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Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhh - US Tour - Teil 2 - Six Flags New England

Madflex

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Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhh - US Tour - Teil 2 - Six Flags New England

Clackedi&Clack&Clackclack&Clack&Yeahhhhhh.
US Roller Coaster Tour - Teil 2 - Six Flags New England

Teil 1 - Vorbereitung & Anreise
Teil 2 - Six Flags New England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy Amusement Park
Teil 4 - Knoebels
Teil 5 - Kennywood
Teil 6 - Cedar Point
Teil 7 - Kings Island
Teil 8 - Holiday World
Teil 9 - Kentucky Kingdom
Teil 10 - Dollywood
Teil 11 - Carowinds
Teil 12 - Kings Dominion
Teil 13 - Abreise & Fazit

Der Tag begann erwartungsgemäß sehr früh. Schon gegen drei Uhr wachte ich mal kurz auf, konnte dann aber zum Glück noch bis ca. sechs Uhr weiterschlafen. Dann war aber nix mehr zu machen. Dank Jet Lag waren wir hellwach. Obwohl es den Abend zuvor noch ziemlich stark geregnet hatte, war es am Morgen nur etwas neblig und die Vorhersage für den Tag klang auch schon deutlich optimistischer, als es das Wetter am vergangenen Abend hätte vermuten lassen.

Da Six Flags New England erst um 10.30 Uhr öffnen sollte und wir somit noch massig Zeit hatten, konnten wir erst einmal ausgiebig und in aller Ruhe frühstücken gehen. Wer unsere Berichte der letzten US-Tour gelesen hat, der erinnert sich vielleicht, dass wir ein großes Faible für amerikanisches Frühstück haben. Deshalb hatte ich schon im Vorfeld zwei mögliche Diner recherchiert, die in der Nähe unseres Motels lagen und somit für die Erfüllung unserer Frühstücksträume in Frage kamen.

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Wir entschieden uns für den Country Diner und zu meinem Entzücken gab es neben den üblichen Pancakes, French Toast und Waffles auch Cinammon Roll French Toast. Das sind Zimtschnecken, die, nachdem sie sich mit einer Ei-Milch-Mischung vollgesogen haben, angebraten und mit Ahornsirup serviert werden. Ein süßer Wahnsinn. Zwei Spiegeleier, Bacon, Würstchen, Toast und Hashbrowns rundeten das Ganze ab und fertig war das fast 2000 Kilokalorien Frühstücks-Fest. Ich war seelig und satt.

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Der Tag hätte nicht besser starten können und wir trafen bereits in diesem Moment die Entscheidung, hier auch am kommenden Tag frühstücken zu gehen. Neben der Qualität und dem Preis der Speisen überzeugte uns auch der freundliche Service und das Ambiente. Die Wände waren mit unzähligen Polizei- und Feuerwehrabzeichen dekoriert. Einer der Eigentümer war wohl bei der örtlichen Polizei. Das war irgendwie weird aber in dem Moment empfanden wir das als total charmant und authentisch und sicher war es dort deshalb natürlich auch =). Der Diner wurde fast ausschließlich von Locals besucht. An einem Tisch saßen nur Feuerwehrleute. Solche amerikanischen Diner bieten einen angenehmen Kontrast zu den gelegentlichen und unvermeidlichen Besuchen bei Fast Food Ketten auf so einer US-Tour.

Anschließend gingen wir noch was einkaufen, besorgten uns etwas Bargeld und fuhren noch mal kurz ins Motel, da wir immer noch viel zu viel Zeit bis zur Öffnung des Parks hatten. Lange hielten wir es da aber nicht mehr aus und machten uns dann schon gegen 09.00 Uhr, also 1 ½ Stunden vor Öffnung des Parks, auf den Weg, welcher uns durch eine ländliche und idyllische Gegend, vorbei an den für New England typischen, weiss gestrichene Holzhäusern führte. Dann erblickten wir schließlich den Turm des New England SykScreamer, der 122 m hoch aus den Baumwipfeln herausragte. Wir fuhren zunächst einmal komplett am Park vorbei und konnten dabei schon Blicke auf das erste Objekt unserer Begierde werfen, den RMC Coaster Wicked Cyclone, der teilweise recht nah an der Strasse verläuft. In dem Moment war die Vorfreude riesig.

