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Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhh - US Tour - Teil 6 - Cedar Point

Madflex

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Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhh - US Tour - Teil 6 - Cedar Point

Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhhhhh.
US Roller Coaster Tour - Teil 6 - Cedar Point


Teil 1 - Vorbereitung & Anreise
Teil 2 - Six Flags New England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy Amusement Park
Teil 4 - Knoebels
Teil 5 - Kennywood
Teil 6 - Cedar Point (Di. 04. Juni - Do. 06. Juni)
Teil 7 - Kings Island
Teil 8 - Holiday World
Teil 9 - Kentucky Kingdom
Teil 10 - Dollywood
Teil 11 - Carowinds
Teil 12 - Kings Dominion
Teil 13 - Abreise & Fazit

Da war doch noch was… :) Nach einer langen Pause mit akuter Schreibblockade, geht es weiter mit der Berichtserie unserer diesjährigen US Coaster-Tour in Form einer wissenschaftlichen Abhandlung über die „Loose Article Policy“ bei Steel Vengeance :), warum es die beste Achterbahn ist und dem, was wir sonst noch so im Park erlebt haben. Wenn ich sehe, was ich noch vor mir habe, wird mir zwar etwas schummrig aber ich will die Serie unbedingt zum Abschluß bringen.

Cedar Point war der einzige Park unserer Tour, für den wir zwei Tage eingeplant haben. Einen halben nach unserer Ankunft, einen ganzen und wieder einen halben am Tag unserer Weiterfahrt nach Kings Island. Ich hab ja eh ein Faible dafür, lange Berichte zu schreiben und da ich die drei Besuchstage in einem zusammengefasst habe und Cedar Point halt die Roller Coaster Capital of the World und Steel Vengeance die beste Achterbahn ist, ist dieser Artikel besonders lang geworden.

Nach einer verhältnismäßig kurzen Nacht im Red Roof Inn, im Norden Pittsburghs, gingen wir aus Mangel an erreichbaren Alternativen in einem nahegelegenen Eat’n’Park frühstücken. Das ist eine Familienrestaurantkette mit überwiegend älterem Publikum, bei denen das Frühstücksbuffet sehr beliebt ist. Ich bestellte mir aber die übliche Kombi à la Carte. Pancakes mit Bacon und Spiegeleiern. Wird sich wohl auch nie ändern. Das Interieur wirkt etwas aus der Zeit gefallen aber die Qualität ist durchaus in Ordnung und auch unsere Bedienung war sehr freundlich und interessiert. Auf ihre Frage was uns in die Gegend verschlagen würde, erzählten wir, dass wir eine Achterbahntour machen, wir gestern in Kennywood waren und unser nächstes Ziel Cedar Point sei. Zu unserem Erstaunen wusste sie gut über Kennywood und Steel Curtain bescheid und sagte, dass sie beide Parks bald noch einmal besuchen wolle. Die Frau war ca. 65 Jahre alt. Da sind viele Amis einfach voll auf unserer Wellenlänge. Sehr sympathisch.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf die knapp 3-stündige Fahrt zum Ziel aus dem die Träume von uns Achterbahn-Fans gemacht sind. Die selbst ernannte und für mich persönlich auch unangefochtene „Roller Coaster Capital of the World“, Cedar Point! Während der Autofahrt sinnierten wir darüber, dass wir es vor nicht wenigen Jahren noch für unwahrscheinlich hielten, den Park überhaupt einmal zu besuchen. Nun befanden wir und bereits zum zweiten Mal auf dem Weg dorthin und konnten unser Glück kaum fassen. Dabei war der zweite Besuch ja zunächst gar nicht so schnell wieder geplant. Eigentlich wollten wir ja eine Texas-Tour machen aber nachdem klar war, in was für eine gigantische Achterbahn RMC Mean Streak verwandeln würde, änderten wir unsere ursprünglichen Pläne bereits bevor Steel Vengeance eröffnet wurde. Mit Maverick, Millenium Force und Top Thrill Dragster gibt es ja auch noch ein paar weitere, schwergewichtige Argumente, die einen einen Wiederholungsbesuch immer rechtfertigen.

Leider war die Woche unseres Besuchs die letzte, in der der Park nur bis 20.00 Uhr geöffnet haben sollte und die Öffnungszeiten wurden erst bekannt gegeben, nachdem wir schon den Zeitraum der Reise festgelegt hatten. Nachtfahrten sollten wir also leider keine machen können. Ich habe die Route zwar noch mal in der entgegengesetzten Richtung durchgespielt, kam aber zu dem Schluss, dass das keine sinnvolle Alternative war. Wäre natürlich noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen aber man kann nicht alles haben.

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Als wir Sandusky erreichten, war es 12.00 Uhr und anstatt erst im Motel Cedar Point Express einzuchecken, in dem wir zwei Nächte gebucht hatten, verloren wir keine Zeit und fuhren direkt zum Park. Da wir auf der Tour insgesamt vier Cedar Fair Parks besucht haben, davon drei an mehreren Tagen, sollte sich der Season Pass Platinum für uns richtig lohnen. Die Tickets hatte ich ca. zwei Wochen vor Tourbeginn online gekauft. Zusätzlich gönnten wir uns noch den All Season Drinking Plan, was uns insgesamt jeweils 245 € gekostet hat.

Die Euphorie, wenn man die Skyline bei der Anfahrt erblickt, die gegenüber unseres letzten Besuchs mit Valravn und dem Lifthill von Steel Vengeance noch einmal etwas erweitert wurde, ist riesig. Ein Moment maximaler Vorfreude. Kein anderer Park bietet nur ansatzweise einen solchen Anblick, was einerseits an dem unfassbaren Line Up liegt und andererseits durch den Lake Erie begünstigt wird, an dessen Ufer der Park liegt und weshalb nichts den Blick auf diese verheißungsvolle Silhouette verdeckt. Da läuft einem wirklich das Wasser im Mund zusammen.

Im Season Pass Platinum ist das Parken inklusive. An der Schranke zum Parkplatz zeigt man beim ersten Besuch den Ausdruck des Vouchers vor, mit dem man diesen dann einmalig befahren kann. Später nutzt man dazu den eigentlichen Season Pass, den wir im Season Pass Center links vom Haupteingang gegen unsere Vouchers tauschten. Dank Onlinebestellung und Upload der Fotos ging das super schnell, so dass wir nach wenigen Minuten unsere Pässe im Scheckkartenformat in den vor Vorfreude zitternden Händen hielten.

Überblick zur Parkgeschichte

Den Namen Cedar Point verdankt der Park der gleichnamigen Halbinsel am Lake Erie, auf der er sich befindet und den vielen Zedern, die dort damals zahlreich wuchsen. Vor der touristischen Entwicklung wurde Cedar Point von Fischern genutzt und es stand dort ein Leuchtturm.

1867 wurde die Region an ein Eisenbahnnetz angeschlossen und somit schlagartig für viele Menschen erreichbar und gleichzeitig für den Tourismus interessant. 1870 eröffnete der Park zunächst als Strandbad und ist somit nach Lake Compounce, den wir bereits zuvor besucht haben, der älteste im Betrieb befindliche Freizeitpark in den USA.

Die erste Achterbahn Switchback Railway wurde aber erst 1892 eröffnet. 1902 folgte dann ein Figure-Eight Toboggan Coaster, der später an anderem Standort unter dem Namen Racer wieder eröffnet wurde. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Attraktionen gebaut und auch das Angebot an Hotelzimmern und Übernachtungsmöglichkeiten in der Region wurde stetig erweitert, so dass immer mehr Menschen die Halbinsel besuchten. Das Hotel Breakers wurde bereits 1902 mit 600 Zimmern eröffnet.

Neben der Eisenbahnlinie kam Cedar Point auch die Lage am Wasser und der Hafen Sanduskys zugute. Viele Besucher kamen mit Dampfschiffen aus den Metropolregionen Cleveland und Detroit. Später dann auch mit dem Auto und die gute Erreichbarkeit sorgten für eine rasante Zunahme der Besucherzahlen.

