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[Walt Disney World 2018] 05 - EPCOT

dinoco

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00 - Vorbereitung / Planung
01 - 03 - Anreise, Resorts, Disney Springs
04 - Magic Kingdom Park

21.09. - Tag 5 –Epcot
Man kann sich im Vorfeld vieles über EPCOT Center versuchen vorzustellen, wird dem Eindruck, den der „Park“ am Ende jedoch macht, wahrscheinlich nicht gerecht. Überhaupt ist EPCOT als "Park" wohl einer der einzigartigsten weit und breit, ist er doch mehr Ausstellung als klassischer Freizeit- oder Themenpark.
Erstmal gliedert sich EPCOT in zwei Bereiche auf: den World Showcase und Future World. Durch den Haupteingang betritt man zunächst die Future World, in deren Pavillons Technologie, Natur, Wissenschaft und Innovationen thematisiert werden. Im World Showcase stellen sich elf Nationen in eigenen Pavillons vor, die unterschiedlich durch Gestaltung, Restaurants oder eine eigene Attraktionen hervorstechen.

Natürlich wollten wir zur Parköffnung an den Toren stehen, da wir jetzt aber in der Animal Kingdom Lodge nächtigten, mussten wir uns erst an die neuen, längeren Wege zum Quick-Service Restaurant MARA gewöhnen, um dort Kaffee für die kurze Wartezeit auf den Bus zu ziehen. Hier kamen wir an der Baustelle des Hauptpools der Animal Kingdom Lodge vorbei, der Grund weswegen das Hotel für uns überhaupt erschwinglich war. Das MARA ist ein unscheinbares kleines Eckchen in der riesigen AKL und mäßig besucht, wir mussten nie lange warten und die Auswahl hat uns gefallen.
Ausgerüstet mit Kaffee ging es nun später als geplant Richtung Bushalte. Während sich andere morgens einen Riesenstress machen, um an einem Tag alles in EPCOT zu "schaffen", wussten wir das wir mindestens einen weiteren Tag im Park haben und ließen uns nicht für 5 Pfennig stressen.

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Blick über die WorldShowcase Lagoon.

Unser erster FastPass warum 9:10 für Spaceship Earth, also beschlossen wir den Tag mit einem Tip von Youtube zu beginnen: die Bäckerei im französischen Pavillon hat morgens bereits geöffnet und so gab es hier ein leckeres Hazelnutbeignet samt Iced Coffee für uns.

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Hinter dem Eifelturmentsteht der neue Ratatouille-Darkride.

Überall am Wegesrand standen die kleinen Buden für das EPCOT International Food &Wine Festival herum, die im Laufe des Tages den Betrieb aufnahmen. Saisonal ist EPCOT Gastgeber für verschiedene kleine oder größere Festivitäten und unser Glück war es, das in unserem Zeitraum eben dieses Festival stattfand. Zusätzlich dazu läuft die Konzertreihe"Eat to the Beat", die kostenlose Konzerte mal mehr, mal weniger bekannter Künstler auf der Bühne am American Adventure Pavillon bietet. Wir gaben uns später ein Konzert der alteingesessenen Funk-Metal-Crossover Band "Living Colour".

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Zeit für Spaceship Earth. Wir haben anscheinend kein Foto bei Tag gemacht - es ist immer noch kurz nach 9 Uhr Vormittags.

