• Willkommen im Coasterfriends Forum!

Polen Coastertrip - Tag 1 - Energylandia

Madflex

Fastpass Besitzer
Mitglied seit
2012
Beiträge
991
Dies ist der Bericht meines Energylandia-Besuchs vom vergangenen Freitag. Leider habe ich wieder nur sehr wenig Fotos gemacht. Dafür ist der Text umso länger. =)

Das erste Mal ist Energylandia auf meinem Park-Radar 2016 aufgetaucht, als sie den Vekoma Launchcoaster Formula eröffneten. Der Coaster alleine wäre für mich vermutlich nicht Anlass genug gewesen, den Park zu besuchen - von den restlichen Attraktionen ganz zu schweigen - aber als sie dann schliesslich den Hyper Coaster Hyperion ankündigten und diesen trotz einiger Zweifel meinerseits auch tatsächlich bauten, waren die Flugtickets schon so gut wie gebucht. Praktischerweise eröffnete der Stadtpark Legendia, der nur eine Autostunde von Energylandia entfernt in Katowice liegt, ein Jahr zuvor den Lech-Coaster von Vekoma, der ebenfalls sehr vielversprechend aussieht und positives Feedback erhielt und somit haben wir die beiden Parks für ein verlängertes Wochenende zu einem kleinen Trip kombiniert.

Da wir unsere Touren familienbedingt nicht spontan unternehmen können, haben wir uns bereits einige Monate zuvor auf einen Termin geeinigt. Zu dem Zeitpunkt standen von Hyperion gerade mal die ersten Supports und um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Coaster bei unserem Besuch bereits eröffnet sein würde, haben wir den Besuch auf das letzte September-Wochenende gelegt und lagen damit zum Glück auch richtig.

Flug, Hotel und Leihwagen habe ich ein paar Wochen im Vorfeld gebucht. Für mich ging es mit Eurowings von Düsseldorf nach Krakau. Meine beiden Freunde Andi und Ingo flogen mit Ryanair von Berlin aus. Ich landete ca. 1 1/2 Std. vor ihnen und konnte dann in aller Ruhe den Leihwagen abholen. Parallel flogen weitere Freundevon Frankfurt nach Krakau. Sie hatten sich ein Apartment in Krakau gemietet und wir trafen sie dann jeweils in den Parks.

Nachdem ich Andi und Ingo aufgegabelt hatte, entschieden wir uns spontan, doch nicht für einen halben Tag schon ins Energylandia zu fahren, sondern Krakau einen Besuch abzustatten. In jedem Fall die richtige Entscheidung, denn die Stadt ist wirklich sehr schön. Nachdem wir Krakau ein wenig erkundet und unfassbar gut und günstig gegessen und getrunken hatten, fuhren wir in das Radocza Park Hotel, welches ca. 15 Minuten südlich von Energylandia liegt. Das Hotel scheint vor nicht allzu langer Zeit komplett modernisiert worden zu sein. Die Zimmer waren schön eingerichtet, und sehr geräumig, das inklusive Frühstück mehr als ausreichend und auch das Abendessen überraschend gut und günstig. Das Hotel hat ausserdem einen Wellnessbereich mit Schwimmbad, Whirlpool und Dampfbad, von dem wir auch ausgiebig Gebrauch machten. Für ca. 30 € pro Person und Nacht inkl. Frühstück auf jeden Fall ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis und verglichen mit anderen Unterkünften in der Gegend war das noch teuer. Auch wenn das nicht wirklich überraschend ist, aber in Polen kann man wirklich noch verdammt günstig Urlaub machen.

