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2 Tage Flevoland #hardgaan

simonszu

Airtime König
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Harhar, ich hoffe, ich hab mit dem Titel eure Neugier geweckt. Nein, Flevoland ist kein neuer, unbekannter Park, sondern die Provinz in den Niederlanden, wo man das Walibi Holland finden kann.

Nach unserem Besuch im Bobbejaanland im Mai, der ausgerechnet auf den Tag fiel, an dem ganz Holland und Belgien das Ende des zweiten Weltkriegs feierten, und der deswegen in beiden Staaten ein Feiertag war, und an dem der Park deswegen leider sehr voll war, hatten meine Freundin und ich Lust, mal wieder einen der "richtig großen" Parks zu besuchen. Ich, um zu checken, sie um den Tag zu genießen, und je nach Lust die ein oder andere Attraktion mit zu besuchen. Unser Stichtag fiel auf den gestern. Die Terminfindung war so vor 4 oder 5 Wochen, alles war cool, ich freute mich, und guckte kräftig Onride-Videos. Vor ner Woche kam meine Freundin dann an: "Hey, da sind doch schon Semesterferien, und wenn wir schon in Holland sind, will ich auch ans Meer." Gute Idee, aber wo nächtigen? Sprit und Park sind auch so schon teuer. Aber wie das so ist, Klischees sind Klischees, und da unsere Nachbarstaatler gerne campen, guckte ich mal, was Campingplätze so kosten, wenn man da nur ein Zelt in die Gegend stellen möchte. Ergebnis: Fast nix. Aber jetzt brauchten wir ein Zelt.
Unsere Wahl fiel auf das Wurfzelt "Fresh&Black" von Quechua, also von Decathlon. Was überall ausverkauft war - wir hatten dann Glück, und fanden noch eins.

So ging es also Donnerstag Abend los aus Dortmund, gen Flevoland. Ich hatte 2-3 Campingplätze rausgesucht, irgendwo wird schon was frei sein. Verplant wie wir waren, mussten wir noch tanken, und sind an der A3 Richtung Bottrop Kirchhellen rausgefahren, um wieder 10km nach Westen zu gurken, um eine Tankstelle zu finden. Uns kamen dort auf der Strecke ziemlich viele tiefergelegte Golfs vorbei, deren Insassen alle zum Out4fame Festival wollten. Wir fanden eine Tankstelle, und wetteten auf dem Rückweg, dass bei unserem Glück bestimmt sowieso bald ein Rasthof auf der Autobahn gekommen wäre, und wir uns die 20km Umweg auch hätten sparen können. Tatsache, kaum zurück auf der Autobahn kam ein Hinweisschild, dass da bald was kommen würde.
Dies tat der Laune keinen Abbruch, auch nicht, dass wir ab der Grenze mit Qmusic den einzigen Radiosender Europas hörten, dessen Repertoire aus maximal 10 Liedern bestand. Wir haben in den 2 Tagen unzählige Male Adele und Justin Timberlake hören dürfen.

Der erste Campingplatz, den wir besuchten, hatte dann auch direkt was frei. Camping Groene Bos neben Zeewolde, 2 Nächte für 2 Personen ohne Strom im Zelt 26€. Kannste nix sagen. Deren Zeltwiese lag dann auch direkt neben einem Stall, wo Hühner und Kaninchen frei herumliefen, ein Huhn sogar außerhalb, was dann auch erstmal unser Zelt beäugen kam. Meine Freundin, die Tiere sehr mag, schmolz dahin. :D
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Abends fuhren wir dann noch eben nach Zeewolde, um was zu Essen zu finden, und fanden einen Grill/Steakhouse/Burger Restaurant. Recht gutes Essen, aber leider viel zu teuer. Dennoch, alles aufgegessen.
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Nach dem Essen sind wir noch kurz am Hafen von Zeewolde vorbei, um etwas Meer mitzubekommen, und sahen schöne Segelschiffe.
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Gegen 10 waren wir wieder am Campingplatz, und ich hab mich direkt hingehauen, weil die Nacht davor nicht die längste war für mich, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem wollte ich fit sein für Freitag.

Freitag, 7:30. Der Wecker klingelt. Duschen, anziehen, fluchen, weil es in der Nacht geregnet hat, und ich eher ein Schönwetter-Camper bin. Merken, dass ein Energydrink nicht reicht, um meine Koffeinsucht zu befriedigen, ein Kaffee muss her. Um nicht wieder bei irgendwelchen sauteuren Restaurants zu landen (Bäckereien, die ein Frühstück anbieten, gibts da in der Gegend irgendwie nicht), sind wir eben schnell nach Harderwijk zum Schnellrestaurant am goldenen M gefahren, und haben uns ein Frühstück besorgt. Dann: Auf zum Park.