Da wir nur Single Day Tickets hatten und die regulären $ 25 für das Parken voll hätten bezahlen müssen, nutzten wir lieber eine der ungleich günstigeren Gelegenheiten, auf einem Privatgrundstück entlang der Straße zu parken. Das günstigste Angebot kostete gerade $ 3 und das Beste war, dass der Weg zum Parkeingang von dort kürzer war, als vom offiziellen Six Flags Parkplatz. Bedenken hatte ich dabei keine. Erstens befand sich nichts im Auto und zweitens war der Parkplatz auch ständig beaufsichtigt. Am Ende war natürlich auch alles fein und ich kann das nur jedem nur empfehlen, der den Park besucht.

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Ein kurzer Überblick zur Parkgeschichte

Die Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1870. Das macht Six Flags New England zum ältesten Park der Six Flags Kette. Unter dem Namen Gallups Grove wurde das Gelände zunächst zum Picknicken genutzt. Später wurde der Park dann dann in Riverside Grove und schließlich in Riverside Park umbenannt. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden die ersten Fahrgeschäfte errichtet und das ehemalige Picknick-Gelände entwickelte sich zu einem Vergnügungspark. 1912 und 1915 wurde jeweils eine Holzachterbahn gebaut.

Infolge des großen Börsencrashs 1929 und der folgenden Weltwirtschaftskrise wurde der Park 1933 geschlossen. 1939 wurde er schließlich von Edward Carroll Sr. erworben und im darauffolgenden Jahr wieder eröffnet. 1941 wurde die Holzachterbahn Thunderbolt eröffnet, die auch heute noch, als älteste Achterbahn im Park, ihre Runden dreht. Unter dem Management von Edward Carroll Sr. stieg der Riverside Park zum größten Vergnügungspark New Englands auf.

1996 kaufte Premier Parks den Park von der Familie Carroll und benannte ihn in Riverside: The Great Escape um. 1998 erwarb Premier Parks dann außerdem die Six Flags Parks von TimeWarner und schuf die grosse Freizeitpark-Kette, als die sie heute bekannt ist. 2000 wurde der Park dann schließlich in Six Flags New England umbenannt.

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Jetzt geht’s endlich los

Na ja, vielleicht nicht ganz so schnell, wie uns lieb gewesen wäre. Wir waren ja immer noch zu früh. Der Park sollte erst in einer Dreiviertelstunde öffnen, nachdem wir am Eingangsbereich ankamen. Hier war zu unserer Überraschung schon mehr los als erwartet und in der Zeit bis zur Öffnung des Parks füllte sich der Platz langsam aber sicher vor allem mit Teenagern, die einheitliche Abschlussfahrt-Motto-T-Shirts trugen. Offensichtlich vor allem Musikschulen/-kurse. Wir hatten einen Tag mit vielen Abschlussklassen bereits 2015 im Hersheypark erlebt und begeistert waren wir nicht aber es war auch kein Grund schlechte Laune zu bekommen. Zur Not könnten wir uns ja einfach Fast Pässe kaufen.

Die Gates öffneten dann schon etwas früher als erwartet. Die Taschenkontrollen wurden sehr ernst genommen. Es wurde penibler kontrolliert als noch vor 4 Jahren. Alle Hosentaschen mussten geleert werden und es wurde auch jedes Fach meines Beutels genauestens inspiziert. Einen Rucksack hatten wir aus den in der Einleitung erläuterten Gründen nicht dabei. Nachdem dann die Tickets gescannt wurden, die wir vorher online gekauft und als Ausdruck dabei hatten, konnten wir den Park betreten.

Wir liefen die Mainstreet runter und hielten uns links, bis wir zur Absperrung für die Bereiche Looney Tunez Movie Town und North End kamen, in dem Wicked Cyclone steht. In der Zwischenzeit gesellten sich Michael und seine Freundin Lisa zu uns, die wir über die Facebook-Gruppe Achterbahn-Fans Deutschland kannten und die den Park zufällig am selben Tag besuchten. Um Punkt 10.30 hiess es dann Rope Drop und wir gingen eiligen Schrittes zum Eingang von Wicked Cyclone.

Wicked Cyclone (4 Fahrten)

Wicked Cyclone war der erste i-Box Track Umbau von RMC, den wir gefahren sind und nach den zwei Topper Track Bahnen Goliath und Wildfire unsere dritte Achterbahn von RMC insgesamt. Die ursprüngliche Bahn (Riverside) Cyclone wurde 1983 von William Cobb & Associates gestaltet und von Frontier Construction Company gebaut. 2014 wurde RMC zunächst mit einem partiellen Topper Track Retracking beauftragt. Nachdem dadurch aber offenbar nicht das erhoffte Ergebnis erzielt werden konnte, sollte RMC schließlich die ganze Bahn umbauen.

