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England-Tour Tag 2 - Alton Towers

Madflex

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England-Tour Tag 2 - Alton Towers

Da ich 2015 bereits in Alton Towers war und damals schon einen Bericht geschrieben habe, konzentriere ich mich in diesem Bericht vor allem auf den vor kurzem eröffneten Woodie Wicker Man, den damals wegen des Unfalls geschlossenen Smiler und den mit VR nachgerüsteten Flying Coaster Air bzw. Galactica.

Da der Thorpe Park bereits um 16.00 Uhr seine Pforten schloss und wir uns sofort in Richtung Alton Towers auf den Weg machten, gingen wir davon aus, dementsprechend früh in unserer Unterkunft anzukommen. Weit gefehlt. Der Verkehr um London herum, war schon am ersten Tag sehr zähfliessend und so ging es auch an Tag 2 weiter. Wir brauchten fast doppelt so lange, wie eigentlich geplant.

Obwohl es dann schon recht spät war, nahm sich unsere Vermieterin der Unterkunft Lanes Guest House (gebucht über booking.com) noch sehr viel Zeit, uns alles in Ruhe zu erklären und war dabei sichtbar stolz auf die vielen kleinen Details in ihrer Unterkunft. Die Ausstattung war für ein privates Bed & Breakfast sensationell und das Full English - Frühstück inkl. Black Pudding am kommenden Morgen ebenfalls grossartig. Wenn ihr mal nach Alton Towers fahrt und eine Unterkunft mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis sucht, dann seid ihr hier goldrichtig.

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Am nächsten Morgen brachen wir nach dem bereits erwähnten, leckeren Frühstück, zeitig auf. Nach ca. 15 Minuten Fahrtzeit erreichten wir den Parkplatz und nahmen die Monorail zum Haupteingang. Auch hier nutzen wir den 2:1 Gutschein der Kellogg’s Packung, um günstigere Tickets zu kaufen und warteten anschliessend auf die Eröffnung des Parks. Die Ersparnis war auch hier nicht wirklich riesig aber besser als nichts. Der Eintrittspreis ist hier noch etwas höher als in Alton Towers.

Da sich Wicker Man recht nah am Eingang befindet, war die Holzachterbahn, die erste seit 20 Jahren in England, auch unser erstes Ziel. Auch wenn sich Woodies später am Tag warm gefahren bekanntermassen etwas knackiger fahren, wollten wir es ausnutzen dass wir so früh im Park waren, um hier sofort und ohne nennenswerte Wartezeit eine Fahrt zu machen. Über dem gesamten Bereich thront die dominante und namensgebende Wicker Man Skulptur, die von dem Coaster drei Mal durchfahren wird. Der Nebel-bzw. Rauch hüllt den gesamten Bereich in eine mystische Atmosphäre, die gut zum Thema passt. Der erste Eindruck ist klasse, obwohl das Feuer auf der Figur den gesamten Tag über nicht brannte. Der Wartebereich führt über fast alle Ebenen des Coasters und ermöglicht so viele spannende Blicke auf die Bahn. Das ist für einen Woodie in dieser Form einzigartig. Bei Joris läuft man z.B. zwar auch mitten durch den Coaster aber eben nur auf Bodenniveau. Hier schaut man teilweise auch von oben auf den Track.

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Wie auch schon bei einigen Coastern im Thorpe Park, ist die Taschenaufbewahrung hier sehr gut gelöst. Bevor man die Station betritt, gibt man diese ab und bekommt dafür ein Gummiarmband mit einer Nummer. Sehr praktisch. Im Inneren der Station wird dann eine feste Anzahl an Gästen in den Bereich der Preshow gelassen. Der Bereich ist so gestaltet, als würde man sich im Inneren eines Korbes befinden. Wicker Man heisst übersetzt Korb-Mann, insofern passt das sehr gut. Zunächst wird hier ein Film auf eine Leinwand über den Köpfen der Wartenden projiziert. Ich ging zunächst davon aus, das Name und Story des Coasters auf dem gleichnamigen, britischen Horrorfilm von 1973 basieren. Das ist aber nicht der Fall. Die Story der Achterbahn hat eine eigene Symbolik, die eher an den Film Blair Witch Project erinnert. In einem kurzen Moment, in dem es stockdunkel ist, wird die Leinwand hochgezogen und gibt den Blick auf ein Relief des Wicker Man dahinter frei, welches nun über Projection Mapping zum Leben erweckt wird. Hier erreicht der Spannungsbogen seinen Höhepunkt. In dem Moment, in dem die Türen zur eigentlich Station geöffnet werden, glühen an den Seiten des Raumes mystische Symbole auf. Total nice.

Die Länge der Preshow ist optimal. Einerseits droht das bei vielen Wiederholungsfahrten nicht langweilig zu werden, da das gefühlt quasi im Durchgehen passiert und anderseits man nicht das Gefühl bekommt, dass die Preshow irgendwie den Betrieb aufhält. Die Station selbst ist auch konsequent durchgethemt, wenngleich hier kein Highlight mehr auf die Besucher wartet.

