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Bella Italia - Park 02 - Gardaland

Madflex

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Bella Italia - Park 01 - Movieland
Bella Italia - Park 02 - Gardaland
Bella Italia - Park 03 - Rainbow Magic Land
Bella Italia - Park 04 - Mirabilandia

Nach dem gemeinsamen Movieland-Besuch mit meinem Sohn, sollte der anschliessende Besuch im Gardaland eine doppelte Premiere sein. Das erste Mal Gardaland und das erste Mal ein gemeinsamer Freizeitparkbesuch mit meiner Familie, bestehend aus meinen beiden Söhnen, meiner Lebensgefährtin und mir. Im Grunde natürlich nichts außergewöhnliches, allerdings muss ich erwähnen, dass meine Freundin Freizeitparks und Achterbahnen nichts abgewinnen kann und mich für meine Leidenschaft häufig belächelt und mich mit völligem Desinteresse straft. Zumindest konnte ich sie dieses Mal überreden, den Kindern zuliebe mitzukommen.

Wer einige meine Berichte in der Vergangenheit gelesen hat, der erinnert sich vielleicht, dass ich häufiger mit meinem ältesten Sohn unterwegs war. Mein Jüngster ist dabei bisher zu kurz gekommen, was mit 2 1/2 Jahren jetzt nicht weiter verwundert aber da es im Gardaland seit dieser Saison ein Peppa Pig Land gibt und er grosser Fan von Schorsch ist, wollte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, das zum Anlass zu nehmen, um ihn in die Welt der Freizeitparks einzuführen. Dass ich dieser Serie bzw. primär dem Zeichenstil nicht allzu viel abgewinnen kann, sollte dabei nicht im Weg stehen. Hier ging es primär um den Kleinen.

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Am Gardaland angekommen, befanden sich schon etliche Leute vor dem Eingangsbereich und bei bereits heissen 32 Grad am Morgen und einer Freizeitpark verabscheuenden Freundin im Schlepptau, ahnte ich, dass das wohl nicht unbedingt der angenehmste Besuch werden sollte. Nachdem ich an einer der Kassen mit den real-Gutscheinen, mit denen ich mich in Deutschland vorsorglich eingedeckt hatte, die rabattierten Tickets gekauft hatte, wurde mein Vorschlag, dass wir uns doch sofort anstellen sollten, erst einmal ignoriert. Es musste im Schatten auf die Öffnung des Parks gewartet werden. Um nicht schon vor dem Betreten des Parks Stress zu machen, den es im Laufe des Tages vermutlich noch geben würde, liess ich mich darauf ein. Unnötig zu erwähnen, dass ich zusehen musste, wie sich die Schlangen vor den Gates stetig füllten.

Auch die Eröffnungszeremonie mit dem tanzenden Maskottchen Prezzemolo schaute sie sich nur aus der Ferne an, während zumindest meine Söhne und ich, diese aus der Nähe sehen wollten. Als wir uns dann nach der Öffnung schliesslich anstellten, mussten wir natürlich länger in der prallen Sonne warten, als wenn wir uns sofort vor eines der Gates eingereiht hätten. Ich hätte mich durchsetzen sollen. Schliesslich bin ich ja der Profi hier. Natürlich standen wir dann auch in der Schlange, in der Murphys Law höchst persönlich die Tickets kontrollierte, während mir bereits der Schweiss in Sturzbächen aus den Poren schoss. Ahhhhhhhh…. Geiler Scheiss… Nicht!

Da sich der Peppa Wutz Bereich direkt hinter dem Haupteingang befindet, war es nicht weiter verwunderlich, dass dieser schon ordentlich gefüllt war. Egal, da mussten wir jetzt durch und es war für mich auch einfach nur schön, dabei zu sein, während mein Jüngster mit grossen, leuchtenden Augen seine erste Fahrt auf dem Piratenschiff machte. Es folgten Fahrten auf Opa Pigs Eisenbahn und der Flug mit den bunten Heißluftballons. Die Wartezeiten für diese Attraktionen hielten sich gemessen am Besucherandrang auch noch einigermassen in Grenzen und mein Sohn hatte seinen Spass. Das Schönste für ihn war, dass wir ihm im Merch-Store Schorsch kauften, der seitdem die absolute Nummer Eins unter seinen Kuscheltiere ist.