IMG_1120.jpg


Freitagmorgen offenbarte sich uns ein sensationeller Ausblick aus unserem Fenster. Von der Landschaft her, wähnte ich mich in der Eifel. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir auf den Weg nach Energylandia. Schon einige Zeit, bevor wir den Park erreichten, erblickten wir den gigantischen Lifthill Hyperions und die Vorfreude war riesig. Das sind diese euphorischen Momente, die einem dann immer wieder bestätigen, wieso man für dieses Hobby solche Reisen unternimmt. Da wir früh genug waren, hatten wir noch die Zeit, vor dem grossen ENERGYLANDIA-Parkschild mit Hyperion im Hintergrund ein paar Fotos zu machen.

IMG_1125.jpg
IMG_1126.jpg


Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, wurden dann auch schon die ersten Testfahrten gemacht und spätestens in dem Moment konnte ich die erste Fahrt nicht mehr erwarten. Als wir die (für deutsche Verhältnisse) günstigen Tickets für umgerechnet 27 € in den Händen hielten, wurden auch schon die Gates geöffnet und wir betraten den Park. Die Eröffnungsshow ist eine choreographierte Metapher auf den Park; das Namen Tanzen unter den Parkshows, ein Potpourri verschiedener, schriller Stile, untermalt mit zu lautem 90er Eurodance. Da schüttelt es mich sogar jetzt noch, wenn ich daran denke. Passt aber perfekt zum Park. Wir schauten uns das Spektakel nur einen kurzen Augenblick an und begaben uns dann bis zu den Absperrungen, von denen es nur noch ein kurzer Weg zum Eingang Hyperions war.

IMG_1133.jpg
IMG_1130.jpg


Wir gehörten dann auch mit zu den Ersten, die den Wartebereich betraten. Im Wartebereich führt eine Galerie an der Innenseite nach oben, vorbei an einem Modell eines Raumschiffs, mit einigen LED-Bildschirmen in der Mitte und durch einen Raum mit Themingobjekten wie einem Planeten hindurch. Das ist ganz ok gemacht und passt zur Attraktion, allerdings hatte ich aufgrund einiger Fotos und Berichte etwas mehr erwartet. Nachdem man den höchsten Punkt erreicht hat, führt der Wartebereich aussen wieder nach unten. Über die Parkhaus-Notausgang-Treppe. Der totale Stimmungskiller. Zwar kann man den Coaster dann auch vom Wartebereich aus sehen und hören aber irgendwie macht das nicht wirklich Sinn. Aber egal. Ich war ja nicht wegen des Themings hier.

IMG_1137.jpg


Für die erste Fahrt stellten wir uns für die erste Reihe an. Hier konnte ich mir dann auch mal persönlich ein Bild dieses unsinnigen Systems, mit den vier verschiedenen Queues in der Station machen. Die 1 für Front Row ist ja noch selbsterklärend aber dass die 2 die Single Rider Line ist und dass es zwei Mal eine Reihe 3 gibt, die für alle Reihen von 2 bis 8 gelten, macht mal genau absolut null Sinn. Erklärt wird das auch nirgends. Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute sich da schon falsch angestellt haben. Strange! Nach ca. 5 Zügen war es dann für uns so weit und wir konnten bis zu der automatischen Schiebetür vor der Station durchgehen. Dass die Türen zur Station zunächst verschlossen sind und sich dann alle gleichzeitig öffnen, ist eine schöne Idee und sorgt auf jeden Fall für zusätzliche Spannung. In der ersten Reihe müssen Schutzbrillen getragen werden. Keine Ahnung, ob das von Beginn an so war aber das Prozedere sorgte in der Kombination mit dem Einzugbetrieb natürlich für keine sonderlich schnelle Abfertigung. Zum Glück waren die Gläser der Brillen sauber und man hatte freie Sicht und eigentlich wars mir auch egal, weil ich nun endlich Hyperion fahren konnte und zu meinem Glück konnte ich auch auf einem der erhöhten, mittleren Plätze sitzen, so dass meine Beine frei baumelten. Genau so hatte ich es mir erhofft.