Spaceship Earth ist einfach, dennoch schwierig zu beschreiben. Nachdem man in den kleinen Vehikeln Platz genommen hat, begrüßt einen die Stimme von Judi Dench während des Aufstiegs in einem dunklen Tunnel.
Diese erklärt einem in verschiedenen Szenerien die Entwicklung von Sprache und Kommunikation, von Höhlenmalereien über Papyrus bis zu „modernen“ Methoden. Man sieht Händler Waren in ferne Länder schaffen und dabei das bekannte Alphabet erfinden. Die Fahrt geht weiter durch das antike Griechenland, an römischen Straßen vorbei, wir erleben den Verlust des aufgeschriebenen Wissens durch den Fall Roms und die Zerstörung der Bibliothek von Alexandria. Wir sehen wie in Klostern handschriftlich Bücher kopiert wurden und wie Gutenbergs Druckpresse die schnelle Vervielfältigung ermöglichte. Über das Radio und Zeitungen verbreiten sich Nachrichten nun in Windeseile um die ganze Welt. Die Menschen entwickeln weitere Kommunikationstechnologien, wir sehen die Mondlandung von Apollo 11 und später große Mainframe-Computer. Sprache wurde nicht mehr nur von Menschen, sondern auch von Maschinen verwendet.
Oben in der Kuppel angekommen eröffnet sich der Blick in ein quasi-Planetarium mit unserem "Raumschiff Erde". Rückwärts gewandt geht unsere Reise nun zu Ende und durch ein kleines Quiz auf dem Bildschirm in unserer Zeitmaschine können wir unsere "persönliche Zukunft" gestalten und anschauen.

Unser nächster Fastpass für Frozen Ever After führte uns in den Norwegen-Pavillon.

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Diese Replik einer Stabkirche beinhaltet eine kleine Ausstellung über verschiedene nordische Gottheiten.

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„Meet Anna & Elsa“ haben wir ausgelassen, Wartezeiten von 60 min. plus waren angeschrieben.

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Ein kleiner Platz alsMittelpunkt des Pavillons.

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Die Queue von Frozen EverA fter schafft eine schöne, urige Stimmung.

Frozen ever After beginnt mit einer beeindruckenden Olaf-Animatronic, die uns erklärt das wir von Elsa ins Schloss eingeladen wurden. Die Trollwesen fassen noch ganz kurz die Geschichte des Films zusammen und schon beginnt das Frozen-Singalong. In jeder folgenden Szene wird mindestens ein Lied aus dem Film von technisch beeindruckenden Animatronics angestimmt und von den Bootsinsassen begeistern mitgeschmettert. Es fehlen eigentlich nur noch die Ruder.
Ob der Schlittschuhlaufende Olaf, Sven das Rentier oder der mir namentlich unbekannte Prinz, allesamt bewegen sich wirklichkeitsnah und können nur von der Elsa-Animatronic getoppt werden, die in der Schlüsselstelle der Bahn den Megahit "Let it Go" singt. Spätestens hier war Ende mit zusammenreißen bei den Mitfahrern. Eine Rückwärtsfahrt und Drop später ist die Bahn zuende.

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Hier singt die Königin noch selber!

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Zurück in die Future-World für den folgenden Fastpass.

Als nächstes standMission: Space auf dem Programm. Wieder hätten wir unseren Fastpass nicht benötigt. Als wir uns dem Ride näherten, konnten wir außerdem einen Blick auf die Baustelle des Guardians of the Galaxy-Coasters erhaschen. Mission: Space ist ein Simulator der etwas anderen Art, ohne viel spoilern zu wollen hat uns der Flug ins All jedesmal aufs Neue Spaß gemacht. Zwar heute etwas in die Jahre gekommen, ist dieser Ride jedoch sehr gut inszeniert und bei seiner Eröffnung mit Sicherheit ein Highlight gewesen.

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In Club Cool kann man Coca Cola Produkte aus aller Welt probieren. Wurde glaube ich zu 2019 geschlossen.

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Eine kleine Stärkung von einem Food & Wine-Stand. Man bekommt für $4-6 eine kleine Portion verschiedenster Gerichte aus aller Welt.

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Schon von weitem hörte man die Möwen ihren Besitz beanspruchen.

Wir ließen uns weiter durch den Park treiben und steuerten The Seas with Nemo & Friends an. Auch diese Bahn soll unter massiven Umbauten gelitten haben, hat dennoch kurzweilig Spaß gemacht. Der eigentliche The Seas Pavillon ist umso imposanter, das riesige Aquarium und viele Exponate laden zum verweilen ein. Außerdem haben wir Turtle Talk with Crush mitgenommen. Für die Kids super, für uns nicht ganz so spaßig wieder Laugh Floor.

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Großes Becken mit vielen Fischen

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Eines der vielen interaktiven Exponate.