Dann stellten wir uns für die letzte Attraktion, dem Peppa Wutz Bauernhaus an. Genau genommen stellte ich mich mit meinen Söhnen an, während meine Freundin im Schatten wartete aber immer wenn ich zu ihr rüber sah, ein Gesicht zog, als würde sie mit pochenden Schmerzen im Wartezimmer eines Zahnarztes sitzen. Natürlich gibt es in Freizeitparks Dinge, die die Nerven strapazieren aber Herrgott nochmal, wie kann man das nur so Scheisse finden und es vor allem so raushängen lassen? =)

Da ich mich vorher nicht erkundigt hatte, was im Inneren des Hauses vor sich geht und das auch nicht ersichtlich war, geschweige denn irgendwo erklärt wurde, war die Neugierde so gross, dass wir die Wartezeit in Kauf nahmen. Wir mussten mindestens 30 Minuten warten, was sich mit kleinen, ungeduldigen Kindern schnell deutlich länger anfühlt und wenn ich geahnt hätte, was für ein undurchdachter Schwachsinn uns im Inneren erwarten würde, hätte ich den größten anzunehmenden Bogen um den Schuppen gemacht.

Im Inneren befindet sich eine schlicht zusammengezimmerte Küche, deren Schränke sich öffnen lassen und in denen ein Mitarbeiter vorher Holzscheiben versteckt hat, auf die Pfannkuchen und Erdbeeren gemalt sind. Die Kinder müssen diese dann in einem Wettrennen so schnell wie möglich suchen und in einen Korb werfen. Im Grunde eine Ostereiersuche ohne Ostern und ohne Eier und vor allem ohne dass die Kinder etwas davon mitnehmen durften. Eine Süssigkeit, eine Erinnerung, irgendwas… nichts. Unnötig zu erwähnen, dass mein Kleinster keine Chance hatte, sich gegen die überambitionierten, älteren Kinder - z.B. seinen eigenen rücksichtslosen Bruder - durchzusetzen. Immerhin war das Innere klimatisiert. Die Fassungslosigkeit war auch den anderen Eltern ins Gesicht geschrieben und die Blicke der Mitarbeiter changierten zwischen Mitleid und Scham. Ganz locker die beschissenste Attraktion ever! Aber ganz locker.

Kaum zu glauben aber wahr. Für die vier Attraktionen haben wir sage und schreibe 2 Stunden gebraucht. Es folgten noch Fahrten auf ein paar kleineren Attraktionen, bevor wir dann im Pizzeria Salon zu Mittag assen. Die letzte gemeinsame Fahrt machten wir mit dem Transgardaland Express, dessen Station wir aber auch erst einmal finden mussten, da der Park ganze drei Eisenbahnen hat und die Schienen auf dem Parkplan in der App nicht voneinander zu unterscheiden waren. Dass ich meiner Freundin zumutete, unnötige Wege zu laufen, gab Ärger. Das sollte auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mit der Wegführung und Beschilderung überfordert war.

Danach fuhr meine Freundin mit unserem Kleinsten zurück in unsere Unterkunft, damit dieser seinen Mittagsschlaf machen konnte. Endlich, dachte ich und sie vermutlich auch und ich freute mich darauf, den Park nun mit meinem Ältesten alleine erkunden zu können. Allerdings stellte uns das auch vor die Wahl, ob sich die Investition in einen Fast Pass lohnen sollte, da die Wartezeiten doch recht hoch waren, wir diesen aber nicht voll hätten ausreizen können, da mein Sohn mit seinen 1,38 m die Achterbahnen Raptor, Oblivion und Tornado nicht hätte fahren können. Letztendlich entschied ich mich dagegen und beschloss in diesem Moment für diesen Tag zunächst selber auf Fahrten zu verzichten, um am kommenden Tag ab 18.00 für vergünstigten Eintritt erneut den Park zu besuchen und die drei Achterbahnen in Ruhe fahren zu können. Das war in dem Moment ziemlich erleichternd, da wir uns den anderen Attraktionen widmen konnten.