IMG_1131.jpg


Der Kettenlift ist, verglichen mit den Intamin Kabelliften, einigermassen gemächlich unterwegs aber auch nicht so langsam, wie es auf dem ersten Onride den Anschein machte. Man hat auf jeden Fall etwas Zeit die Aussicht zu geniessen und seine Vorfreude zu steigern. Obwohl der Zug die Kuppe des Lifthills in der ersten Reihe noch recht langsam überquert, nimmt der Zug doch verhältnismässig schnell Geschwindigkeit auf und sorgt so auch in der ersten Reihe für einen knackigen Drop. Im Tal brettert man dann mit Highspeed durch den schmalen Tunnel, der für einen heftigen Near Miss Effekt sorgt. Die Ejector Airtime auf dem anschliessenden Camelback ist perfekt dosiert. An die Intensität von Skyrush kommt Hyperion nicht ran aber in der Kombination mit den Bügeln und der Sitzfreiheit, ist die Airtime zwar durchaus intensiv aber auch noch geniessbar, ohne Angst haben zu müssen, sich die Oberschenkel zu brechen. Man wird hier sehr kräftig aus dem Sitz katapultiert und das hält auch recht lange an.

Das anschliessende Wende- bzw. Twist & Dive Element fährt sich super. Wenn der Zug an der obersten Stelle nach rechts zur Seite kippt, spürt man laterale Airtime, während man auf den Kopf gedreht wird, was sich allerdings nicht wie eine Inversion fährt und ja auch offiziell nicht als eine solche klassifiziert ist, obwohl es von aussen so aussieht, als würde man auf dem Kopf stehen. Der Zug nimmt dann schnell wieder Tempo auf und im Tal des Wendeelements treten wieder ordentliche, positive Kräfte auf und der Zug rauscht mit hoher Geschwindigkeit durch den ersten overbanked Hill, wo auch wieder einige laterale Kräfte wirken. Auf den Aussensitzen und hinten, fährt sich das verständlicherweise intensiver als in der ersten Reihe. Der Speed Bump entfaltet dann leider keine allzu nennenswerten Kräfte, bzw. man überfährt diesen, ohne wirklich viel davon mitzubekommen. Der anschliessende Floating Airtime Hill macht dann seinem Namen alle Ehre und trägt die Fahrgäste in bester B&M Hyper Coaster Manier wie auf Wolken über den gesamten Hügel.

Die stark übergeneigte Linkskurve, bzw. die sogenannte Panoramic Wave Turn leitet dann den zweiten, bodennahen Teil Hyperions ein. Hier wirken mit der zweiten übergeneigten Kurve die höchsten positiven G-Kräfte Hyperions. Die Kurve bietet durch den recht engen Radius in der letzten Reihe sehr tolle Blicke auf den vorderen Teil des Zuges und auf den Rest des Layouts. Es folgt ein zweiter Speed Bump und der Stengel Dive, der sich hinten sensationell fährt. Während Hyperion die Fahrgäste hin- und herschleudert, sitzt man fast gar nicht mehr aufrecht im Sitz, sondern rutscht in diesem von links nach rechts und umgekehrt. Durch zwei S-Kurven geht es nun über einen leicht getwisteten Airtimehügel über den letzten Ejector Airtimehügel und durch das Becken mit den Splashelementen in die Schlussbremse. Der Zug hat hier noch so viel Speed drauf, dass man locker noch zwei Bunny Hops in das Layout hätte einbauen können, wenn der Platz dafür ausgereicht hätte. Das Splashelement war nicht mehr in Betrieb. Zum Glück, denn ich hatte keine Lust nass zu werden, auch wenn das Wetter echt ok war.

Die erste Fahrt war gut aber ich war mir sicher, dass da noch mehr gehen würde. Folglich musste die Bahn auf anderen Reihen und Sitzpositionen und warm gefahren ausgiebig getestet werden. Als wir die Station verliessen, trafen wir die anderen, die erst etwas später am Park ankamen und ich stellte mich mit ihnen sofort noch einmal an. Die Wartezeit betrug jetzt leider schon 40 Minuten, da der Park doch voller wurde als erwartet und natürlich alle erst mal zu Hyperion liefen und dieser zunächst nur im Einzubetrieb fuhr. Dass dann zwischenzeitlich der zweite Zug eingeschleust wurde, kam uns nicht mehr zugute.