An dieser Stelle sorry für das Fehlen von Fotos. Ich steck meistens in den Parks mein Handy in den Rucksack, um es irgendwo auf ner Bahn nicht zu verlieren, und denk dann nicht mehr daran, es raus zu holen. Ihr müsst also mit eurer Vorstellungskraft arbeiten. ;)

Das Wetter war merklich kühler als am Donnerstag, und grau, aber trocken. Auf zum Park. Ankunft am Park um 09:30. Parkplatz fast komplett leer (eine Premiere, ich war noch nie vor Öffnung an nem Park, und der leere Parkplatz war ein Traum). Dank Onlinetickets waren wir dann um 09:45 im Park, allerdings hatte nur der vordere Bereich offen, die Automatiktüren waren noch geschlossen. Die wenigen anderen Besucher reihten sich bei Xpress ein, wir hingegen warteten. Punkt 10 Uhr gingen die Türen auf, und wir betraten den Park. Da aber alle sichtbaren Bahnen noch Leerfahrten machten, sind wir erstmal zum Rio Grande gegangen (gibt es Statistiken, wieviel Prozent der weltweit verbauten Raftingbahnen Rio Grande heißen :D ?). Wir hatten das gesamte Boot für uns alleine, und sind komplett trocken durch gekommen. Vom Rio Grande aus konnten wir alsdann sehen, dass El Condor, Xpress und Goliath mittlerweile mit Besuchern fuhren, also auf in den Kampf.

Da mein letzter neuer Count noch von August 2015 der Bandit war, wollte ich mit Robin Hood beginnen. Ich kannte bis dato nur die beiden Extrema Colossos (butterweiche Fahrt) und Bandit (naja, ihr wisst schon), und wollte mal wissen, wie so ein Durchschnitts-Woodie fährt. Zur Fahrt kann ich also fundiert sagen: Jo, is halt n Woodie, ne?

Meine Freundin hat die Rumpelei nicht gut mitgemacht, und saß danach erstmal bleich auf ner Bank, während ich herauszufinden versuchte, was denn "Merlin's Castle" für eine Attraktion sei. Durch den Wartebereich durch traf ich auf die momentane Warteschlange, die so aus 5 Leuten bestand. "Excuse me, do you know what kind of attraction this is?" - "We have no Idea, but we think it is like Villa Volta in Efteling". Es stellte sich dann im Vergleich mit der anwesenden Warteschlange heraus, dass ich vermutlich der einzige Besucher im Walibi war, der vorher noch nicht in Efteling war. Nun denn.

Als das Castle dann für mich abgehakt war, beschlossen wir, das Kaffee-Angebot des Parks in Anspruch zu nehmen. Für knapp 5€ bekam man einen Thermobecher aus Alu-Plastik, den man sich am Besuchstag kostenlos mit Kaffee, Cappuccino oder Tee neu befüllen lassen konnte. Für mich als Koffeinjunkie perfekt, und endlich mal ein Souvenir, was praktischen Nutzen hatte.