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Den Anfang machte Mammut. Der Minetrain vonVekoma sieht ganz schön aus, wie er sich durch die künstliche Eislandschaft schlängelt, durch Gerippe hindurch und an Mammuts vorbei. Der Coaster fährt sich aber verglichen mit der durchaus ähnlichen Colorado Adventure deutlich unruhiger. Mammut hat wie Colorado Adventure drei Lifthills und die Fahrt ist entsprechend lang aber ich habe diese neben dem Gerappel als recht langweilig und kraftlos in Erinnerung. Die Eisberge könnten auch mal wieder eine Auffrischung vertragen. Erinnern sie mit der im Laufe der Zeit entstandenen Patina doch mehr an Felsen, als an Schnee und Eis.
Tornado konnte er wie schon erwähnt nicht fahren, da ein paar Zentimeter fehlten, weil der Vekoma SLC im Gegensatz zum MP Express hier erst ab 1,40 m freigegeben ist. Kein allzu grosser Verlust, obwohl ich die Schleuder am darauffolgenden Tag sogar freiwillig gefahren bin. Bis hierher fiel mir bereits auf, dass der Park stellenweise Themenpark mit durchthematisierten Bereichen ist, wie z.B. dem Mittelalter- und Westernbereich, andere Teile aber eher zusammengewürfelt wirken, die immer wieder von vermeintlich willkürlich gethemten und deplatziert wirkenden Attraktionen durchsetzt sind. So wirkte Tornado mit seinem 90er Jahre TopGun-Techno-Flair wie ein Fremdkörper neben dem Steinzeit-gethemten Minetrain Mammut und ein paar Meter weiter findet sich dann Jungle Rapids im altertümlichen Tempeltheming.

Der Rapid River von Intamin war dann auch unsere nächste Attraktion und sollte für etwas Erfrischung sorgen. Erstaunlicherweise warteten wir hier keine 15 Minuten, was ich vor dem Hintergrund der Temperaturen und des Besucherandrangs und dass Waterrides ja eigentlich zu den beliebtesten Attraktionen zählen, kaum glauben konnte. Jungle Rapids ist schön thematisiert, hat aber für einen Rapid River einen erstaunlich geringen Nässegrad. Hier hätte ich mich tatsächlich gefreut, ordentlich gesoaked zu werden.

Kein Problem dachte ich, denn wenige Meter weiter, sollten wir unsere nächste Chance bekommen, nass zu werden. Dort steht mit Fuga da Atlantide ein Super Splash von Intamin, der stellenweise grandios thematisiert ist. Wie der Name es vermuten lässt, handelt es sich hierbei um die versunkene Stadt Atlantis, durch die man in den Booten auf Erkundungsfahrt geht und zwei Drops auf die Besucher warten. Vor allem die überdimensionalen Neptun-Figuren haben mich wirklich schwer beeindruckt. Toll gemacht. Die Fahrt konnte dann allerdings nicht das halten, was das Theming versprach, denn auch hier war der Nässegrad sehr gering. Ein Super Splash oder Spillwater hat doch im Grunde nur diesen einen Zweck, die Fahrgäste so richtig zu soaken. Schade. Vor allem bei der Hitze.

Auf dem Weg zum Giant Drop Space Vertigo, der erfreulicherweise schon ab 1,30 freigegeben ist, nutzen wir die Chance, uns vom Aussichtsturm Flying Island den Park von oben anzuschauen und ein paar Fotos zu machen. Sowohl Space Vertigo als auch Flying Island sind als Ufos thematisiert und man könnte mit einigem Wohlwollen einen Zusammenhang in der Thematisierung mit dem benachbarten B&M Divecoaster Oblivion erkennen. Diesen haben wir bzw. ich aus bereits erwähnten Gründen ausgelassen und eine Fahrt auf Space Vertigo gemacht. Für meinen Sohn war das eine Premiere, da er ausser Tikal im Phantasialand bisher noch keinen Freefall, Bungee- oder Gyrodrop, etc. gefahren ist. Der Drop ist trotz der geringen Höhe von 40 m wirklich ordentlich.

