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Am 16. Mai (einem Donnerstag) war auf unserer ‚Lekker Achtbaane Tour’ der Movie Park Germany an der Reihe.
Auch dieser Park hat eine Geschichte, mit der man ein Buch füllen könnte. 1967 fing alles mit einem kleinen Märchenpark an, aus dem 1977 mit neuen Besitzern der ‚Traumlandpark’ wurde. Größte Attraktion: Lebensgroße Dinosaurier. 1986 gab es einen Betreiberwechsel, Wolf-Dieter Jahn und Alexandre Berthé kauften den Park, erweiterten ihn und stellten auch die ersten Achterbahnen auf. 1991 musste der Traumlandpark jedoch schließen.
So geschah es, dass 1992 erstmals die Welt des Films Einzug hielt: Der Bavaria Filmpark wurde mit knapp 53 Millionen DM Investitionskosten gebaut. Zum größten Teil Filmmuseum, u.a. mit dem Raumschiff Orion II, aber auch mit ein paar Shows und Fahrgeschäften. Die Investition hielt jedoch nur zwei Jahre an.
1994 wurden satte 400 Millionen DM für die Warner Bros. Movie World bereitgesellt. Mit den amerikanischen Betreibern kamen auch die DC-Comic Superhelden, die Looney Toons und die Gremlins. Doch nicht nur dass, mit viel Glamour und einigen Filmstars im Gepäck wollte man eine wenig Hollywood nach Bottrop Feldhausen bringen. 1999 bekam Warner Bros. Probleme in Amerika und der Park wurde verkauft an ‚Premier Parks’ bzw. ‚Six Flags’ (na, wen erinnert das an die Geschichte von ‚Walibi Holland’?). Der Park hieß fortan nur noch ‚Movie World’ und die großen Achterbahnen ‚Bandit’ und ‚MP Xpress’ wurden gebaut (damals freilich noch unter anderen Namen).
Wie bekannt, zog sich Six Flags 2004 wieder aus Europa zurück und aus ‚Movie World’ wurde ‚Movie Park’. ‚Palamon Capital Partners’ (auch als ‚StarParks’ bekannt) führte den Park weiter. Die Warner-Lizenzen flogen zu diesem Zeitpunkt raus und wurden durch ‚20th Century Fox’, MGM- und Nickelodeon- Lizenzen ersetzt. Tschüß Batman, hallo Shrek und Ice Age.
2010 kaufte schließlich ‚Parques Reunidos’ den Park, eine Betreibergruppe die u.a. auch das Bobbejaanland (siehe Lekker Achtbaane Teil 1) besitzt. Die Welt ist doch klein.
Hurra! Wir sind im Film!
Viel vom Film ist ja nicht mehr im Movie Park übriggeblieben. Vieles dreht sich jetzt um TV-Serien oder ist nur thematisch angelehnt an bekannte Filmmotive. Momentan besitzt der Park wohl nur die Nickelodeon-Lizenzen und die Ice Age-Lizenz. Das ist ein Umstand dem ich keine Träne nach weine. Kaum vorstellbar was diese ständigen Umthematisierungen den Park in den letzten Jahren gekostet haben. Ehrlich gesagt, mir ist es egal ob der Van Helsing jetzt die Figur aus dem Film von 2004 ist oder nicht (ist er nicht). Das Western-Thema um Bandit herum funktioniert auch ohne ‚Wild Wild West’-Lizenz.
Man sieht schon auf dem Bild: Es war mal wieder bedeckt und viel jugendliches Publikum war unterwegs. Zum Glück war recht wenig los, so dass sich die Nervensägen etwas im Park verteilten.
Oups, ich habe etwas glitschiges im Ohr! Spongebob und Patrick sind so bescheuert dass auch gestandene Männer die beiden mögen.