Die Wirtschaftskrise und der zweite Weltkrieg gingen nicht ganz spurlos an Cedar Point vorüber und 1951 musste die zu diesem Zeitpunkt einzige Holzachterbahn Cyclone abgerissen werden, so dass der Park zwischenzeitlich keine Achterbahn hatte, was man sich heute absolut nicht vorstellen kann.

1956 war das entscheidende Jahr für Cedar Point. Mit der Absicht auf der Halbinsel Wohnimmobilien zu errichten, kauften die Landentwickler George Roose und Emile Legros Cedar Point. Zum Glück vieler Achterbahnfans auf der ganzen Welt entschieden sie sich dann aber stattdessen den Freizeitpark weiter zu betreiben und auszubauen und die Erfolgsgeschichte von Cedar Point, wie wir es heute kennen, nahm ihren Lauf.

1964 wurde die Holzachterbahn Blue Streak eröffnet, die heute die älteste im betrieb befindliche Bahn des Parks ist. Bereits ein Jahr später kamen über 2 Millionen Besucher nach Cedar Point. 1976 folgte mit dem Arrow Looping Coaster Corkscrew die erste Stahlachterbahn und 1978 die Racing Achterbahn Gemini, die zum damaligen Zeitpunkt die größte und steilste Achterbahn war.

Ende der siebziger Jahre begann das Unternehmen andere Parks in den USA zu kaufen. 1983 wurde die Firma schließlich in Cedar Fair, L.P. umbenannt unter dessen Namen die Kette die vielen uns wohl bekannten Parks betreibt.

Spätestens mit dem Bau des ersten Hyper Coasters Magnum XL-200 im Jahr 1989 wurde der Park dann dafür bekannt, wofür er auch heute noch steht und weshalb Cedar Point für Enthusiasten auf der ganzen Welt einer der Sehnsuchtsorte ist. Extreme und innovative Achterbahnen zu bauen, welche die technischen Machbarkeiten oft neu definiert und gleichzeitig einen Rekord nach dem anderen auf die Halbinsel am Lake Erie geholt haben.

Im kommenden Jahr feiert Cedar Point sein 150-jähriges Bestehen.

Jetzt geht’s los

Als frisch gebackene Season Pass Inhaber betraten wir nach der standardmäßigen Sicherheitskontrolle den Park. Statt auf einer Achterbahn, machten wir unsere erste Fahrt mit der 1961 eröffneten Seilbahn Sky Ride, deren Station sich knapp hinter dem Eingang befindet und mit der man sich einen Teil der nicht unerheblichen Fußwege spart, die in Cedar Point zurückgelegt werden müssen.

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Vom Sky Ride kann man zudem schöne Blicke auf die Coaster Raptor, Gate Keeper, Wicked Twister und Valravn werfen. Ich nutzte die Gelegenheit und checkte über die Cedar Point App die Wartezeiten, die für Steel Vengeance mit 90 Minuten angegeben wurden, was erwartungsgemäß die höchste Wartezeit aller Attraktionen war. Dennoch stand für uns beide außer Frage, uns auf direktem Wege zum Themenbereich Frontiertown am Ende des Parks zu begeben, wo Steel Vengeance darauf wartete, von uns bezwungen zu werden.


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Am Ende des Sky Ride gabelt sich der Hauptweg. Ob man nun links oder rechts lang geht, um in den hintersten Bereich des Parks zu gelangen, ist im Grunde egal. Beide Wege sind in etwa gleich lang und man ist hier selbst schnellen Schrittes eine Weile unterwegs.

Steel Vengeance (insgesamt 6 Fahrten)

Durch unsere Geilheit auf das Gerät, legten wir die Strecke im Eiltempo zurück und kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Auf unserem Weg kamen wir an den Coastern Iron Dragon, Rougarou, Millenium Force und Maverick vorbei. Als wir die Station von Steel Vengeance erreichten, wurde die Wartezeit mittlerweile sogar mit zwei Stunden angegeben. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, Steel Vengeance hatte erst um 12.00 Uhr geöffnet - also erst kurz bevor wir den Park betreten hatten - und die Massen strömten natürlich alle hierher; wir mittendrin.


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Ein Fast Pass kam für einen halben Tag nicht in Frage. Wir hatten in Erwägung gezogen, diese Option vielleicht am zweiten Tag zu nutzen, falls das nötig sein sollte. Nachdem man tausende Kilometer zurückgelegt hat, um vor allem diese EINE Achterbahn zu fahren, können einen zwei Stunden Wartezeit aber auch nicht abschrecken. Vor allem dann nicht, wenn man erst mal ehrfürchtig vor dieser beeindruckenden Konstruktion aus Holz und Stahl stand und bestaunen durfte, wie druckvoll, gleichzeitig aber auch ausgesprochen elegant, die mit jubelnden Mitfahrern vollbesetzten Züge über den Track rauschen. Wir waren maximal getriggert und nach der Vorgeschichte mit dem Blitzeinschlag auch extrem erleichtert, dass die Bahn überhaupt fuhr. YEAHHHHH… wir sollten also wirklich dieses Schmuckstück fahren, mussten uns aber noch eine Weile in Geduld üben.

Wartebereich und Taschenkontrollen

Beim Betreten des Wartebereichs findet bereits eine erste Kontrolle statt. Wer hier noch eine Tasche, einen Rucksack oder andere lose Gegenstände dabei hat, wird von den Mitarbeitern angewiesen, diese in einen Locker zu sperren, die sich zahlreich vor Steel Vengeance befinden. Allerdings musste man hier nicht schon die Metalldetektoren passieren, womit ich eigentlich gerechnet hatte. Ich vermutete, dass diese Kontrolle zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Queue-Line stattfinden würde, wie es dann auch kam.


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Der Wartebereich von Steel Vengeance ist maximal zweckmässig und Cedar Point-typisch für große Menschenmengen angelegt. Trotz der 120 Minuten Wartezeit, hätten noch mal genau so viele Besucher in den Wartebereich gepasst, was echt einschüchternd ist. Der erste Teil besteht aus Zick Zack Queue Lines und einigen Monitoren, auf denen das selbst produzierte Cedar Fair Programm läuft. Da man den eindrucksvollen First Drop und einige Abschnitte des Layouts vom ersten Teil des Wartebereichs sehr gut sehen kann, haben wir aber lieber die regelmäßig vorbeifahrenden Züge bewundert und auch die Gesichter der anderen Wartenden, denen die Begeisterung förmlich anzusehen war.

Der zweite Teil des Wartebereichs verläuft dann einmal längs durch die Stützenkonstruktion, ist überdacht und zu beiden Seiten eingezäunt. Im Falle einer Panik ist das in jedem Fall ein übles Nadelöhr und außerdem sieht man auch leider so gut wie gar nichts mehr vom Layout. Schön ist anders. Von der Anmutung her, könnte der enge, eingezäunte Wartebereich mit dem Metalldetektor am Ende auch der Weg in ein Sträflingslager sein, vor dessen Betreten man noch ein letztes Mal kontrolliert wird und einem die letzten Habseligkeiten aus den Körperöffnungen gefischt werden. Freizeitpark-Atmosphäre kommt hier nicht gerade auf.

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Kurz vor dem Metalldetektor wird man über ein Hinweisschild informiert, dass lediglich Handy und Autoschlüssel mit in die Station genommen werden dürfen und unter den Sitzen der Züge in einer „Reißverschlußtasche“ platziert werden müssen, die dort nachträglich angebracht wurden. Weitere lose Gegenstände sind nur gestattet, wenn sie in der Tasche einer Cargo-Hose mit Reißverschluss verstaut werden. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hatte ich mir eine eigene Lösung überlegt und einen kleinen Beutel in einer der Taschen meiner Cargo-Shorts mit einem Karabinerhaken gesichert. Da ich nicht wusste, wie streng die das handhaben und ob sie Gäste, die sich nicht zu 100 % an die Anweisungen halten, aus dem Wartebereich schmeißen oder einfach wegtasern, war ich schon ein wenig nervös. Nach 1 ½ Stunden des Wartens, deshalb nicht fahren zu können, hätte mich fertig gemacht und außerdem wirkte das Prozedere mit dem Metalldetektor schon etwas overdone und einschüchternd. Wir waren ja immer noch zum Achterbahn fahren da und nicht für eine Audienz beim amerikanischen Präsidenten.