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Der Zug verlässt die Station und fährt über eine Rechts-Links-Kurve, die indoor verläuft, auf den für mich einzig bekannten Lifthill, dessen Winkel einen Knick hat. Dieser ist wohl der Tatsache geschuldet, dass es einerseits eine maximale Bauhöhe für alle Attraktionen in Alton Towers gibt und die Station nicht höher gebaut werden konnte, um die höchste Stelle ohne diesen Knick zu erreichen und gleichzeitig noch eine Durchfahrt unter dem Lifthill zu ermöglichen. Sieht auf jeden Fall irgendwie verrückt aus. Der eingehauste Beginn des Drops, der in einer Linkskurve verläuft, hat nur ein leichtes Gefälle, bringt den Zug aber schon mal auf etwas Tempo, während man schliesslich in den eigentlichen Drop fährt. Der anschliessende Camelback nach dem Drop ist auch wieder eingehaust. Es folgt eine spassige Fahrt mit der von anderen GCI Woodies wie Troy und Joris bekannten Twistyness und etwas Airtime und ganz netten Laterals. Leider kommt Wicker Man insgesamt aber nicht an die Qualität der anderen genannten Bahnen heran, was auch daran liegt, dass das Pacing eben nicht so optimal ist. Vor allem die ungebankte Kurve, die verständlicherweise recht langsam durchfahren wird, nimmt spürbar das Tempo raus. Warum es diese gebraucht hat, verstehe ich nicht wirklich. Zunächst blieb es bei der einen Fahrt.

Wicker Man ist eine solide Achterbahn aber hier passt das Horror-Theming nicht so gut, da sich Wicker Man wie ein reinrassige Familienachterbahn fährt. Schon etwas schade, dass hier nicht mehr drin war und das Theming besser als der Coaster ist. Am Ende des Tages machten wir noch eine zweite Fahrt, die zwar eine Spur intensiver war aber den Gesamteindruck auch nicht wirklich beeinflussen konnte.

Aus der Ferne sahen wir bereits, dass Smiler fuhr und so machten wir uns auf in Richtung X-Sector. Da hier noch wenig los war, ging es zügig durch den Wartebereich, der zu einem grossen Teil auch unterhalb dieser irrwitzigen Bahn verläuft. Die Anlage wirkt durch die vielen Inversionen noch verschlungener als Taron. Viel Schiene auf wenig Raum. Zentrum dieses Wirrwarrs ist das markante, runde Theming-Element mit LED-Screens. Der Wahnsinn wird durch den Soundtrack bzw. das eingespielte markante Lachen perfekt unterstrichen. Im Inneren wird der Wartebereich durch einige Projektionen aufgewertet. Die schon fast nüchtern gehaltene Station, fällt hinter dem restlichen Wartebereich dann leider etwas ab. Die Abfertigung war trotz geringen Andrangs am Morgen schon vorbildlich, so dass wir nach kurzer Zeit in der ersten Reihe eines Wagens Platz nehmen konnten.

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The Smiler fackelt nicht lange und schickt die Fahrer noch vor dem ersten Lifthill nach einem kurzen Drop in einer Linkskurve umgehend in eine Zero G Roll. Nach dem ersten nicht senkrechten Lifthill folgen weitere 6 von insgesamt 14 Inversionen (Korkenzieher, Dive-Loop, Dive-Loop, Batwing, Korkenzieher). Vor dem Batwing überfährt man einen Airtimehügel, der mehr von ebendieser bietet, als erwartet. Schon jetzt war klar, The Smiler fährt sich angenehm und The Smiler macht Spass. Nach dem nun senkrechten Eurofighter-typischem, senkrechten Lifthill folgen die weiteren 7 Inversionen (Korkenzieher, Sea-Serpent-Roll, Cobra-Roll, Batwing und zwei Korkenzieher) und auch hier gibt es wieder einen Airtimehügel.

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Auch der zweite Teil konnte den Eindruck des ersten Teils bestätigen. The Smiler gefiel uns beiden wirklich gut. Warum ich das so explizit erwähne? Sowohl Uli als auch ich, sind keine Freunde von Inversions-lastigen Achterbahnen und ausserdem hatten wir die Sorge dass The Smiler sich unruhig fahren würde. Beides hat sich hier nicht bestätigt. Im Gegenteil. Für mich die beste Achterbahn im Park, für Uli immerhin auf Platz zwei hinter Nemesis. Well done, Gerstlauer. Wir haben am Nachmittag noch mal eine zweite Fahrt in der zweiten Reihe gemacht, die sich zwar etwas unruhig fährt, den positiven Eindruck aber nicht negativ beeinflussen konnte. Krankes Teil.

Nun war es Zeit für eine Fahrt auf Oblivion, dem Divecoaster-Prototypen im hinteren Bereich des X-Sectors. Auch hier war die Abfertigung vorbildlich und die Wartezeit entsprechend gering. Der Drop in den Tunnel ist immer noch klasse. Am Nachmittag machten wir auch hier noch eine zweite Fahrt.