Blick auf die Mainstreet. Warner Bros. hat seinerzeit nicht für die Ewigkeit gebaut, wenn man genauer hinschaut sieht man dass der Zahn der Zeit an den Baumaterialien nagt. Grundsätzlich fehlen bei der Gestaltung des Parks außen wie innen die Details. Von weitem aber und bei Comic-Thema sieht das jedoch gut genug aus.
Hier wartet Assistent Morelli auf seine Kundschaft – wir sind jedoch erst einmal vorbeigeschlendert Richtung ‚Van Helsing’s Factory’.
Da drin verbirgt sich ein kleiner Indoor Gerstlauer Bobsled mit schöner Thematisierung – sowohl in der Warteschlange als auch während der Fahrt.
Der Movie Park zeigt hier seine Stärken: Filmnahe Themen bei denen man mittendrin dabei sein darf.
Ich bin noch keinen Gerstlauer Bobsled gefahren der mich enttäuscht hätte und Van Helsing’s Factory ist da keine Ausnahme. Zwar ist der Coaster keine 8 Meter hoch, bietet aber zwei Lifthills und eine Fahrt durch Dunkelheit mit Spezialeffekten. Bei der zweiten Fahrt hat sogar die Nebelprojektion funktioniert. Die beste Achterbahn im Park, soviel sei schon einmal verraten...
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Zuviel ‚Mad Max’ in seiner Jugend geschaut. Ihr müsst entschuldigen.
Weiter geht’s auf den Santa Monica Pier, der thematisch halbwegs gelungen ist.
Ausgekotzt und ausgewürgt. Noch einmal Glück gehabt. Dort steht auch ein ‚Disk’O-Coaster’ der jedoch kein Coaster ist sondern nur versucht die Seekrankheit zu stimulieren:
Dahinter erblicken wir eine Aussaat von ‚El Condor’, den Vekoma SLC ‚MP XPress’
Man fragt sich ja schon wie es dazu kommen konnte dass sich nach diesem Prototyp der SLC so gut verkauft hat. Hat den denn niemand Probe gefahren?
MP XPress hat auf jeden Fall schon einmal bequemere Sitze. Die Schulterbügel vermitteln einem nicht sofort das Gefühl man würde jetzt abgeführt und weggesperrt und sie sind auch besser gepolstert.
Die Bahn läuft um einiges ruhiger als der Prototyp im Walibi Holland – an einen B&M-Inverter kommt das dennoch nicht ran. Das Inversions-Stakkato-Layout ist natürlich auch noch geblieben. Die Fahrt verbraucht bei mir mehr Nerven als dass sie Spaß macht, aber im Gegensatz zu ‚El Condor’ würde ich hier sogar irgendwann mal wieder einsteigen.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Wenn einem von MP XPress noch nicht schummrig ist, dann kann man ja in den kleinen Frisbee ‚Sidekick’ steigen.
Die größte Achterbahn im Park war zuerst geschlossen, doch ein wenig später machte dann der ‚Bandit’ seine Pforten auf.
Deutschlands dienstälteste Holzachterbahn.
Rechts seht ihr den neuen Coasterfriend ‚Epidemics’ der rückwärts im Moonwalk in den Bandit eingestiegen ist. Echt cool.
Im ‚Best Roller Coaster Poll’ für Holzachterbahnen belegte ‚Bandit’ den Platz 165 von 168. Da wollen wir doch mal sehen ob das Teil wirklich so schlecht ist oder dennoch Spaß macht...
Was dann folgte war nicht so cool.
Rekonstruktion des Fahrgeschehens: Die Fahrt in der First Row (möglicherweise ein großer Fehler) gliederte sich in vier Phasen:
Nach so vielen schönen Holzachterbahnen (Wodan, Mammut, Joris en de Draak, meinetwegen auch Robin Hood und ein Tag später Troy) also dieser Tiefpunkt. Der Movie Park beteuert ja jedes Jahr aufs Neue dass man die Schienen ausbessert, aber wenn dies das Ergebnis ist, dann will ich gar nicht wissen wie das Ding ohne Ausbesserungen fährt. Hier sollte man Angst um seine Nackenwirbel und die Zähne haben.