Auf dem Weg zum Musikbereich kamen wir noch bei der Oldtimerbahn vorbei, die auf mich den Eindruck erweckte, dass man in kleinen Grenzen auch selbst lenken könne, aber dem war leider nicht so. Trotzdem, ruhige Attraktionen gehören auch dazu. Am Eingang des Musikbereiches leerten wir unsere Kaffeebecher, und amüsierten uns, wie der Operator des steuerbaren Brunnens auf dem Platz kleine Kinder mit Geräuschen und den steuerbaren Düsen veräppelt und nassgespritzt hat. Dann stand für mich der nächste Count an (meine Freundin hat, weil es ihr nicht so gut ging, für den Rest des Tages auf Thrillrides verzichtet): Speed Of Sound. Ich kannte den alten Soundtrack von Onride-Videos, aber finde, dass der neue Soundtrack sowas von genial zu der Fahrt passt. Wie die Faust aufs Auge. Die Bahn war vom Theming und vom Soundtrack her dermaßen geil, ich habe mich da ein bisschen verliebt. Auch wenns halt nur ein Bommerang ist. Aber zu Stampfbass auf der Rückfahrt mit einem Affengetöse durch die Station zu brettern - ach, für mich war das irgendwie was besonderes.
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Als ich mit breitestem Grinsen die Bahn verließ, nahm mich meine Freundin in Empfang, die der Meinung sei, ich solle genau JETZT Lost Gravity besuchen. Sie hat nämlich von außen das Getöse der Flammenwerfer mitbekommen, die dort zum Theming gehörten. Es ist leider doch so, dass ich etwas Höhenangst habe, und manchmal etwas Motivation von außen benötige. Hinzu kommt, dass ich wegen meiner Größe nicht unbedingt in alle Attraktionen rein passe, und mir deswegen gerne unnötige Anstehzeit ersparen möchte.
Wohlan, also erstmal dem Weg gefolgt, der von außen um das Teil rumführt, und die Bahn erstmal vom Nahen inspiziert. Joa, doch sehr hoch, doch sehr steiler first Drop, aber von den Fahrgeräuschen eine sehr sanfte Fahrt. Aber eine recht lange Schlange. Also "später". (Faszinierend, wie sehr ich mich selbst verarschen kann, wenn ich eigentlich auf das Teil drauf möchte, aber mich initial nicht traue). Wir schoben eine Runde im Riesenrad und eine Runde im Teetassenkarussell dazwischen. Vom Riesenrad aus sahen wir, dass Crazy River nicht fuhr.

Vom Riesenrad aus ging's also erst zu El Condor. Dort war aus irgendwelchen Gründen, die mir selbst nicht einleuchteten (Hey, es ist nur ein SLC) eine ziemlich lange Schlange, die die Operatoren dann auch kurz bevor ich dran gewesen wäre, dazu veranlasst haben, den zweiten Zug auf die Strecke zu holen. Die Prozedur dazu habe ich auch noch nie live erlebt, war ganz interessant. Tja, und dann auf dem Zug selbst die erste Pleite des Tages. Ich war schlichtweg zu groß für die Bügel. Na, sei's drum. Hey, es ist nur ein SLC.

Mittlerweile war's Mittag, und wir haben uns bei Friar Tucks ein Essen besorgt. Dass man bei "Friar Tucks" also "Fries" bekommt, war ein großartiges Wortspiel, von dem ich nicht weiß, ob es Absicht war.
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Nach dem Essen wurde es dann aber wirklich Zeit für Lost Gravity. Die Schlange war nicht allzu lang, und ich hatte ja schon eine Pleite, und wenn es wieder nix werden würde, dann hätte ich es zumindest versucht.
Im ersten Container fiel mir aus irgendwelchen Gründen auf, dass jemand der Besucher das Epsilon-Delta-Krieterium zum Beweis von Stetigkeit von Funktionen an die Wand geschmiert hatte. Wieso auch immer. Zwischen den Containern fiel mir dann auf, dass die Strecke nach dem Drop vor dem Immelmann doch bedenklich am wackeln war, wenn da gerade ein Wagen drüber fuhr. Egal, wird schon halten. Ich war dann auch noch klein genug für die Big Seats, wenn 2 OPs auf meinen Bügel drücken, sodass das System die Freigabe so gerade eben erteilt. Aber keinen Druck von oben auf die Schultern zu bekommen ist erstaunlich komfortabel. Tja, und dann die Fahrt selbst: Gar nicht mal so toll. Der erste Drop ist verhältnismäßig harmlos, man bekommt kein Airtime-Feeling im Bauch, weil er, wie die ganze andere Fahrt, schlichtweg zu langsam ist. Ich bin von looping-ähnlichen Inversionen gewöhnt, so von der Fliehkraft gehalten zu werden, dass die Bügel nur optional sind. Hier nicht, es war alles dermaßen langsam, dass ich wirklich voll im Bügel hing. Mehr als ein paar "Ohs" konnte mir die Bahn nicht entlocken. Sieht schick aus, leistet aber zu wenig.