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Wicked Cyclone ist knapp 1000 m lang, 33 m hoch, mit einem 78° steilen First Drop und hat drei Inversionen. Sie ist 1 m niedriger als die ursprüngliche Achterbahn hoch war und neben Twisted Colossus der einzige RMC Umbau, der nach der Fertigstellung niedriger ist, als der ursprüngliche Coaster. Wicked Cyclone nimmt nur eine relativ kleine Grundfläche ein und hat mit Ausnahme des Drops eher ein bodennahes, twisty Layout.

Als wir am Eingang ankamen, mussten wir noch einige Minuten warten, bis es dann endlich losging. Da wir fast die Ersten in der Schlange waren, konnten wir auch die erste offizielle Fahrt des Tages machen. Andi und ich fuhren in der letzten Reihe. Eigentlich mache ich die erste Fahrt auf einer neuen Achterbahn gerne in der Front Row aber da sich vor uns schon welche für die erste Reihe angestellt hatten und wir total ungeduldig und extrem geil auf das Gerät waren, war die Back Row auch absolut fein. Die Abfertigung war jetzt nicht die Schnellste aber es war ja noch früh am Tag.

33 m hören sich zwar nicht hoch an aber der Drop kickt hinten schon gehörig und man wird das erste Mal aus dem Sitz katapultiert. Die positiven Kräfte in der anschliessenden übergeneigten 180° Rechtskurve fand ich überraschend intensiv. Es folgt ein erster, niedriger Airtimehügel bevor man durch die 200° Stall fährt, die im Gegensatz zu den ausgewachsenen Zero G-Stalls von Goliath und Wildfire zwar vergleichsweise klein dimensioniert ist aber eindeutig schon die selbe Handschrift trägt und dementsprechend Spass macht.

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Nach einer übergeneigten Linkskurve geht es mit reichlich Ejector Airtime einen Double-Down hinunter, dem sich ein weiterer Airtimehügel anschliesst. Großartig, die Welt braucht mehr Double Downs. Es folgt direkt das nächste Highlight. Ein leicht nach aussen gebankter Airtimehügel in einer Linkskurve, dessen Verlauf dann hinter der Kuppe abrupt nach links droppt und den man dank des massiven Gebälks, das den Streckenverlauf oftmals geschickt verbirgt, so nicht erwartet. Mehr noch als die Zero G-Stall, ist das für mich auch irgendwie ein Schilke-Signature-Element, wie wir nach Fahrten auf einigen anderen RMCs später noch feststellen durften. Wie ein Boxer der eine gerade Rechte antäuscht, einen dann aber mit dem linken Haken zu Boden schickt. Aber ohne die Schmerzen und den ganzen Scheiss.

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Mit einer anschließenden Zero G Roll mit etwas Hangtime passiert man die zweite Inversion. Danach schließt sich ein weiterer Airtimehügel an und man fährt durch zwei Rechtskurven, bevor der „Double Reverse Banked Airtime Hill“ folgt. RMC hat ja echt ein Faible für solche Wortschöpfungen. Im Grunde ist es ein leicht nach rechts aussen gebankter Bunnyhop der auch wieder einen anderen Fahrtverlauf andeutet, als man es erahnt und auch hier knickt der Zug anschließend nach links weg. Fährt sich trotz der geringen Höhe sensationell. Vor allem bei der ersten Fahrt in der letzten Reihe, wenn sich der Verlauf noch weniger erahnen lässt, gab es dafür Jubelrufe unsererseits und einigen anderen Fahrgästen. Nach der letzten Zero G Roll geht es über eine Rechtskurve mit einigen Bunnyhops und auf der Zielgerade leicht schwächelndem Pacing in die Schlussbremse.

Wicked Cyclone ist eine tolle Achterbahn und - das kann man jetzt schon mal verraten - die beste Achterbahn im Park. Der Coaster hat uns einen Vorgeschmack auf das geliefert, was uns bei den anderen RMCs noch erwarten sollte. Ein Element reiht sich an das nächste und der Coaster bietet fast durchgehend ein gutes Pacing, klasse Transitions, Ejector Airtime en masse, Inversionen, die mit dem Layout harmonieren und die gelegentlichen AHA-Überraschungsmomente, die durch das twisty Layout, das dichte Gebälk und die Schilkische Illness hervorgerufen werden, sorgen hier für garantiertes Dauergrinsen. Da sich der Andrang noch in Grenzen hielt, machten wir im Anschluss direkt noch eine Fahrt in der ersten Reihe und am Nachmittag noch mal zwei weitere Fahrten bei insgesamt doch eher geringer Wartezeit. Bei den anderen Fahrten fiel uns dann auch auf, dass der Innenbereich, der mit allerlei vom Sturm herumgewirbeltem Krempel dekoriert ist und durch den die Queue Line verläuft, sogar ein wenig Theming zu bieten hat.