Wertung: 2 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Übertreten!
"Smokey, wir sind hier nicht in Vietnam, wir sind beim Bowling, da gibt es Regeln."
Eine Eigenart im Movie Park ist die ominöse gelbe Linie, die niemand übertreten darf. Irgendwer ist hier aber übervorsichtig...
Nach dieser unglaublichen Rappelkiste fuhr unser Flatride-Spezi erst einmal den NYC Transformer während der Rest seine Innereien sortierte.
Dieser TopSpin ist, so höre ich, nichts Besonderes, aber auch nichts Schlechtes.
Carrrazy Cops!
Die Stunt-Show haben wir nicht angeschaut. Hatten wir eigentlich vor, aber dann kam der Regen...
Wir stiefelten dann ins Nickland.
Im Nickland verstecken sich die ganzen Nickelodeon-Lizenzen und ganze drei Junior-Counts.
Backyardigans: Mission to Mars ist ein halbwegs thematisierter Junior Coaster von Vekoma. Highlight: Die neuen Magnetbremsen. Fährt sich auch sonst angenehm (eigentlich fährt sich nach ‚Bandit’ alles angenehm) ist aber eben nur ein Junior-Coaster.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Weiter hinten dann eine Wilde Maus mit dem Namen ‚Ghost Chasers’:
Die Parkausführung von Mack Rides habe ich schon etwas schöner im Legoland gesehen. Ansonsten eben eine Wilde Maus. Mit der Thematisierung hat man es sich einfach gemacht – zum größten Teil nur eine bemalte Rückwand.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ebenfalls im Nickland sind ein paar Darkrides und/oder Wasserfahrten zu besichtigen. Wir betraten erst einmal den Mystery River.
IMHO gehören diese Wasser-Rides noch zu den besten Attraktionen im Movie Park, obwohl sie wohl alle schon einmal bessere Zeiten gesehen haben. Fans von Michael Ende werden einiges in Mystery River wiedererkennen, sehr schön gelungen ist der Wartebereich mit den Büchern die immer größer werden.
Auch das Rafting ist eigentlich etwas besonderes. Einigen Figuren fehlen jedoch Details und man sieht ihnen an dass sie nachträglich eingebaut wurden.
Nass wird man hier kaum, aber selbst wenn die Story des Rides kaum mehr Sinn ergibt, Spaß macht das trotzdem.
Ebenfalls mit einem Boot, aber erheblich ruhiger, geht es durch den Darkride Ice Age Adventure.
Ich sage es mal so: Für einen Erstbesucher wie mich war das eigentlich eine positive Überraschung.
Der Ride hat einige lustige Ideen und Überraschungen. Wieder hapert es zwar an Details, aber da es sich ja um Comics und keine Real-Figuren handelt ist das zu verschmerzen.
Erheblich besser als z.B. Tabaluga im Holiday Park.
Danach war der knallpinke Berg von Dora’s Big River Adventure dran. Anglizismen hören sich so wahnsinnig Movie-mäßig an.
Dass man in dieser eher unscheinbaren Wildwasserbahn derart nass werden kann, war dann doch überraschend.
Zum trocknen gingen wir dann in den letzten Count des Parks: Jimmy Neutrons atomaren Flieger.
Es will schon etwas heißen wenn diese Bahn die zweitbeste des Parks ist. Der Suspended Family Coaster von Vekoma ist der Prototyp und fährt sich sehr weich. Kein Wunder, denn die Bahn macht auch keinerlei größere Kapriolen. Ich bin mal gespannt ob ‚Orkanen’ mehr Thrill aus diesem Bahntyp herauskitzeln kann.
Der Ride-Op war echt gut drauf. Bob der Baumeister (im Bild vorne rechts) durfte sogar vier Runden fahren. Wir bekamen „nur“ drei.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ice Age – the 4D Experience hatte beim ersten Besuch einen Defekt. Also wurden wir gebeten den Film zu verlassen – aber wir kamen wieder.
