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Walygator Parc - Besser als erwartet (17.06.17)

alx

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Servus Coasterfriends,

da ich am (zumindest hier im Süden langen) Fronleichnamswochenende nicht viel vor hatte, habe ich mir Freitag abends ganz spontan überlegt, wo es denn nicht allzu weit entfernt noch einen Park gibt, den ich noch nicht kannte. Am Samstag ging es dann also in den ca. 2 Stunden entfernten Walygator Parc. Über den hatte ich schon einiges gelesen und meist war das recht negativ. Aber ich wollte mir mal ein eigenes Bild machen und mit Monster sollte ja auch ein potentieller Top-Coster da stehen.

Nach 2 Stunden Fahrt schickte mich google maps dann eine Ausfahrt zu früh von der Schnellstraße, so dass ich 1km vom Park entfernt erst noch eine größere Runde drehte. Ich glaube hier ist in googles Karte der Punkt für den Park einfach an der falschen Stelle. Mautkosten waren glaube ich knapp 5 Euro, wenn man von Saarbrücken aus nach Frankreich rein fährt. Auf dem Parkplatz angekommen, sah man doch schon einige Autos, der Park sollte also keineswegs verwaist sein, wie in manch anderem Bericht zu lesen. Wartezeiten waren letztendlich trotzdem fast nie höher als 5 Minuten, mehr dazu später.

Erster Eindruck:
Der Eingangsbereich ist nicht allzu aufwendig gestaltet, aber das habe ich woanders auch schon liebloser und ungepflegter gesehen (mir kommt da gerade der Thorpe Park in den Sinn). Die Ticketpreise wurden ja zu dieser Saison von 30 auf 25 Euro gesenkt, dafür kostet das zuvor kostenlose Parken nun 5 Euro. Die 30 Euro sind für den Park aber letztendlich gerechtfertigt und keineswegs zu viel, wie ich finde. Nach 5 Minuten Warten fürs Ticket und nochmal 5 Minuten für die Taschenkontrolle ging es in den Park. Hier scheint man wohl weit genug von Paris entfernt zu sein, so dass es weder Soldaten noch Metalldetektoren am Eingang gab. Die überdachte "Main Street" ist recht eng, aber ganz schön und es gibt einige kleine Shops. Hier kam zum ersten Mal am Tag der Gedanke "ist eigentlich gar nicht so schlimm wie schonmal gelesen".

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Am Ende der Main Street bin ich dann links um den See herum gegangen. Hier kommt man nach einigen Kinderfahrgeschäften in den Dinosaurier-Themenbereich. Dieser ist wirklich ordentlich gestaltet, mit einigen lebensgroßen Figuren ausgestattet und beheimatet das Rafting. Auffällig ist hier vor allem, dass aus den Lautsprechern der originale Soundtrack von Jurassic Park kommt. Ich kann mir ja fast nicht vorstellen, dass dieser Park hierfür eine Lizenz gekauft hat, aber vielleicht ist das nur für die Musik ja auch nicht nötig. Der Bereich macht jedenfalls was her und würde auch in vielen Parks mit einem deutlich besseren Ruf positiv auffallen.

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Der nächste Bereich ist dann dem Weltraum gewidmet. Hier stehen ein S&S Shot Tower, ein Zamperla Air Race und die Vekoma Achterbahn "Comet". Hier gab es dann die erste Fahrt des Tages. Trotz 1-Zug Betrieb betrug die Wartezeit nur einen Zug, was allerdings länger dauert als woanders. Denn erstmal müssen alle aussteigen, die Station verlassen und dann erst werden die nächsten Gäste in die Station gelassen, um sich auf die Reihen zu verteilen und erst wenn alle stehen, darf eingestiegen werden. Verstehen muss man das nicht, sollte aber nicht die letzte Bahn sein, bei der das so gemacht wird.
Comet fährt sich für eine Vekoma aus den 80ern erstaunlich gut, ist aber mit Drop - Looping - Kurve - 2 Korkenzierher - Helix jetzt auch nichts wirklich besonderes. Bei der kurzen Wartezeit bin ich aber dann trotzdem öfters gefahren.
Nach der Fahrt kommt man dann auf einen Weg unter der Bahn, wo man noch ein paar schöne Fotos schießen kann.
Die beiden anderen Rides im Bereich habe ich erstmal für später gelassen.