Goliath (1 Fahrt)

Unter dem Namen Déjà Vu wurde der Giant Inverted Boomerang von Vekoma 2001 in Six Flags Magic Mountain eröffnet. 2009 bin ich den Coaster bei meinem damaligen Besuch noch unter diesem Namen gefahren und fand, dass das eine der besseren Achterbahnen von Vekoma war. Das war aber natürlich auch zu einer Zeit, als man noch nicht erahnen konnte, dass die selbe Firma irgendwann auch mal so tolle Achterbahnen wie den Lech Coaster und keine Boomerangs mehr bauen würde.

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2011 wurde Déjà Vu dann geschlossen und ein Jahr später unter dem Six Flags typischen aber in diesem Fall völlig unpassenden Namen Goliath in Six Flags New England wieder eröffnet. Häufig ist die Bahn außer Betrieb. Nicht so am Tag unseres Besuches und da Andi, Michael und Lisa noch keinen Giant Inverted Boomerang gefahren sind und die Bahn auch gerade erst geöffnet hatte und es somit kaum Wartezeit gab, nutzen wir also die seltene Chance für eine Fahrt und es kam für mich zum Déjà Vu.

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Die Original-Züge von Vekoma hatten nur zwei Sitze nebeneinander. Um die Kapazität zu erhöhen und die Wartezeit zu verringern, wurde Premier Rides beauftragt, Züge mit vier Sitzen zu konstruieren. Mir fehlt hier der aktuelle Vergleich bzw. meine letzte und einzige Fahrt mit den alten Zügen ist 10 Jahre her aber Goliath fährt sich nicht (mehr) gut. Vor allem die Stationsdurchfahrt ist mir hier als besonders unrund und rabiat in Erinnerung geblieben. Ob es jetzt an den neuen Zügen liegt, kann ich nicht einschätzen.

Wir beließen es einstimmig bei einer Fahrt. Das war uns genug Vekoma für diesen Tag. Um den Standard-Boomerang Flashback und den SLC Riddlers Revenge machten wir den gesamten Tag einen großen Bogen. Auch weil es zahlreiche andere Achterbahnen zu fahren galt und der Park ja einigermassen gut besucht war.

Superman The Ride (5 Fahrten)

Unser Ziel war nun der untere Teil des Parks, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er solch ein Höhenprofil aufweist. Dort steht Superman The Ride am Flussufer des Connecticut River und versorgt die Parkgäste seit fast 20 Jahren mit Adrenalin. Der Intamin Hypercoaster wurde im Mai 2000 wenige Tage vor seinem großen Bruder Millenium Force eröffnet. Die Bahn ist 63 m hoch, hat einen 67 m hohen Drop, ist beachtliche 1.600 m lang und wird bis zu 124 km/h schnell.

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Seit ihrer Eröffnung dominierten die von Werner Stengel designten und von Intamin gebauten Superman The Ride, Millenium Force und Expedition GeForce die vordersten Plätze der namhaften Stahlachterbahn-Rankings. Endlich sollte ich nach EGF und Millenium Force die Gelegenheit bekommen, auch diese legendäre Achterbahn zu fahren.

Die Wartezeit war hier schon etwas höher, da die Bahn offenbar immer noch der Publikumsmagnet im Park ist. In der Station entschieden wir uns für die letzten beiden Reihen. Als wir schließlich vor den Gates standen, hat sich ein Fahrgast in der Schlußbremse übergeben, was wir zum Glück nicht mit ansehen mussten. Das Meiste ging glücklicherweise daneben aber der Zug musste trotzdem gereinigt werden. Leider stellten sich die Ride Ops hier etwas unglücklich an bzw. konnten sich offenbar nicht entscheiden, wer jetzt dafür verantwortlich war, die Sauerei zu beseitigen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann endlich weiter.

