alon
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In dem Zusammenhang vielleicht auch interessant: https://www.openpetition.de/petition/online/bestandsschutz-fuer-altanlagen-karussell
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Dass sich Auflagen ändern und angepasst werden, ist ganz normal. Wer ein Auto besitzt, kennt das Prozedere: irgendwann ist der TÜV nicht mehr zufrieden und fordert eine Reparatur und die Anpassung an neue Vorschriften. Das ist Standard und für jedes technische Gerät in der Öffentlichkeit so. Ob Aufzug im Gebäude, das eigene Auto, Wärmedämmung der Immobilie, Maschinen oder eben "fliegende Bauten" - alles wird überprüft und für alles gibt es Normen, welche sich eben auch mal ändern können. Schließlich will ich schon die Sicherheit haben, dass der benutzte Aufzug sicher ist, der ICE zuverlässig fährt oder eben auch das Fahrgeschäft sicher ist. Ganz klar.
Nachrüsten ist meistens mit Kosten verbunden. Neue Regeltechnik für den Aufzug kostet schnell ein paar Tausend Euro, bei ICE, U-Bahn, Klimatechnik, etc. ist es genauso und für Fahrgeschäfte bedeuten nachträgliche Änderungen natürlich auch Kosten. Wenn es der Sicherheit dient, finde ich das absolut richtig. Wer sich mal die "Bedingungen" bei den Fahrgeschäften durchgelesen hat, stellt schnell fest: die Betreiber haften für nichts! Schleudertrauma, Bandscheiben-Vorfall oder Querschnittsgelähmt - wenn etwas passiert, werden wir Kunden mit den Problemen alleine gelassen.
Deshalb ist es doch nur konsequent, nach vielen Jahren mal die Vorschriften zu überprüfen und im Sinne der Kundschaft anzupassen. Das finde ich absolut richtig. Was mich allerdings stört - und da kann ich die Kritik der Schausteller sehr gut verstehen - die Vorschriften sind zu schwammig und die Umsetzung deshalb kaum möglich. Es müsste deshalb meines Erachtens so sein, dass der Gesetzgeber möglichst genaue Vorgaben macht - am besten in Zusammenarbeit mit dem TÜV - der Schausteller diese exakt so umsetzt und dann auch die Sicherheit hat, dass sein Fahrgeschäft weiterhin zugelassen wird. Nur so ist es für beide Seiten fair.
Im Übrigen bringt uns die EU Vorschrift eine Reihe von Vorteilen: neben sichereren Fahrgeschäften einerseits auch den Vorteil, dass Fahrgeschäfte die nicht mehr durch den TÜV kommen, durch neue ersetzt werden. Angeblich wurde Chiapas im PHL ja auch nur als Ersatz für die alten WiWa's gebaut, welche keinen TÜV mehr bekommen hätten. Angeblich. Bei Kirmes Fahrgeschäften sollte das genauso laufen: Fahrgeschäft zu alt, Standards nicht mehr erfüllt => etwas neues, innovatives bauen! Dann gäbe es auch mal wieder mehr Abwechslung auf den Festplätzen.
wenn ich sehe, wie aus einer uralten Krake plötzlich das rassante Techno Power wurde (und dort nun ganz andere Kräfte wirken), dann zeigt das doch sehr deutlich, dass nachrüsten und Upgrade durchaus möglich ist.
Jeder Schausteller bzw. die Firma die dahinter steht schreibt doch seine Fahrgeschäfte gemäß der geltenden Regeln ab. Diese Abschreibung dient ja alleinige dazu den Wertverlust abzudecken und irgendwann eine Ersatzbeschaffung oder Sanierung darüber finanzieren zu können.Das umrüsten ist klar kein Problem, aber ein hoher Kostenfakter der auf die Schausteller zukommt und auch nicht jeder fährt das Geld mit Schubkarren zur Bank ...
Dortmunder Schausteller fürchten um ihre Existenz | WAZ.deAchterbahnen, Riesenräder, Kettenkarussells - nach einer neuen Norm für Kirmes-Fahrgeschäfte fürchten Schausteller in Dortmund nun, dass ihre Attraktionen bald schon nicht mehr zulässig sein werden. Hier lesen Sie, welche Dortmunder Traditions-Jahrmärkte betroffen sein könnten.
Dortmunder Schausteller fürchten um ihre Existenz, wenn eine neue Sicherheitsnorm der Europäischen Union den Kirmesbetrieb bestimmt. "Die Hälfte der Fahrgeschäfte auf der Lütgendortmunder Bartholomäus-Kirmes können wir abbauen", sagt Patrick Arens als zweiter Vorsitzender des Bundesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute (BSM) in Deutschland.