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Denn nun sollte es zum Highlight des Parks gehen, nämlich dem B&M-Inverter Monster. Dieser sollte zugleich auch mein 100. Count werden.
Monster ist (nahezu) baugleich mit Raptor im Cedar Point, stand von 1996 bis 2007 zunächst in Japan und wurde dann 2010 hier in den Park umgesetzt, leider ohne die Bahn neu zu lackieren. Diese Farbkombi aus Weiß und Rosa sieht für europäische Augen schon sehr gewöhnungsbedürftig aus. Leider kann man auch kaum gute Bilder von Monster machen, da der Weg zur Station eine Sackgasse ist und die Bahn selbst auf einem Acker außerhalb des Parks steht. Thematisierung ist nicht vorhanden, das macht nichts, aber der Zustand der Bahn ist schon eine andere Geschichte. An Treppen und Geländern bröckelt die Farbe ab und es ist überall Rost und Staub zu sehen. Dass weder Station noch Abstellgleis ein Dach haben, tut wohl sein Übriges. Hier wäre dringend mal eine Renovierung nötig.
Nun zur Fahrt:
Wahnsinnig intensiv. Für mich war es der bisher größte Inverter und gefühlt auch der intensivste. Die Bahn drückt einen mächtig in den Sitz und wirbelt einen in den Inversionen ganz schön rum. Vor allem der zweite Teil geht total ab. Hier merkt man deutlich, dass die Bahn eben doch nicht ganz baugleich mit Raptor ist, denn wo der eine Blockbremse hat, hat Monster nur ein gerades Stück Schiene. Ich bin Raptor ja noch nicht gefahren, aber ich finde man merkt, dass diese Bahn für eine etwas geringere Geschwindigkeit im zweiten Teil geplant wurde. Die beiden Korkenzieher, Flatspins oder wie auch immer reißen einen geradezu im Kreis herum und bei der abschließenden Helix fühlt man jeden Tropfen Blut in den Füßen. In der Schlussbremse muss man erstmal durchatmen. Die Bahn ist aber gut veträglich und ich bin vermutlich um die 10 Mal gefahren. Trotzdem ist sie (vor allem hinten) was die Intensität angeht vermutlich nah dran an dem, was man dem allgemeinen Publikum so zumuten kann.
Insgesamt also trotz der Schwächen bei Thematisierung und Zustand eine würdige Nr. 100.

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Auf dem Weg zu Monster gibt es dann noch einen deutschen (?) Bereich mit einem Grillimbiss. Hier kann man relativ günstig was essen. Ich glaube eine Bratwurst sollte 5 Euro kosten. Alle anderen Essensangebote im Park waren absurd teuer und sahen nach typischem Fast Food Fraß aus (Burger mit Pommes und Getränk für 15 Euro).

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Als nächstes ging es zu Anaconda, der Holzachterbahn im Park. Die soll ja in den letzten Jahren absolut unfahrbar gewesen sein, hatte aber zu dieser Saison ein großes Retracking erhalten.
Ich ging den ewig langen Wartebereich entlang und mir kamen knapp 10 Leute entgegen, kein gutes Zeichen. An der Station stand ich dann vor einem geschlossenen Tor und diesem Bild:

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Der Ride-Op konnte etwas Englisch und erklärte mir, die Bahn wäre schon geöffnet, könne aber nur mit einer Mindestanzahl an Leuten fahren. Und so stand ich dort dann geschlagene 10 Minuten, bis genügend Leute nach mir kamen, um den Zug geschätzt zu 3/4 zu füllen. Das war damit die längste Wartezeit des Tages.
Ich setzte mich in die erste Reihe, bei der einer der Bügel kaputt war und nicht aufging und machte mich auf meine Tracht Prügel bereit. Aber nichts da, das Retracking scheint der Bahn wirklich gut getan zu haben. Sie fährt wie eine Holzachterbahn, aber von bösen Schlägen keine Spur. Leider hilft das nicht über die Tatsache hinweg, dass die Bahn einfach gähnend langweilig ist. Auf jedem Hügel hält man fast an, das Layout ist reichlich einfallslos und es kommt nie wirklich Thrill auf. Auch ohne die Prügel einer der schlechtesten Woodies.

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Damit waren das auch schon die Achterbahnen im Park. Es gab noch einen kleinen Kiddie-Coaster, den ich mir aber gespart habe.

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Dann bin ich erstmal eine Runde durch den Park gegangen. Dabei fällt auf, dass es eigentlich viele schöne Ecken gibt, die ich so nicht erwartet hätte. An vielen Stellen wären mal Renovierungen nötig, wie man zum Beispiel an den Häusern sieht, die noch aus der Schlumpf-Zeit des Parks kommen. Aber insgesamt hat das Ganze schon Potential und gerade der Bereich rund um den See kann sich sehen lassen. Hier einfach mal ein paar Impressionen aus dem Park, die zeigen, was ich damit meine.

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Was Rides angeht, waren jetzt noch die beiden ausgelassenen Fahrgeschäfte im Weltraum-Bereich dran.
Der Shot Tower Space Shoot ist ziemlich Standard. Man hat hier zwar etwas Thematisierung drum herum gebaut, aber wirklich Atmosphäre kommt da nicht auf. Das Sponsoring von Mazda beschränkt sich auf einen Schriftzug auf der Tafel mit den Sicherheitshinweisen. Ist halt nicht der Europa Park hier. ;)

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Dann gibt es dort noch G-Lock, ein Zamperla Air Race. Hier hat man sogar den Wartebereich richtig gestaltet. Man läuft durch eine Höhle, in der es noch ein Modell irgendeiner Weltraum-Szene gibt.
Ich hatte gehört, dass das Ding sehr intensiv sein soll, war dann aber halb so schlimm. Die Fahrt ist ziemlich spaßig, aber sicher für jeden gut verträglich. Wer Monster überlebt hat, hat hier nichts zu Fürchten. Insgesamt ein nettes Teil, auch wenn zum Beispiel ein Sky Fly deutlich mehr abgeht, wenn mans mit den Überschlägen hinkriegt.

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Am Nachmittag gab es dann noch einige Wiederholungsfahrten auf Monster, G-Lock und Comet und dann ging es wieder zurück nach Deutschland.

Fazit:
Mich hat der Park positiv überrascht. Er spielt sicherlich nicht in der ersten Liga der europäischen Parks, aber man kann hier trotzdem einen schönen Tag verbringen. Mit Monster gibt es einen Top-Coaster und trotz mancher Mängel ist der Park insgesamt gar nicht so hässlich. Der Park hat einiges an Potential, da kann man nur hoffen, dass es mal einen Besitzer mit einem langfristigen Plan gibt, der noch etwas Geld in Renovierungen steckt.

So, das wars auch schon. Ich hoffe wie immer, dass der Bericht euch gefällt und ich den einen oder anderen dazu bringen konnte, mal über einen Besuch im Park nachzudenken.