Zum Glück war es aber kein Problem. Wenn man Handy und Schlüssel dabei hat, muss man diese in den Händen über dem Kopf halten, wenn man den Metalldetektor passiert. Da man die Kontrolle nicht so oft wiederholen muss, bis der Metalldetektor nicht mehr ausschlägt, kann man diesen im Grunde auch mit losen Gegenständen in den Taschen passieren und so ist mein Beutel gar nicht aufgefallen. Da sie auch keinen Bodycheck vornehmen, muss man diese Art der Kontrolle spätestens an dieser Stelle infrage stellen, da man ja theoretisch immer noch Gegenstände in den Taschen haben könnte. Zum Beispiel das zweite Handy eines Freundes oder ausgewählte Stücke der privaten Klappmessersammlung, insofern man diese durch die Eingangskontrolle geschmuggelt bekommt.

Hat man weder Handy und/oder Schlüssel dabei und schlägt der Metalldetektor nicht aus, bekommt man einen grünen Stempel auf die Hand, der den Ride Ops in der Station zeigt, dass die Person „sauber“ ist. Falls man Handy und/oder Schlüssel dabei hat, bekommt man ein rotes Kreuz auf die Hand gestempelt, dass den Ride Ops signalisiert, diese Gäste aufzufordern, die Gegenstände in der Reißverschlusstasche unter dem Sitz im Zug zu platzieren. Da wir beide unsere Handys dabei hatten, bekamen wir also einen roten Stempel.

Nun hatten wir es endlich geschafft, Nach der Kontrolle geht es über eine Treppe in die Station. Eine extra Queue Line für die Front Row gibt es nicht bzw. man stellt sich für die erste Reihe erst in der Station direkt vor den Gates an. Ein Mitarbeiter teilt die Besucher den Reihen zu. Wenn man freundlich einen Wunsch äußert, wird dieser einem auch erfüllt. Zumindest war das unsere Erfahrung. Wir wurden der vorletzten Reihe zugewiesen und da ich mehrfach gelesen hatte, dass sich Steel Vengeance hinten etwas besser fahren soll und man für die Front Row ohnehin etwas länger hätte warten müssen, war das für uns völlig in Ordnung.

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In der Station kann absolut gar nichts abgelegt werden. Auch keine Brillen und Mützen. Während Brillen aber immerhin noch in die Reißverschlußtasche passen, blieb einigen Besuchern nichts anderes übrig, ihre Mützen unter ihr T-Shirt zu stecken. Obwohl wir beide eigentlich auch immer Kappen tragen, hatten wir aus diesem Grund vorsorglich darauf verzichtet und wenn man schon mal gesehen hat, wie unkontrolliert manche T-Shirts während der Fahrt umher flattern, muss man wohl davon ausgehen, dass der Bahn schon einige Basecaps zum Opfer gefallen sind.

Absurd ist, dass das Prozedere trotz des Aufwands nicht wirklich verhindern kann, dass Besucher doch noch lose Gegenstände in den Taschen haben. Paradoxerweise wäre es sogar möglich, die Reißverschlusstasche unter dem Sitz z.B. während der Auffahrt auf den Lifthill zu öffnen und sein Handy zu entnehmen, wenn man es darauf anlegen würde und geschickt mit den Fingern ist. Fakt ist aber auch, dass viele Besucher ihre Sachen wohl nicht freiwillig in der Tasche platzieren würden, bzw. keine Awareness für das Thema hätten, wenn man sie nicht dazu zwingen würde und Besuchern grundsätzlich zu untersagen, ihre Smartphones mit in den Wartebereich zu nehmen, ist in der heutigen Zeit auch keine Option mehr, weshalb Cedar Point das zwischenzeitliche, komplette Verbot von Smartphones im Wartebereich auch wieder aufgehoben hat.

Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass der ganze Zirkus für eine langsame Abfertigung sorgt. Zunächst müssen die Ride Ops die Stempel der Fahrgäste kontrollieren und ob Handy und/oder Schlüssel auch brav in der Reißverschlusstasche platziert wurden. Da es trotz mehrfacher Hinweise natürlich immer Leute gibt, die das nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, kam es hier bei jedem Dispatch zu Verzögerungen.

Gurte und Bügel werden wie auch bei anderen RMCs separat kontrolliert. Trotz mehrfacher Hinweise, gibt es natürlich auch hier nicht gerade Wenige, die beides sofort schließen und bei fast jeder Fahrt gab es mindestens einen zu „grossen“ Gast, der trotz der Bemühungen der RideOps keine Freigabe für den Bügel bekam und wieder aussteigen musste, was dann auch noch mal eine gute Minute gekostet hat. Das soll jetzt kein Body Shaming sein und es ist mir bekannt, dass die Sitze von RMC nicht allzu tolerant sind. Wenn man aber weiss, dass es knapp sein könnte und es vor dem Eingang extra einen Testsitz gibt, dann wunderte es uns schon, wie viele diesen ignorierten und am Ende zwei lange Stunden umsonst gewartet haben. Vor allem bei Lightning Rod in Dollywood ist uns das später auch noch mehrfach aufgefallen.


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Ich habe nicht gemessen aber die Dispatches dauerten wirklich lang. Wäre ich häufig im Park und würde die Bahn regelmäßig fahren, würde mich das wohl irgendwann sehr nerven aber in diesem Moment war die Vorfreude einfach zu groß, als dass ich mich da wirklich drüber hätte ärgern können.

Fahrt 1 (Backrow)

Unter Jubel und Geklatsche der Passagiere verließ der Zug die Station. Ich glaube ich habe meiner Vorfreude am lautesten Ausdruck verliehen. Ich konnte es nicht fassen, endlich diese Achterbahn zu fahren, mein Bucket List Coaster #1. Meine Erwartungen waren riesig. So wie der Lifthill, von dem man eine grossartige Aussicht über den gesamten Park hat, die meine Vorfreude mit jedem Meter nur noch weiter steigerte. Daran konnte auch das ohrenbetäubende Klackern der Liftkette nichts ändern, die wirklich sehr laut ist. Sehr, sehr laut. „KANNST DU MAL LAUTER SPRECHEN, ANDI! ICH VERSTEHE KEIN WORT!”

An der Spitze angekommen, stürzt …
……...……...……...……...……...……...……...……...……...……... ……...……..……...……...……...……...……...……...……...……...… …...……...……...……..……...……...……...……...……...……...…… ...……...……...……...……...……..
… bis der Zug schließlich in die Schlussbremse fährt*.

* Hier sollte jetzt eigentlich die Beschreibung einer Achterbahnfahrt stehen, die meine Vorstellung eines guten Coasters für immer neu definieren und Steel Vengeance an die unangefochtene Spitze meines Rankings katapultieren sollte. Tatsächlich aber konnte die erste Fahrt meine hohen Erwartungen „erst mal“ noch nicht erfüllen. Aber wieso ist die Bahn dann trotzdem meine Nummer 1? Was ist passiert?