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Nachdem ich Platz genommen hatte, war ich überrascht, wie unkomfortabel und schmerzhaft die Restraints schon in der Station waren, da ich mit dem selben Rückhaltesystem wie bei MF und EGF gerechnet hatte, was ja auch nicht sonderlich komfortabel ist. Dann realisierte ich, dass Superman The Ride nicht die T-Bars hat, sondern der Beckenbügel an seitlichen Halterungen montiert sind. Eine Recherche ergab, dass 2004 ein stark übergewichtiger Fahrgast wohl aus dem Zug geschleudert wurde und das Rückhaltesystem daraufhin zunächst modifiziert wurde und die Züge 2009 dann komplett ausgetauscht wurden. Schade, denn das war echt alles andere als angenehm, was aber möglicherweise auch mit meiner Körpergrösse zu tun hat. Entgegen meiner Erwartungen, waren die Restraints während der Fahrt zwar etwas schmerzhaft aber weniger unangenehm als erwartet.

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Die Fahrt auf den Lifthill steigert nicht nur die Vorfreude auf die bevorstehende Fahrt, sondern bietet auch ein tolles Panorama mit dem auf der linken Seite parallel fließenden Connecticut Rivers. Der Drop in der letzten Reihe ist spassig aber auch etwas unruhig und bleibt deutlich hinter dem von MF und EGF zurück. Schön ist der Near Miss Effekt bei der Tunneldurchfahrt im Tal des Drops. Simpel aber effektiv.

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Díe Airtime auf dem ersten Camelback ist schon ganz nice, aber auf den zwei Hügeln nach dem Wendelement wird man heftig aus dem Sitz katapultiert. Die Airtime hat hier auf jeden Fall EGF-Intensität aber so wirklich genießen lässt sich das dank der Restraints nicht. Es geht durch ein weiteres Near-Miss/Themingelement mit Wasserdampf hindurch und der nächste Camelback führt direkt in die erste von zwei nun folgenden Helixes, die der Zug unter einem ohrenbetäubenden Quietschen durchfährt. Das Quietschen wird bei der anschließenden Tunneldurchfahrt von den Wänden zurückgeworfen und ist so laut, dass ich mir bei den späteren Fahrten die Ohren zugehalten habe. Keine Ahnung ob hier die falsche Gummimischung für die Reifen verwendet wird aber das klingt wirklich so, als würde hier etwas nicht passen. Nach drei letzten Bunny Hops erreicht der Zug schliesslich die Schlussbremse.

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Weil abends kaum noch etwas los war, sind wir Superman The Ride am dann noch einige Male gefahren. Ein Mal in der Front Row und drei Mal auf hinteren Plätzen. Superman The Ride ist immer noch eine tolle Achterbahn und hat neben einem guten Pacing und den Camelbacks mit der doppelten Helix ein Element im Angebot, dass für viel positive G-Kräfte sorgt. Man merkt der Bahn ihr Alter aber schon etwas an und die unkomfortablen Restraints und das schrille Kreischen der Reifen in den Helixes hinterließen jetzt nicht den frischesten Eindruck.

Spaghetti mit Meatballs (1 Portion)

Nach der ersten Fahrt am Mittag mit Superman The Ride meldete sich der Hunger und da das Essen in den Six Flags Parks meiner bisherigen Erfahrung nach weniger gut und vor allem sauteuer ist, hatte ich hier schon im Vorfeld nach Alternativen außerhalb des Parks recherchiert. Praktischerweise konnte man gegenüber des Parks nicht nur sein Auto abstellen, sondern auch essen gehen. Am Ausgang liessen wir uns die Hand stempeln und gingen dann in Ferrentino‘s Pizzeria. Als wir den Laden betraten, saßen da ein paar Six Flags-Mitarbeiter und das bestätigte mich, dass der Laden a) nicht so schlecht sein kann und b) dass das Essen im Park die eigenen Mitarbeiter offenbar nicht überzeugt. Ich bestellte mir Spaghetti mit Meatballs und dazu gab es noch einen kleinen Salat. Es war jetzt zwar nicht die Offenbarung aber preislich und geschmacklich definitiv besser als im Park und ausserdem konnte man hier auch mal einen kurzen Moment abseits des Trubels etwas runter kommen.

The Joker (2 Fahrten)

Ich hätte selber nicht erwartet hier zwei Fahrten zu machen, finde ich die Intamin Zac Spins doch eher zum Abgewöhnen. Ich hatte zwar mehrfach gelesen, dass sich die S&S Free Spinner angenehmer fahren sollen aber dass ich deshalb gleich ein Fan der Geräte werden sollte, konnte ich mir nicht vorstellen und so kam es dann auch nicht.

