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[Abenteuer auf Teneriffa] Die Höhle des Windes

maikoaster

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Und da ist er auch „schon“: Der Abschluss meiner Berichtereihe von Teneriffa.
Teil 1- Los Realejos
Teil 2- Puerto de la Cruz
Teil 3- Loro Parque
Teil 4- La Orotava und die oberhalb liegenden Wälder
Teil 5- Paragliding
Teil 6- Teide
Teil 7- Anaga
Teil 8- La Laguna, Santa Cruz und Güímar
Teil 9- Monkey Park, Whale Watching und Strände
Teil 10- Siam Park
Teil 11- Barranco del Infierno
Teil 12- Jungle Park
Teil 13- Aqualand
Teil 14- Masca und Cuevas Negras

Vom Teno-Gebirge aus wieder auf dem Weg nach Norden stößt man zunächst auf das Städtchen Garachico, das vor allem für seine „Piscinas Naturales“ bekannt ist. Dabei handelt es sich um natürlich entstandene Felsenbecken, die in Verbindung zum Atlantik stehen. Direkt am Ufer befindet sich auch das „Castillo de San Miguel“, eine Festung aus dem 16. Jahrhundert. Viel mehr kann ich zu dem Ort nach meinem kurzen Aufenthalt dort auch gar nicht sagen, nur, dass in der Nähe auch ein gutes Eiscafé gibt.

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"Iglesia Parroquial Santa Ana"- ist ja aber auch egal, eine Kirche eben ;)

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Castillo de San Miguel

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Von der Seeseite her

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Piscinas Naturales

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Ein Meerpfau

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On the rocks

Eine schöne Stadt, in die es mich auf diversen Busreisen öfters verschlagen hat, ist Icod de los Vinos. Wahrzeichen der Stadt ist der „Drago Millenario“, ein Drachenbaum mit einem Stammdurchmesser von etwa sechs Metern und einem angeblichen Alter von mehr als tausend Jahren (neueren Schätzungen nach könnte er auch nur dreihundert Jahre alt sein). Vom Platz vor der Pfarrkirche „Iglesia de San Marcos“ hat man einen tollen Blick auf den Drachenbaum, ohne den Eintritt für den ihn umgebenden Park bezahlen zu müssen. Die historischen Gebäude in der Umgebung machen außerdem auch einiges her.

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Der "Drago Millenario"

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Wird der Stamm eines Drachenbaums verletzt, so tritt ein zunächst farbloser Saft aus, der an der an der Luft zu einem dunkelroten Harz gerinnt.

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Dieses "Drachenblut" ist möglicherweise ein Grund für die Benennung dieser Pflanze.
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"Iglesia de San Marcos" ist auf jeden Fall leichter zu merken als der Name der Kirche in Garachico.

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Blick auf den Teide
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Die interessanteste Attraktion in Icod de los Vinos ist jedoch nicht menschengemacht: Bei der „Cueva del Viento“ (was übersetzt: Höhle des Windes bedeutet) handelt es sich um die längste Lavaröhre Europas. Die aufgrund der Luftströmungen im Inneren so genannte Höhle steht weltweit an fünfter Stelle, wobei die vorderen Plätze alle auf Hawaii zu finden sind. Entstanden ist die Cueva del Viento vor 27 000 Jahren, als sich dünnflüssige Lavaströme ihren Weg vom Pico Viejo neben dem Teide herab bahnten. Dabei kühlten die äußeren Schichten ab und erstarrten, während die Lava im Inneren weiterfloss und einen Hohlraum zurückließ. Dieses Spiel wiederholte sich mehrfach, sodass sich das Gängegewirr heute auf drei übereinander liegenden Ebenen ausbreitet. In der völligen Dunkelheit existiert auch Leben: Fünfzehn Höhlentierarten wurden hier bereits neu entdeckt, darunter Höhlenspinnen und die Höhlenschabe. Für zwanzig Euro kann man an einer etwa zweistündigen Führung auf Spanisch, Englisch oder Deutsch teilnehmen, was ich natürlich getan habe. Treffpunkt ist im Besucherzentrum, wo man auch eine kurze Einführung erhält bevor die Teilnehmer der Tour mit Kleinbussen in die Nähe des Eingangs der Höhle gefahren werden. Dort werden zunächst Helme und Stirnlampen verteilt, bevor auf einer oberirdischen Wanderung die Hinweise für die Existenz der Höhle erklärt werden. Etwa zweihundertfünfzig Meter der „Cueva del Viento“ sind mit der regulären Führung begehbar, wobei alles in Ruhe betrachtet werden kann. Im Anschluss kommt man noch an einem alten Getreidedreschplatz vorbei, bevor es zurück zum Besucherzentrum geht. Das Gesamterlebnis hat mir außerordentlich gut gefallen, man bekommt einiges sehen und erfährt auch viel Wissenswertes. Für wen das noch nicht genug war, wird auch eine vierstündige Abenteuer-Tour mit Abseilen und Kriechen durch enge Röhren angeboten. Ich hatte mir das eigentlich überlegt gehabt, da aber mindestens fünf und nicht mehr als acht Personen teilnehmen können und ich einen gemeinsamen Termin mit einer Kollegin finden wollte, wurde dann aber letztendlich leider nichts daraus.