Es mag bescheuert klingen aber im Grunde hatte ich bei der ersten Fahrt wohl einfach das falsche Mindset für diese Bahn - die ohne jeden Zweifel absolut grandios ist - und ich kann nun diejenigen noch besser verstehen, die z.B. nach dem extremen Hype um Taron mit zu hohen Erwartungen eingestiegen sind, welche dann eben schwer zu erfüllen waren. Bei Steel Vengeance war es im Grunde ähnlich. Bei fast jedem, der den Coaster gefahren ist, führt dieser die persönliche Rangliste an und sehr viele berichten, wie intensiv und krass die Fahrt sei und darüber hinaus ist das Gerät auch noch von RMC. All das fiel in meinem achterbahnfixierten Hirn auf fruchtbaren Boden und in meinen Vorstellungen habe ich die Bahn schon in den Olymp gehoben, ohne sie gefahren zu sein. Herrlich naiv.

Außerdem war Steel Vengeance auch nicht warm gefahren, da sich die Bahn bei unserer ersten Fahrt erst seit ca. 2 Stunden im Betrieb befand und mittlerweile ist ja bestens bekannt, dass ein warm gefahrener Zug oftmals eine deutlich bessere Performance bietet.

Natürlich war auch die erste Fahrt toll aber halt anders als erwartet und ich war zu sehr damit beschäftigt, darauf zu achten, dass Steel Vengeance all meine Erwartungen erfüllen würde, als mich einfach nur unvoreingenommen darauf einzulassen und die Fahrt zu genießen. Zum Glück sollten wir die Gelegenheit bekommen, die Bahn noch weitere Mal zu fahren und tatsächlich hat bereits die zweite Fahrt ausgereicht, um meine Zweifel wegzublasen. Die Beschreibung folgt wenige Absätze später.

Maverick (4 Fahrten)

Zur Abwechslung schoben wir eine Fahrt auf dem Intamin Blitz Coaster Maverick ein, der in unmittelbarer Nähe von Steel Vengeance ebenfalls im Themenbereich Frontiertown steht. Die ca. 45 Minuten Wartezeit nutze ich, um die Erlebnisse auf Steel Vengeance zu verarbeiten, bzw. zu ergünden, weshalb ich nicht so geflasht war, wie ich es erwartet hatte und traf den Entschluss, bei der zweiten Fahrt so unvoreingenommen wie möglich zu sein.

Maverick selbst hat seine hohe Platzierung in meinem Ranking auf den insgesamt 4 Fahrten, die wir an den zwei Tagen im Park gemacht haben, eindrucksvoll bestätigt. Zwei Fahrten haben wir bei der Early Entry am zweiten Tag gemacht. Eine fantastische und intensive Achterbahn, die nahezu perfekt ist und lediglich durch die Züge bzw. Restraints ein paar Punkte einbüßt. Zudem hatten wir Glück und die Anlage fuhr sehr zuverlässig, was ja dank anfälliger, intaminscher filigran-Technik nicht immer der Fall ist. Zwischenzeitlich ließ sich lediglich mal ein Bügel eines Wagens vor uns nicht öffnen, was aber nur zu minimalen Verzögerungen im Betrieb geführt hat und was wir zudem aus der ersten Reihe beobachten konnten.

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Als wir Maverick vor vier Jahren zum ersten Mal gefahren sind, war Taron bereits im Bau und aufgrund gewisser Ähnlichkeiten - vor allem bei den Umschwüngen - und der Tatsache, dass es sich um das gleiche Modell handelt, hatte ich damals die Hoffnung dass Taron auch nur ein wenig die Awesomeness von Maverick bieten wird. Dass ich den Multilauncher in Brühl dann sogar einen Platz vor Maverick platzieren würde, hielt ich damals noch für absolut unmöglich. Tatsächlich finde ich das Layout von Maverick, gepaart mit der Intensität, eine Spur besser. Das Best Case Gesamtpaket, mit der Fahrt bei Dunkelheit im Wintertraum, mit nebelgefülltem Launch und in Kombination mit den viel komfortableren Sitzen und dem Theming führt dann aber zu einer leichten Führung Tarons. Im Grunde aber auch absolut egal, beides sind fantastische Achterbahnen.

Steel Vengeance, Fahrt 2 (Front Row)

Da wir ja bereits im hintersten Teil des Parks waren, der zudem ca. 20 km vom Haupteingang entfernt liegt, beschlossen wir, trotz der hohen Wartezeit, direkt unsere zweite Fahrt auf Steel Vengeance hinterher zu schieben. Für den Rest des Parks sollte uns an den verbleibenden Tagen ja noch genug Zeit bleiben, bzw. auch nach zwei weiteren Stunden des Wartens, sind wir auch am ersten Tag noch drei andere Achterbahnen gefahren. Dazu aber später mehr.

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Dieses Mal entschieden wir uns für die Front Row, bzw. hofften darauf, vorne fahren zu können. Der Mitarbeiter wollte uns nämlich erst der Mitte des Zuges zuweisen, hat unserer Bitte vorne fahren zu wollen, dann aber glücklicherweise entsprochen. Im Gegensatz zu allen anderen Reihen, gibt es für die Front Row in der Station eine Mini-Queueline, die aber auch maximal 10-12 Leute aufnehmen kann. Vor uns standen 8 Leute, so dass wir nach vier Zügen in dem Dampflokomotiv-artigen Front Car Platz nehmen konnten.

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Erwartungsgemäß fuhr sich der Drop vorne nicht so brachial, wie in der hinteren Reihe, wo es einen schön in die Tiefe reißt und man gleichzeitig aus dem Sitz gehoben wird. So oder so aber ein starker Auftakt. Den Drop von Goliath in SFGAmerica finde ich allerdings noch etwas knackiger, bzw. führt dieser derzeit mein Ranking der RMC-Drops immer noch an. Trotzdem ein toller Start und schon beim Blick von der Spitze des Lifthills über den gesamten Park läuft einem immer wieder das Wasser im Mund zusammen.

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Im Tal pressen einen die G-Kräfte kurz in die Sitze, bevor man den Speed Bump überfährt, den man aber im Gegensatz zu Untamed so gut wie gar nicht wahrnimmt. Man ist hier aber auch schon stark auf den folgenden Monster-Camelback fokussiert, der ordentlich Airtime bietet, die irgendwo zwischen Floating und Ejector liegt. Der Hügel markiert hier den äußersten Punkt der Bahn und verläuft in einer ca. 120° Rechtskurve in einen nach links aussen gebankten zweiten Camelback. Einem für RMC typischen Element, das sich klasse fährt und seitliche Airtime parat hält.

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Nach einem weiteren, flachen Airtimehügel durchfährt man die erste, perfekt geshapte Zero G Roll, deren Ausfahrt durch den Lifthill hindurch führt. „Perfekt“ und „Zero G“ sind in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Es ist faszinierend, wie Alan Schilke solche Rollen kreiert. Man floatet hier für die gesamte Dauer der Durchfahrt, ohne gefühlt Kontakt zum Sitz oder den Restraints zu haben. Diese sich butterweich und fluffig fahrenden Elemente stehen irgendwie auch im krassen Kontrast zu den Dimensionen und dem Irrsinn dieser Anlage aber genau das markiert gleichzeitig auch die Einzigartigkeit des Herstellers.

Steel Vengeance lässt jetzt wenig Zeit zum Luft holen. Die Strecke führt in einer nach rechts gebankten Kurve ein weiteres Mal durch den Lifthill hindurch in die zweite Inversion, der Half Stall, meiner Lieblings-Inversion dieser Anlage. Die Einfahrt beginnt wie eine abwärts verlaufende Zero G Roll aber bevor der Zug komplett um die eigene Achse rotiert ist, wird er, nachdem sich die Fahrgäste auf dem Kopf befinden, in die entgegengesetzte Richtung zurückgedreht. Durch die Lifthill-Durchfahrten, umgeben von reichlich Gebälk, fällt die Orientierung hier dann auch etwas schwer und man weiss nicht so recht, in welche Richtung man jetzt überhaupt färt. Im Zusammenspiel mit dieser abgefahrenen, RMC typischen Inversion, bietet Steel Vengeance hier ein schönes Out of Control Feeling. Etwas, dass ich auf Achterbahnen einfach sehr schätze.