Der Hunger nagte und wir freuten uns auf unser Restaurant, in diesem Fall das TeppanEdo im japanischen Pavillon.

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Dieser präsentiert sich ebenfalls mit traditioneller Architektur.

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Im Teppan Edo wird das Essen in einer kleinen Show direkt am Tisch zubereitet. Je nachGruppengröße wird man hier mit anderen Besuchern zusammen an einenTisch gesetzt, kann sich nett unterhalten und den Köchen eben bei der Arbeit zusehen. Uns hat es sehr geschmeckt, gut unterhalten und war nicht mal so teuer. Das Steak wird perfekt nach gewünschten Grad durchgegart.

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Der World Showcase läd zum gemütlichen Erkunden ein. Man schlendert von Land zu Land und endeckt die Zeitkapseln der Pavillons nach und nach.

Als nächstes schauten wiruns den American Adventure Pavillon an. Hier gibt es auch einen ungemein pathoshaltigen Film zu sehen, weitere Exponate und gegenüber die Open-Air-Bühne. Obwohl wir alle Pavillons besuchten, haben wir – wie ihr wahrscheinlich ahnt – lange nicht von allen Fotos gemacht, da es meistens den gleichen „Typisches von hier“-Tinnef-Shop und ein kleines oder größeres Restaurant mit lokalen Spezialitäten gab.

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Vor dem Deutschen Pavillon eine Modellbahnanlage. Ein Feuerwerk der Stereotype überall!

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In den Pavillons arbeitet übrigens Personal aus den entsprechenden Ländern. Die deutschen Mitarbeiter wirkten leider nicht sehr enthusiastisch und schienen eher woanders sein zu wollen. Das war in den anderen Pavillons nicht so.

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Obwohl, bei den Bierpreisen...

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Der nächste Pavillon hatte einen eigenen Ride, die Grand Fiesta Tour in Mexiko. Eine ruhige Bootsfahrt mit den drei Caballeros. Überhaupt ist der gesamte Pavillon super gestaltet und stellt einen abendlichen Dorfplatz dar.

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Das Food & Wine-Festival trieb vor allem die Anwohner zum Abend in den Park, es kam leichte Partystimmung auf und wurde entsprechend eng auf den Wegen.

Wir konnten zwischendurch einen Fastpass für Test Track ergattern, zum Glück ist der Weg vom Mexiko-Pavillon nicht weit. Dieser Ride hat das gleiche Fahrsystem wie Radiator Springs Racers in Kalifornien, wurde ebenfalls Redesignt und das kritisch beobachtet. Uns hat die Bahn gefallen, auch wenn die etwas kühle technische Inszenierung eigentlich nicht ganz unseres ist. Aber die Einzigartigkeit der Bahn und das Finale, mit Affenzahn aus der Halle in die floridianische Hitze zu düsen, machten den Eindruck wieder wett.
Es gibt keine Fotos für diese Zeitspanne, die Handynotizen verraten aber das wir als nächstes zum Imagination-Pavillon gegangen sind.


Man wurde im Vorfeld oft gewarnt - „Die Bahn ist nur noch ein Schatten ihrer selbst“, „die Magic ist weg“, „Figment nervt!“. Die Rede ist von „Journey into Imagination with Figment“, der mittlerweile dritten Iteration der Bahn im Imagination-Pavillon. In ihren 35 Jahren hat diese Bahn bereits zweimal ein Redesign erhalten, von „Journey into Imagination“ 1983-1998 über „Journey into YOUR Imagination“ 1999-2001 und ab 2002 eben „Journey into Imagination with Figment“.
In Fankreisen hat jede neue Gestaltung eigentlich nur zum Niedergang der Bahn beigetragen und alte Youtube-Onrides lassen in der Tat einen Nachgeschmack von dem, was hätte bleiben können - nun aber nicht mehr ist.
Wir ließen uns jedoch nicht die Neugier auf den heimlichen Star in Epcot vermiesen und betraten die Queue, in der man Dr. Nigel Channing, gespielt vom Monty Pythons Eric Idle im Imagination Institute aufsucht und eine Führung in eben diesem mitmacht.
Schon in der Queue wird einem "One Little Spark" um die Ohren gehauen, der Song, der für uns mit dem Geiste Figments und Epcots allgemein verbunden ist. In kindlicher Neugier bestiegen wir also das Vehikel und begannen unsere Tour.
Was sollen wir sagen außer - Figment rockt! Selbst in dieser vermeintlich mangelhaften Version der Bahn haben wir gelacht, uns erschrocken und dem Einfallsreichtum bei der Gestaltung Respekt gezollt. Ein absolut unvergleichlicher Ride wieder mit einer besonderen Message, grandiosem Soundtrack und mindestens Rest-Magic. Wir haben Figment noch häufiger besucht.