Folgt man dem Weg in Richtung Gardasee, kommt man am Theater bzw. Kino des Parks vorbei, in dem seit diesem Jahr San Andreas 4-D Experience gezeigt wird. Ich hatte das schon gar nicht mehr auf dem Schirm, obwohl ich bei der Planung des Besuchs den Teaser auf der Gardaland-Webseite gesehen hatte und da offenbar gerade in dem Moment eine Vorführung beginnen sollte und wir keine nennenswerte Wartezeit zu befürchten hatten, schauten wir uns den Film an. Ungewöhnlich: hier bekommen die Gäste noch Einwegbrillen, was jetzt nicht besonders nachhaltig ist. Betritt man dann das Kino, fällt sofort der penetrante Geruch von feuchtem, nicht getrocknetem Gummi auf, was wohl dem exzessiven Einsatz von Wasser geschuldet ist. In anderen 4D Kinos ist mir das auch schon aufgefallen. San Andreas 4-D Experience ist dann im Grunde nichts anderes, als ein 15-minütiger Zusammenschnitt der dramatischsten und spektakulärsten Actionszenen aus dem gleichnamigen Film mit Dwayne Johnson, mit dem Unterschied, dass die Sitze rütteln und man hin und wieder etwas Druckluft an die Beine geblasen und Wasser ins Gesicht bespritzt bekommt. Ich finde ja, dass das selten wirklich gut funktioniert aber hier wirkte es in Kombination mit den stumpf zusammengeschnitten Szenen besonders einfallslos. Ausserdem ist es ärgerlich für diejenigen, die den Film vielleicht noch mal schauen wollten, denen aber hier schon alles vorweggenommen wurde, was der Film Nennenswertes zu bieten hat.

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Wir wollten jetzt mal wieder Achterbahn fahren. Der Python-Klon Shaman von Vekoma fuhr seit 1985 unter dem Internationalität versprühenden Namen Magic Mountain und wurde dann 2017 umthematisiert und -benannt und mit VR nachgerüstet. Das muss wohl so schlecht funktioniert haben oder angekommen worden sein, dass der Coaster seit dieser Saison bereits ohne VR betrieben wird. Die Animationen, die in der Station noch auf Monitoren zu sehen sind, lassen noch erahnen, wie lausig die Filme umgesetzt wurden. Das sah mehr nach 1998 als nach 2018 aus. Shaman besitzt auch schon die neuen Vekoma-Züge mit den Softwesten und fährt sich im Grunde wie Python vor dem Retracking, sieht dabei aber schöner aus, da er sich an einem künstlichen Teich lang schlängelt und man über eine Brücke an den zwei Korkenziehern vorbei läuft und man auch sonst von einigen Stellen schöne Blicke auf die Achterbahn erhaschen kann. Erwähnenswert ist, dass mitten in Shaman, die 2015 stillgelegte Achterbahn Sequoia Adventure steht, die ich trotz des oftmals beschworenen unangenehmen Fahrverhaltens gerne einmal gefahren wäre.

In der Station der Spinning Maus Kung Fu Panda Master von Fabbri befanden sich einige Mechaniker und es fuhren auch schon eine ganze Weile keine Wagen mehr, weshalb wir eine Fahrt für den Moment erst mal abhakten. Der Kiddiecoaster Ortobruco Tour von Pinfari war uns zu läppisch und so arbeiteten wir uns wieder in Richtung Eingang vor. Es ging über die Brücke an Shaman vorbei zum Log Flume Colorado Boat, der schön angelegt durch einen Wald führt und dessen letzter Drop nebst Fontäne im Gegensatz zu den beiden anderes Waterrides einen angemessenen Nässegrad bietet.