Der Zug überfährt nun einen kleinen Airtimehügel und nach einer aufwärts führenden Linkskurve geht es in bzw. durch die Mid-Course Break Run, denn der Zug wird hier kaum spürbar gebremst. Bis hierher ist Steel Vengeance schon eine großartige und im Grunde auch vollwertige Achterbahn mit einem beachtlichen Drop, zwei hohen Camelbacks und zwei tollen Inversionen. Seinen Trumpf spielt das Gerät dann aber im zweiten Teil nach der MCBR aus und hier liegt dann wohl auch einer der möglichen Gründe, weshalb ich die erste Fahrt als nicht sooooo atemberaubend wahrgenommen habe. Ich war stark auf den ersten, äußerlich imposanteren Teil fokussiert, dabei steckt noch so viel mehr im zweiten, inneren Teil der Bahn verborgen. Dieser hat nicht nur seinen eigenen, ganz besonderen Charakter, sondern würde aufgrund seiner Länge, so wie der erste Teil auch, ebenfalls ganz locker als eine vollwertige Achterbahn durchgehen. Steel Vengeance ist auch einfach mal 1.750 großzügige Meter lang.

Da der Zug in der MCBR kaum abgebremst wird, erwartet einen hier vor allem in der letzten Reihe ein überraschend intensiver Drop. Ein angemessener Auftakt für den zweiten Teil, in dem man wie ein Holzwurm auf Steroiden durchs das Gehölz geschossen wird, während der Zug einen auf den zahlreichen Bunny Hops wie ein wildgewordener Stier abzuwerfen versucht. Ein tierisch geiles Vergnügen sozusagen.

Die Ausfahrt aus der MCBR verläuft in einer Linkskurve und nachdem man zunächst einen gerade verlaufenden Airtimehügel überfährt, stürzt der Zug über einen Off Axis Airtimehügel nach links in die Stützenkonstruktion hinein. Schon auf Wicked Cyclone haben wir das so abgefeiert und es sorgte auch hier wieder bei jeder Fahrt für den obligatorischen RMC-WTF-Moment.

Nach einer stark übergeneigten Linkskurve, durchfährt man mit viel Speed die zweite Zero-G-Roll, die aus der Stützenkonstruktion hinaus führt, um nach zwei weiteren Airtimehügeln auf der anderen Seite wieder im Gehölz zu verschwinden. Einer weiteren, stark übergeneigten Kurve schließt sich die dritte und letzte Zero-G-Roll an und es folgt das Finale, welches mit sechs Bunny-Hops noch mal alles aus den verbliebenen Schienenmetern rausholt und dabei gleichzeitig so herrlich unvernünftig anmutet.
Wie schon angedeutet, gab es nach unserer zweiten Fahrt dann keinen Zweifel mehr. Steel Vengeance fuhr sich eindrucksvoll auf den Thron meines persönlichen Rankings, auch weil wir die Fahrt in der Front Row besser als hinten fanden und der Zug auch merklich flotter unterwegs war. Die Bahn mag nicht so intensiv sein, wie einige andere Achterbahnen, bzw. wie es einige Ridereports vielleicht vermuten lassen aber ich sehe das keinesfalls als Manko. Eher im Gegenteil. In fast allen Belangen setzt Steel Vengeance Maßstäbe. Das Layout und die Elemente bieten extrem viel Abwechslung, die Fahrtdauer, bzw. Länge und Menge an Airtime sind schon irgendwie obzön und dabei ist das Fahrverhalten wie von RMC gewohnt super smooth, weshalb die Reredibility auch relativ hoch ist. Leider konnten wir aufgrund der hohen Wartezeiten nicht so häufig fahren, wie es uns lieb gewesen wäre.

Wenn man bedenkt, was für eine Krücke Mean Streak trotz der gigantischen Ausmaße vor 4 Jahren doch war, ist es ein Segen, dass sich der Park entschieden hat, RMC mit dem Umbau zu beauftragen, anstatt die Achterbahn abzureißen und an der selben Stelle eine neue Anlage zu errichten. Ich glaube nicht mal RMC hätte etwas designt was an Steel Vengeance herankommen würde, wenn man eine Achterbahn von Grund auf neu planen würde.

Obwohl es vielleicht die derzeit perfekteste Bahn ist, gibt es aber auch Anlass für Kritik. Diese gilt allerdings für alle RMC-Coaster, die mit deren eigenen Zügen betrieben werden. Zwar störten uns die Schienbeinbügel nicht so sehr, allerdings würde ich es dennoch begrüßen, wenn RMC einen Weg finden würden ihre Züge dahingehend zu überarbeiten, dass sie irgendwann auf diese unsinnigen Halterungen verzichten könnten. Zudem wird man von den Ride Ops auch häufig gestapelt, so dass die Airtime durch der eng anliegenden Bügel nicht so sehr zur Entfaltung kommt, wie es einem lieb wäre.

Auf den anderen Kritikpunkt bzgl. der Loose Article Policy und der damit verbundenen, schlechten Abfertigung, bin ich ja schon ausreichend eingegangen. Hierfür ist aber natürlich nicht der Hersteller verantwortlich.

Top Thrill Dragster(5 Fahrten)

Die zwei Fahrten auf Steel Vengeance und die eine Fahrt auf Maverick kosteten uns insgesamt ca. 5 Stunden und somit blieben uns nicht mal mehr 3 Stunden, bis der Park um 20.00 Uhr schließen sollte.

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Auf dem Weg zurück Richtung Ausgang entschieden wir uns dann für eine Fahrt auf Top Thrill Dragster. Die Wartezeit war mit 45 Minuten im erträglichen Rahmen und wir wollten vor allem die Chance nutzen, die Downtime-geplagte Bahn überhaupt noch einmal zu fahren; und zwar in der ersten Reihe. Bei unserem Erstbesuch haben wir uns aufgrund der langen Wartezeit und der extrem vielen Muffleheads (Fliegen), die hier zu dieser Jahreszeit am Lake Erie häufig in gigantischen Schwärmen auftreten und die bei der abartigen Geschwindigkeit des Launches zahlreich an den Gesichtern der Fahrgäste kollidieren, noch auf eine Fahrt in der ersten Reihe verzichtet. Da TTD aber definitiv ein Front Row Coaster ist, hat mich das seitdem schon etwas geärgert und da es bei unserem diesjährigen Besuch so gut wie keine Fliegen gab, nutzen wir die Gelegenheit, die Fahrt in der Front Row nachzuholen.

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WHAT A BLAST!!! Der Launch besorgt es einem so unfassbar krass und das Gefühl auf dem Top Hat ist dank der Lapbars auch unbeschreiblich intensiv. Ein riesengroßer Spaß der leider sehr schnell vorbei ist aber es sollte zum Glück nicht bei dieser einen Fahrt bleiben.

Wicked Twister (1 Fahrt)

2015 war der Intamin Impulse Coaster Wicked Twister einer der wenigen Lost Counts unserer Tour. Wir hatten noch ein wenig Zeit, bis der Park schließen sollte und die App sagte, dass die Wartezeit gerade mal 5 Minuten betragen würde und so saßen wir wenig später in der Front-Row. Die Fahrt konnten wir dann nur mit der halben Aufmerksamkeit erleben, da wenige Augenblicke bevor der Zug beschleunigte ein kurzer aber recht kräftiger Schauer einsetzte und somit die Sicht erheblich erschwerte.

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Die Fahrt ist zwar durchaus spaßig aber selbst bei der geringen Wartezeit, war unsere Motivation nicht groß genug, direkt im Anschluss eine Fahrt in der letzten Reihe zu machen, welche aufgrund der enormen Länge des Zuges sicherlich ein deutlich anderes Fahrerlebnis geboten hätte.