Ich bin ja eigentlich nur ein Fan des Rattenhörnchens ‚Scrat’ aus dem Ice Age Universum. Der Rest ist mir eher etwas zu kindlich. Aber um fair zu sein: Das ist vielleicht der beste 4D-Film den ich bisher gesehen habe.
Zwischenzeitlich haben wir auch etwas im Park gegessen. Leider scheint es im Movie Park nur Fast Food zu geben. Wir haben uns für den ‚Subway’ entschieden und dort wurde ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben vom Verkäufer gefragt ob ich denn wüsste wie die Reihenfolge der Zubereitung sei: Kommen die Jalapenos vor oder nach dem Toasten drauf? Tja, da hat wohl jemand bei der Schulung gepennt.
Am Eingang des Parks und relativ leicht zu übersehen ist ein weiterer Darkride namens Bermuda Dreieck: Alien Encounter – auch ein Klassiker.
Wieder eine Wasserbahn (dieses mal ein Spillwater) kombiniert mit einem Darkride. Das Teil hat richtig Atmosphäre.
Umso bedauerlicher dass man die Sprachdurchsagen beim besten Willen nicht mehr versteht und selbst einfachste Reparaturen nicht mehr vorgenommen werden (einem Alien hängt die Abdeckung des Panels herunter – das mach ich Euch mit nem Stück Klebeband hin. An anderer Stelle sind die Strahler nicht korrekt eingepasst usw.). Ansonsten jedoch Daumen hoch für den Ride!
Als nächstes war The High Fall dran. Auch das ist eine der besseren Attraktionen im Movie Park.
Zwei Dinge sind an diesem Freefall-Tower besonders:
Das macht den freien Fall in der Tat sehr intensiv. Spassig.
Regen setzte nun ein und wir gingen in die letzte Attraktion des Tages, bevor wir noch einmal Van Helsing besuchten: Time Riders.
Das ganze ist ein Simulator der erfolgreich von einem Batman-Film zu einer Zeitreise mit dem leicht exzentrischen H.G. Wells umthematisiert wurde.
Die Pre-Show, als auch der Simulator an sich, schlagen locker das was wir im Phantasialand bei ‚Race for Atlantis’ sehen durften. Hier hat der Movie Park wirklich ganze Arbeit geleistet und das fängt schon bei den Fassaden von außen an.
Fazit: Der Movie Park kämpft. Wirklich sehenswert sind die Darkrides im Park. Das Problem ist nur, wie oft man diese als Besucher sehen möchte. Was die großen Achterbahnen oder tollen Flatrides anbelangt, da sieht es beim Movie Park wirklich duster aus. MP-XPress ist zum abgewöhnen und bei Bandit kann man eigentlich nur hoffen dass die Bahn abgerissen wird oder jemand erbarmt sich und legt einen Stahl-Track drüber. Als Erstbesucher kann man jedoch seinen Spaß an Ice Age Adventure, Mystery River, Time Rider und Alien Encounter haben.
Auch dieser Park hat eine Geschichte, mit der man ein Buch füllen könnte. 1967 fing alles mit einem kleinen Märchenpark an, aus dem 1977 mit neuen Besitzern der ‚Traumlandpark’ wurde. Größte Attraktion: Lebensgroße Dinosaurier. 1986 gab es einen Betreiberwechsel, Wolf-Dieter Jahn und Alexandre Berthé kauften den Park, erweiterten ihn und stellten auch die ersten Achterbahnen auf. 1991 musste der Traumlandpark jedoch schließen.
So geschah es, dass 1992 erstmals die Welt des Films Einzug hielt: Der Bavaria Filmpark wurde mit knapp 53 Millionen DM Investitionskosten gebaut. Zum größten Teil Filmmuseum, u.a. mit dem Raumschiff Orion II, aber auch mit ein paar Shows und Fahrgeschäften. Die Investition hielt jedoch nur zwei Jahre an.
