandgibbons, die auf den Inseln nebenan wohnen. Die Teichanlagen, die auch von Pelikanen und Nachtreihern besiedelt werden, gehören mit ihren Seerosen, Büschen, Blumen und Palmen am Ufer sicher zu den schönsten Orten im Park. Benettkängurus bewohnen ein kleines Gehege in der Nachbarschaft. Am gegenüberliegenden Ufer kann man eine Freiflugvoliere betreten. Dort leben Papageien, Hornvögel und Fasane, aber auch Leguane. Ein Highlight war es für mich, dass ich hier mit einem Gelbhaubenkakadu nähere Bekanntschaft machen durfte. Als ich gerade dabei war einen anderen Vogel zu fotografieren, landete er auf einmal auf meiner Schulter. Ein super zutrauliches Kerlchen. :)


16_Fischertukan.jpg

Der Fischertukan hat einen besonders bunten Schnabel, der durch Leichtbau trotz seiner Größe recht leicht bleibt.

18_Pantherschildkröte.jpg

Die Pantherschildkröten leben als Untermieter bei den Tukanen.

19.jpg

Ehemals Tiger- jetzt Hirschgehege

20_Damhirsch.jpg

Damhirsch

21.jpg

Die Pinguinanlage

22_Humboldtpinguin.jpg

Der Humboldt-Pinguin gilt als gefährdet.

23_Helmkasuar.jpg

Helmkasuare leben auf Neuguinea und im Nordosten Australiens.

24.jpg

Obwohl die Tiere hauptsächlich Früchte fressen, sind sie auch für Menschen nicht ungefährlich.

25.jpg


26.jpg


27_Spornschildkröte.jpg

Die Spornschildkröte ist die drittgrößte Landschildkröte.

28_Kalifornischer_Seelöwe.jpg

Ein junger Kalifornischer Seelöwe

30.jpg


31.jpg


32_Nachteiher.jpg

Nachtreiher sind weltweit verbreitet.

33_Weißhandgibbon.jpg

Weißhandgibbons gehören wie die anderen Mitglieder ihrer Familie zu den Kleinen Menschenaffen, das erkennt man unter anderem am Fehlen eines Schwanzes.

34.jpg

Es gibt sie in einer hellen und dunklen Farbvariante.

35_Krauskopfpelikan.jpg

Wilde Frisur: der Krauskopfpelikan

36_Benettkänguru.jpg

Benettkängurus sind sehr anpassungsfähig und konnten auch schon in Europa in freier Wildbahn überleben.

38_Fächerpapagei.jpg

Fächerpapageien haben eine Federhaube am Hinterkopf, die sie bei Angst oder Aggression aufstellen können.

39_Silberfasan.jpg

Silberfasane

40_Nacktkehl-Lärmvogel.jpg

Der Nacktkehl-Lärmvogel kommt in afrikanischen Trockengebieten vor.

45_Fischerturako.jpg

Die Fischerturakos besitzen wie andere Mitglieder ihrer Familie zwei Pigmente, die sonst nirgendwo im Tierreich vorkommen.

46_Grüner_Leguan.jpg

Der Grüne Leguan gehört zu den größten Leguanen.

47.jpg

Ich und der Kakadu

48_Grautoko.jpg

Beim Grautoko mauert sich das Weibchen wie bei anderen Hornvögeln in der Bruthöhle ein und wird vom Männchen nur durch einen Spalt mit Futter versorgt.

49_Glanzhaubenturako.jpg

Ein Glanzhaubenturako

Folgt man weiter dem Verlauf des Bachlaufs, so stößt man dort auf Krokodile und Alligatoren. Perfekt an das Gelände angepasste Gehege mit einer Menge darüber hinweg führender Hängebrücken lassen ein richtiges Gefühl von Abenteuer entstehen. Auf der linken Uferseite trifft man auf eine Voliere mit afrikanischen Schreitvögeln und das Gehege der Emus. Wer mutig genug ist kann Futter an einem Automat kaufen und es sich von den Tieren aus der Hand picken lassen. Weiter östlich können nahe dem Flamingoteich weiße Löwen und Leoparden beobachtet werden. Die Menschenaffen sind mit den Orang-Utans vertreten, die zusammen mit Gibbons eine von Wasserläufen geprägte Anlage mit einem großen hölzernen Klettergerüst bewohnen. Nebenan gibt es ein kleines Gehege für Totenkopfäffchen.

50_Nilkrokodil.jpg

Das Nilkrokodil ist die zweitgrößte Krokodilart.

51.jpg


52.jpg


53_Mississpi-Alligator.jpg

Bei Alligatoren - wie diesem Mississippi-Alligator- sind bei geschlossenem Maul im Gegensatz zu Krokodilen die Zähne des Unterkiefers nicht zu sehen.

55_Emu.jpg

Emus sind die größten Vögel Australiens.

56_Weißer_Löwe.jpg

In the jungle, the mighty jungle, the lion sleeps tonight - Instant-Ohrwurm :D

57.jpg

Weiße Löwen verdanken ihre Existenz ähnlich wie weiße Tiger einer Mutation.