Mit Ramses Il Risveglio (Das Erwachen) und I Corsari La Vendetta del Fantasma (Die Rache des Ungeheuers) wollten wir nun noch die zwei Darkrides des Parks fahren. Ersterer ist ein recht solider, interaktiver Shooter der durch das Innere eines ägyptischen Tempels führt und bei dem die Fahrgäste für jedes getroffene Ziel Punkte sammeln. Eine Attraktion, die immer für etwas willkommene Abwechslung sorgt. I Corsari ist eine Wasser-Themenfahrt im Piratentheming. Die Attraktion liegt einigermassen versteckt unter einem Piratenschiff, welches auch gleichzeitig als Eingang dient. Die Fahrt wurde für die laufende Saison mit Video-Projektionen, neuen Effekten und einem neuen Soundtrack ergänzt. Ich kenne I Corsari zwar nicht ohne die Erweiterung, hatte aber den Eindruck, dass diese den Ride jetzt gar nicht wirklich so viel besser gemacht haben. I Corsari ist eine stimmungsvolle und schön umgesetzte Attraktion.
Da wir nun mittlerweile doch recht platt vom anstrengenden Tag waren und ich ja ohnehin schon den Entschluss gefasst hatte, am nächsten Tag alleine wiederzukommen, um die fehlenden Achterbahnen zu fahren, verliessen wir den Park. Die vergünstigsten Tickets für den späten Eintritt kosteten mich in unserer Unterkunft 20 € und waren ab 18.00 Uhr gültig. Da der Park in der Hochsaison bis 23.00 Uhr geöffnet hat, ist das natürlich sehr praktisch und muss bei all der Kritik in jedem Fall auch positiv erwähnt werden.

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Pünktlich stand ich also vor dem Eingang und endlich konnte ich mich ausgiebigst meinem Hobby widmen. Die erste Fahrt auf Tornado war schnell abgehakt. Die Wartezeit war gering, die Fahrt nicht besser oder schlechter als von anderen SLCs gewohnt. Mein nächstes Ziel hiess Raptor, dem ersten B&M Wingcaoster überhaupt. Dieser kommt noch ohne den sonst fast schon obligatorischen Dive Drop aus und man wundert sich, weshalb nicht mehr Wingcoaster (mal abgesehen von Wild Eagle) einen klassischen Drop haben. Dieser macht nämlich deutlich mehr Spass und auch sonst bietet Raptor auf der verhältnismässig kurzen Strecke durch einen klasse angelegten Dschungel eine ganze Menge Spass und gefällt mir durchaus besser als der Flug der Dämonen, was aber vor allem auch an dem sehr überzeugenden Theming der Station liegt. Wartebereich und Station sehen klasse aus, sind stimmig und schwören die Fahrgäste auf den Ride ein. Vor allem in der Abenddämmerung sieht das alles noch etwas besser aus und in völliger Dunkelheit, überzeugt die Fahrt dann noch etwas mehr. Meiner Meinung nach nicht nur die am besten thematisierte, sondern auch sonst die beste Attraktion im Park.

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Der zweite B&M Coaster im Park ist der Dive Coaster Oblivion - The Black Hole. Die Bahn trägt den selben Namen und hat auch ein ähnliches Logo und Theming wie der gleichnamige Prototyp in Alton Towers. Der Wartebereich befindet sich in einem klimatisierten Zelt und ist dabei ziemlich aufwändig thematisiert, trifft dabei aber nicht unbedingt meinen persönlichen Geschmack. Die Version im Gardaland hat von der Fahrt her im Vergleich zum gleichnamigen Bruder in Alton Towers aber einiges mehr zu bieten. Nach dem Drop, der vor allem mit sehr gut umgesetzten Themingobjekten aufwarten kann, schliesst sich der mittlerweile obligatorische Immelmann an und nach einem Camelback mit schöner Airtime und einer 270 Grad Helix folgt einer erstmals auf einem Divecoaster verbaute Heartline-Roll. Am Ende bleibt, wie fast bei allen Dive Coastern, zwar das Gefühl, dass die Fahrt irgendwie auch länger sein könnte aber Oblivion macht auf der Strecke eigentlich alles richtig. Rein von der Fahrt her, gefiel mir das besser als Oblivion, Krake und Baron (Valkyria noch nicht gefahren) bei Baron überzeugt mich das Gesamtpaket aber doch eine Spur mehr.