1994 wurden satte 400 Millionen DM für die Warner Bros. Movie World bereitgesellt. Mit den amerikanischen Betreibern kamen auch die DC-Comic Superhelden, die Looney Toons und die Gremlins. Doch nicht nur dass, mit viel Glamour und einigen Filmstars im Gepäck wollte man eine wenig Hollywood nach Bottrop Feldhausen bringen. 1999 bekam Warner Bros. Probleme in Amerika und der Park wurde verkauft an ‚Premier Parks’ bzw. ‚Six Flags’ (na, wen erinnert das an die Geschichte von ‚Walibi Holland’?). Der Park hieß fortan nur noch ‚Movie World’ und die großen Achterbahnen ‚Bandit’ und ‚MP Xpress’ wurden gebaut (damals freilich noch unter anderen Namen).
Wie bekannt, zog sich Six Flags 2004 wieder aus Europa zurück und aus ‚Movie World’ wurde ‚Movie Park’. ‚Palamon Capital Partners’ (auch als ‚StarParks’ bekannt) führte den Park weiter. Die Warner-Lizenzen flogen zu diesem Zeitpunkt raus und wurden durch ‚20th Century Fox’, MGM- und Nickelodeon- Lizenzen ersetzt. Tschüß Batman, hallo Shrek und Ice Age.
2010 kaufte schließlich ‚Parques Reunidos’ den Park, eine Betreibergruppe die u.a. auch das Bobbejaanland (siehe Lekker Achtbaane Teil 1) besitzt. Die Welt ist doch klein.
Hurra! Wir sind im Film!
Viel vom Film ist ja nicht mehr im Movie Park übriggeblieben. Vieles dreht sich jetzt um TV-Serien oder ist nur thematisch angelehnt an bekannte Filmmotive. Momentan besitzt der Park wohl nur die Nickelodeon-Lizenzen und die Ice Age-Lizenz. Das ist ein Umstand dem ich keine Träne nach weine. Kaum vorstellbar was diese ständigen Umthematisierungen den Park in den letzten Jahren gekostet haben. Ehrlich gesagt, mir ist es egal ob der Van Helsing jetzt die Figur aus dem Film von 2004 ist oder nicht (ist er nicht). Das Western-Thema um Bandit herum funktioniert auch ohne ‚Wild Wild West’-Lizenz.
Man sieht schon auf dem Bild: Es war mal wieder bedeckt und viel jugendliches Publikum war unterwegs. Zum Glück war recht wenig los, so dass sich die Nervensägen etwas im Park verteilten.
Oups, ich habe etwas glitschiges im Ohr! Spongebob und Patrick sind so bescheuert dass auch gestandene Männer die beiden mögen.
Blick auf die Mainstreet. Warner Bros. hat seinerzeit nicht für die Ewigkeit gebaut, wenn man genauer hinschaut sieht man dass der Zahn der Zeit an den Baumaterialien nagt. Grundsätzlich fehlen bei der Gestaltung des Parks außen wie innen die Details. Von weitem aber und bei Comic-Thema sieht das jedoch gut genug aus.
Hier wartet Assistent Morelli auf seine Kundschaft – wir sind jedoch erst einmal vorbeigeschlendert Richtung ‚Van Helsing’s Factory’.
Da drin verbirgt sich ein kleiner Indoor Gerstlauer Bobsled mit schöner Thematisierung – sowohl in der Warteschlange als auch während der Fahrt.
Der Movie Park zeigt hier seine Stärken: Filmnahe Themen bei denen man mittendrin dabei sein darf.
Ich bin noch keinen Gerstlauer Bobsled gefahren der mich enttäuscht hätte und Van Helsing’s Factory ist da keine Ausnahme. Zwar ist der Coaster keine 8 Meter hoch, bietet aber zwei Lifthills und eine Fahrt durch Dunkelheit mit Spezialeffekten. Bei der zweiten Fahrt hat sogar die Nebelprojektion funktioniert. Die beste Achterbahn im Park, soviel sei schon einmal verraten...