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Die Geschichte geht nämlich so: Michael und Lisa sind nach dem Essen kurz zu ihrem Auto gegangen, während Andi und ich schon mal eine Fahrt gemacht haben. Da die Wartezeit trotz gut gefüllten Parks gerade mal 5 Minuten betrug, waren wir schon fertig mit unserer ersten Fahrt, als die beiden schließlich am Ausgang vor uns standen. Da Andi kein zweites Mal und Lisa gar nicht fahren wollte, erklärte ich mich bereit, Michael zu begleiten. #Ehrenmann. Nach unserer Fahrt auf Green Lantern in SFMM hätte ich nicht mal für $ 100 Dollar eine zweite Fahrt gemacht. Dass ich hier jetzt noch einmal eingestiegen bin, zeigt aber auch irgendwie, dass die Fahrt weniger unangenehm ist, als die auf den Intamin Zac Spins. Wir haben uns aber auch nicht so oft überschlagen. Fährt man einen Drop jedoch auf dem Kopf, fühlt es sich auch auf den S&S Free Spinnern so an, als wolle einem das Gerät den Schädel zerplatzen lassen. Außerdem lassen die Bahnen fast alles vermissen, was ich an Coastern gerne mag. Komische Teile.

Dass die Bahn trotz gut besuchten Parks kaum Wartezeit hatte, zeigte außerdem, dass diese offenbar nicht zu den Publikumslieblingen im Park gehört und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das bei den Klonen in den anderen Parks der Kette anders gestaltet. Deshalb muss man sich schon etwas verwundert fragen, weshalb Six Flags mittlerweile für fast jeden seiner Parks solch eine Bahn bestellt hat. Klar, dafür gabs bestimmt einen schönen Mengenrabatt und das Ding passt auf eine kleine Fläche aber da finde ich selbst die meisten Flatrides spassiger. Z.B. den Giant Discovery Harley Quinn Spinsanity direkt neben The Joker. Vorher gings aber erst mal auf den B&M Floorless Batman: The Dark Knight.

Batman: The Dark Knight (1 Fahrt)

Hinter The Joker steht im Gotham City Bereich am äusserste Rand des Parks der Floorless Coaster Batman: The Dark Knight von Bolliger & Mabillard. Mit nicht mal 800 m Länge ist die Bahn, die im Jahr 2002 eröffnet wurde, einer der kürzesten Vertreter seine Art. Auf der verhältnismäßig kurzen Strecke geht es fünf Mal über Kopf und dementsprechend ballert einem die Bahn durchgehend die G-Keule um die Ohren. Für andere Elemente ist dann da auch einfach kein Platz mehr. Die inversionslastigen Coaster von B&M und ich; das wird einfach keine Liebesgeschichte mehr. Es blieb dementsprechend bei einer Fahrt. Am besten gefiel mir hier noch der Blick auf den Connecticut River, nachdem der Zug die Kuppe des Lifthills passiert hat.

Harley Quinn Spinsanity (1 Fahrt)

Den SLC Riddlers Revenge schräg gegenüber von Batman: The Dark Knight ließen wir wie schon erwähnt li… ähhhh... rechts liegen und widmeten uns stattdessen Harley Quinn Spinsanity. Der Giant Discovery von Zamperla wurde 2018 eröffnet, wird 110 km/h schnell und pendelt bis zu 44 m hoch. Da die Giant Frisbees glücklicherweise nicht so stark rotieren, sind sie noch vor Freefalls für mich die spassigsten Flatrides. Während es im Tal richtig stark drückt, gibt es an den höchsten Punkten Airtime satt und tolle Blicke auf den Park aus ungewohnten Perspektiven.

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Bei einem Park mit so vielen Achterbahnen ist es schon fast verrückt aber nach Wicked Cyclone und Superman The Ride, war Harley Quinn Spinsanity für mich die drittbeste Attraktion im Park. Absolute Spaßmaschine.

Wild Wheelz (1 Fahrt)

Nach so viel Aufregung und Adrenalin fuhren Andi und ich zur Entspannung eine Runde auf dem Autorundkurs Wild Wheelz von Arrow. 1962 eröffnete die Bahn unter dem Namen Route 66 und wurde 2015 dann mit einem Safari-Thema neu eröffnet. Die Bahn wirkt etwas aus der Zeit gefallen und das Theming ist nicht wirklich überzeugend umgesetzt und die Attraktion passt auch thematisch nicht wirklich in den Bereich des Parks. Die Fahrt sorgte bei uns aber für etwas Abwechslung und Entspannung.

