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Dumela Afrika Teil 7: Käfer, Elefanten und Tiefsandpisten/Chobe N.P.

Mac&Cheese

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Hallo Zusammen,

nun geht die Afrikanische Berichtserie in Botswana weiter.
Am Ngoma Gate Grenzübertritt haben wir den Grenzposten auf der Botswana Seite erreicht.
Hier musste kein Zettel ausgefüllt werden, die zwei Fragen von der Grenzbeamtin hat sie so in den Computer eingetippt. Da wir beide so ziemlich die letzten waren bevor der Grenzübertritt schloss (Öffnungszeiten beachten!) ging das Prozedere recht flott. Zwei Fenster weiter musste noch das Fahrzeug angemeldet werden. Das Letter of authority wollte der Beamte nicht sehen. Ihm reichte das Kennzeichen aus. Noch zwei Papiere ausfüllen und mit der Kreidtkarte noch eine Versicherungsgebühr für das Fahrzeug entrichten – das wars.
Falsch gedacht... wer glaubt nun einfach weiterfahren zu können.
Draußen ging der Spaß erst richtig los.
Mit dem Auto mussten wir vor fahren bis zu einem tiefen Becken. Die beiden Beamten wollten noch einmal kurz einen Blick in die frischen Papiere werfen und dann galt es erst einmal alle Türen am Fahrzeug öffnen.
Alle Schuhe mussten durch ein Desinfektionsbecken und das Fahrzeug wurde auf Lebensmittel kontrolliert. Frische Milch und rohes Fleisch sind nicht erlaubt. Wurst und gekochtes war ok.
Ohne Beanstandung mussten wir mit dem Auto noch langsam durch das Desinfektionsbecken fahren und wir konnten unseren Weg fortsetzen.

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Unsere Route durch Botswana hatte die ein und andere Elefantenbegegnung im Chobe N.P. parat. Da wir noch keine Übung hatten wie man Tiefsandpisten fährt nahmen wir die Teerstraße über Nata in Richtung Maun. Es gäbe auch einen kürzeren Weg von Kasane über den Chobe N.P., dieser ist aber eine komplette Tiefsandpiste, benötigt ein Permit und einige Tage mehr Zeit. Maun ist das Tor zum Okavango Delta und mit dem Mankwe Camp wagten wir uns in die tiefe Wildniss. Eine lange Fahrt durch die Kalahari belohnte uns mit den einzigen Coaster in Botswana. Nach einem weiteren Grenzübertritt nach Südafrika war unser finales Ziel Johannesburg. Die gesamte Route ab Windhoek erstreckte sich auf gute 7.000km.

Nach dem Grenzübertritt hatten wir es nicht mehr weit bis zu unserem Campingplatz, das Muchenje Camp.

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Mit Blick über den Chobe River nach Namibia. Die Namibia SIM funktionierte nach einwandfrei.

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Mit eintretender Dämmerung trat das ein wovor ich mich am meisten gefürchtet habe...
Das große Krabbeln!z:-)

Ist des einen große Furcht das Spinnengetier, ist die meine die Missgunst des krabbeligen Käfers.
Geistig habe ich mich schon zuvor darauf vorbereitet... Machte mir das gekrabbel auf dem Boden auch nichts aus – war sogar interessant. Allerdings hört der Spaß auf wenn es auf mir herumkrabbelt!
Überall krabbelte es, flog herum, oder fiel einfach vom Himmel... Gruuuselig, uuuuh!
Nach einer Stunde war der Spuk glücklicher Weise vorbei und das Fastfood konnte aufgesetzt werden.

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Am nächsten morgen begrüßten uns ein paar Zebras im Flußbett des Chobe Rivers.

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Das gemütliche Frühstück fiel dank frecher Besucher (Meerkatze) aus.

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Tausendfüßler

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Von Muchenje nach Kasane durchfährt man den Chobe N.P. auf einer geteerten Straße. Hier ist kein Permit notwendig, aber man muss sich in ein Buch ein- bzw. austragen. Möchte man tiefer in den Nationalpark vordringen ist ein Permit notwendig.
Man kann entweder eine Selfdrive oder geführte Safari an der Chobe Riverfront machen oder quer durch den Nationalpark bis nach Maun fahren (360 km Tiefsandpiste).

Botswana weis seine Natur zu schätzen und will diese nicht achtlos den Touristenströmen überlassen. Aufgrund von Regulierungen und teilw. sehr hohen Preisen für die Lodges will das Land sich mit geregeltem Ökotourismus beschränken.

Über den Besuch des Chobe N.P. als Selbstfahrer gibt es die dollsten Dinge zu lesen, wie z.B. dass es bestimmte Routen gibt und für jede Route (farblich markiert) ist eine limitierte Anzahl an Fahrzeugen zu bestimmten Zeiten zugelassen. Selbstfahrer dürfen von 09:00 bis 14:30 Uhr an der Chobe Riverfront auf Pirschfahrt. Von 06:00 – 09:00 Uhr und ab 14:30 Uhr nur Botswanische Reiseveranstalter und Lodges.

Am Sidudo Gate (der einzigen Bezahlstation) holten wir uns für 190 Pula (botswanische Währung) ein Tagespermit für Selbstfahrer mit offiziellem Stempel und angefressenen Papierecken. Schön brav nach 09:00 Uhr fuhren wir zur Riverfront des Chobe N.P. über die verschiedenfarbigen Farben der Route wollte niemand was wissen und das Limit von 75 Fahrzeugen war wohl auch noch nicht erreicht.

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Mit Allrad fuhren wir über die Sandpisten.

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Rotschnabeltoko
Kaum im Nationalpark gab es schon das erste Highlight.

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Ein Löwenpärchen beim Chillen.

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Impalas – auch liebevoll von den Einheimischen „Bush McDonalds“ bezeichnet. Warum? Es handle sich ja um FastFood, weil diese ja sehr schnell sind. Das McDonalds wegen dem schwarzen M am Hinterteil.

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Der Marabu ist ein Aasfresser und gehört zur Müllabfuhr im Busch.

Lange mussten wir auch nicht warten bis wir den ersten Elefanten zu sehen bekamen.

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Die Uferzone des Chobe Rivers ist ein beliebtes Ziel der Dickhäuter und garantiert Sichtungen.

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Von der einen Herde zur anderen Herde.

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Bei der Morgentoilette

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Schreiseeadler

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Warzenschwein und Ibis

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Schick im Frack, der Marabu.

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Die Verkehrsregelung im Chobe N.P. war allerdings alles andere als verständlich. Die Beschilderung teilweise kaum zu lesen und die angebliche Einbahnstraße? Nu ja, wonach soll man denn fahren wenn es kein Schild gibt? Das Kartenmaterial half auch nur bedingt, somit blieb nur noch das GPS auf dem Handy übrig...

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Chobe Riverfront

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Relativ nah durften wir den Nilpferden (Hippos) kommen.
Die meisten Menschlichen Todesopfer gehen auf das Konto dieses Dickerchen und nicht wie gerne befürchtet auf den Löwen. Wenn dem Hippo etwas auf den Keks geht, dann werden die 2t Körpermasse schnell in Bewegung gesetzt und drauf los gegangen. Und mit diesen Zähnen ist nicht zu spaßen (obwohl es Vegetarier ist).

Der Chobe N.P. hat eine Fläche von ca. 10.500 Quadtratkilometer und ist für seine großen Elefantenpopulationen bekannt.

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Und dann kam das was kommen musste...

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Nun waren wir von einer riesigen Elefantenherde eingekesselt. Solche Situationen gilt es zu vermeiden, doch man steckt schneller drinnen als gedacht. Komischerweise sieht man manche Elefanten in den Büschen erst recht spät.:eek:

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Dem Fahrzeug auf der anderen Seite erging es nicht anders. Der Weg war versperrt.

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Abwarten bis die Tiere weiterziehen oder bis sich eine Lücke auftut. Das gegenüber stehende Fahrzeug und ein Tourfahrzeug schafften es fix durch die Lücke. Wir waren ein bisschen zu langsam...
Also Motor aus und weiter abwarten.

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Dann hat den drei Mamas unsere Anwesenheit nicht so ganz gefallen und gingen schnurstracks auf uns zu. Die Ohren wedelten nicht mehr ganz entspannt... Die Elefantenmamas kamen immer näher auf uns zu.
Wir entschlossen uns für den Rückzug, mussten aber noch den Elefanten hinter uns im Auge behalten. Die Mamas verfolgten uns noch ein Stückchen. Der Elefant hinter uns stellte sich als harmlos heraus und wir konnten unseren Rückzug fortsetzen.
Schlussendlich ließen die drei Mamas von uns ab und die haben uns freundlich verjagt.
Mit Mamas ist bekanntlich ja nicht zu spaßen, unser Glück sie kannten Autos, wir haben ihre Körpersprache gleich verstanden und sie haben uns freundlich zurück gewiesen. So eine Situation kann auch ganz anders ausgehen.
Uns beschäftigte diese Begegnung noch einige Tage.

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Es war einfach kein durchkommen und die riesige Herde mit über 70 Tieren wollte auch nicht weiter ziehen. Wir mussten einen anderen Weg nehmen.
Dieser war allerdings alles andere als entspannt. Tiefsandpiste, die nächsten 15km!
Erfahrung wie man im Tiefsand fährt tendierten gen null... Zudem fing es auch noch an zu regnen, das machte den Tiefsand lehmartig und sehr schmierig.

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Einmal blieben wir stecken...
Konnten uns aber mit dem Rückwärtsgang wieder befreien.

Zurück in Kasane gingen wir noch ein paar Vorräte einkaufen und holten uns für Botswana eine SIM Karte des Anbieters Mascom.
Mit entsetzen stellten wir fest dass der Kühlschrank 20°C hatte...
Damit der frische Einkauf nicht gleich zugrunde geht, haben wir uns mit einem Pack Eiswürfel beholfen.

Angekommen im Chobe Safari Camp wurde erst einmal nach der Ursache für den Kühlschrankausfall gesucht.

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Fehler gefunden! Ein Kabel war abgerissen. Bei den freundlichen Nachbarn haben wir um etwas Isolierband gefragt und schon funktionierte der Kühlschrank wieder.

Besuch von einem Buschbock.

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Das Chobe Safari Camp bietet direkt am Flussufer des Chobe Rivers eine Bar mit tollem Ausblick.

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Büffelherde.

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Interessant war es dem Unwetter zu zuschauen.

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Allerdings flutete es kurz später unser Zelt. Weil wir nicht darauf gefasst waren dass es so schnell herzog, ließ ich die Zeltwände zum lüften offen...
Blöd auch.
Wir hatten ja noch ein Zelt.:eek:

In der Fortsetzung geht es zu mächtigen Wasserfällen...
 

Mario M.

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Gefühlt wird es von Bericht zu Bericht immer abenteuerlicher z:-)

Echt Wahnsinn wie viel ihr da im Vorfeld geplant habt!
Wie viel Zeit haben die Vorbereitungen und Planungen in Anspruch genommen?

Afrika will ich auch unbedingt mal bereisen, bin mir aber noch unsicher, ob ich die Nerven für so eine Abenteuerreise hätte :rolleyes:
 

Mac&Cheese

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Ja, die Situation war schon krass.

Dieser Trip hat die intensivste Vorbereitung verschlungen, die wir je vollzogen haben.
Die Planungen begannen schon im Januar 19, mit den ersten Buchungen wurde im Juni begonnen.

Afrika ist wirklich toll! Wir sind total vom Afrika-Fieber erfasst.
Für den Anfang können wir dir Südafrika empfehlen: Kapstadt mit dem Kap der guten Hoffnung, die Gardenroute entlang
und natürlich die Makutsi Safari Farm.
Es ist zwar eine Farm, aber persönlich bin ich davon immer noch begeistert. Man bekommt die Tiere nah zu sehen und auch viel beigebracht.

Hier ein paar alte Berichte:
https://www.coasterfriends.de/forum...frika-teil-1-kapstadt-bis-port-elizabeth.html

https://www.coasterfriends.de/forum...rt-suedafrika-teil-2-makutsi-safari-farm.html
 
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