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Zuviel ‚Mad Max’ in seiner Jugend geschaut. Ihr müsst entschuldigen.
Weiter geht’s auf den Santa Monica Pier, der thematisch halbwegs gelungen ist.
Ausgekotzt und ausgewürgt. Noch einmal Glück gehabt. Dort steht auch ein ‚Disk’O-Coaster’ der jedoch kein Coaster ist sondern nur versucht die Seekrankheit zu stimulieren:
Dahinter erblicken wir eine Aussaat von ‚El Condor’, den Vekoma SLC ‚MP XPress’
Man fragt sich ja schon wie es dazu kommen konnte dass sich nach diesem Prototyp der SLC so gut verkauft hat. Hat den denn niemand Probe gefahren?
MP XPress hat auf jeden Fall schon einmal bequemere Sitze. Die Schulterbügel vermitteln einem nicht sofort das Gefühl man würde jetzt abgeführt und weggesperrt und sie sind auch besser gepolstert.
Die Bahn läuft um einiges ruhiger als der Prototyp im Walibi Holland – an einen B&M-Inverter kommt das dennoch nicht ran. Das Inversions-Stakkato-Layout ist natürlich auch noch geblieben. Die Fahrt verbraucht bei mir mehr Nerven als dass sie Spaß macht, aber im Gegensatz zu ‚El Condor’ würde ich hier sogar irgendwann mal wieder einsteigen.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Wenn einem von MP XPress noch nicht schummrig ist, dann kann man ja in den kleinen Frisbee ‚Sidekick’ steigen.
Die größte Achterbahn im Park war zuerst geschlossen, doch ein wenig später machte dann der ‚Bandit’ seine Pforten auf.
Deutschlands dienstälteste Holzachterbahn.
Rechts seht ihr den neuen Coasterfriend ‚Epidemics’ der rückwärts im Moonwalk in den Bandit eingestiegen ist. Echt cool.
Im ‚Best Roller Coaster Poll’ für Holzachterbahnen belegte ‚Bandit’ den Platz 165 von 168. Da wollen wir doch mal sehen ob das Teil wirklich so schlecht ist oder dennoch Spaß macht...
Was dann folgte war nicht so cool.
Rekonstruktion des Fahrgeschehens: Die Fahrt in der First Row (möglicherweise ein großer Fehler) gliederte sich in vier Phasen:
- Leicht rappelige Auffahrt auf den angenehm hohen Lifthill. Nunja, Holzachterbahnen dürfen schon mal rappeln. Die Vorfreude steigt.
- Oben angekommen auf dem Lifthill reißen wir die Arme in die Luft, der First Drop beginnt.
- WTF-Phase: 1,5 Sekunden später sind die Arme wieder unten, die Hände krallen sich in die Haltegriffe. Bandit hat offensichtlich vor uns quer über die Schienen zu werfen und uns an einem Balken zu zerschmettern.
- OMG-Phase: Auf dem nächsten Hügel stellen wir fest dass die Hände alleine nicht ausreichen. Die Sicht verschwimmt, mein Nebensitzer sagt, nein schreit irgendetwas, aber aus irgendeinem Grund höre ich nur „Aeul... Autschn!... Obgl... IeehIeeh!“, eine uralte Beschwörungsformel der Jünger von Shub-Niggurath, der schwarzen Ziege der Wälder. Ich ignoriere das und stemme nun meine Beine gegen den Fahrgastinnenraum, stehe praktisch in dem Wagen, denn der Sicherheitsbügel klopft meinen Magen durch wie ein Schnitzel und knallt beharrlich gegen die Beckenknochen. Doch selbst diese Haltung, aufrecht in den Steigbügeln eines durchgehenden Pferdes, verhindert nicht dass ich mal hier und mal dahin geschleudert werde.