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Unser Weg führte uns nun am zentral gelegenen Schloss vorbei. Hier absolvierten wir eine Fahrt auf dem Vekoma Madhouse Hex. Vor allem auch deshalb, weil Uli noch nie in einem Madhouse war und das Setting hier so klasse ist. Im Dark Forrest folgten dann Fahrten auf dem Intamin-Hydraulik Launcher Rita und dem Intamin Family-Coaster Thirteen.

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Die Seilbahn, mit der man das westlich gelegene „Forbidden Valley“ erreichen kann, fuhr noch nicht. Da wir zu faul waren, den Weg durch oder den Umweg um „The Gardens“ herum zu gehen, nutzen wir die Gelegenheit für eine Mittagspause. Danach fuhr die Seilbahn und wir gondelten bequem über den superschön angelegten Garten unter uns. Dort machten wir zunächst eine Fahrt auf Nemesis. Für mich immer noch der beste Inverter Europas. Mal sehen, was Katun dazu sagt, den ich diesen Sommer zum ersten Mal fahren werde.

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Danach folgte eine Fahrt auf Air bzw. Galactica. Dank VR, war die Wartezeit hier erwartungsgemäß am höchsten. Da ich Air bereits von meinem ersten Besuch kannte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, den Coaster mit VR zu testen. Allerdings hätten wir darauf verzichten können. Einerseits waren die vorderen vier Reihen teilweise leer und somit hätten wir in der selben Zeit mehrere Fahrten machen können und andererseits ist Galactica einfach nicht wirklich gut. Die Optik ist hier einfach oldschool und bei den Szenen kommt auch keine Spannung auf.

Nach den Wiederholungsfahrten auf The Smiler und Oblivion folgte eine Fahrt auf dem recht intensiven und spassigen Spinning Coaster Spinball Whizzer und da ich mit einem waschechten Counter unterwegs war, auch auf dem Kiddiecaoster Octonauts. Nach der zweiten Fahrt auf Wicker Man verliessen wir den Park und brachen in Richtung Blackpool auf. Dem letzten Teil unserer Reise.

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Fazit: Alton Towers liegt für einen Freizeitpark natürlich schon irgendwie auf einem irrwitzigen Gelände. Ich finde es schon irgendwie etwas irritierend, dass sich wenige Meter entfernt von modernen Achterbahnen ein echtes, antikes Schloss befindet. Schade nur, dass sich dieses zum grossen Teil immer noch in einem solch bescheidenen Zustand befindet. Obwohl auch Alton Towers zu Merlin gehört, war hier im Gegensatz zum Thorpe Park bei allen Coastern Mehrzugbetrieb angesagt. Warum das hier anders gehandhabt wird, kann ich mir nicht wirklich erklären. Auf jeden Fall fanden wir das sehr positiv. Weniger positiv: dieselben besucherunfreundlichen Öffnungszeiten von 10.00 bis 16.00 Uhr. Echt Leute. Was soll das? Insgesamt hatten wir hier aber auch einen klasse Tag und auch wenn ich von Wicker Man etwas enttäuscht war, konnte mich The Smiler doch voll überzeugen.
 

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Yeah noch ein Bericht über Alton Towers :D Vorfreude auf meine Herbstferien steigt rock:-)
 

Mario M.

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Und ich habe es trotz 2 Anläufen immernoch nicht geschafft Smiler zu fahren... z:-)

Deine Erfahrungen klingen echt gut. Ich hoffe das ich das bald nachholen kann. Mit Wicker Man gibt es zumindest noch einen Anreiz mehr für mich da wieder hin zu müssen :)

Alton Towers ist schon ein der außergewöhnlicher Park - was ganz besonderes eben. Ich hoffe nur Merlin macht mit dem Park nicht das selbe wie mit dem Heide Park, der ja quasi zwanghaft thematisiert werden soll. Die Art der Thematisierung sollte zumindest zum Thrillfaktor der Attraktion passen...
 

Floooooo

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Mit Wicker Man gibt es zumindest noch einen Anreiz mehr für mich da wieder hin zu müssen :)

Definitiv! Vom Gesamtpaket her die wohl am geilsten thematisierte Holzbahn. (und auch die "nackte" Bahn ist ganz gut ;))

Alton Towers ist schon ein der außergewöhnlicher Park - was ganz besonderes eben. Ich hoffe nur Merlin macht mit dem Park nicht das selbe wie mit dem Heide Park, der ja quasi zwanghaft thematisiert werden soll. Die Art der Thematisierung sollte zumindest zum Thrillfaktor der Attraktion passen...

Da habe ich wenig Angst - der Park ist ja schon sehr lang bei Merlin bzw. der Tussauds-Group im Portfolio, und man hat dort ja eigentlich immer schon jede einzelne Attraktion sehr stimmig thematisiert (wenn auch mehr einzeln auf Attraktionsebene und eher nicht in größerem Kontext - Ausnahme ist vielleicht noch der Forbidden Forest mit Rita & Thirteen, wo man ja mit der Waldgeschichte einen netten Kunstgriff gemacht hat, um beide Bahnen nach dem Bau von Thirteen unter einen thematischen Hut zu bekommen).

Ich denke mal, dass die das auch ohne John Wardley weiter hinbekommen :)
 
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