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Warum sind Mack Launches so "langsam"?

Willyviper

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Bei einem Hydrauliklaunch wird die Energie ja schlagartig eingebracht und sofort mit der Kraft beschleunigt, die die Mechanik hergibt. Entsprechend ist genau der von dir angesprochene Ruck viel größer.
Bei einem Hydrauliklaunch lässt die Kraft allerdings Prinzipbedingt auch schneller wieder ab. Ich habe ja Druck auf dem System und der Hydraulikzylinder wird dadurch bewegt, damit nimmt der Druck ja kontinuierlich mit dem "Laufweg" ab.

Bei den elektrischen Launches ist die Anschlussleistung ein Thema. Ich meine in dem Interview war auch Red Force ein Thema, die ja mit einem relativ kurzen und damit leichten Zug (2x6 Personen - 180km/h) schon eine Leistung von 2MW aus dem Netz bezieht. Der "Antrieb" hat allerdings 6MW Leistung, die kurzzeitig Zwischengepuffert wird. Beim Netzbetreiber bestellt man immer die bereitgestellte Leistung also die Spitze und muss dafür nicht wenig Geld bezahlen. Der Puffer ist auch sicher nicht billig. Von daher würde ich bei der Auslegung als Hersteller versuchen diese Parameter klein zu halten. Klar längere Beschleunigung und damit mehr Stahl und Module kosten auch, also wird alles auf einen Kompromiss hinlaufen.

Den BluFire Launch finde ich persönlich auch sehr lahm, wir sind mal ein paar Tagen vor einem EP Besuch Furious Baco gefahren, da dacht ich schon ich müsste schieben.

Gruß
Christian
 

max.grr

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Bei einem Hydrauliklaunch lässt die Kraft allerdings Prinzipbedingt auch schneller wieder ab. Ich habe ja Druck auf dem System und der Hydraulikzylinder wird dadurch bewegt, damit nimmt der Druck ja kontinuierlich mit dem "Laufweg" ab.
Eigentlich sollten in solchen Anlagen Mengenregler verbaut sein, damit der Druck am Ende nicht so gering ist sondern möglichst gleichbleibend. Das funktioniert auch in der Praxis ganz gut. Zumindest in der Industrie bei Hydraulikmotoren kommt das Prinzip eines Mengenreglers zum Einsatz. Könnte mir das in groß auch in einer Achterbahn vorstellen. Das ist aber kein Wissen sondern nur das was ich aus der Industrie kenne. Und bewährtes kommt ja meistens auch immer wieder zum Einsatz.
 

Salto19

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Bei einem Hydrauliklaunch lässt die Kraft allerdings Prinzipbedingt auch schneller wieder ab. Ich habe ja Druck auf dem System und der Hydraulikzylinder wird dadurch bewegt, damit nimmt der Druck ja kontinuierlich mit dem "Laufweg" ab.

Beim Hydrauliklaunch von Intamin ist kein Zylinder verbaut sondern Hydraulikmotoren die eine Seilwinde aufspulen. Im Beispiel Formula Rosa sind es sogar 64 Motoren die, die Winde betreiben.
Der Druck im System entsteht auch nicht durch das Öl da Flüssigkeiten ja nicht komprimiert werden können sondern durch Stickstoff der komprimiert wird. Der Stickstoff wird auf ungefähr 300 Bar verdichtet.
Wenn der Zug dann Launcht ist die Energie in der Spitzen bei 1,7 G die sofort da sind und weshalb er sich intensiver anfühlt. Die Anlage wird aber nicht auf 0 Bar runtergefahren sondern verliert nur rund 15 -20 % des Druckes welcher ungefähr bei 220 - 240 Bar dann ist. Um dann im Anschluß wieder das Öl zurück zu Pumpen und auf 300 Bar das Stickstoff zu verdichten für denn nächsten Launch.

Im Vergleich zum Elektrolaunch wo der Zug erst in Bewegung aus dem Stand oder der Fahrt beschleunigt werden muss. Dauert es bis die Komplette Beschleunigungsenergie vorhanden ist, da die elektrische Leistung erst aufgebaut werden muss um in Bewegungsenergie umgewandelt zu werden.

Darum fühlen sich Launchsysteme mit Öl oder Luft intensiver an da die Energie vorm Start schon gespeichert ist und beim Elektro erst aufgebaut werden muss

Nur so mal Mal zur Info und verständniss :)
 

Fantrilux

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Also ich empfand Turbine vor 20 Jahren so Hammer intensiv wegen dem Launch.

Es war mein erster Launchcoaster. Empfand ich das vielleicht deshalb so intensiv oder ist die Intensität nachdem der Launch umgerüstet wurde soviel geringer? Kann da jemand evt. was zu sagen?
 

Fiorell

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Viele europäische Parks haben auch das Problem, dass so ein LSM-Launch ziemlich viel Strom zieht. Da muss man dann mit dem Energieversorger reden, ob man so viel Spitzenlast überhaupt zur Verfügung gestellt bekommt und was das dann kostet. Je schneller und je schwerer der Zug (deshalb sind da die kleinen 6-Sitzer oder 8-Sitzer im Vorteil) desto mehr Strom wird beim Launch gezogen.
In den USA geht da oft mehr, aber speziell bei Thunderbird in der Holiday World musste wegen des schweren B&M-Zuges ein Stromspeicher neben das Stationsgebäude gebaut werden (dort wurde ein Schwungradspeicher in der Größe einer Hütte hingestellt).
 

Braumeister

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In den USA geht da oft mehr,

Interessanter Punkt, den ich dir zwar glaube, aber nicht verstehe.
In meiner subjektiven Wahrnehmung ist das Stromnetz in den USA deutlich schlechter als bei uns. Stromausfälle und richtige Blackouts kommen da, zumindest bei meiner Medienwahrnehmung, öfter vor.

Geht man drüben höhere Risiken ein und hält hier in der Theorie mehr Reserven vor, oder wie kommst du zu deiner Aussage?
 

Fiorell

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Das Stromnetz in den USA war (zumindest in der Vergangenheit) weniger stabil als das deutsche. In meiner Elektrotechnik-Vorlesung vor 30 Jahren wurde noch stolz erzählt, dass das deutsche Stromnetz das zuverlässigste der Welt sei. Ob das heute, mit den nicht grundlastfähigen, erneuerbaren Energien immer noch so ist - darüber kann man trefflich streiten.
Es ist in den USA aber oft so, wenn ein Unternehmen z.B. ein fettes Rechenzentrum irgendwo hinbauen will, dann wird daneben eben ein Kraftwerk gebaut. Oder man baut seinen Freizeitpark in die Nähe eines Kraftwerks und bekommt dort einen Deal, den Du in Europa nur sehr schwer bekommst. Da muss dann das gesamte Netz gar nicht so toll sein, sondern nur eine dicke Leitung zum Kraftwerk existieren.

Ich denke ich habe davon im Zusammenhang mit Launchcoastern irgendwo auf der Webseite http://www.coastersandmore.de/ gelesen, die nun schon längerer Zeit keine Updates mehr bringt, aber dennoch für technisch Interessierte ein paar recht gut recherchierte Artikel enthält.
 
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