Nach so vielen schönen Holzachterbahnen (Wodan, Mammut, Joris en de Draak, meinetwegen auch Robin Hood und ein Tag später Troy) also dieser Tiefpunkt. Der Movie Park beteuert ja jedes Jahr aufs Neue dass man die Schienen ausbessert, aber wenn dies das Ergebnis ist, dann will ich gar nicht wissen wie das Ding ohne Ausbesserungen fährt. Hier sollte man Angst um seine Nackenwirbel und die Zähne haben.
Wertung: 2 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Übertreten!
"Smokey, wir sind hier nicht in Vietnam, wir sind beim Bowling, da gibt es Regeln."
Eine Eigenart im Movie Park ist die ominöse gelbe Linie, die niemand übertreten darf. Irgendwer ist hier aber übervorsichtig...
Nach dieser unglaublichen Rappelkiste fuhr unser Flatride-Spezi erst einmal den NYC Transformer während der Rest seine Innereien sortierte.
Dieser TopSpin ist, so höre ich, nichts Besonderes, aber auch nichts Schlechtes.
Carrrazy Cops!
Die Stunt-Show haben wir nicht angeschaut. Hatten wir eigentlich vor, aber dann kam der Regen...
Wir stiefelten dann ins Nickland.
Im Nickland verstecken sich die ganzen Nickelodeon-Lizenzen und ganze drei Junior-Counts.
Backyardigans: Mission to Mars ist ein halbwegs thematisierter Junior Coaster von Vekoma. Highlight: Die neuen Magnetbremsen. Fährt sich auch sonst angenehm (eigentlich fährt sich nach ‚Bandit’ alles angenehm) ist aber eben nur ein Junior-Coaster.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Weiter hinten dann eine Wilde Maus mit dem Namen ‚Ghost Chasers’:
Die Parkausführung von Mack Rides habe ich schon etwas schöner im Legoland gesehen. Ansonsten eben eine Wilde Maus. Mit der Thematisierung hat man es sich einfach gemacht – zum größten Teil nur eine bemalte Rückwand.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ebenfalls im Nickland sind ein paar Darkrides und/oder Wasserfahrten zu besichtigen. Wir betraten erst einmal den Mystery River.
IMHO gehören diese Wasser-Rides noch zu den besten Attraktionen im Movie Park, obwohl sie wohl alle schon einmal bessere Zeiten gesehen haben. Fans von Michael Ende werden einiges in Mystery River wiedererkennen, sehr schön gelungen ist der Wartebereich mit den Büchern die immer größer werden.
Auch das Rafting ist eigentlich etwas besonderes. Einigen Figuren fehlen jedoch Details und man sieht ihnen an dass sie nachträglich eingebaut wurden.
Nass wird man hier kaum, aber selbst wenn die Story des Rides kaum mehr Sinn ergibt, Spaß macht das trotzdem.
Ebenfalls mit einem Boot, aber erheblich ruhiger, geht es durch den Darkride Ice Age Adventure.
Ich sage es mal so: Für einen Erstbesucher wie mich war das eigentlich eine positive Überraschung.
Der Ride hat einige lustige Ideen und Überraschungen. Wieder hapert es zwar an Details, aber da es sich ja um Comics und keine Real-Figuren handelt ist das zu verschmerzen.
Erheblich besser als z.B. Tabaluga im Holiday Park.
Danach war der knallpinke Berg von Dora’s Big River Adventure dran. Anglizismen hören sich so wahnsinnig Movie-mäßig an.
Dass man in dieser eher unscheinbaren Wildwasserbahn derart nass werden kann, war dann doch überraschend.
Zum trocknen gingen wir dann in den letzten Count des Parks: Jimmy Neutrons atomaren Flieger.