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Wer genug Zeit mitbringt, kann sich am Rahmenprogramm erfreuen. Wir in diesem Fall über die Gelegenheit, die ehrwürdigen Living Colour live und umsonst schauen zu können, obwohl ich ein Sitzkonzert in dem Genre auch noch nicht erlebt habe. Trotz der in die Jahre gekommen Bandmitglieder saß jede Note, der Drummer ist ein Tier und der Sänger trifft noch jeden Ton, einzig der Gitarrist hätte das eine oder andere Solo etwas ruhiger gestalten können.

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Durchschnittlicher Blick, Lichtshow auf Speed, FETTER Sound!

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Wir machten unseren Weg durch den World Showcase weiter. Der Marokko-Pavillon ist schön verschlungen...

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… mit vielen kleinen Gassen, Erkern und Ecken …

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... die Engländer geben sich Fußballbegeistert ...

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… und der Kanada-Pavillon hat weitaus schönere Ecken im hinteren Teil, den wir uns bei einem späteren Besuch anschauten.

„IllumiNations –Reflections of Earth“ ist die 'Night Time Spectacular' in Epcot und wie Spectacular diese ist! Wie auch bei vielen Rides ist es so, das Videos auf Youtube einem eventuell Teile spoilern können, das Gefühl es in persona zu erleben aber lange nicht transportieren. Der gesamte World Showcase wird in die Show mit eingebunden, es brennt, lasert und leuchtet überall. Eines der Highlights ist natürlich die Inferno Barge, ein schiffgewordener Flammenwerfer den wahrscheinlich nur Disney so bauen würde.

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Noch ist Ruhe in derLagune...

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… bis diese irgendwann brennt.

Obwohl man die vier Shows nur bedingt vergleichen kann, hat hier das Zusammenspiel der Effekte, Geschichte und Musik und die Einbindung der Pavillons eine einzigartige Atmosphäre erschaffen, sodass wir uns fragten ob die anderen Shows da rankommen werden.
Es ging also unser erster EPCOT Besuch zu Ende, kein Park, keine Ausstellung per se, wir freuten uns jetzt schon auf unseren nächsten Tag hier, da es immer noch was zu sehen und fahren gab und Wiederholungsfahrten fest vorgenommen wurden. Das Food & Wine-Festival bot allerlei kulinarische Entdeckungen, man kriegt hier z.B. die Käsesuppe aus dem Le Cellier als Probierportion zum günstigeren Kurs als im Restaurant.

Bei aller Kritik an weltlicher "Disneyfication" stellt EPCOT für mich jedoch den Teil der Disney World dar, der noch bis heute zu inspirieren vermag, wenn vielleicht auch nicht mehr in der Art wie vor 30 Jahren. Es wird Geschichte, Technik, Naturwissenschaften, Vorstellungskraft und Kreativität in Disneymanier anschaulich und anfassbar gemacht.

Gelaufene Strecke: 20,2km
Strecke im Bus: 22,2 km
 

Floooooo

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"Film" gewinnt hiermit den Preis für die Untertreibung des Monats :)

Definitiv ;)
Wer sich übrigens dafür interessiert, wie es so ist, unter großem Zeitdruck einen Themenpark zu bauen - und das besonders am Beispiel von American Adventure, dem empfehle ich „Building a better Mouse“ von Steve Alcorn - ist interessant zu lesen und man kann sich in die vielen Details hineinversetzen.
 
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