Da ich ausreichend Zeit hatte und eigentlich nur Fahrten auf Raptor und Oblivion machte - mit Ausnahme einer Fahrt auf der Spinning Maus Kung Fu Panda Master - konnte ich beide Coaster ausgiebigst und in allen Reihen testen. Hier muss ich noch mal explizit erwähnen, wie toll es ist, Achterbahnen im Dunkeln fahren zu können. Auch dabei konnte Raptor mehr überzeugen, da der Streckenverlauf ohnehin nicht so einsehbar bzw. vorhersehbar wie bei Oblivion ist und die Fahrt durch den Wald mit einigen Near Misses auch mehr Überraschungen bietet. Der zweite Besuch hat sich in jedem Fall gelohnt und ich konnte das Achterbahndefizit vom Vortag durch viele Wiederholungsfahrten wieder ins Lot bringen.

Fazit: Der Bericht ist sehr lang geworden - danke für die Geduld, falls du es bis hierher geschafft hast - aber ich finde es wichtig ausführlich auf meine Eindrücke einzugehen. Mein Eindruck des Parks ist keineswegs so schlecht, wie das im Bericht stellenweise vielleicht rüberkommen mag aber so wirklich überzeugend fand ich das Gesamterlebnis, vor allem für den besucherstärksten Park Italiens, auch nicht. Ein Problem, dass ich auch bereits angesprochen habe, ist die Tatsache, dass der Park offenbar eine Zeit lang das Konzept eines Themenparks verfolgt hat, was z.B. der Mittelalter-, Western-, und Piratenbereich bezeugen, das dann aber zugunsten einer höheren Flexibilität hinsichtlich einzelner Attraktionen aufgegeben wurde. So kommt man z.B. auf dem Weg zu Raptor an einem T-Rex-Restaurant vorbei, was zwar gefühlt zu Raptor gehört, man dann aber noch etliche Meter laufen muss, um den Bereich zu erreichen. Auch die Wegführung und Beschilderung fand ich das ein oder andere Mal etwas verwirrend. Eine Attraktion wie Ramses steht dann auch relativ isoliert und für sich neben Shaman, die ebenfalls nicht mehr wirklich in diesen Bereich passt. Ich empfinde das zwar nicht wirklich als Problem, da ich Attraktionen in erster Linie auch einfach nur für sich selbst bewerte, habe aber den Eindruck, dass der Park dadurch etwas inkonsistent wahrgenommen wird und denke dass man da mehr draus machen könnte.

Kaum negativ aufgefallen - im krassen Gegensatz zum späteren Besuch in Mirabilandia - ist mir das Fast Pass System, bzw. die Tatsache, dass sich die Wartezeiten dadurch für normale Besucher stark erhöhen. Obwohl dieses zwar recht aufdringlich in verschiedenen Ausbaustufen angeboten wird und man sogar für einzelne Rides noch einmalig einen Fast Pass kaufen kann, sind mir wenige Besucher aufgefallen, die davon Gebraucht gemacht haben, was vielleicht auch daran lag, dass wir bzw. ich eigentlich nie länger als 30 Minuten warten mussten, obwohl der Park auf mich den Eindruck machte, sehr voll zu sein.
 

Mario M.

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Sehr voll ist der Park wenn man bei den großen Bahnen 1-2 Stunden wartet und dann ist man sehr genervt von den Fastpässen :D

Durch deine ausführlichen Beschreibungen kann man sich gut in deine Situation reinversetzen, ist schon echt nicht einfach wenn bei anderen aus der Gruppe, egal ob Freunde oder Familie, die Begeisterung für Parkbesuche fehlt und man so schlechte Laune bekommt... ich kenne das selbst zu gut :rolleyes:

Im Gardaland merkt man immer wie entspannt so ein Tag im Movieland ist lach:-)
 
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