59_Leopard.jpg

Chillen wie ein Leopard :)

60.jpg

Leoparden haben die größte Verbreitung aller Großkatzen, viele Unterarten sind aber bedroht.

61.jpg


62.jpg

Die Orang-Utan-Anlage

63_Borneo-Orang_Utan.jpg

Die Männchen des Borneo-Orang-Utans entwickeln ausgeprägte Backenwülste.

66_Müller-Gibbon.jpg

Der Müller-Gibbon kommt ebenfalls auf Borneo vor und wird als stark gefährdet eingestuft.

Hangaufwärts wurden Gehege für Waschbären, Otter, Nasenbären, Stachelschweine und Erdmännchen erbaut. Hier befindet sich auch der Eingang zur Sommerrodelbahn von Wiegand, die den originellen Namen „Bob“ trägt. „Bob“ kostet vier Euro extra und man muss sich vor dem Fahrtantritt einen Fahrradhelm aufsetzen, das habe ich auch noch nicht erlebt. Immerhin ist die Strecke recht lang und macht durchaus Spaß. Eine zweite Fahrspur existiert, war aber bei meinem Besuch nicht in Betrieb. Eine weitere Attraktion ist „Jungle Raid“, ein Abenteuerpfad mit Tunneln, verschiedenen Hindernissen und Klettermöglichkeiten. Die Idee finde ich schon mal super und passt auch sehr gut in das Konzept der Parks, allerdings waren einige Stellen bereits abgesperrt und nicht mehr (oder noch nicht?) benutzbar. Im Gegensatz dazu wirkte das begehbare Lemurengehege sehr gepflegt. Die Kattas und Schwarzweißen Varis machten einen entspannten und neugierigen Eindruck, was besonders positiv auffällt wenn man die Verhältnisse im Monkey Park kennt. Da verweilt man doch gerne etwas länger und schaut den Tieren zu. Weitere Affenarten sind mit Kapuzinern, Meerkatzen und Krallenaffen vertreten. Mit den Siamangs lebt auch die größte Gibbonart im Park.Eine etwas beengte Anlage wird von einem schwarzen Jaguar bewohnt. Wenn man allerdings bedenkt, dass auf der Hälfte der Fläche noch vor gar nicht so langer Zeit Schimpansen untergebracht waren, ist es so schon ein Fortschritt. Für die Pflanzenfreunde werden ein Orchideen-und ein Kakteengarten geboten.

67_Waschbär.jpg

Die Waschbär-Gang :)

68_Nasenbär.jpg

Südamerikanische Verwandtschaft: der Nasenbär

69.jpg

Bob (nicht "der Baumeister ;))

71_Schwarz-weißer Vari.jpg

Auch die schönen Schwarz-weißen Varis sind stark gefährdet.

72_Katta.jpg

Bei den Kattas haben die Weibchen das Sagen.

73.jpg

Die Rangordnung der Männchen wird mit "Stinkkämpfen" geregelt, bei denen die Tiere ein Sekret aus ihren Armdrüsen auf den Schwanzspitzen verteilen und damit ihrem Gegner vor der Nase herumwedeln.

74.jpg

Die Schwarz-weißen Varis bewohnen hauptsächlich Flachlandregenwälder auf Madagaskar.

75_Kräuselhauben-Perlhuhn.jpg

Punk-Frisur: das Kräuselhauben-Perlhuhn

76.jpg

Stachelschweingruppe mit Albino

77.jpg


78.jpg


79.jpg


80_Brazza-Meerkatze.jpg

Bei den Brazza-Meerkatzen bleibt das Weibchen deutlich leichter als das Männchen.

82_mediterrane_landschildkröte.jpg

Mediterrane Landschildkröten werden im Park für ein Artenschutzprogramm gezüchtet.

83.jpg


84_Jaguar.jpg

Der schwarze Jaguar

Sicherlich wirkt der Jungle Park größtenteils nicht wie eine perfekte gestaltete und gepflegte internationale Top-Attraktion, wie das beim Loro Parque der Fall ist. Viel mehr machen einige Anlagen eher den Eindruck eines Hinterhof-Tierparks. Trotzdem – oder gerade deswegen – erzeugen die dichte Vegetation, die verschlungenen Pfade und Hängebrücken eine ganz besondere Atmosphäre. Die Beschilderung der Gehege ist sehr informativ gestaltet und lädt dazu ein, mehr über die Tiere zu lesen. Auffällig ist jedoch die Tendenz mit den Tieren möglichst viel Geld zu machen: Wer extra zahlt kann Totenkopfäffchen und Erdmännchen füttern, mit den Greifvögeln arbeiten oder zu den Seelöwen in den Pool steigen. Wenn man im Süden Teneriffas Urlaub macht, einen Tierpark besuchen möchte und nicht extra nach Puerto fahren will, für den ist der Jungle Park dank niedrigerem Eintrittspreis aber sicher keine schlechte Alternative zum Loro Parque.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben