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Willkommen zum sechsten Bericht unserer ‚The Secret of Coaster Island’-Tour!
Im letzten Bericht hatte ich ja versprochen, das die nächste Station in Alton Towers wäre... tja, reingelegt! Ich habe gelogen.
Der nächste Park auf unserer Tour ist natürlich das Legoland Windsor. Wie man unschwer auf unserem Tourplan erkennen kann:
Nach dem originalen Legoland in Billund wollte die Lego Gruppe in die große weite Welt hinaus expandieren und eröffnete 1996 auf der Fläche des bisherigen Windsor Safari Parks den zweiten Park der Kette.
2005 bekam die Lego Gruppe ein wenig finanzielle Probleme mit ihren Freizeitparks und verkaufte diese zum größten Teil an Merlin Entertainments. Am Legoland Windsor hält heute die eigentliche Lego Gruppe nur noch 30%.
Interessant ist, dass das Legoland Windsor das weltweit größte Legoland ist – nicht nur von der Fläche her, sondern auch was die Besucherzahlen betrifft. 2013 belegte das Legoland Windsor Platz 10 auf der Rangliste der Besucherzahlen europäischer Freizeitparks und lässt damit nicht nur den Mutterpark in Billund sondern auch Größen wie den Parc Asterix, das Phantasialand oder den Heide-Park hinter sich.
Nachdem wir bereits in Günzburg als auch in Billund bereits ein Legoland bestaunen durften, waren wir natürlich gespannt in wie weit (wenn überhaupt) sich das englische Legoland in der Nähe von London vom ganzen Rest unterscheidet...
Die Anfahrt zum Park ging irgendwie im Kreis herum und viel Verkehr war auch – am Tag unseres Besuchs war nebenan in Ascot großes Pferderennen.
Der Eingang sieht schon einmal so aus, wie bei den anderen beiden Legoländern auch (vielleicht ein wenig mickriger). Der große Unterschied offenbart sich dann hinter den Kassen:
Das Legoland Windsor liegt an einem Hang und wenn man es betritt ist man erst einmal ganz oben. Sämtliche Attraktionen findet man dann weiter unten, den Hang hinab. Von oben kann man einen Blick auf Windsor Castle werfen, das ein paar Kilometer entfernt liegt.
Schon wenige Sekunden später sind wir auf dem Weg nach unten. Da kommt man zuerst am Viking River Splash vorbei.
Zwar sind wir dieses Rafting erst später gefahren, aber wenn wir schon einmal im Bericht hier sind, dann kann ich es auch gleich erzählen.
Die Raftinganlage ist von abc Rides und fährt, wie das bei diesem Hersteller leider so üblich scheint, in einer ziemlich künstlich anmutenden Rinne ihre Runden. Natur oder Landschaft ist hier leider Fehlanzeige, auch der eigentliche „wilde Fluß“ ist eher zahm.
Wenig später macht man jedoch mit dem Nässegrad englischer Bahnen Bekanntschaft: Auf kontinentalem Boden stellen Spritzdüsen und Wasservorhänge für gewöhnlich den Wasserzufluss ein wenn ein Boot die Schikane passiert – in England wird da einfach weiter draufgehalten. Das erhöht natürlich die Gaudi und die Spannung im Boot.
Und ab und an steht dann doch noch etwas Interessantes, gebaut aus Legosteinen, neben der Fahrrinne, wodurch das Rafting insgesamt dennoch ein ‚Daumen hoch’ von mir erhält.
Die Besuchermassen hielten sich an unserem Besuchstag glücklicherweise in Grenzen. Unterhalb des Raftings landet man erst einmal bei den Piraten, doch wir witterten bereits einen Count rechter Hand davon im ‚Knights Kingdom’.
„Hey, da sitzt was auf deinem rechten Ohr!“
„Was?! Wo? hier?“
„Nein, das andere Rechts!“
Tatsächlich befinden sich alle beiden Counts, die das Legoland Windsor insgesamt zu bieten hat, in diesem Bereich. Fangen wir mal mit dem Junior-Coaster Dragon’s Apprentice an.
Wirklich schick gemacht, sowohl die Station in Ritterzelt-Optik als auch die Fahrt um die Burgruine herum. Der Hersteller der Bahn ist WGH Transportation – und falls ihr das noch nie gehört habt, müsst ihr nicht gleich an eurem Coasterwissen zweifeln. Diese Firma stellt eigentlich Transportsysteme her und hat insgesamt sechs Coaster gebaut, die sich allesamt in England befinden.
Bei dieser Familienachterbahn hat der Hersteller ordentliche Arbeit abgeliefert, fuhr sich recht angenehm (wobei ‚angenehm’ der kleine Cousin von ‚nett’ ist, das wiederrum der kleine Bruder von ‚sch...’ ... ach lassen wir das).
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Quer gegenüber steht eine große Burg (von außen weniger eindrucksvoll als die in Billund) in deren Innern sich neben einem Restaurant auch die Station des größeren Familiencoasters Dragon befindet.
Entzückende Details im Wartebereich. So etwas gibt es bei Universals Harry Potter nicht!
Die Bahn ist ebenfalls von WGH Transportation und bietet sogar einen recht rasanten First Drop. Hier ist er:
Danach schlängelt oder dümpelt sie noch ein wenig über den Rasen, bevor sie wieder in die Station zurückkehrt. Die Bahn kann von jedem problemlos gefahren werden, der die Mindestgröße (1 m) besitzt.
Bei unserem Besuch damals in Billund war die Achterbahn Dragen leider geschlossen, daher muss ich diesen Vergleich schuldig bleiben. Aber gegenüber dem Feuerdrachen in Günzburg hat die Variante in Windsor auf jeden Fall den schöneren Darkride-Part vor der eigentlichen Achterbahnfahrt.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
„Sissi!“
„Franzl!“
So, damit waren die zwei Counts abgehakt und wir gingen schnurstracks ins nächste Hotel.
Quatsch, wir haben natürlich auch noch den ganzen Rest des Parks angesehen.
Eine neuer Trend von der Insel: Man legt seinem Kind ein Geschirr um und führt es dann an der kurzen Leine Gassi durch den Freizeitpark.
Das haben wir dort mehrfach gesehen. Ist besonders spektakulär wenn das Kind mit einem kräftigen Ruck an der Leine wieder bei Fuß gebracht wird. Liebe Kinder, wenn ihr Glück habt, dann schwappt diese Mode nicht nach Deutschland über.
Zurück bei den Piraten fuhren wir dann die Wildwasserbahn Pirate Falls Dynamite Drench.
Das ist eine ganz hübsche Anlage von Zamperla, bei der es irgendwie vom Zufall abhing, ob das Boot jetzt nass gespritzt wurde oder nicht. Vielleicht ein paar Sensoren kaputt.
Hat einen schönen letzten Drop und bietet auch ein wenig Unterhaltung durch Lego-Figuren am Rand der Fahrrinne.
Bei den Pharaonen gibt es den interaktiven Dark Ride Laser Raiders.
Der Wartebereich ist recht ansprechend gestaltet. Das dürfte auch bitter nötig sein, da selbst bei dem geringen Andrang den wir an diesem Tag hatten, bereits 15 Minuten Wartezeit entstanden.
Der Ride selbst ist ein klein wenig besser als das deutsche Pendant, aber leider auch nur unwesentlich länger. Da gab es auf unserer Tour noch eine Menge besserer interaktiver Ballerfahrten.
Ganz unten im Park findet man dann ein Fahrsystem dass es momentan sonst nirgendwo gibt: Atlantis Submarine Voyage.
Hier fährt man tatsächlich in einem U-Boot durch ein Aquarium. Dieses Boot vermittelt zumindest ganz gut die Illusion man wäre während der Fahrt komplett unter dem Wasser (was natürlich nicht der Fall ist).
We all live in a yellow submarine...
In jedem U-Boot finden 8 Personen Platz und müssen (Entschuldigung: können) während der Fahrt kleine Aufgaben erfüllen, die sich darauf beschränken dass man zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Knopf drücken muss. Oder auch nicht. Eigentlich ist es ziemlich wurscht ob man jetzt einen Knopf oder eine hübsche Engländerin im U-Boot drückt, das Boot taucht immer wieder auf.
Neben diesem eher uninspirierten interaktiven Teil ist auch noch der bei den Legoländern übliche Fehler zu bemängeln, dass man bei den Attraktionen nie in großen Dimensionen denkt und Geld spart. Man merkt leider allzu deutlich dass man hier nur durch ein ziemlich schmales Aquarium tuckert, das kaum breiter als das U-Boot selbst ist.
Die Boating School hatte die längste Wartezeit des Tages. Die Spannung während dieser Fahrt ist schier unerträglich: Durch geschicktes Manövrieren kann man sich tatsächlich ein paar Zentimeter näher an das Boot vor sich heranschieben. Ein echter „White Knuckle“-Ride bei dem es heißt die Nerven zu bewahren, vor allem in der Warteschlange.
Wie jedes andere Legoland auch, besitzt auch Windsor ein Miniland.
Dort kann man sich zum Chillen und Entspannen nach der knallharten ‚Boating School’ zurückziehen und wieder neue Kräfte sammeln.
Jetzt bin ich nicht so der Detailfreak wenn es um Nachbauten aus Legosteinen geht, aber im Netz ist das Windsor’sche Miniland ja etwas in der Kritik. "Nicht gut gewartet" liest man dort öfters mal.
Ich fand dass die Modelle nicht weniger interessant als in den anderen Miniländern waren. Insgesamt waren die Modelle auch ganz gut in Schuss und Defekte in den Effekten habe ich jetzt auch keinen entdecken können.
Aber wie ich schon sagte, ich bin da kein Experte (ich wuchs in meiner Kindheit mit 'Fischer Technik' auf) sondern eher ein gemütlicher ‚Vorbeischlenderer’, also gebt mal besser nicht so viel auf meine Meinung hier.
Den Weg zum Berg wieder hinauf und zum Eingang kann man übrigens mit dem Hill Train bestreiten.
Das ist dann auch die einzige „Attraktion“ die noch vom Windsor Safari Park übrig geblieben ist.
Wenn man dann wieder oben angekommen ist, sollte man auf gar keinen Fall das Star Wars Miniland verpassen.
Insbesondere in Deutschland, aber auch in Dänemark, sind die Star Wars Dioramen ja eher zum sofort wieder vergessen. In Windsor hat man sich erheblich mehr Mühe gegeben. Das Ganze ist hier ein Indoor-Walkthrough und hat alleine schon durch die Beleuchtung erheblich mehr Atmosphäre als in den anderen beiden Legoländern.
Es gibt dabei auch einige Szenen mehr zu bewundern als in den Star Wars-Bereichen der anderen Parks.
Wir haben auch etwas Nahrung im Legoland aufgenommen. Dazu begaben wir uns in das Selbstbedienungsrestaurant in der Ritterburg. Leider kommt dieses Restaurant nicht annähernd an dasjenige in der Ritterburg von Billund heran. Abgesehen davon dass einzelne Speisen (bei einer Auswahl von etwa 6 Stück) nicht erhältlich waren, vermittelten die Angestellten dort den Eindruck als würde man als Gast nur bei deren angeregten Unterhaltungen stören.
Und damit ist der Rundgang durch das Legoland Windsor auch beendet. Bereit für das Fazit?
Hat man ein Legoland gesehen, dann hat man sie alle gesehen. An diesem Satz ist leider einiges dran.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Parks sind leider so gering, dass sich schon Ermüdungserscheinungen bei uns bemerkbar machen. Das Legoland in Günzburg punktet durch die schöne Wasserfahrt Dschungel X-Pedition und den Flying Ninjago, ist aber ansonsten in meiner Legoland-Rangliste auf dem letzten Platz. Die meisten verspielten Details gibt es in Billund und mit dem Polar-X-Plorer vielleicht auch die interessanteste Achterbahn der Legoland-Kette.
Dem Legoland in Windsor fehlt der Roboterarm-Ride und die Mack’sche Teststrecken-Wilde Maus. Vielleicht auch ein wenig die Lego-Gimmicks und Figuren, die man in den anderen Parks häufiger findet. Vom landschaftlichen Aspekt betrachtet, wird man hier jedoch etwas glücklicher. Ein knapper zweiter Platz hinter dem Original-Park in Billund.
Wie bei allen Legoländern gilt: Wer hier mit der kompletten Familie den Standardpreis bezahlt, zahlt meiner Meinung nach eindeutig zu viel.
Doch mit dem Legoland war der Tag noch nicht beendet. Gleich in der Nähe des Legolands gibt es einen weiteren Count, den es in dieser Form nur exklusiv in England gibt...
Da steht er in seiner ganzen Pracht: Der Ridge Rider von Maidenhead.
Kleiner Tipp vorweg: Wer diese Dinger mit dem Navi anfahren möchte sollte auf Google nach einer Adresse in der Nähe suchen und dann auf Satellitenbild wechseln und suchen. Man erkennt die Ridge Rider bzw. den Spielplatz in Google Maps tatsächlich vom Weltall aus. Hier würde ich es mal mit dieser Adresse versuchen:
52 Foliejohn Way
Maidenhead SL6 3XB
Großbritannien
Das Städtchen Maidenhead hat sich nicht lumpen lassen und hat auf einem Spielplatz einen Coaster hingestellt, dessen Layout sich an Top-Bahnen wie Oblivion in Alton Towers orientiert: Nach dem halsbrecherischen First Drop geht es in einem angedeuteten Immelmann wieder zurück zur Station, die sich (wie bei Oblivion) auf einem Hügel befindet.
Ein wilder Terrain-Coaster par excellence der sowohl in der First Row als auch in der Last Row gleich viel Spaß macht!
Wenn es etwas am Ridge Ride zu kritisieren gibt, dann sind das die doch sehr unbequemen Schulterbügel.
Ganz ehrlich (und ohne Quatsch jetzt): Ich bin mir nicht ganz sicher was sich die Kommunen in England dabei gedacht haben. Für uns Counterologen kommt es ja ganz gelegen dass diese Dinger kein Mensch vor Ort fahren möchte, aber ich halte die Installation von diesen Geräten für rausgeschmissenes Geld. Das Ding fährt sich wirklich bescheiden.
„Hey, schaut doch mal wie absolute Nerds!“
Knips.
„Danke!“
Aus irgendeinem Grund halte ich mir aber noch die 1/10-Wertung offen (in der Hoffnung sie nie geben zu müssen):
Wertung: 2 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Das war’s mit Teil 6, der nächste Bericht handelt dann tatsächlich von Alton Towers. Und dieses Mal lüge ich nicht, versprochen!
Im letzten Bericht hatte ich ja versprochen, das die nächste Station in Alton Towers wäre... tja, reingelegt! Ich habe gelogen.
Der nächste Park auf unserer Tour ist natürlich das Legoland Windsor. Wie man unschwer auf unserem Tourplan erkennen kann:
- 12. Juni Plopsa Indoor Hasselt & Brüssel
- 13. Juni Walibi Belgium
- 14. Juni London
- 15. Juni Chessington World of Adventures & Adventure Island
- 16. Juni Thorpe Park
- 17. Juni Legoland Windsor
- 18. Juni Alton Towers #1
- 19. Juni Alton Towers #2 & Greenwood Forest Park
- 20. Juni Blackpool Pleasure Beach #1
- 21. Juni Blackpool Pleasure Beach #2 & Southport Pleasureland
- 22. Juni Lightwater Valley & York
- 23. Juni Flamingo Land
- 24. Juni Drayton Manor
- 25. Juni Great Yarmouth Pleasure Beach & Joyland
- 26. Juni Plopsaland De Panne
- 27. Juni Nigloland
- 28. Juni Walygator Parc
Nach dem originalen Legoland in Billund wollte die Lego Gruppe in die große weite Welt hinaus expandieren und eröffnete 1996 auf der Fläche des bisherigen Windsor Safari Parks den zweiten Park der Kette.
2005 bekam die Lego Gruppe ein wenig finanzielle Probleme mit ihren Freizeitparks und verkaufte diese zum größten Teil an Merlin Entertainments. Am Legoland Windsor hält heute die eigentliche Lego Gruppe nur noch 30%.
Interessant ist, dass das Legoland Windsor das weltweit größte Legoland ist – nicht nur von der Fläche her, sondern auch was die Besucherzahlen betrifft. 2013 belegte das Legoland Windsor Platz 10 auf der Rangliste der Besucherzahlen europäischer Freizeitparks und lässt damit nicht nur den Mutterpark in Billund sondern auch Größen wie den Parc Asterix, das Phantasialand oder den Heide-Park hinter sich.
Nachdem wir bereits in Günzburg als auch in Billund bereits ein Legoland bestaunen durften, waren wir natürlich gespannt in wie weit (wenn überhaupt) sich das englische Legoland in der Nähe von London vom ganzen Rest unterscheidet...
Die Anfahrt zum Park ging irgendwie im Kreis herum und viel Verkehr war auch – am Tag unseres Besuchs war nebenan in Ascot großes Pferderennen.
Der Eingang sieht schon einmal so aus, wie bei den anderen beiden Legoländern auch (vielleicht ein wenig mickriger). Der große Unterschied offenbart sich dann hinter den Kassen:
Das Legoland Windsor liegt an einem Hang und wenn man es betritt ist man erst einmal ganz oben. Sämtliche Attraktionen findet man dann weiter unten, den Hang hinab. Von oben kann man einen Blick auf Windsor Castle werfen, das ein paar Kilometer entfernt liegt.
Schon wenige Sekunden später sind wir auf dem Weg nach unten. Da kommt man zuerst am Viking River Splash vorbei.
Zwar sind wir dieses Rafting erst später gefahren, aber wenn wir schon einmal im Bericht hier sind, dann kann ich es auch gleich erzählen.
Die Raftinganlage ist von abc Rides und fährt, wie das bei diesem Hersteller leider so üblich scheint, in einer ziemlich künstlich anmutenden Rinne ihre Runden. Natur oder Landschaft ist hier leider Fehlanzeige, auch der eigentliche „wilde Fluß“ ist eher zahm.
Wenig später macht man jedoch mit dem Nässegrad englischer Bahnen Bekanntschaft: Auf kontinentalem Boden stellen Spritzdüsen und Wasservorhänge für gewöhnlich den Wasserzufluss ein wenn ein Boot die Schikane passiert – in England wird da einfach weiter draufgehalten. Das erhöht natürlich die Gaudi und die Spannung im Boot.
Und ab und an steht dann doch noch etwas Interessantes, gebaut aus Legosteinen, neben der Fahrrinne, wodurch das Rafting insgesamt dennoch ein ‚Daumen hoch’ von mir erhält.
Die Besuchermassen hielten sich an unserem Besuchstag glücklicherweise in Grenzen. Unterhalb des Raftings landet man erst einmal bei den Piraten, doch wir witterten bereits einen Count rechter Hand davon im ‚Knights Kingdom’.
„Hey, da sitzt was auf deinem rechten Ohr!“
„Was?! Wo? hier?“
„Nein, das andere Rechts!“
Tatsächlich befinden sich alle beiden Counts, die das Legoland Windsor insgesamt zu bieten hat, in diesem Bereich. Fangen wir mal mit dem Junior-Coaster Dragon’s Apprentice an.
Wirklich schick gemacht, sowohl die Station in Ritterzelt-Optik als auch die Fahrt um die Burgruine herum. Der Hersteller der Bahn ist WGH Transportation – und falls ihr das noch nie gehört habt, müsst ihr nicht gleich an eurem Coasterwissen zweifeln. Diese Firma stellt eigentlich Transportsysteme her und hat insgesamt sechs Coaster gebaut, die sich allesamt in England befinden.
Bei dieser Familienachterbahn hat der Hersteller ordentliche Arbeit abgeliefert, fuhr sich recht angenehm (wobei ‚angenehm’ der kleine Cousin von ‚nett’ ist, das wiederrum der kleine Bruder von ‚sch...’ ... ach lassen wir das).
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Quer gegenüber steht eine große Burg (von außen weniger eindrucksvoll als die in Billund) in deren Innern sich neben einem Restaurant auch die Station des größeren Familiencoasters Dragon befindet.
Entzückende Details im Wartebereich. So etwas gibt es bei Universals Harry Potter nicht!
Die Bahn ist ebenfalls von WGH Transportation und bietet sogar einen recht rasanten First Drop. Hier ist er:
Danach schlängelt oder dümpelt sie noch ein wenig über den Rasen, bevor sie wieder in die Station zurückkehrt. Die Bahn kann von jedem problemlos gefahren werden, der die Mindestgröße (1 m) besitzt.
Bei unserem Besuch damals in Billund war die Achterbahn Dragen leider geschlossen, daher muss ich diesen Vergleich schuldig bleiben. Aber gegenüber dem Feuerdrachen in Günzburg hat die Variante in Windsor auf jeden Fall den schöneren Darkride-Part vor der eigentlichen Achterbahnfahrt.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
„Sissi!“
„Franzl!“
So, damit waren die zwei Counts abgehakt und wir gingen schnurstracks ins nächste Hotel.
Quatsch, wir haben natürlich auch noch den ganzen Rest des Parks angesehen.
Eine neuer Trend von der Insel: Man legt seinem Kind ein Geschirr um und führt es dann an der kurzen Leine Gassi durch den Freizeitpark.
Das haben wir dort mehrfach gesehen. Ist besonders spektakulär wenn das Kind mit einem kräftigen Ruck an der Leine wieder bei Fuß gebracht wird. Liebe Kinder, wenn ihr Glück habt, dann schwappt diese Mode nicht nach Deutschland über.
Zurück bei den Piraten fuhren wir dann die Wildwasserbahn Pirate Falls Dynamite Drench.
Das ist eine ganz hübsche Anlage von Zamperla, bei der es irgendwie vom Zufall abhing, ob das Boot jetzt nass gespritzt wurde oder nicht. Vielleicht ein paar Sensoren kaputt.
Hat einen schönen letzten Drop und bietet auch ein wenig Unterhaltung durch Lego-Figuren am Rand der Fahrrinne.
Bei den Pharaonen gibt es den interaktiven Dark Ride Laser Raiders.
Der Wartebereich ist recht ansprechend gestaltet. Das dürfte auch bitter nötig sein, da selbst bei dem geringen Andrang den wir an diesem Tag hatten, bereits 15 Minuten Wartezeit entstanden.
Der Ride selbst ist ein klein wenig besser als das deutsche Pendant, aber leider auch nur unwesentlich länger. Da gab es auf unserer Tour noch eine Menge besserer interaktiver Ballerfahrten.
Ganz unten im Park findet man dann ein Fahrsystem dass es momentan sonst nirgendwo gibt: Atlantis Submarine Voyage.
Hier fährt man tatsächlich in einem U-Boot durch ein Aquarium. Dieses Boot vermittelt zumindest ganz gut die Illusion man wäre während der Fahrt komplett unter dem Wasser (was natürlich nicht der Fall ist).
We all live in a yellow submarine...
In jedem U-Boot finden 8 Personen Platz und müssen (Entschuldigung: können) während der Fahrt kleine Aufgaben erfüllen, die sich darauf beschränken dass man zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Knopf drücken muss. Oder auch nicht. Eigentlich ist es ziemlich wurscht ob man jetzt einen Knopf oder eine hübsche Engländerin im U-Boot drückt, das Boot taucht immer wieder auf.
Neben diesem eher uninspirierten interaktiven Teil ist auch noch der bei den Legoländern übliche Fehler zu bemängeln, dass man bei den Attraktionen nie in großen Dimensionen denkt und Geld spart. Man merkt leider allzu deutlich dass man hier nur durch ein ziemlich schmales Aquarium tuckert, das kaum breiter als das U-Boot selbst ist.
Die Boating School hatte die längste Wartezeit des Tages. Die Spannung während dieser Fahrt ist schier unerträglich: Durch geschicktes Manövrieren kann man sich tatsächlich ein paar Zentimeter näher an das Boot vor sich heranschieben. Ein echter „White Knuckle“-Ride bei dem es heißt die Nerven zu bewahren, vor allem in der Warteschlange.
Wie jedes andere Legoland auch, besitzt auch Windsor ein Miniland.
Dort kann man sich zum Chillen und Entspannen nach der knallharten ‚Boating School’ zurückziehen und wieder neue Kräfte sammeln.
Jetzt bin ich nicht so der Detailfreak wenn es um Nachbauten aus Legosteinen geht, aber im Netz ist das Windsor’sche Miniland ja etwas in der Kritik. "Nicht gut gewartet" liest man dort öfters mal.
Ich fand dass die Modelle nicht weniger interessant als in den anderen Miniländern waren. Insgesamt waren die Modelle auch ganz gut in Schuss und Defekte in den Effekten habe ich jetzt auch keinen entdecken können.
Aber wie ich schon sagte, ich bin da kein Experte (ich wuchs in meiner Kindheit mit 'Fischer Technik' auf) sondern eher ein gemütlicher ‚Vorbeischlenderer’, also gebt mal besser nicht so viel auf meine Meinung hier.
Den Weg zum Berg wieder hinauf und zum Eingang kann man übrigens mit dem Hill Train bestreiten.
Das ist dann auch die einzige „Attraktion“ die noch vom Windsor Safari Park übrig geblieben ist.
Wenn man dann wieder oben angekommen ist, sollte man auf gar keinen Fall das Star Wars Miniland verpassen.
Insbesondere in Deutschland, aber auch in Dänemark, sind die Star Wars Dioramen ja eher zum sofort wieder vergessen. In Windsor hat man sich erheblich mehr Mühe gegeben. Das Ganze ist hier ein Indoor-Walkthrough und hat alleine schon durch die Beleuchtung erheblich mehr Atmosphäre als in den anderen beiden Legoländern.
Es gibt dabei auch einige Szenen mehr zu bewundern als in den Star Wars-Bereichen der anderen Parks.
Wir haben auch etwas Nahrung im Legoland aufgenommen. Dazu begaben wir uns in das Selbstbedienungsrestaurant in der Ritterburg. Leider kommt dieses Restaurant nicht annähernd an dasjenige in der Ritterburg von Billund heran. Abgesehen davon dass einzelne Speisen (bei einer Auswahl von etwa 6 Stück) nicht erhältlich waren, vermittelten die Angestellten dort den Eindruck als würde man als Gast nur bei deren angeregten Unterhaltungen stören.
Und damit ist der Rundgang durch das Legoland Windsor auch beendet. Bereit für das Fazit?
Hat man ein Legoland gesehen, dann hat man sie alle gesehen. An diesem Satz ist leider einiges dran.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Parks sind leider so gering, dass sich schon Ermüdungserscheinungen bei uns bemerkbar machen. Das Legoland in Günzburg punktet durch die schöne Wasserfahrt Dschungel X-Pedition und den Flying Ninjago, ist aber ansonsten in meiner Legoland-Rangliste auf dem letzten Platz. Die meisten verspielten Details gibt es in Billund und mit dem Polar-X-Plorer vielleicht auch die interessanteste Achterbahn der Legoland-Kette.
Dem Legoland in Windsor fehlt der Roboterarm-Ride und die Mack’sche Teststrecken-Wilde Maus. Vielleicht auch ein wenig die Lego-Gimmicks und Figuren, die man in den anderen Parks häufiger findet. Vom landschaftlichen Aspekt betrachtet, wird man hier jedoch etwas glücklicher. Ein knapper zweiter Platz hinter dem Original-Park in Billund.
Wie bei allen Legoländern gilt: Wer hier mit der kompletten Familie den Standardpreis bezahlt, zahlt meiner Meinung nach eindeutig zu viel.
Doch mit dem Legoland war der Tag noch nicht beendet. Gleich in der Nähe des Legolands gibt es einen weiteren Count, den es in dieser Form nur exklusiv in England gibt...
Da steht er in seiner ganzen Pracht: Der Ridge Rider von Maidenhead.
Kleiner Tipp vorweg: Wer diese Dinger mit dem Navi anfahren möchte sollte auf Google nach einer Adresse in der Nähe suchen und dann auf Satellitenbild wechseln und suchen. Man erkennt die Ridge Rider bzw. den Spielplatz in Google Maps tatsächlich vom Weltall aus. Hier würde ich es mal mit dieser Adresse versuchen:
52 Foliejohn Way
Maidenhead SL6 3XB
Großbritannien
Das Städtchen Maidenhead hat sich nicht lumpen lassen und hat auf einem Spielplatz einen Coaster hingestellt, dessen Layout sich an Top-Bahnen wie Oblivion in Alton Towers orientiert: Nach dem halsbrecherischen First Drop geht es in einem angedeuteten Immelmann wieder zurück zur Station, die sich (wie bei Oblivion) auf einem Hügel befindet.
Ein wilder Terrain-Coaster par excellence der sowohl in der First Row als auch in der Last Row gleich viel Spaß macht!
Wenn es etwas am Ridge Ride zu kritisieren gibt, dann sind das die doch sehr unbequemen Schulterbügel.
Ganz ehrlich (und ohne Quatsch jetzt): Ich bin mir nicht ganz sicher was sich die Kommunen in England dabei gedacht haben. Für uns Counterologen kommt es ja ganz gelegen dass diese Dinger kein Mensch vor Ort fahren möchte, aber ich halte die Installation von diesen Geräten für rausgeschmissenes Geld. Das Ding fährt sich wirklich bescheiden.
„Hey, schaut doch mal wie absolute Nerds!“
Knips.
„Danke!“
Aus irgendeinem Grund halte ich mir aber noch die 1/10-Wertung offen (in der Hoffnung sie nie geben zu müssen):
Wertung: 2 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Das war’s mit Teil 6, der nächste Bericht handelt dann tatsächlich von Alton Towers. Und dieses Mal lüge ich nicht, versprochen!