Cyborg Hyper Drive (1 Fahrt) / Catwoman Whip (1 Fahrt)

Andi und Michael machten eine Fahrt auf dem dieses Jahr neu eröffneten Flatride Cyborg Hyper Drive. Einem „Freestyle“ von Chance Rides. Da das Ding in einer Halle steht, gibt es keine Fotos und ich hab auch nur eine vage Vorstellung davon, was das Ding macht. Es hat auf jeden Fall mit Rotationen zu tun. Zu vielen Rotationen. Lisa und ich verzichteten und nutzen die Gelegenheit ein wenig zu verschnaufen und zwischendurch die Familienachterbahn Catwoman Whip von Zierer zu fahren, die am Fusse von Superman The Ride seine Runden durch ein Double Figure 8 Layout dreht. Wenn man Glück hat, kommt es dabei zu schönen Begegnungen mit Superman The Ride, wodurch dann auch die Namensgebung der zwei Bahnen einen unfreiwilligen Zusammenhang ergibt. Catwoman vs. Superman.

Gotham City Gauntlet: Escape from Arkham Asylum (1 Fahrt)

Die Wilde Maus Classic von Maurer wurde 2000 zunächst in Kentucky Kingdom eröffnet und nachdem Six Flags wegen Streitigkeiten mit dem Staat Kentucky den Park schloss, wurde die Bahn abgebaut und 2011 unter diesem unsagbaren Namen in Six Flags New England wieder eröffnet. Man kennt das Modell auch von den anderen Auslieferungen wie Holly’s Wilde Autofahrt, Crazy Mine, etc. Ein bis zwei Fahrten kann ich auf so einem Teil immer machen und das ist auch durchaus spassig aber eben auch nichts was einem jetzt besonders in Erinnerung bleiben würde.

Genau so wenig in Erinnerung geblieben ist mir außerdem der Name der Achterbahn. Ich wusste nur noch, dass dieser zu lang war, um ihn sich zu merken und ihn von Hand zu tippen. Copy & Paste sei dank, habe ich ihn hier mit der korrekten Schreibweise eingefügt. Wenn die Fahrt schon nicht hervorsticht, den Titel für den lächerlichsten Achterbahnnamen im Park geht eindeutig an Gotham City Gauntlet: Escape from Arkham Asylum.

Auch beim Schreiben des Berichts ist mir noch mal aufgefallen, wie abstrus und redundant mittlerweile die Namen der Achterbahnen in den Six Flags Parks sind. Nicht das andere Parks da mittlerweile nicht auch kreativ gewesen wären - Hagrid’s Magical C…. hust, hust - aber als Kette mit vielen geklonten Bahnen und gleichen oder ähnlichen Namen, ist es wirklich schon eine Herausforderung noch nachvollziehen zu können, welcher Superman, Batman, Goliath, Joker und wie sie alle noch heissen mögen jetzt welcher ist und wo steht. Die häufig unsinnigen Namenszusätze, willkürliche Versalschreibweise und inflationäre Verwendung von Doppelpunkten und Bindestrichen macht es auch nicht unbedingt einfacher. Wenn man aber mehrere Superman-Coaster in seinen Parks hat, dann gibt es wohl auch keine Alternative, als über die Einführung einer nicht mehr nachvollziehbaren Interpunktions-Kodierung noch eine Unterscheidbarkeit herbeiführen zu wollen.

Pandemonium (1 Fahrt)

Vor unseren Nachmittagsfahrten auf Wicked Cyclone, nutzen wir noch die Gelegenheit, um den morgens noch geschlossenen Spinningcoaster Pandemonium von Gerstlauer zu fahren. Es war meine erste Fahrt überhaupt auf einem Spinning Coaster von Gerstlauer und die Tatsache, dass man sich hier gegenüber sitzt, fand ich recht spassig – vorausgesetzt jeder behält sein Essen bei sich - und auch die Fahrt bzw. das Layout hatte einige spassige Momente.

Nach zwei weiteren, gemeinsamen Fahrten auf Wicked Cyclone entschieden Andi und ich noch mal zu Superman zu gehen, während Michael und Lisa noch Wicked Cyclone fahren wollten. Als wir anschliessend schon auf dem Weg aus dem Park waren, machte wir noch eine Fahrt auf der Holzachterbahn Thunderbolt.

Thunderbolt (Joseph E. Drambour)

Als die Bahn 1941 eröffnet wurde, hatte sie ursprünglich noch den originellen Namen Cyclone, ehe sie 1964 den nicht weniger originellen Namen Thunderbolt erhielt. Witzig, dass 1983 dann wieder eine Holzachterbahn mit dem Namen Cyclone im Park eröffnete, die dann bekanntermaßen zu Wicked Cyclone umgebaut wurde.