Dieses Mal fuhren wir in der letzten Reihe und der Drop hat hier erwartungsgemäß deutlich mehr zu bieten, als in der Front Row. Wenig überraschend. Schliesslich hat der Zug schon ein deutlich höheres Tempo drauf, wenn man in der letzten Reihe die Kuppe überquert. Man wird so richtig in den Abgrund gesogen. Einige Coaster mit gutem Drop beschränken sich allerdings genau darauf, den Fahrgästen einen Arschtritt zu verpassen, bevor es abwärts geht. Hyperion hat da noch ein Ass in Form von sauviel Airtime im Ärmel, welche der Coaster aus eben diesem über die Fahrgäste regnen lässt, sobald der Zug die steilste Position erreicht hat. Hier sitzt niemand mehr in seinem Sitz. Man hängt einfach willenlos im Bügel und kann sein Glück nicht fassen. Völlig geiler Scheiss. Der beste Drop ever und bei der ersten Fahrt in der letzten Reihe war ich so happy, dass Hyperion hier meine Erwartungen sogar übertroffen hat.

Auch der Rest der Strecke fährt sich hinten m.E. besser als vorne und am Nachmittag hat Hyperion erwartungsgemäß noch mal ne ordentliche Schippe draufgelegt und konnte echt überzeugen. Das Pacing stimmt. Hyperion ist zwar nicht perfekt aber es ist eine sehr gute Achterbahn, die man auch problemlos Dauerfahren kann. Ingesamt kam ich auf (nur) acht Fahrten. Zwar ausreichend, um sich einen guten Eindruck zu verschaffen aber ich wäre gerne noch häufiger gefahren. Nach einigem Abwägen, landet Hyperion in meinem Ranking auf Platz 4 knapp hinter El Toro. Witzigerweise gibt es da sogar einige Parallelen, was das Layout betrifft. Out & Back Teil zu Beginn mit einem sensationellen Drop und einem bodennahen Twisty Teil, bei dem mich El Toro doch eine Spur mehr überzeugen konnte.

Natürlich gibt es auch Kritikpunkte. Das wäre zum einen die Parkhaus-Notausgang-Treppe im Wartebereich und die Abfertigung. Diese ist noch nicht wirklich optimal. Was die Fahrt betrifft, sehe ich etwas verschenktes Potential bei einigen Elementen und Abschnitten. Das ist natürlich das berühmte Jammern auf ganz hohem Niveau aber da wäre z.B. der Speed Bump vor dem Floating Airtime-Hügel. Dieser entfaltet im Grunde keine Wirkung und auch der bodennahe Teil ist nicht durchgehend so gut, wie der fulminante Auftakt es erhoffen lässt. Da hätte man vielleicht noch etwas mehr rausholen können. Das Rütteln auf den äusseren Sitzen hinten, hielt sich aber noch einigermassen in Grenzen. Erstaunlich ist, dass man davon in der Mitte so gut wie gar nichts merkt. Sicher, bei einem neuen Coaster sollte noch gar nichts rütteln oder vibrieren aber ich fand das nicht so schlimm, wie es von einigen bereits beschrieben wurde. Es bleibt abzuwarten, wie die Bahn sich in einigen Jahren fährt.

Nachdem ich mich nun ausgiebig an Hyperion abgearbeitet habe, ist meine Motivation bzgl. des restlichen Parks nicht mehr allzu gross, was auch daran liegt, dass fast alle anderen Attraktionen gegenüber Hyperion deutlich abfallen. Der Park war, wie bereits erwähnt, voller als erwartet und so konzentrierten wir uns auf die Achterbahnen, die versprachen noch etwas Spass zu bieten. Somit fielen die ganzen Kiddie-Coaster schon mal raus. Auch weil mittlerweile wirklich überall mindestens 20 Minuten Wartezeit angezeigt wurden und ich keine Lust hatte, meine Zeit zu vergeuden.