Viele Grüße,
Alex
 

Alfred

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Danke für den Bericht. Der gibt den Park gut wieder.
Als ich mal dort War hatte ich zuvor auch eher von Mängel gehört, die sogar noch schlimmer als damals beim Movie Park kritisiert wurde. Da die Historik des Walygator Parks sogar noch grausamer war als die des MPG (Besitzer Wechsel etc.), habe ich auch festgestellt dass der Ruf ein wenig unrecht wird. Zumindest seitdem das Dinoland (da gab es auch mal ein Buchstaben Fail) fertig gestellt wurde lässt sich der Park gut sehen. Das Potenzial sehe ich sogar noch höher als im MPG, die müssten es nur noch beweisen können. Einzig beim Monster hatte ich damals gehofft dass Der WP den Alpen Stil etwas weiter ausbaut, sei es auch nur ein Vorbau.
Schön zu hören dass auch der französische Movie Park solangsam sein schlechten Ruf verliert.
 

RCfanATIC

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Erstmal danke für den wieder mal tollen Bericht und glückwunsch zur 100! app:-)

Auffällig ist hier vor allem, dass aus den Lautsprechern der originale Soundtrack von Jurassic Park kommt. Ich kann mir ja fast nicht vorstellen, dass dieser Park hierfür eine Lizenz gekauft hat, aber vielleicht ist das nur für die Musik ja auch nicht nötig.

Im Movie Park läuft auch öfters das Star-Wars-Theme (trotz Star-Trek-Lizenz:confused:).
 

Mario M.

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Es scheint echt bergauf zu gehen. Ich war das letzte mal kurz nach der Eröffnung von Monster vor Ort. Echt schade, dass die Bahn bis heute auf einen frischen Anstrich wartet...

Vielleicht kombiniere ich das mal mit einem Besuch von Fraispertuis City und dem Didiland :rolleyes:

Danke für die schönen Einblicke!
 

Phoenix

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alx schrieb:
Ich setzte mich in die erste Reihe, bei der einer der Bügel kaputt war und nicht aufging und machte mich auf meine Tracht Prügel bereit. Aber nichts da, das Retracking scheint der Bahn wirklich gut getan zu haben. Sie fährt wie eine Holzachterbahn, aber von bösen Schlägen keine Spur. Leider hilft das nicht über die Tatsache hinweg, dass die Bahn einfach gähnend langweilig ist. Auf jedem Hügel hält man fast an, das Layout ist reichlich einfallslos und es kommt nie wirklich Thrill auf. Auch ohne die Prügel einer der schlechtesten Woodies.
Da du die Bahn ja nicht in deiner Liste der Wiederholungsfahrten gelistet hast, bist du sie offensichtlich nur in der ersten Reihe gefahren.

Leider hatten wir das Glück nicht. Beim ersten Mal waren die ersten 2-3 Reihen noch mit Sandsäcken belegt, beim zweiten Mal hat es auch nicht geklappt. (Es werden immer nur so viel Personen in die Station gelassen, wie sie in die Bahn passen.)


Aber glaube mir, in den anderen Reihen prügelt die Bahn immer noch - und das nicht schlecht! :eek:


Den ersten richtig kräftigen Schlag bekommt man in der Talsohle direkt nach dem ersten Drop.

Die nächste Hälfte der Strecke ist dann mehr oder minder OK. Spaß macht die Fahrt dort zwar nicht, aber es gibt halt auch keine deftigen Schläge (nur kleine ;)). Nur bleibt die Bahn bei jedem Hügel fast stehen und man bekommt den subjektiven Eindruck, dass die Bahn Probleme hat, die Strecke zu schaffen und gleich rückwärts rollt.

Danach in der langezogenen Linkskurve, die zurück zur Station führt, haut die Bahn dann aber wieder richtig rein - und das sprichwörtlich!
Die Kurve ist äußerst schmerzhaft zu durchfahren. z:-)


Anaconda hat zwar noch nicht das Niveau vom Bandit im Movie Park, aber kommt schon in die Top 5 der schlechtesten Woodies.

Ich befürchte, weiteres Retracking bringt da auch nicht mehr viel.
Die Bahn hat wohl leider nur historischen Wert. Ansonsten könnte man sie auch abreißen.
 
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