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So charmant ich alte Holzachterbahnen auch finde, die Auszeichnung durch die American Coaster Enthusiasts kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Thunderbolt an einigen Stellen heftig schlägt. Besonders aufgefallen ist mir das in zwei Tälern. Das Interesse an einer zweiten Fahrt war trotz der geringen Wartezeit gleich null. Erwähnenswert ist, dass die Lapbars bei den Zügen in der Station von den Ride Ops manuell über ein Fusspedal am vorderen Ende der einzelnen Wagen geöffnet werden. Spooky!

Fazit

Wir hatten einen tollen ersten Tag unserer Tour in Six Flags New England. Der Park hat ein paar schöne Ecken, vor allem die Lage von Superman am Connecticut River und ist grundsätzlich aufgeräumt, gepflegt und auch sauber und auch die Abfertigung empfand ich als ok. Da wir auf der Tour primär Achterbahnen fahren wollten und auch wussten, was uns erwartet, störte es uns kein bisschen, dass der Park so gut wie kein Theming zu bieten hat und was die Coaster angeht, so kamen wir mit Wicked Cyclone und Superman The Ride voll auf unsere Kosten. Danach wird es allerdings etwas dünn und der Abstand zu den anderen Achterbahnen im Park ist m. E. schon sehr deutlich. Es fehlt definitiv ein Launchcoaster. Platz scheint für große Erweiterungen aber nicht wirklich vorhanden zu sein.

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Mir ist aufgefallen, dass die Mitarbeiter allesamt transparente Rucksäcke hatten. Später ist mir das auch in anderen Parks noch aufgefallen. Vielleicht ist das auch schon länger so aber ich kann mich nicht daran erinnern, das 2015 schon gesehen zu haben. Ich vermute mal, dass das eine Sicherheitsmaßnahme ist, finde das aber auch ein wenig befremdlich, im wahrsten Sinne des Wortes transparent zu sein.

Ich hatte damit gerechnet, durch den Jet Lag schon am frühen Abend total platt zu sein aber überraschenderweise hielten wir fast bis zur Schließung des Parks durch. Danach war aber auch nicht mehr viel mit uns los. Wir gingen noch bei Chick-fil-A essen und fielen dann hundemüde und glücklich ins Bett.
 
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coasty

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Top Bericht, wie gewohnt von euch!

Ausserdem bin ich damals (2016) nur wegen eurer Berichte auf die Idee gekommen, bei einer Geschäftsreise 2 Tage früher über Chicago anzureisen, um nach Cedar Point zu fahren (inkl. 2x Übernachtung in Howe un Frühstück in dem tollen Diner). So schnell komme ich da wahrscheinlich auch nicht mehr hin...

Bin gespannt auf die nächsten Berichte!

VG
 

Madflex

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Ausserdem bin ich damals (2016) nur wegen eurer Berichte auf die Idee gekommen, bei einer Geschäftsreise 2 Tage früher über Chicago anzureisen, um nach Cedar Point zu fahren (inkl. 2x Übernachtung in Howe un Frühstück in dem tollen Diner). So schnell komme ich da wahrscheinlich auch nicht mehr hin...

Bin gespannt auf die nächsten Berichte!

VG

Das freut mich zu hören. Uns haben die Tripreports hier im Forum vor unserem ersten Trip auch bei der Planung unserer ersten grossen Tour geholfen.
 

Coasterhasti

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Super ausführlicher Bericht, Coole Bilder und das mit dem Parken ist gut zu wissen. Das Frühstück sieht Hammermäßig aus... :eek:
 

Madflex

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Super ausführlicher Bericht, Coole Bilder und das mit dem Parken ist gut zu wissen. Das Frühstück sieht Hammermäßig aus... :eek:

Unsere Bilder sind ja meistens eher solala. Es kostet einfach so viel Zeit, vernünftige und gute Bilder zu machen. Da sind wir während der Besuche meistens zu ungeduldig. Hinterher ärger ich mich meistens immer etwas aber die Beschreibung hat bei mir in jedem Fall die höchste Priorität.
 

pottwaler

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Vielen Dank für den tollen und sehr informativen Bericht. Toller Mix aus Informationen über den Park, persönlichen Bewertungen der Attraktionen, Tagesablauf und und und. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Berichte. Die Berichte werden hier sicher vielen bei der Reiseplanung helfen. Weiter so!
 
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