Die zweite Achterbahnfahrt des Tages machten wir auf dem gleichnamigen Vekoma Boomerang. Fuhr sich ok, hat aber aber die selben Bügel wie Raik, die ab einer gewissen Körpergrösse einfach unangenehm sind. Ein Coaster der Kategorie: kann man fahren, muss man nicht. Vor allem dann nicht, wenn man nicht countet. Leider steht der Park voll mit solchen Anlagen. Wenige Meter weiter fuhren wir mit dem Viking Rollercoaster, einem Spinning Coaster von SBF Visa mit „ACHTUNG” Schulterbügeln!!!???, der sich mit einigen anderen Coastern um den Titel der beschissensten Achterbahn streitet. Was für ein Schrott. Vor allem wenn man bedenkt, dass man in der selben Zeit fast einmal Hyperion hätte fahren können. Danach fuhren wir noch den SLC Rollercoaster Mayan, der sich verglichen mit anderen Auslieferungen zwar akzeptabel fährt, mir aber einfach keinen Spass mehr macht. Viele Inversionen, dauerhafte positive Gs, wenig Überraschungen.

IMG_1136.jpg


Mit Formula sind wir dann wieder eine gute Achterbahn gefahren. Die zweitbeste des Parks. Der Coaster ist zwar ziemlich kurz und der Launch jetzt auch nicht sonderlich intensiv, aber die Fahrt demonstrierte schon mal eindrucksvoll, zu was Vekoma mittlerweile in der Lage ist. Auf der kurzen Strecke bietet Formula viel Spass und Abwechslung und das alles mit einem super Pacing und einer angenehmen Laufruhe. Schade, dass Vekoma die Züge nicht offener und ohne die lästigen und unnötigen Softwesten baut. Vielleicht geht da ja in Zukunft noch was.

Mit dem einzigen Darkride des Parks, legten wir eine kurze Achterbahn-Pause ein. Der interaktive Shooter Monster Attack von SBF Visa, ist wegen seines Trash-Appeals in jedem Fall eine Fahrt wert. Aber auch nur deswegen. Viele der Ziele zeigten kein Feedback und im Wagen selber gab es keine Counter, die den Punktestand anzeigen und auch anhand der Screens am Ausgang, war es nicht möglich zu identifizieren, welcher Count zu welchem Wagen gehörte. Hammerharter Scheiss.

Während Ingo eine kurze Pause einlegte, machte Andi eine Fahrt mit dem Flatride Space Gun. Ebenfalls von SBF Visa. Ich habe dankend verzichtete und wollte in der Zwischenzeit mit dem Family Inverter Dragon Roller Coaster von Vekoma fahren. Die Wartezeit wurde mit 30 Minuten angegeben. Zu viel für mich. Ich holte mir lieber ein paar Churros und einen Kaffe und schloss mich Ingo an. Ich weiss, viele werden das nicht nachvollziehen können, aber ich hatte in dem Moment echt keinen Bock für den Coaster ne halbe Stunde zu warten. Andi kam schliesslich mit leichten Kopfschmerzen und wenig begeistert von der Space Gun. Mit der Menge an drittklassigen Attraktionen im Park, gibt der Hersteller SBF Visa wirklich kein gutes Bild ab.

Da der Speed Water Coaster den gesamten Tag über von technischen Störungen geplagt wurde und ein Mitarbeiter an dem Aufzug rumhantierte, wollte ich die letzten verbleibenden 2 1/2 Std. Hyperion widmen. Auf den Wartezeiten-Screens im Park wurden für Hyperion zuletzt 10 Minuten angezeigt. Am Eingangsbereich wurden 20 angezeigt und tatsächlich warteten wir 30 Minuten. Nach unserer ersten Fahrt standen wir in der Bremse vor der Station, während dann schliesslich doch der zweite Zug eingeschleust wurde. Einfach nur beknackt, dass sie während des Tages überhaupt wieder auf Einzugbetrieb umgestellt haben.