Es will schon etwas heißen wenn diese Bahn die zweitbeste des Parks ist. Der Suspended Family Coaster von Vekoma ist der Prototyp und fährt sich sehr weich. Kein Wunder, denn die Bahn macht auch keinerlei größere Kapriolen. Ich bin mal gespannt ob ‚Orkanen’ mehr Thrill aus diesem Bahntyp herauskitzeln kann.
Der Ride-Op war echt gut drauf. Bob der Baumeister (im Bild vorne rechts) durfte sogar vier Runden fahren. Wir bekamen „nur“ drei.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ice Age – the 4D Experience hatte beim ersten Besuch einen Defekt. Also wurden wir gebeten den Film zu verlassen – aber wir kamen wieder.
Ich bin ja eigentlich nur ein Fan des Rattenhörnchens ‚Scrat’ aus dem Ice Age Universum. Der Rest ist mir eher etwas zu kindlich. Aber um fair zu sein: Das ist vielleicht der beste 4D-Film den ich bisher gesehen habe.
Zwischenzeitlich haben wir auch etwas im Park gegessen. Leider scheint es im Movie Park nur Fast Food zu geben. Wir haben uns für den ‚Subway’ entschieden und dort wurde ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben vom Verkäufer gefragt ob ich denn wüsste wie die Reihenfolge der Zubereitung sei: Kommen die Jalapenos vor oder nach dem Toasten drauf? Tja, da hat wohl jemand bei der Schulung gepennt.
Am Eingang des Parks und relativ leicht zu übersehen ist ein weiterer Darkride namens Bermuda Dreieck: Alien Encounter – auch ein Klassiker.
Wieder eine Wasserbahn (dieses mal ein Spillwater) kombiniert mit einem Darkride. Das Teil hat richtig Atmosphäre.
Umso bedauerlicher dass man die Sprachdurchsagen beim besten Willen nicht mehr versteht und selbst einfachste Reparaturen nicht mehr vorgenommen werden (einem Alien hängt die Abdeckung des Panels herunter – das mach ich Euch mit nem Stück Klebeband hin. An anderer Stelle sind die Strahler nicht korrekt eingepasst usw.). Ansonsten jedoch Daumen hoch für den Ride!
Als nächstes war The High Fall dran. Auch das ist eine der besseren Attraktionen im Movie Park.
Zwei Dinge sind an diesem Freefall-Tower besonders:
- Als erstes werden Männer bemerken das sie hier an ihren Murmeln nach oben gezogen werden. Der Tower ist ‚floorless’, man hängt als mit dem Schritt in den „Sitzen“.
- Die Gondel dreht sich einmal komplett während der Fahrt und kippt dann vor dem Fall 15 Grad nach vorne.
Das macht den freien Fall in der Tat sehr intensiv. Spassig.
Regen setzte nun ein und wir gingen in die letzte Attraktion des Tages, bevor wir noch einmal Van Helsing besuchten: Time Riders.
Das ganze ist ein Simulator der erfolgreich von einem Batman-Film zu einer Zeitreise mit dem leicht exzentrischen H.G. Wells umthematisiert wurde.
Die Pre-Show, als auch der Simulator an sich, schlagen locker das was wir im Phantasialand bei ‚Race for Atlantis’ sehen durften. Hier hat der Movie Park wirklich ganze Arbeit geleistet und das fängt schon bei den Fassaden von außen an.
Fazit: Der Movie Park kämpft. Wirklich sehenswert sind die Darkrides im Park. Das Problem ist nur, wie oft man diese als Besucher sehen möchte. Was die großen Achterbahnen oder tollen Flatrides anbelangt, da sieht es beim Movie Park wirklich duster aus. MP-XPress ist zum abgewöhnen und bei Bandit kann man eigentlich nur hoffen dass die Bahn abgerissen wird oder jemand erbarmt sich und legt einen Stahl-Track drüber. Als Erstbesucher kann man jedoch seinen Spaß an Ice Age Adventure, Mystery River, Time Rider und Alien Encounter haben.