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Die ursprünglich sehr heiße und dünnflüssige Stricklava ist eine Voraussetzung für die Entstehung von Lavaröhren.

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Es blüht...

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Wenn man aufstampft, hört es sich hohl an.

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Ein "Camino Real", ein alter Königsweg

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Bereit für die Höhlenexpedition :D

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Dann mal ab ins Dunkle...

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Licht an, und los

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Hat schon mal jemand den Film "The Cave" gesehen? Keine Sorge, Höhlenmonster gibt es hier nicht. Zumindest hat sie noch keiner entdeckt...

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Kleine Kalkablagerungen, aber natürlich keine richtigen Tropfsteine wie auf der Schwäbischen Alb

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Dieses Bild ist vom Blickwinkel her mit dem nächsten identisch.

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Schon interessant, wie sich das Bild verändert wenn sich die Lichtverhältnisse ändern. :)

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Ein Zopf aus Stein

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Diesen Eingang hier hat eine alte Frau einmal eher unfreiwillig entdeckt, als der Boden unter ihr nachgab (keine Sorge, sie konnte unverletzt geborgen werden).

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Der Getreidedreschplatz

Fährt man jetzt von Icod de los Vinos weiter nach Norden, so gelangt man wieder nach Los Realejos, wo wir unsere virtuelle Tour rund um die Insel begonnen haben. Ich bedanke mich bei allen, die sich hier durch alle meine Berichte durchgekämpft haben und hoffe, dass euch das Lesen Spaß gemacht hat. Vielleicht konnte ich ja ein paar Ideen liefern, was beim nächsten Badeurlaub auf Teneriffa sonst noch unternommen werden kann, wenn es am Strand langweilig wird. Die Insel ist auf jeden Fall enorm vielseitig und bietet neben sehr angenehmem Wetter fast das ganze Jahr über auch beeindruckende Landschaften und einige Top-Attraktionen.

beer:-)
 
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doCoaster

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Vielen Dank für die tolle Serie. Auch wenn das Hauptaugenmerk nicht auf Achterbahnen und Freizeitparks lag, habe ich jeden Bericht mit großem Interesse gelesen. Ich finde es toll wie viel Aufmerksamkeit du der besonderen Natur geschenkt hast, die wahrscheinlich viele Touristen gar nicht so detailliert wahrnehmen.
 

Mario M.

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Von der Landschaft und den Naturbildern her sicherlich eine der schönsten Berichtereihen die wir hier je im Forum hatten!

Deswegen auch von mir nochmal ein fettes Dankeschön beer:-)

Mal eine Frage an den Experten: Wenn man wie ich noch nie auf Teneriffa war und da so 7-10 Tage mit etwas Erholung verbringen möchte, was sollte man dann unbedingt gesehen habe. Ich habe deine Berichte zwar alle gelesen, aber wirklich gut einschätzen kann ich es dadurch nicht, da spielen dann ja auch so Fakten wie Entfernung und Erreichbarkeit eine Rolle. Der Siam Park ist wohl wie bei den meisten Touristen gesetzt! Was muss man also unbedingt gesehen haben und lässt sich kombinieren und was sollte man lieber auslassen?

lg Mario
 

LuciferusChristhammer

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Zum Teide solltest du auf jeden Fall, nach Möglichkeit auch mal bei Nacht. Das habe ich so oft ich schon dort war nie geschafft, soll aber ein Erlebnis sein. Generell auf jeden Fall einen Mietwagen nehmen und dann ist der Rest kein Problem. Bis auf den Siampark gibt es im Süden der Insel wenig sehenswertes.