Während wir in der Schlussbremse standen und warteten, bis der zweite Zug eingeschleust wurde, sahen wir, dass der Speed Water Coaster wieder in Betrieb war. Wir beschlossen dann, diesen doch noch zu fahren. Nachdem mich ein Mitarbeiter vor der Station recht unfreundlich darauf hinwies, dass ich den Rucksack nicht mitnehmen könne und ich diesen in einem Locker verstaut hatte, waren wir immerhin ohne nennenswert lange Wartezeit an der Reihe. Die Fahrt war zum Glück so gut wie gar nicht nass, allerdings ist die Fahrt ohne einen erfrischenden Splash auch nur halb so lustig. Ein Widerspruch, ja. Die saunasse Fahrt in Mirabilandia bei 35 Grad fand ich witzig aber natürlich ist es bei 17 Grad nicht ansatzweise so lustig völlig gesoaked zu werden. Die restliche Zeit widmete ich dann doch ganz Hyperion und kam dann insgesamt auf die bereits erwähnten 8 Fahrten.

Fazit:

Am Anfang war der Eingangsbereich. Dann wurde wild drauflos bestellt und die Attraktion, die zuerst vor Ort war, wurde dann dort montiert, wo Platz war und zum Theming wurde das genutzt, was man noch auf Lager hatte. So wirkt es zumindest. Ein wenig macht Energylandia auch den Eindruck einer Ausstellungsfläche bzw. Messe für Hersteller von Fahrgeschäften. Die Wege sind oft zu eng und zu viele Attraktionen, von denen die meisten auch einfach nicht oder nur halbherzig thematisiert wurden, sind drittklassig. Der Park ist nicht schön angelegt und unstrukturiert. Im Vergleich ist selbst Six Flags America ein wunderschöner und idyllischer Ort. Es liegt nahe, Vergleiche zu einer Kirmes zu ziehen aber selbst das Duell verliert Energylandia, da der Park eben auch nicht den besonderen Kirmes-Charme zu bieten hat. Sicher, der Park ist erst vier Jahre alt und zu schnell gewachsen aber manchmal ist weniger einfach mehr. Die Gerüchte, dass der Park sich noch einmal komplett neu strukturieren und sich in die Themenbereiche Feuer, Wasser, Erde, Luft aufteilen möchte, kann ich nur begrüssen. Es kann nur besser werden.

Von den 12 Achterbahnen im Park sind wir nur 5 gefahren, was einerseits daran lag, dass der Park voller war, als gedacht aber auch weil die meisten Coaster einfach nur uninteressant sind. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich auch mit Hyperion und Formula begnügen können. Ich bin mir sicher, dass der Family Inverter noch ganz nice ist aber die Wartezeit war mir da einfach zu hoch. Mit Hyperion hat Energylandia für Coasterfans natürlich eine starke Achterbahn im Angebot und auch die angekündigten, weiteren Grossachterbahnen werden die Coasterfans dieser Welt nach Polen locken.
 

Mario M.

CF Team News
Teammitglied
CLUBMEMBER
Mitglied seit
2008
Beiträge
38.891
Danke für die ausführlichen Beschreibungen und tollen Vergleiche zu Hyperion, so kann man deine Erfahrungen ganz gut einordnen.

Bei meinem ersten Besuch gab es Hyperion leider noch nicht, deswegen hatten wir auch genug Zeit ziemlich viele Attraktionen/alle Achterbahnen auszuprobieren. Bei meinem nächsten Besuch bleibt ich glaube ich auch den ganzen Tag bei der Bahn (wobei man die 2-3 Neuheiten seit letztem Jahr dann auch noch schnell mitnehmen kann).
 
Oben