Gate Keeper (1 Fahrt)

Stattdessen machten wir die letzte Fahrt des Tagesauf dem Wing Coaster Gate Keeper. Auch hier gab es keine nennenswerte Wartezeit, was übrigens für die Dauer unseres gesamten Aufenthalts galt und was vermutlich an der hohen Kapazität einerseits und der nicht allzu hohen Beliebtheit der Anlage andererseits liegt. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der B&M Inverter Raptor auf der gegenüberliegenden Seite für die gesamte Dauer unseres Aufenthalts ca. 90 Minuten Wartezeit hatte.

Trotz Walk On’s reichte uns an allen Tagen nur eine Fahrt, die wir auf der rechten Seite in der Last Row machten. Auch ich habe ja schon über die vermeintliche Trägheit der B&M Wing Coaster gespöttelt und vielleicht war ich auch eine Spur zu gelassen und/oder aber auch von den Strapazen des Tages etwas mitgenommen aber tatsächlich hat mir das verdammte Ding im ersten Tal doch fast die Lichter ausgeschaltet. Andi ging es ähnlich. Huiiiiii…. das war auf jeden Fall unerwartet und dass der Coaster solche hohen G-Kräfte freisetzt, hatte ich so nicht abgespeichert.

Verglichen mit anderen Wing Coastern, sehr ich persönlich The Swarm trotz der deutlich geringeren Ausmaße die bessere Anlage. Der Rest der Fahrt ist schon spassig, wirkt aber dennoch sehr B&M typisch kalkuliert und wenig überraschend.

Hotel-Check In und Abendessen

Wir verließen den Park glücklich und zufrieden, wohlwissentlich, dass wir den gesamten nächsten Tag dort verbringen würden und freuten uns extrem auf ein Wiedersehen mit Steel Vengeance.

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Unser Hotel für die zwei Nächte war das Cedar Point’s Express Hotel, welches sich direkt am Ufer des Lake Erie befindet und mit dem Auto in ein paar Minuten erreicht war. Schön sind hier die Fotos der Coaster, welche die Zimmer zieren. Nachdem wir schnell eingecheckt und uns umgezogen haben, wollten wir unseren Hunger stillen und da wir im Park die ganze Zeit nichts gegessen hatten, war dieser entsprechend groß.

Da wir keine Lust auf Fast Food hatten, entschieden wir uns nach einer kurzen Recherche für das „Small City Taphouse“ in Downtown Sandusky, mit asiatischer Küche. Der Weg dorthin sollte sich aber nicht so einfach gestalten. Eigentlich wollten wir nämlich die Straße in Ufernähe zum Lake Erie nehmen, um noch ein paar Fotos der tollen Skyline bei Sonnenuntergang zu machen aber die Straßen waren durch die zahlreichen Unwetter die Tage zu großen Teilen überflutet.

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Nach einem kleinen Umweg erreichten wir dann schließlich das Small City Taphouse, wo wir den Tag so bei sehr gutem Essen ausklingen ließen. Anschließend nutzen wir noch die Gelegenheit diesen Teil Sanduskys zu Fuss zu erkunden. Die innerstädtische Infrastruktur wirkt gemessen an den gerade mal 25.000 Einwohnern deutlich größer als man das erwarten würde, scheint seine besten Tage aber auch schon hinter sich zu haben. Toll gefiel uns vor allem das Kino aus den 20er Jahren. Wer länger in Cedar Point ist, sollte einen kurzen Abstecher in Erwägung ziehen. Das Essen war echt klasse.
Cedar Point Tag 2

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Die Wettervorhersage sagte auch für diesen Tag Regen voraus und im Gegensatz zu den anderen Tagen, an denen wir Glück hatten, sah es danach aus, als würden sich die Vorhersagen dieses Mal bewahrheiten. Wegen der Early Entry für Platinum Pass Inhaber um 09.00 Uhr verzichteten wir auf das sonst übliche, ausgiebige und zeitraubende Frühstück und entschieden uns für die schnelle Lösung bei MC Donalds, welcher sich fast direkt gegenüber des Hotels befindet. Während wir dort saßen, regnete es draußen leider immer noch in Strömen. Das sollte sich auch nicht ändern, als wir den Parkplatz erreichten. Wir warteten noch eine Weile im Auto, entschieden uns dann aber, den Park zu betreten und uns im Zweifel dort irgendwo unter zu stellen falls nötig.

Wir waren früh genug da, die Eröffnungszeremonie mitzuerleben, bei der die amerikanische Fahne gehisst wird, während die Nationalhymne läuft und ein großer Teil der Besucher mit der Hand auf dem Herz und patriotischem Blick gen Fahne blicken. Immer wieder strange.

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Da in Cedar Point bekanntermaßen selbst bei geringstem Regen keine einzige Achterbahn fährt, machten wir das Beste aus der Situation und fuhren eine Runde auf dem Karussell „Cedar Downs Racing Derby track“. Der Park führt die Anlage als Thrill-Ride, was ich persönlich dann schon etwas ambitioniert finde aber nichtsdestotrotz ist man hier für ein Karussell vergleichsweise zügig unterwegs. Die Pferde, auf denen man Platz nimmt, sind in vier nebeneinanderliegenden Spuren angeordnet, die sich während der Fahrt ein Kopf-an-Kopf Rennen liefern.

In den USA gibt es noch ein Exemplar im Rye Playland Park und in England eines in Blackpool Pleasure Beach. Eine wirklich spaßige und seltene Anlage, die Andi und ich fast für uns alleine hatten.

Da der Regen zwar etwas nachgelassen hatte, die Achterbahnen aber immer noch alle geschlossen waren, machten wir im Anschluss noch eine Fahrt auf dem Autorundkurs „Cadillac Cars“ der am Fuße Valravns liegt und von dem wir während der Fahrt viele Blicke auf das - zu diesem Zeitpunkt noch - Objekt unserer Begierde werfen konnten.

Tatsächlich hatte es nun komplett aufgehört zu regnen und es klarte sich auf, so dass wir uns auch direkt zum Eingang des Dive Coasters begaben. Dieser war aber immer noch geschlossen und ein Mitarbeiter signalisierte, dass es mindestens noch eine Stunde dauern würde, bis die Anlage öffnen würde. So lange wollten wir nicht warten und so begaben wir uns wieder in den hinteren Teil des Parks, um dann lieber direkt mit Steel Vengeance zu fahren. Dort angekommen machte sich Ernüchterung breit, nachdem uns mitgeteilt wurde, dass die Bahn nicht vor 12.00 Uhr öffnen sollte. Als Grund wurden technische Schwierigkeiten genannt. Angeblich wurden bei Steel Vengeance ja ähnlich wie auch bei Untamed und vielleicht auch anderen RMCs, immer mal wieder Teile der Struktur ausgetauscht oder verstärkt werden. So oder so natürlich enttäuschend, da wir uns vor allem wegen Steel Vengeance auf die Early Entry gefreut hatten.

Die Enttäuschung hielt aber nicht lange an, da Cedar Point einfach zu viele andere tolle Bahnen im Angebot hat und so machten wir zwei Fahrten auf Maverick bei geringer Wartezeit und gingen anschließend wieder zurück Richtung Haupteingang.

Millenium Force (4 Fahrten)

Millenium Force fuhr mittlerweile auch und wir nutzen die Gelegenheit und den immer noch geringen Andrang für zwei Walk-on Fahrten in der letzten Reihe. Den Drop hatte ich nach unseren ersten Fahrten vor vier Jahren als intensiver in Erinnerung und die Bahn hat auch nicht die Menge und Intensität an Airtime, die man aufgrund der Dimensionen vielleicht erwarten würde aber der Speedrush, den Millenium Force bietet, sorgt immer noch für den ganz großen Spaß und für das stolze Alter von fast 20 Jahren ist die Bahn auch noch verdammt smooth unterwegs.

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Keine Bahn steht für mich außerdem so symbolisch für Cedar Point wie Millenium Force und hat meine Begierde den Park zu besuchen so sehr und so lange geweckt. Der Anblick des gigantischen Lifthills, gepaart mit der Lage am Lake Erie hat sich tief in mein Gedächtnis gegraben. Ich mag das Ding einfach total gerne.

Rougarou (1 Fahrt)

Rougarou wurde im Jahr 2015 nach einem Umbau des B&M Standup Coasters „Mantis“ als Floorless Coaster neu eröffnet. Bei unserem Erstbesuch im selben Jahr verzichteten wir wegen hoher Wartezeiten auf eine Fahrt. Dieses Mal konnten wir bis in die Station durchlaufen und direkt in der ersten Reihe Platz nehmen. Zum Glück, denn lange warten würde ich für diese Bahn nicht.
Zunächst einmal bin ich grundsätzlich kein großer Fan von Floorless Coastern und im Falle von Rougarou sorgen einige unsaubere Transitions für unangenehme Headbanger und auch insgesamt ist die Bahn für einen B&M Coaster recht unsanft unterwegs. Man merkt dem Layout auch an, dass dieses nicht für den Betrieb mit Floorless-Zügen konzipiert wurde. Einige Radien fahren sich irgendwie seltsam unausgewogen. Vor allem im letzten Teil. Gefiel uns Beiden nicht.

Valravn (1 Fahrt)

Ich liebe Griffon und auch die anderen, kleineren Dive Coaster, die ich bisher fahren konnte, haben mir alle Spaß gemacht. Entsprechend gehypt war ich, als Cedar Point mit Valravn eine - zu diesem Zeitpunkt - Rekordbahn ankündigte. Da hatte ich die Rechnung allerdings noch ohne den Wirt, respektive die B&M’schen Softwesten aka Fixiergummis gemacht, die bei Valravn erstmals auf einem Dive Coaster zum Einsatz kamen und die leider dafür sorgen, dass der Oberkörper extrem straff im Sitz fixiert wird. So negativ ist mir das auf den Wing Coastern, die ja die gleichen Westen nutzen, noch nicht aufgefallen aber hier war es sehr auffällig.

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Valravn bietet wie viele der Coaster in Cedar Point einen sensationellen Blick und der anschließende Drop ist auch noch der beste und auch spaßigste Teil der Bahn. Nachdem man aber das Tal passiert hat, ziehen die Westen einen so stark in den Sitz, dass man sich kaum rühren kann und negative G-Kräfte gar nicht erst zur Entfaltung kommen können. Vermutlich tut das Layout sein Übriges dazu, denn Yukon Striker wurde ja von Einigen als sehr gute Bahn bezeichnet und nutzt das selbe Rückhaltesystem. Es fällt mir schwer zu sagen, woran es jetzt genau liegt, denn zumindest von den Elementen her, macht die Bahn augenscheinlich nicht viel anders, als andere Diver Coaster aber irgendwie wirkt das alles seltsam lustlos und langweilig.

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Gemessen an den Erwartungen war Valravn definitiv eine der großen Enttäuschungen unserer Tour und so blieb es auch nur bei dieser einen ernüchternden Fahrt.

Nach einer obligatorischen Fahrt auf Blue Streak, der ältesten Bahn des Parks, war es nun fast 12.00 Uhr und es zog uns wieder zurück zu Steel Vengeance.

Steel Vengeance (Eine Fahrt der besonderen Art)

Steel Vengeance fuhr bereits als wir dort ankamen und die Wartezeit lag bei nur ca. 45 Minuten. Ein wenig Sorge machten uns die zwischenzeitlich aufgezogenen Regenwolken aber zunächst blieb es trocken und als wir schließlich im Mittelteil des Zuges Platz genommen hatten und dieser auf den Lifthill zufuhr, waren wir erleichtert, die Bahn fahren zu können, bevor der betrieb wegen Regens wieder eingestellt wurde. Und regnen sollte es an diesem Tag noch reichlich.

Tatsächlich machten wir dann die letzte Fahrt für eine längere Zeit, denn schon während wir den Lifthill hinauf fuhren, fing es in Strömen an zu regnen. Wir hatten glücklicherweise unsere Regenjacken angezogen aber viele andere Mitfahrer waren nur mit einem T-Shirt bekleidet und die wurden so unfassbar krass gesoaked. Dem Peeling, das eine Achterbahn bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h bei Regen bietet, waren wir allerdings auch so gut wie schutzlos ausgesetzt und der sorgt dafür, dass man fast nichts von der Fahrt mitbekommt, da man einerseits seine Hände schützend vor das Gesicht hält und auch die Augen nicht wirklich aufhalten kann.

Wirklich genießen konnte man die Fahrt natürlich nicht aber dennoch bin ich einerseits froh, nicht umsonst gewartet zu haben und gleichzeitig ist da mein absolutes Lieblings-Onride-Foto und eine der denkwürdigsten Fahrten überhaupt bei rausgesprungen. Boar war das krass. Ich denke das Foto spricht für sich.

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Da es jetzt heftig regnete und es auch nicht danach aussah, dass es in absehbarer Zeit aufhören würde, nutzten wir die Gelegenheit für ein Mittagessen in Miss Keat’s Smokehouse in unmittelbarer Nähe von Steel Vengeance. Die Spareribs waren echt überraschend lecker und dank der Prozente des Season Passes auch nicht so teuer, wie man es vielleicht von einem Cedar Fair Park erwarten würde.

Auf Facebook sah ich, dass jemand dasselbe Regen-Onride in einer RMC-Gruppe geteilt hat und ich kommentierte den Beitrag, dass wir gerade auch im selben Zug saßen und gerade in Miss Keat’s Smokehouse seien. Sasha Langford gesellte sich dann zu uns und wir führten eine angeregte Diskussion über unser liebstes Hobby, in der Hoffnung, dass es aufhören würde zu regnen.

Thunderstorm Warning

Leider liess der Regen nicht nach, sondern nahm zu und zu allem Überfluss zog auch ein Gewitter auf und wir wurden Zeuge des fast schon gespenstisch anmutenden Thunderstorm Alarms, der im gesamten Park aus Lautsprechern hallt. Die Besucher werden in einer Ansage aufgefordert, die Aussenbereiche zu meiden und in Gebäuden Schutz zu suchen. Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg Richtung Ausgang waren und ohnehin alle Achterbahnen geschlossen waren und es zu diesem Zeitpunkt nicht danach aussah, als würde es bald aufhören zu regnen, verließen wir den Park.

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Wir fuhren zunächst noch einmal einkaufen und anschließend zurück ins Motel. Dort angekommen, dauerte es nicht lange, bis es komplett auf klarte und die Sonne wieder schien. Das Wetter ist am Lake Erie einfach extrem wechselhaft.

Andi war nicht mehr motiviert, noch einmal in den Park zu fahren und auch ich haderte zunächst und fand die Vorstellung verlockend einfach mal eine paar Stunden zu chillen. Es war allerdings auch erst ca. 16.30 Uhr und der Park sollte noch fast vier Stunden geöffnet haben und bestimmt war dort so gut wie nichts mehr los und so raffte ich mich schließlich auf und fuhr alleine zurück in den Park.

Magic Hour mit TTD, Maverick und SteVe

Es war die richtige Entscheidung. Der Park war extrem leer und das Wetter blieb stabil. Mit drei Walk On Fahrten auf Top Thrill Dragster startete ich in den Nachmittag. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Den anderen Besuchern war die Begeisterung ebenso anzumerken. Die Stimmung war einmalig. Was für ein Irrsinn, bei dieser Bahn einfach so einsteigen zu können. WAHNSINN!!!

Nach einer Fahrt auf Maverick machte ich dann noch zwei weitere, großartige Fahrten auf Steel Vengeance. Zwar schienen sich die wenigen im Park befindlichen Besucher alle hier aufzuhalten, so dass die Wartezeit mit 45 Minuten gemessen an der Fülle des Parks doch verhältnismäßig hoch war aber für eine solche Bahn ist das immer noch eine sehr kurze Wartezeit, die man gerne in Kauf nimmt.

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Total erledigt aber extrem glücklich ging ich anschließend durch den fast menschenleeren Park zurück zum Ausgang. Das hatte schon fast etwas Unwirkliches in diesem Moment. Auf jeden Fall einer der Highlight-Momente der Tour. Ich fand es zwar schade, dass ich das nicht mit Andi teilen konnte aber es war auch so Besonders, weil ich alleine unterwegs war. Um mal ein paar Fotos aus ungewöhnlichen Perspektiven zu machen, fuhr ich noch mal die Straße westlich vom Park entlang.

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Cedar Point Tag 3

Auch heute sollte Steel Vengeance nicht vor zwölf Uhr öffnen, was wir aber auch schon vermuteten, so dass wir die Early Entry für Wiederholungsfahrten auf TTD, Millenium Force und Maverick nutzten. Man kann definitiv schlechter in den Tag starten.

Gerne wären wir auch noch einmal mit Raptor gefahren. Der B&M Inverter hatte zur Early Entry aber noch nicht geöffnet und dann im Laufe des Tages fast immer Wartezeiten um die 90 Minuten, die wir für diese Bahn ohne Fast Lane einfach nicht warten wollten.

Gemini und Magnum XL-200

Stattdessen gingen wir wieder in den hinteren Bereich, wo wir dann bis zur Öffnung von Steel Vengeance jeweils ohne nennenswerte Wartezeit zwei Fahrten auf Gemini und Magnum XL-200 machten. Beide Bahnen hatte ich nicht als so gut in Erinnerung aber dieses Mal war ich durchaus angetan.

Die Bügel von Magnum XL-200 verursachten auf den Airtimehügeln zwar auch dieses Mal Schmerzen in den Oberschenkeln aber das war nicht so schlimm, wie ich es in Erinnerung hatte und irgendwie hat die Bahn mit ihren Tunneln und den weird geshapten Camelbacks ja auch durchaus ihren Reiz und auch historisch gesehen für die Entwicklung der Achterbahnen eine nicht zu leugnende Relevanz.

Eine Fahrt auf Steel Vengeance in der ersten Reihe bildete dann den krönenden Abschluss unseres Besuchs in Cedar Point. Was für eine großartige Achterbahn.

Fazit

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Vor vier Jahren haben wir nur einen Tag in Cedar Point verbracht und es war der einzige Park der damaligen Tour, bei dem uns das nicht gereicht hat, obwohl wir im Grunde alles fahren konnten, was wir wollten. Für Cedar Point sollte man sich einfach mehr Zeit nehmen und dementsprechend war die Entscheidung, den Besuch dieses Mal auf drei Tage aufzuteilen, absolut richtig und wir sind weitestgehend auf unsere Kosten gekommen.

Natürlich waren wir enttäuscht, dass Steel Vengeance entgegen der Ankündigung auf der Webseite nicht schon zur Early Entry geöffnet hatte. Hierdurch sind uns ein paar Fahrten durch die Lappen gegangen, auf die wir im Vorfeld gehofft hatten.

Dadurch dass die Wetterlage vor allem an unserem zweiten Besuchstag so instabil war und alle Bahnen wegen des Regens für längere Zeit geschlossen waren, hätte sich ein Fast Lane Wristband für uns nicht gelohnt. Die Operations bei Steel Vengeance mit dem aufwändigen Loose Article Check sind auch alles andere als optimal. Um ehrlich zu sein, bin ich aber schon froh, diese krasse Anlage überhaupt gefahren zu sein, wenngleich die zweite Fahrt nötig war, um mich voll zu überzeugen.
Unabhängig von Steel Vengeance habe ich die Operations im Park aber weitestgehend wieder als sehr gut wahrgenommen und die Mitarbeiter waren motiviert und freundlich.

Cedar Point hat seinen Status der Roller Coaster Capital of the World für mich also erneut eindrücklich zementiert. Für mich einfach der Sehnsuchtsort.



Fahrt nach Kings Island

Vor der ca. 3 ½ stündigen Fahrt in den Schwesterpark Kings Island, den wir noch am selben Abend besucht haben, gingen wir in Berardi’s Family Kitchen in Sandusky essen. Das Familienrestaurant ist wenige Minuten von Cedar Point entfernt und bietet gutbürgerliche, amerikanische Speisen zu moderaten Preisen. Das Essen war superlecker. Vor allem die frittierten Sauerkraut-Bälle.

Funfact: Die Familie Beradi’s hat nicht nur über 40 Jahre lang bis 1978 Pommes und Spaghetti in Cedar Point verkauft, sondern dort auch einige Fahrgeschäfte betrieben.
 
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Maverick81

Airtime König
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Super, dass es mit deiner Serie weitergeht:D
Interessant und ausführlich geschrieben!
Deine Beschreibungen zu den Top 4 des Parks kann ich total nachvollziehen. Wahnsinn, dass gleich so viele Weltklasse-Coaster in einem Park stehen....
Valravn seh ich von den großen Divern auch eher am unteren Ende, ich würde aber behaupten, dass das Teil in einem europäischen Park das Highlight schlechthin wäre - in Sandusky geht die Bahn einfach dermaßen unter.
Falls es dich beruhigt: die Early Entry hat mir für Steel Vengeance pro Tag maximal eine Fahrt mit geringer Wartezeit beschert, kurz danach waren schon die obligatorischen 90 Minuten angeschlagen, die Warteschlange füllt sich hier einfach extrem schnell.
Cool, dass du es geschafft hast, an der Straße anzuhalten und Millennium Force abzulichten, wir wurden immer direkt vom Officer angeföhnt.
Ich freue mich, auch nächstes Jahr wieder zu diesem Traumreiseziel fliegen zu dürfen:D
 

Mario M.

CF Team News
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Was für ein mega ausführlicher Bericht love:-)

Das Onridefoto von Steel Vengeance ist der Hammer - qual und freude kombiniert auf einem Bild :D
Der Park ist einfach eine Legende und jeder der sich ernsthaft als Achterbahnfreak bezeichnet, sollte den Traum haben dort mal eines Tages hinzukommen... ich erwische mich auch ständig dabei wie ich gedanklich schon den nächsten Besuch dorthin plane.

Eines Tages komme ich wieder, bis dahin stehen da dann sicher noch 2-3 neue Bahnen lach:-)
 

Nordstern

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Ich freue mich ebenfalls sehr, dass eure Bericht Serie weiter geht [FONT=&quot]��
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Eure Eindrücke zu Steel Vengeance kann ich absolut teilen.


Normalerweise stehe ich nicht so sehr auf Rankings, weil ich die Erfahrung gemacht habe das Einflüsse wie Tagesform, Wetter, „Stimmung“ im Zug… einen sehr starken Einfluss auf das Gesamterlebnis haben.
Steel Vengeance bildet da eine Ausnahme. Denn nach meiner ersten Fahrt war mir klar: Besser geht’s nicht! Somit habe auch ich seitdem eine Lieblings Achterbahn.
Wie von euch vermutet ist es bei Dunkelheit nochmal besser. Vor allem der 2. Teil der Fahrt. Denn zu einem Großteil findet diese innerhalb der Konstruktion statt, so dass man den Streckenverlauf kaum vorausahnen kann. Somit steht man plötzlich auf dem Kopf oder rast durch eine Kurve, ohne diese vorher gesehen zu haben.



Euren Tipp, mindestens 2 Tage für Cedar Point einzuplanen kann ich auch unterstreichen. Nicht wegen der Anzahl der Coaster, sondern wegen dem unvorhersehbaren Wetter. Bei meinem Aufenthalt war es nicht der Regen, sondern Sturm.


Die Lage des Parks hat eben nicht nur Vorteile.


Ich freue mich schon auf eure nächsten Berichte, denn 2020 mache ich eine ähnliche Tour. Das steigert die Vorfreude und vielleicht sind noch ein paar gute Tipps dabei [FONT=&quot]��[/FONT]
 
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