Der Norden lohnt dafür umso mehr. Da ist aber wirklich alles gut kombinierbar. Wir sind z.b. nach Los Gigantes und auf dem Rückweg Icod de los Vinos. Oder nach Santa Cruz in Kombination mit dem Anaga Gebirge. Da würde ich aber nur hinfahren wenn du dich sicher fühlst.

Ich fahre pro Jahr gut 35.000km bin aber da irgendwann an einen Punkt gekommen, wo ich umdrehen musste, so katastrophal wurden die Straßenverhältnisse :D

Als Ausgangspunkt würde ich immer wieder Puerto de la Cruz empfehlen. Quasi die Stadt im Norden. Es sei denn, dir ist am Sauftourismus gelegen. Im großen und ganzen kann man da in einer Woche mit einem Mietwagen doch sehr viel erleben. Die Insel ist nicht allzu groß und mit einem guten Reiseführer findet man alles ohne Navi problemlos :)

Edit: Zum Thema Erholung. Wir sind meist gegen 8:00-9:00 Uhr los und waren am Nachmittag fertig, sprich Zeit danach zu relaxen war definitiv vorhanden.
 

Floooooo

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Den Loro Parque sollte man natürlich auch machen, wenn man schonmal da ist. Gibt Kombitickets mit dem Siampark und natürlich nen Count ;)
Preislich könntest Du statt 7-10 Tagen Teneriffa auch über ne Kanarenkreuzfahrt nachdenken, da ist Teneriffa dabei und es gibt noch etwas mehr Abwechslung.
 

maikoaster

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Hallo Mario,
Zuerst ist es meiner Meinung nach wichtig sich zu überlegen, ob man lieber im Süden in Costa Adeje und Playa de las Americas oder im Norden bei Puerto de la Cruz sein Basislager aufschlagen (also sein Hotel buchen ;)) möchte. Vorteil im Süden ist, dass man den Siam Park quasi fast direkt vor der Haustür hat und auch spontan entscheiden kann einen zweiten Tag hinzugehen ohne wieder um die halbe Insel fahren zu müssen. Außerdem sehr empfehlenswert im Süden ist der Ausflug in den Barranco del Infierno, landschaftlich eigentlich genauso schön wie die Masca-Schlucht, aber deutlich leichter zu begehen. Auch die Whale Watching-Touren, z.B. mit der Bonadea II, sind ziemlich empfehlenswert, wenn man ein paar Delfine und Grindwale sehen möchte. Zum Baden gibt es beispielsweise am Monte Amarillo einen echt schönen Platz. Dennoch ist der Süden touristisch eher überlaufen, mit Städten voller Hotelbunker, Touri-Kneipen und zugebauten Stränden.
Mit dem Auto ist man in etwa ein ein Viertel Stunden in Puerto de la Cruz. Hier war der Playa Jardin im Grund mein "Heimatstrand". Richtig überlaufen ist es hier eigentlich fast nie, trotzdem hat man Restaurants, kostenlose Umkleiden und Duschen zur Verfügung. Der Loro Parque ist direkt gegenüber und wie Floooooo schon schrieb, lohnt sich da ein Kombi-Ticket mit dem Siam Park. Von den Städten in der Nähe kann man entweder La Orotava oder Icod noch mitnehmen, wobei in Icod -wie hier im Bericht beschrieben- die Cueva del Viento interessant ist.
Ansonsten sollte man einen Besuch beim Teide auf jeden Fall mit einplanen, der ist entweder im Süden über Vilaflor oder im Norden über La Orotava erreichbar. Wenn man mit der Seilbahn hinauf möchte ist es empfehlenswert möglichst früh da zu sein, dann ist die Schlange noch nicht so lang. Ansonsten kann man auf dem Weg auch einfach an ein paar Punkten, z.B. den Roques de Garcia, aussteigen und sich ein wenig umsehen.
 
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