Nach LG wollte ich dann mal Goliath testen. Man hört ja so viel darüber, allerdings auch, dass die Bahn nix für große Leute ist. Nunja, jetzt kenne ich zumindest den Testsitz von Goliath, der mir unerbittlich mitgeteilt hat, dass auch die Jungs, die die Bibel geschrieben haben, gerne mal übertreiben, und dass Goliath schlichtweg zu klein für mich ist.
Auf dem Rückweg setzte dann ein leichter Regen ein, der dann auch stärker wurde. Die Massen strömten zurück ins Eingangsgebäude, oder gleich direkt nach draußen. Doch auch der stärkste Regen hört irgendwann auf, und mir fehlte ja noch der Xpress. Vorher war mir nicht klar, wieso da noch "Platform 13" bei stand, nach der Fahrt war mir nicht mehr klar, wieso da noch "Xpress" bei steht. Der Wartebereich nach der Schalterhalle ist ja wohl mal grandios gemacht, vor mir waren 2 Mädels vom Typ "Tussi", die bei der Ubahn richtig laut aufgekreischt haben (netter Effekt übrigens), und die bei der optischen Illusion dann auch voll vor die Wand gerannt sind. Auch die optisch geschlossenen Bahnsteiggitter hatten was. Fastlane-Besucher hätten hier einiges verpasst.
Die Bahn selbst ist ganz nett. Mehr auch nicht.

Ich bin danach noch 2-3 Mal Speed Of Sound gefahren, und noch mal den Robin Hood, bis wir irgendwann total platt den Park verließen, und noch irgendeinen McDonalds besucht haben, weil wir am Morgen gesehen hatten, dass die momentan einen Burger mit Old Amsterdam Gouda drauf hatten - und WLAN :D

Gegen 9 waren wir dann wieder am Campingplatz, und ich fiel sofort ins Zelt. Todmüde. Heute um 8 aufgewacht, Zelt zusammengeräumt, und noch mal kurz nach amsterdam rüber. Meine Freundin kannte es noch nicht, und wir sind einmal drüber gelaufen - während das Auto im teuersten Parkhaus der Welt stand. 7 Minuten für 50 Cent. Wir haben in einem Albert Hein dann noch das übliche holländische Essen eingekauft, und sind dann locker nach Hause gefahren, und ich freu mich nachher auf mein echtes Bett, was doch noch etwas bequemer ist als eine Isomatte mit Schlafsack.
 

Mario M.

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Auch ohne viele Bilder ein schöner Bericht. Schade das aus der Fahrt mit Goliath nichts wurde, die älteren Mega Coaster Züge sind einfach total eng, wirklich angenehm finde ich die Bügel da auch nicht. Lost Gravity ist ja auch nicht so gut weggekommen, aber ich kenne jetzt schon Einige die nicht wirklich überzeugt von der Bahn waren...

Das Gewackel was du gesehen hast war schon verringert, das war zum Saisonstart noch viel heftiger. Um Bauthread der Bahn gibt es noch Vorher-Nachher-Videos ;)
 

Phoenix

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Da mein letzter neuer Count noch von August 2015 der Bandit war, wollte ich mit Robin Hood beginnen. Ich kannte bis dato nur die beiden Extrema Colossos (butterweiche Fahrt) und Bandit (naja, ihr wisst schon), und wollte mal wissen, wie so ein Durchschnitts-Woodie fährt. Zur Fahrt kann ich also fundiert sagen: Jo, is halt n Woodie, ne?
Robin Hood ist eigentlich kein Durchschnitt mehr, sondern eher ein schlechter Woodie. ;)
Er ist zwar längst nicht so extrem wie z.B. Bandit, aber die Fahrt ruckelt schon ziemlich und so richtig Spaß macht es meiner Meinung nach auch nicht.

Tja, und dann die Fahrt selbst: Gar nicht mal so toll. Der erste Drop ist verhältnismäßig harmlos, man bekommt kein Airtime-Feeling im Bauch, weil er, wie die ganze andere Fahrt, schlichtweg zu langsam ist. Ich bin von looping-ähnlichen Inversionen gewöhnt, so von der Fliehkraft gehalten zu werden, dass die Bügel nur optional sind. Hier nicht, es war alles dermaßen langsam, dass ich wirklich voll im Bügel hing.
Das ist Hangtime.
Das muß natürlich nicht jedem gefallen, ist aber bei dieser Bahn volle Absicht.
 

simonszu

Airtime König
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Um jetzt mal die Kontroversen rauszuholen: Ich fand Robin Hood besser als Lost Gravity. :D Da gabs halt mehr Airtime.

Ne, Hangtime als Ausdruck und als beabsichtigten Effekt kannte ich so jetzt echt noch nicht. Hat mich aber auch nicht wirklich geflashed.
 

Biff

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Hangtime kann was haben, wenn es auch schön extrem ist. Ich mag zum Beispiel die Hangtime im Blue Fire Looping sehr gern :)

Ich war vorgestern in Walibi für Lost Gravity. Mein Minibericht kommt gleich und fällt wohl doch sehr anders aus ;-)
 
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